gäbe es bald feine Dummheit mehr, die noch nicht gemacht wäre!
Das mag nun sein mie immer, Tatsache ist, daß die ,, nationale Opposition" gar nicht daran denkt, sachliche Außenpolitik zu treiben. Sie will mur zu Zwecken der inneren Machteroberung die Außenpolitik demagogisch ausnutzen. Darum verbreitet sie den Schwindel, die außenpolitische Lage sei seit dem 14. September günstig, bloß die Regierung ver stehe nicht, fe auszunuzen.
Wahrheit ist, daß angesichts der fatastrophalen Ber schlechterung der Lage, die durch den Wahlsieg Hitlers bewirft ist, fein Deutscher Staatsmann für eine starte außenpolitische Initiative die notwendigen Voraussetzungen finden wird. Es ist ja ohnehin weiter nichts als ein gemeiner Boltsbetrug, wenn man die Dinge so darstellt, als wären Zahlungserleichterungen, Aenderungen der Rüstungs bestimmungen, Revision der Ostgrenze und wer weiß was noch sozusagen reife Früchte auf dem Baum, und man brauchte sie nur herabzuschütteln. Es ist doppelter Boltsbetrug, wenn man so tut, als wäre durch das Vordringen der Nationalsozialisten die Lösung dieser Probleme nicht erschwert, sondern erleichtert worden.
Das Aufspringen des Nationalismus in Deutschland hat die Verstärkung gleicher Strömungen im Auslande und damit der Widerstände zur Folge gehabt. Die Nationalisten aller Länder vereinigen sich in dem Bestreben, Europa zu veruneinigen und neue Kriegsgefahren hervorzurufen. In einem neuen Krieg würde vermutlich ganz Europa zugrunde gehen- ganz bestimmt würde das aber für Deutsch land der Fall sein, das, wie fein anderes Land, um wieder zu Kräften zu kommen, den Frieden braucht.
Durch den Nationalsozialismus ist Deutschland nicht stärker geworden, sondern schwächer. Durch ihn ist die deutsche Diplomatie erst recht gezwungen, furz zu treten. Eine aktive Außenpolitik wird erst dann wieder möglich sein, wenn die bisherigen Nachläufer des ,, Antimargismus" begriffen haben werden, daß man mit Kriegervereinsphrafen und Biertischphantasien teine Außenpolitik machen kann.
Gozialismus".
Rechtfertigung des Kapitalprofits.
Die Berliner Nationalsozialisten veranstalten für ihre Funktionäre Schulungsabende, auf denen ein gewiffer Rlagges gegen den Marrismus predigt. Darüber wird dann im Angriff" lang und breit berichtet.
Diesem glücklichen Umstande verdanten wir die Kenntnis der folgenden Weisheiten:
4357000 Arbeitsuchende.
Zuwachs vom 16. bis 31. Dezember: 380000.
Dom 16. bis zum 31. Dezember 1930 ist die Zahl der Haupt.| Zunahmetempo hat sich im Dezember 1930 gegenüber dem Borjahr unterfüßungsempfänger in der Arbeitslofenversicherung erheblich verlangsamt um rund 210 000 auf rund 2 155 000 gestiegen, in der Krisenfürsorge um rund 64 000 auf 667 000.
Es ist bemerkenswert, daß in der entsprechenden Zeit des Borjahres der Jugang an Hauptunterstüßungsempfängern in der Arbeitslosenversicherung sich auf 340 000 belief; die Ueberhöhung in dieser Einrichtung ist von rund 588 000 Ende November auf rund 381 000 Ende Dezember zurüdgegangen.
Die Zählung der arbeitslosen Arbeitsuchenden am 31. Dezember ergab. rund 4 357.000, d. h. gegenüber Mitte des Monats ein Anwachsen um rund 380 000 Personen. Ende Dezember des Borjahres wurde nach einer Zunahme um rund 489 000- eine 3ahl von rund 2 851 000 Arbeitslofen erreicht. Dos
Die geringere Zunahme der Arbeitslosen und der Unterstützten gegen die gleiche Zeit des Vorjahres auf die der amtliche Bericht hinweist ist nicht von Bedeutung, da wir mit absolut höheren Ziffern als im Vorjahre zu rechnen haben und je höher diese sind, um so geringer muß schließlich das Tempo des weiteren Anwachfens werden.
