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Nr. 411 48. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 3. Geptember 1931

Schlechte deutsche   Devisenbilanz.

Mangelhafte Leistung der Devisenzwangswirtschaft.- Was wird nach der Atempause von Basel  ?

Bor wenigen Tagen mußte die Devisenablieferungsgrenze auf 1000 m. herabgesetzt werden, weil die bisherige Devisen­politif nicht ergiebig genug war.

Am 1. August ist durch Notverordnung in Deutschland   die

Nun wird aber dieser an sich schon färgliche Devisenanfall von 3 Milliarden für 1931/32 durch die Stillhaltevereinbarungen mit mindestens 4 Milliarden noch in Anspruch genommen werden.

Nur die Politif fann neues Bertrauen und neue Kredite schaffen.

Alles in allem ist also festzustellen, daß trotz der Einstel Iung der Reparationszahlungen durch den Hoover- Plan und der Rückzahlungen gemäß dem Baseler Stillhalteabkommen nicht ent=

3 wangswirtschaft für Danach dürfen ausländische Zahlungsmittel und Forderungen in 3unächst einmal find von den rund 740 Millionen betragenden fernt so große Devisenreservan in Deutschland   ange lionen sofort zurückzuzahlen. Weitere 15 Broz. tönnen von diesen sammelt werden können, daß ein ins Gewicht fallender Betrag der

ausländischer Währung( das sind Devisen) nur von der Reichsbant

oder den von ihr beauftragten Kreditinstituten erworben und nur an die Reichsbank oder die betreffenden Institute veräußert verden. Diese Aufhebung des freien Devisenverkehrs war not­endig, weil die deutsche   Währungsreserve durch die Kredit­indigungen des Auslandes und ebenso durch inländische Devisen­hamsterer in furzer Zeit bedrohlich zusammengeschmolzen war und nun mit Hilfe dieses Gewaltmittels wieder aufgefüllt werden sollte. Die Rationalisierung der Devisenzuteilung erwies sich auch im Intereffe der Auslandsgläubiger als nötig,

ra der vorhandene Devisenstod noch nicht einmal mehr zu einem

Drittel ausreicht, um den großen Rest der kurzfristigen ausländi­schen Forderungen( 6-7 Milliarden Mark) zurückzahlen zu können. Natürlich wußten auch die ausländischen Geldgeber, daß Deutschland  gar nicht imftande sein fonnte, solche Milliardenbeträge mit einem Schlage zurückzuzahlen, die im Laufe von mehr als sechs Jahren nach Deutschland   hereingeflossen waren; denn die Großbanten, die den größten Teil dieser kurzfristigen Gelder nach und nach auf­genommen hatten, haben mit diesem Gelde gearbeitet", d. h. fie haben die Auslandskredite natürlich mit entsprechendem Zwischen. gewinn an die Wirtschaft weitergegeben. Daß die Banken dabei den Fehler gemacht haben, furzfristig aufgenommenes Geld in langfristige Anlagen zu stecken, und daß aus diesem Fehler die ganze gegenwärtige Krise legten Endes entsprungen ist, sei nur nebenbei bemerkt. Diese Kredite, die das Ausland nun so plöglich zurück­haben wollte, find eingefroren, und der Auftauungsprozeß wird lange Zeit kosten.

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Da es nun nicht möglich war, alle Auslandsgläubiger zu be= friedigen und durch die praktische Zahlungseinstellung Deutschlands  über 6 Milliarden Auslandskredite notleidend" wurden, so ver­langten die Hauptgläubiger, insbesondere Amerika   und England, daß der gemeinsame Schuldner

Deutschland   feinen ausländischen Gläubiger bevorzugt behandeln

dürfe.

Nur unter dieser Bedingung erklärten sie sich bereit, in Still halteperhandlungen" einzutreten. Deutschland   kam diesem an sich verständlichen Verlangen nach durch die Notverordnung vom 1. Auguft. Durch ist die gleichmäßige Behandlung aller aus­ländischen Banäubiger gefichert insofern, daß nunmehr praktisch überhaupt teine Devisen für Kreditrückzahlungen mehr zur Ver­fügung gestellt wurden.