Der Zuwachs in der zweiten Dezemberhälfte wird, wie schon der Zuwachs in der ersten Hälfte, auf überwiegend in der Jahreszeit liegende Gründe zurückgeführt.
Bielleicht befaßt man sich bald einmal gründlich mit der Frage der Arbeitsbeschaffung, um eine Abnahme der Arbeitslosen in einem gewissen Tempo herbeizuführen.
Bülows Dolchstoß.
Der faiserliche Kanzler über den Kriegsausbruch.
Bernhard Bülom, einer der eitelsten Schwäßer, die je| Reich nicht unter einer berartig ungünstigen gelebt haben, ist gewiß fein vollgültiger Zeuge für gefchicht Situation in so ungeschickter Weise am liche Borgänge. Immerhin war er viele Jahre lang der erste Gängelband Desterreichs in diesen furchtselbst und über alle Regierungsvorgänge aufs genaueste unter Repräsentant des kaiserlichen Deutschland nach dem Kaiser baren Krieg verstricken lassen." richtet. Wenn sich dieser Mann jetzt als Antläger gegen die taiserliche Politit zur Zeit des Kriegsausbruchs aus dem Grabe erhebt, so ist das keine gleichgültige Sache.
"
In dem neuesten Abschnitt seiner im Ulstein- Verlag er scheinenden Denkwürdigkeiten, der soeben in der Bossischen Beitung" im Borabdruck veröffentlicht wird, gibt Bülow eine Darstellung der Kriegsentstehung, die für die These von der erheblichen Mitschuld des kaiserlichen Deutschland am Ausbruch des Weltkrieges schwerwiegendes Material liefert. 3war erklärt auch Bülow, nicht die Lenker der deutschen Bolitif, sondern die Poincaré und Delcassé , die englischen Krieg gewollt hätten. Mit der schärfsten Entschiedenheit setzt Jingoes und Nikolai Nikolajewitsch feien es gewesen, die den er aber auch auseinander, daß Deutschland den Krieg hätte vermeiden können, wenn es nicht eine so bodenlos schlechte Politif getrieben hätte. In diesem Zusammenhang spricht Fürst Bülow von den Dier oder fünf Personen, die uns ins Ber Da der Mensch der 3med der Wirtschaft ist und das Leben derben führten". Diese Bersonen beschuldigt er, die des Menschen eine Umfehung von Straft bedeutet, fann man englischen Bermittlungsvorschläge abge= alles das als Bert definieren, was dem Menschen Kraft liefert, Kraft, alfo Berte, schafft aber lehnt, berschleppt oder jabotiert zu haben. nicht die Arbeitskraft des Menschen allein, sondern erst im ZuBülom seht dann meiter auseinander, die Behauptung sammenwirken mit der Natur( Stohle usm.). 3ur fruchtbaren der deutschen Regierung, sie hätte das österreichische Bertgewinnung gehört ferner nicht nur die Arbeitskraft, Ultimatum nicht gefannt, sei eine Lüge gewesen. Die sondern auch die Anwendung der Arbeitsmittel deutsche Regierung hätte 18 Stunden Zeit gehabt, die UeberDer Wirtschaftsgewinn rührt aljo feineswegs allein von der gabe aufzuhalten und dadurch hätte nach Bülows Meinung lebendigen Arbeitskraft, sondern auch non den Arbeitsmitteln. Der Krieg überhaupt verhindert werden können. Gegen die der Krieg überhaupt verhindert werden fönnen. Gegen die Der Geminn muß also zwischen der lebendigen Arbeitstraft und Auffassung, der Weltkrieg sei ein unentrinnbares Fatum geden Arbeitsmitteln bzw. ihrem rechtmäßigen Besiger gewesen, mendet er sich auf das lebhafteste, um abschließend zu Die Beendigung des Klaffentampfes auf der Grumblage einer versichern: Jedenfalls brauchte sich das Deutsche güflichen Einigung ist sehr wohl möglich, wenn man jedem Teil das zuerfennt, was ihm zutommt und als Maßstab dafür die Seistung wertet. Die oberste Kontrolle darüber hat der Staat zu führen.
teilt werden.