Unter dieser vom Auslande selbst gewünschten Bedingung wur­den dann die inzwischen in Basel   zum Abschluß gebrachten Ver­handlungen geführt, in denen sich die ausländischen Gläubiger not­gedrungen zu einer sechsmonatigen Verlängerung ihrer Kredite be­reit erklärt haben. Die ausländischen Banken halten also sechs Monate still natürlich gegen Zinsen und teilweise geçen neue zusätzliche Sicherheiten. Dabei sollen noch die zwischen den ver­schiedenen ausländischen und inländischen Bankengruppen zu ver einbarenden Einzelbedingungen von Fall zu Fall festgesetzt werden. Die Tatsache besteht also, daß Deutschland   für den überwiegenden Teil seiner kurzfristigen Auslandsverschuldung bis zum 31. Januar 1932 eine Atempause zuçebilligt erhalten hat. Nur eine Atempause; denn selbstverständlich ist es ganz un­möglich, in den paar Monaten 6 Milliarden Devisen in Deutschland  aufzubringen. Wo sollten sie auch herkommen?

Wir haben zwar in dem ersten Halbjahr 1931 für rund eine Milliarde mehr Waren ausgeführt als eingeführt und merden vermutlich durch den verstärkten 3wang zur Einfuhrdroffe lung und Ausfuhrsteigerung im nächsten Halbjahr noch einmal einen Ausfuhrüberschuß von mindestens derselben Höhe erzielen können. Die Dienstleistungsbilanz( das sind Einnahmenüberschüsse aus dem internationalen Frachtgeschäft, aus dem Reiseverkehr usw., gegenüber den Ausgaben für die gleichen Zwecke an das Ausland) Fürfte gleichfalls einen lleberschuß zu unseren Gunsten erbringen. Auch aus anderen Quellen dürften noch mehr oder weniger große Devisenbeträge zu erwarten sein, wenn auch die Hoffnung, daß als Folge der Kapitalflichtgesetzgebung größere Rückflüsse ge­flüchteter Rapitalien eintreten würden, scheinbar feine großen Aussichten auf Berwirklichung bietet.

Jedenfalls ist das bisherige Ergebnis der Devisenzwangsbewirt. fchaffung durchaus unbefriedigend.

Das mag daran liegen, daß die von Juristen in aller Haft entworfene Notverordnung schmere Mängel und Lüden aufweist, die cine Umgebung der Verordnung zum mindesten dem leicht machen, der über gute geschäftliche Beziehungen zum Ausland ver­fügt. Es wird nicht sehr schwer fallen, von dem ausländischen Geschäftsfreund sich fingierte Rechnungen ausstellen zu laffen, vielleicht über Waren, die gar nicht geliefert wurden, wenn diese Rechnungen von dem Inländer als Grundlage für seine Devisenanforderungen benüßt werden sollen. Weiter tönnen wirt. liche Auslandserlöse deutscher Exporteure trotz der Devisen­notverordnung im Auslande belassen werden, und es hat auch den Anschein, daß von dieser Möglichkeit trotz der Kreditnot in weitem Umfange Gebrauch gemacht wird. Wie man

Martguthaben des Auslandes 25 Proz. 185 Mil­

Reichsbank es gestattet. Dazu kommt, daß für die zwischen dem Guthaben monatlich zurüdgezogen werden, wenn die Lage der 13. und 31. Juli fällig gewesenen Devisenverpflichtungen( rund 1 Milliarde Mark) das Stillhalteabkommen nur mit Einschränkun gen gilt; denn diese Guthaben dürfen notfalls gegen die Guthaben deutscher Banken im Auslande( 520 Millionen) aufgerechnet werden. Da aber zur normalen Abwicklung des internationalen Zahlungs verkehrs, zur Finanzierung des deutschen Außenhandels Gut haben der deutschen Banten bei ausländischen Banken unerläßlich find, so müßten die vom Ausland beschlagnahmten Guthaben wieder aufgefüllt werden, so daß sich also auch hier unter Umständen ein beträchtlicher zufäglicher Devisenbedarf ergeben kann.