Nach deutlicher als bei Feder entpuppt sich bei Klagges die ganze volkswirtschaftliche Weisheit der Nationalsozialisten als ein Neuaufguß der alten vormargistischen Bulgärökonomie, die in der Rechtfertigung des Rapitalprofits ihre Hauptaufgabe erblickte. Bas die vergessenften Klopffechter des Rapitalis nnus gepredigt haben, feiert in den Theorien der Hakenkreuz gelehrten fröhliche Auferstehung.
So ist das oft zitierte Wort des Berliner Unternehmerblattes,
der Du3.", doch nicht umsonst gesprochen:„ Der Rational sozialismus muß tanalisiert werden!" Die nationalökonomische Weisheit der Hafentreuzler ist schon so gründlich ,, analisiert", daß man es meilenweit riecht.
Herzoglicher Raubbau am Walde. Faschistische Roheiten parlamentarisch ungerügt.
Das ist eine Paraphrase des bekannten Ausspruchs eines andern kaiserlichen Paladins, des Großadmirals v. Tirpiz, Deutschland sei in den Weltkrieg hineingeschlittert." Am 14. Dezember 1914 verabschiedet sich Bülow von Wilhelm II. , um seine befannte, später gescheiterte Mission in Rom anzutreten. Er trifft den Kaiser „ in zuversichtlicher und gehobener Stimmung" und erhält aus faiserlichem Munde folgende Darstellung von der Entstehung des Weltkriegs:
Sein Better, der König von England, und sein Better,
ihn verschworen
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der Kaiser von Rußland , hätten sich im Mai 1913 während der Hochzeitsfeierlichkeiten anläßlich der Vermählung der niedertracht. Tüde und Verrat im Herzen hätten die beiden Brinzessin Biftoria Luise mit dem Herzog von Braunschweig gegen die Geschichte aller Zeiten fenne keine größere ,, Beltern und Kollegen" sein armes Kind zu Gottes Altar geführt. Dafür werde sie Gottes Strafe treffen. Als er am Tage vor der Hochzeit im Berliner Schloß unvermutet bei dem König von England eingetreten sei, habe er ihn im Tête- à- Tête mit dem Zaren überdie legten Berabredungen für den lleberfall auf Deutschland getroffen. rascht. Beide mären erschroden aufgefahren. Damals hätten sie
Und so wurde Deutschland noch vier schöne Jahre weiterregiert, bis das„ Novemberverbrechen" diefer Herrlichkeit ein
Ende bereitete.
Bon der jezigen deutschen Regierung fordert man immer wieder, sie folle eine offizielle Attion gegen die Kriegsschuldlüge" in Szene sezen. In Zukunft tönnte es leicht passieren, daß den deutschen Diplomaten, die bei auswärtigen Regierungen gegen den befannten Artikel des Friedensvertrags protestieren die Denfmürdigkeiten des Fürsten Bülow als Antwort überreicht mürben.
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Für die Berbilligung der Produktion.
Hannover , 8. Jamuar.( Eigenbericht.)