Andere Posten fommen als weitere Steigerung des in der nächsten Zeit zu erwartenden Devisenbedarfs noch hinzu ohne daß man ihre Höhe schon einigermaßen abschäzen könnte. Die direkten Schulden von Handel und Industrie( 2-3 Milliarden) find zum Beispiel in den bisherigen Stillhalte vereinba  soweit man sieht nicht einbegriffen. Hier bietet rungen allerdings die Zwangsbewirtschaftung der Devisen vorläufig einen gewissen Schutz, doch fehlt die Gewähr, daß nicht die Industrie zum Beispiel im Interesse ihres Kredites zurückbehaltene rport­erlöse entgegen der Devisennotverordnung zur Abdeckung fälliger Auslandsverbindlichkeiten benützt.

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am 2. Februar 1932 definitiv fälligen Auslandskredite zurück­gezahlt werden könnte.

Diese Tatsache zwingt uns, heute schon für diesen kritischen Ter min Borsorge zu treffen. Man darf pielleicht die Hoffnung hegen, daß bei einer vernünftigen innen und außen politischen Entwicklung das Vertrauen der ausländischen Bantgläubiger sich festigt, und daß dann wenigstens teilweise eine weitere gütliche Berlängerung der Kredite zu er zielen sein wird. Aber das ist nur eine Hoffnung, und selbst bei dieser Hoffnung fann uns nicht wohl sein, nachdem wir die Gefahren überſtürzter Kreditabrufe eben erst von neuem kennengelernt haben.

haben.

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Langfristiges Auslandskapital, mit dem uns allein über die Schwierigkeiten hinweggeholfen werden kann, ist aber mie eben noch das Baseler Gutachten betont hat ohne Wiederherstellung des gestörten politischen Vertrauens nicht zu Wie will man auch dem amerikanischen   oder französischen  Kapitalisten, der jetzt an der Young- Anleihe fast ein Drittel seines Zeichnungspreises eingebüßt hat, eine neue Aufforderung zur Zeich= nung deutscher Anleihen schmackhaft machen! Nur wenn eine po­litische Garantie feiner Regierung die Sicherheit einer solchen Ka­pitalanlage verbürgt, wird man den ausländischen Rentner wieder für deutsche Werte interessieren können. Vorbedingung hierzu aber ist und bleibt eine Verständigung Deutschlands   mit Frankreich  . F. D.

worden, die eine Großeinkaufsgenossenschaft von Kleineisen- und

Diskontsenfung gerechtfertigt? Stahlwaren darfſtellte. Die Lieferanten feßten fich faſt ausschließlich

Der Reichsbankausweis vom 31. August.

Der Status der Reichsbank vom 31. Auguft zeigt für die August­Ultimowoche eine sehr geringe Beanspruchung von Reichsbankmitteln. Die Wechselbestände haben, obwohl die Reichs­bank nach der Erflärung ihres Präsidenten die Kreditrestriktion hat fallen lassen, nur um 149,5 auf 3101 Millionen zugenommen. Die Lombarddarlehen haben sich relativ start, nämlich um 108,5 auf 207,6 Millionen vermehrt. Hier wird sich die Erwar tung der Diskontherabjegung ausgewirkt haben, denn die zur Kreditbeschaffung der Reichsbant übergebenen Wechsel bringen im einer Fall einer bevorstehenden Diskontsentung größere Sinsverluste als Zinsverluste als Lombarddarlehen. Reichsschazwechsel werden zum Ultimo mit 38,4 Millionen neu ausgewiesen. Die fremden Gelder auf Girokonto haben sich um 23,9 auf 508,6 Millionen verringert.

Der Notenumlauf stieg um 334 auf 4383,8 Millionen, der Umlauf an Rentenbankscheinen um 22,2 auf 420 Millionen. Die Bestände an Gold und Devisen haben sich leicht vermehrt; die Goldbestände um 0,22 auf 1366,6 und die deckungsfähigen Devisen­bestände um 42,4 auf 356,2 Millionen. Die Dedung des Noten­umlaufes durch Gold und Devisen zusammen ging gegen die Vor­woche von 41,5 auf 39,3 Prozent zurüd, bewegt sich also fnapp unter der gesetzlichen Deckungsgrenze.

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Diese relativ günstige Entwicklung des Reichsbankstatus war eine der entscheidenden Grundlagen für die Herabjegung des Disfonts von 10 auf 8 und des Lombardsages von 12 auf 10 Prozent. Rein dedungsmäßig und unter Berücksichti­gung der leider immer noch gefeßlichen" Deckungsgrenze von 40 Prozent wäre die Diskontsentung nicht zu rechtfertigen ge­wesen. In den 39,3 Prozent Gold- und Devisendeckung stecken ja auch die 630 Millionen Mark Dollarkredite des Auslandes, so daß die eigentliche Deckung der Reichsbant nur etwa 25 Prozent be= trägt. Trogdem war es richtig, daß die Reichsbant bei ihrer Diskontermäßigung sich um die Dedungsgrenze nicht fümmerte; denn das Maß der volkswirtschaftlich gerechtfertigten Kredit befriedigung durch die Reichsbank hat mit dem Ausmaß der Noten­dedung so gut wie nichts zu tun. Daß die Gesundheit der von den Banten gewährten Kredite sehr viel wichtiger ist als ihr Ausmaß, hat die Reichsbant gelegentlich Daß ihr der Diskontsentung ja endlich auch anerkannt. Präsident die Umwandlung von Bankendebitoren in Wechselschulden empfohlen hat, läßt erkennen, daß die Reichsbant eine Ausdehnung des Notenumlaufs auf der Grundlage solcher Handelswechsel trop der unterschrittenen Dedungsgrenze nicht mehr so fürchtet wie früher.

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aus einer großen Zahl etwa 2000 Fabrikanten der Klein­industrie zusammen. In großsprecherischen Prospetten mar von' der G. m. b. 5. auf die Vorzüge eines geschlossenen Großeinkaufs immer wieder hingewiesen worden, und der gerissenen Propaganda war es gelungen, die Fabriklieferanten in sehr startem Umfange an das Unternehmen zu fesseln.

Schon 1929 hatte die Vereinigte Eisenhandels G. m. b. H. ihre Gelder derart verwirtschaftet, daß sie tonfursreif war. Die Geschäftsleitung aber hatte, wie auf der kürzlich abgehaltenen Gläubigerversammlung treffend bemerkt wurde, eine Art, ihre Gläubiger zu hloroformieren". Daß eine Klärung ber Situation immer wieder hinausgeschoben werden konnte. Als Dinge 1930 sich so festgelaufen hatten, Dinge 1930 fich so festgelaufen hatten, die jetzt erfolgte Prüfung ergab bei einem Gesellschaftskapital von 500 000 Mart für Ende 1929 bereits 2 Millionen Mark Berlust verfiel die Geschäfts­leitung auf den Ausweg, eine neue Aktiengesellschaft zu gründen, an deren Kapital auch die industriellen Lieferanten und Gläubiger der G. m. b. H. beteiligt werden sollten.

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Die jetzt erst ans Tageslicht gekommenen Einzelheiten der Grün­dung dieser Aktiengesellschaft zeigen, daß es fich hier um eine glatte Schwindelgründung handelte. So zahlte die tonturs= reife G. m. b. 5. von den 2,5 Millionen Attienkapital der neuen Gesellschaft 625 000 Mart mit einem Banksched ein, den sie zwei Tage darauf in gleicher Höhe des Betrages der Bank wieder überwies. Mit dem Hauptverantwortlichen dieser geschäftlichen Schiebungen, dem Direktor Lippold, beschäftigt sich bereits der Etaatsanwalt. Auf seine Verantwortung gehen auch die Aufkäufe völlig heruntergewirtschafteter Fabriken, die in der Bilanz unter den Aktiven hoch zu Buche standen.

Wie bei den anderen großen Wirtschaftsskandalen der letzten Zeit hat auch in diesem Falle der Aufsichtsrat die Dinge völlig treiben lassen. Welchen Umfang aber die Versumpfung in der | Privatwirtschaft angenommen hat, fennzeichnet die Tatsache, daß das zur Bilanzprüfung zugezogene hamburger Treuhand. yndikat die Bilanz anerkannte, die jetzt von dem eingesetzten Prüfungsausschuß der Gläubiger als falsch befunden wurde

Auf der Gläubigerversammlung wurde die Forderung auf­gestellt, daß die Vertreter privatwirtschaftlicher Auffassung vom Standpunkt der Reinheit der Wirtschaft unbedingte Klar­stellung der Verhältnisse fordern müßten. Ein Bertreter erklärte, daß die Attienrechtsreform durch Notverordnung erforderlich sei, wenn man die Verhältnisse bei den zusammen­gebrochenen Unternehmen betrachte. Auch müßten bei der Bestellung von Treuhandgesellschaften andere Grundsäße Play greifen, menn man wieder zu soliden Ergebnissen bei der Bilanzprüfung fommen molle. Dieser Charakteristik der im gegenwärtigen Wirtschafts­fyftem eingeriffenen Mißstände durch tapitalistische Kreise haben wir nichts hinzuzufügen.