Enischließung gegen die bisherige Agrar, 3oll- und Die Hannoversche Bauernschaft wendet sich in einer Handelspolitit der Regierung Brüning. Darin heißt
es ut. a.:
,, Die ordentliche Mitgliederversammlung der hannoverschen
Bauernschaft, zu der die bäuerlichen Familienbetriebe aus allen Teilen Hannovers ihre Vertreter entfandt hatten, sieht in der seit mehr als Jahresfrist betriebenen Agrar-, besonders aber der Zoll- und Handelspolitit der Reichsregierung eine Politit, die einseitig die Inter effen des Großgrundbesiges begünstigt. Dagegen find die Interessen der bäuerlichen Beredelungswirtschaft völlig vernachlässigt worden. Zugleich sind durch diese Politif den bäuerlichen Familienbetrieben, die von der allgemeinen Weimar , 8. Januar. ( Eigenbericht.) Not der Bolfs- und Landwirtschaft nicht minder betroffen werden als Im Gesetzgebungsausschuß des Thüringischen Landtags ereignete und so schwere Schäden zugefügt worden, daß die Gefahr einer BerIm Gesetzgebungsausschuß des Thüringischen Landtags ereignete alle übrigen Berufe und Erwerbszweige, so große Opfer auferlegt fich am Donnerstag bei der Beratung der Forstordnung ein be. zeichnender 3mischenfall nichtung ihrer Existenz immer bedrohlichere Formen annimmt. Die Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Bri11 stellte im Ber- Mitgliederversammlung der hannoverschen Bauernschaft warnt die lauf der Debatte u. a. feft, daß der ehemalige Herzog von Roburg- Regierungen, Barlamente und Parteien nachdrücklichst, diese Bege, Gotha um 4000 Festmeter Holzeinschläge mehr vorgenommen habe, die über kurz oder lang zu einer Katastrophe für den gesamten als gefeglich zulässig sei. Bahrscheinlich habe der Herzog zur deutschen Bauernstand und damit für die deutsche Volkswirtschaft Unterstüßung der Faschist en Gelb benötigt. Darauf erführen müssen, weiter zu gehen. Die Rentabilität der bäuerlichen Bemiderte der Nazi- Abgeordnete Hennide:" Wir brauchen das triebe und ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Ausland ist nur Holz, um die Margiften aufzuhängen!" Brill ent- dadurch wiederherzustellen und auf die Dauer zu erhalten, daß der gegnete sofort, daß man dazu doch nicht den Wald abzuholzen gefuntenen Kauftraft der Verbraucher die Kosten der landwirtschaft. brauche, der aternenpfahl vor dem Landtagsgebäude ge lichen Produktion angepaßt werden. Dazu ist in erster Linie er nüge doch. In Ermiderung auf diese Aeußerung bemerkte Hennide forderliche Beseitigung des Systems der Berteuerung der die gegenüber den sozialdemokratischen Ausschußmitgliedern: Euch Höhe der Erzeugungsfoften beeinflussenden Rohprodukte( Prohängen wir nicht erst auf. Euch schlagen wir gleich buftionsmittel) durch eine schrankenlose Zollpolitik. Der deutsche Bauernstand kann die ihm obliegende, volkswirtschaftliche Funktion, den Nahrungsmittelbedarf der deutschen Volkswirtschaft von der Belastung einer ungeheuren Einfuhr an Veredelungserzeugniffen zu befreien, nur erfüllen, wenn statt einer Berteuerung mit allen Mitteln eine Verbilligung der Produktionsfosten, insbesondere der Dünge und Futtermittelpreise angestrebt wird, und durch gejegliche Maßnahmen die Beraussetzungen für eine Bereinigung des zurzeit völlig verwahrlosten Inlandsmarktes durch eine den wirt schaftlichen Notwendigkeiten entsprechende Abfahregulierung geschaffen werden!
tot!"
Die bürgerlichen Abgeordneten schwiegen sich zu der Roheit ihres Koalitionsgenoffen aus. Auch der Ausschußoorsigende, der Landbündler Fode, griff nicht ein. Er erteilte dem nationalsozia liftischen Abgeordneten nicht einmal einen Ordnungsruf. Deffentlich zur Denunziation aufgefordert. Braunschweig , 8. Januar. ( Eigenbericht.) In einer öffentlichen Versammlung erklärte der nationalsozia listische Präsident des Braunschweigischen Landtags, 3örner, daß demnächst noch weitere sozialdemokratische Be= amte auf die Straße gefeßt würden. Bei den entlassenen 26 dissidentischen Lehrern werde es nicht bleiben. Zunächst mür ben die beiden sozialdemokratischen Professoren Dr. Rietel und Jensen. die beide von der sozialdemokratischen Regierung für die Lehrerbildung angestellt worden find, entlassen werben. Zörner forderte die Bersammlungsbesucher schließlich auf, ihm noch weitere Borschläge für zu entlassende Beamte zu machen. Als ihm die Namen nur so an den Kopf flogen, rettete er fich, indem er sagte, am Schlusse der Versammlung fönnten ihm weitere Borschläge gemacht merben.