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Mit einem gewissen Recht darf man jetzt von einer 2 m ft el­lung der Reichsbanfpolitif fprechen. Damit diese Um­ftellung aber Früchte fragen tann, ift es notwendig, daß durch die deutsche   Wirtschaftspolitit, die sich von Finanz­und Zollfubventionen ab- und der schärfften Bekämpfung besonders der monopolistischen Rohstoffpreise zuwenden muß, eine Bereini­gung auf den Märkten und in der Wirtschaft durchgeführt wird. Graf Arco   verläßt die Telefunken- Gesellschaft. Ebenso wichtig ist die buchmäßige Bereinigung der bereits einge­fretenen Verluste, und zwar überall. Erst unter dieser Voraus­fehung fann man erwarten, daß die letzte Kreditverbilligung der Reichsbank für die Gesamtwirtschaft dauernd fruchtbar werden wird.

anders die Tatsache erbären, daß in der Zeit vom 15. Juli bis Chloroformierte Gläubiger."

31. August nur 350 Millionen Devisen an die Reichsbant abgeführt wurden, obwohl im Juli und sicher auch im August ein stattlicher Ausfuhrüberschuß erzielt wurde, obwohl Reparationsüberweisungen von monatlich 25 Mill. gespart wurden und obwohl in den vorangegangenen Wochen erhebliche Devisen. beträge gebamstert worden waren, die nun nach der Devisennotver ordnung hätten zum Borschein kommen müssen.

In Anbetracht der bis jetzt so geringen Wirksamkeit der De visenerfassung ist es sicher schon eine au optimistische Schätzung, wenn man mit einem voraussichtlichen Devisenzu machs von rund 3 Milliarden Mart für das ganze Jahr rechnet.

Der Wirtschaftsstandal Gevelsberg  .

Der Zusammenbruch der Großeintaufsgemeinschaft Vereinigter Eisenhandlungen A.-G. in Gevelsberg  ( Westfalen  ) hat Zustände bei dem verfrachten Unternehmen enthüllt, die jeder Beschreibung spotten. Wenn es sich auch bei der Pleite ,, mur" um insgesamt 4 bis 5 Millionen handelt, die nicht mit den verluderten 250 Millionen der Gebrüder Lahusen in Ronfurrenz treten tönnen, so find die Einzelheiten dieses Zusammenbruchs nicht weniger standalös als das Wirtschaftsverbrechen Nordwolle.

Die zusammengetrachte Bereinigte Eisenhandlungen 2.-B. tft erft 1930 von einer G, m. b. 5. gleichen Namens gegründet

U

Wie die Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie G. m. b. H., Berlin  , mitteilt, hat sich Graf Arco   entschlossen, von der Leitung der Telefunken- Gesellschaft zurückzutreten und sich in Zu­funft persönlichen Studien zu widmen. Es ist Vorsorge getroffen, daß Graf Arcos große Erfahrung und die Ergebnisse seiner zu= fünftigen Arbeiten auch weiterhin der Telefunken- Gesellschaft, der er von der Gründung an also seit 1903 angehörte, zur Ver­fügung stehen.

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Karstadt   legt Textilwerk still.

Die Rudolf Karstadt A.-G. hat Antrag auf Stillegung des Ters tilwerts in Bocholt   i. W. gestellt. Bon der Maßnahme werden ins gesamt 1200 Arbeiter betroffen. Einem Teil der Belegschott ist die Kündigung bereits zugestellt worden.

Konfurfe und Vergleichsverfahren im Auguft 1931. Nach Mit­teilung des Statistischen Reichsamts wurden im Auguft 1931 1065 neue Ronturfe befanntgegeben.