Im Hauptausschuß des Preußischen Landtages , der fich zur Beit mit dem Haushalt der landwirtschaftlichen Ber maltung für 1931 beschäftigt, erklärte der Berichterstatter, Abg. Peters.Hochbonn( Soz.), am Donnerstag, der Klein- und Mittelbesig fönne sich halten, unrettbar fei aber der Großbefig. Die bisherige Schutzollpolitit bringe nur zwei Zehntel der Landwirtschaft Vorteile, während acht Zehntel vielfach durch fie geschädigt mürden. Der Ruf nach Schutz der Ber edelungswirtschaft sei sehr gefährlich und könne bei Ber wirklichung bedentliche Folgen für Deutschland haben. Abg.
aus.
Unter feinen Umständen dürften Ausländer beschäftigt werden. Auch dürfe man den Landarbeiter nicht gegenüber den Industriearbeiter zurücksetzen. Beim Lohnabbau stehe die Landwirtschaft an erster Stelle. In Schlesien würde ein Lohrabbau von 30 Broz. verlangt.
Eisenbahner vor dem Gefängnis. Republikanische Demonstrationen in Madrid .
Madrid , 5. Januar. ( Eigenbericht.)
Die Regierung hatte die Nachricht verbreitet, daß die Eisenbahnen während der revolutionären Ereignisse ihren Dienst nicht unterbrochen hatten, weil die republikanische Bewegung unter den Eisenbahnern teine Anhänger habe. Um dieses Manöver unwirksam zu machen, beschlossen die Eisenbahner von Madrid gestern( Sonntag), vordem Gefängnis zudemonstrieren, wo die republikanischen und sozialistischen Führer eingefertert find. In turzer Zeit der Hauptsache aus Eisenbahnern bestand. Die Demonstranten gaben hatte sich vor dem Gefängnis eine große Menge angesammelt, die in vor, die Gefangenen besuchen zu wollen. Die Polizei schritt ein und zerstreute die Menge. Der Haupttrupp der Demonstranten begab sich daraufhin nach dem Zentrum der Stadt, nach der Puerta del Sol, wo sich das Innenministerium befindet. Eine Kommission verlangte den Minister zu sprechen, der sich aber weigerte, sie zu empfangen. Die Demonstranten riefen darauf: ,, Nieder mit dem König! Es lebe die Republif! Es lebe Largo Caballero ! Es lebe Fernando de los Rios!" und stießen ähnliche Rufe aus. Die Polizei schritt aufs neue ein, zerstreute die Demonstranten, die sich aber wiederum zu einem Zuge formierten. Es gab einige Ber wundete und viele Verhaftungen.
Die Regierung hat beschlossen, die politischen Gefangenen befonders streng zu behandeln. Nach den üblichen Gefängnisvorschriften tönnen sie zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags Besuche empfangen. Von jetzt ab find alle Beziehungen mit den Gefangenen strengstens untersagt. Diese Maßnahme wird nur dazu beitragen, das allgemeine Unbehagen, das im Volte herrscht, zu erhöhen.
Admirale und Stahlhelm. Die Wilhelmshavener Ortsgruppe des Stahlhelm gab ihrem nach Hannover übersiedelnden Vorsitzenden Kapitän a. D. 2attorf einen Abschiedsabend, an dem u. a. auch der gegenwärtige Chef der Marinestation der Nordsee, Bizeadmirat Lillessen in 3ivil teilnahm. Wie eng die Be ziehungen zwischen Stahlhelm und Marine sind, ergibt sich u. a. auch daraus, daß Lattorfs Nachfolger als Vorsitzender des hiesigen Stahlhelms der erst fürzlich aus der Reichsmarine ausgeschiedene Admiral Matthai ist.
Kriminalassistent Sender den Feuerkampf mit den in den GrenzJm Spionageprozeß vor dem Reichsgericht schilderte der hinterhalt gelodten polnischen Spionen. Er erhielt feloft drei Schüsse, bevor fie fich ergaben.
der Kommunistischen Internationale, Sinowiem, ießt Rektor der Sinowjem nach Moskau berufen. Der ehemalige Borfizende Universität Kafan, ist nach Mostau berufen worden, um ein Amt in der neuen Romintern zu übernehmen.