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Schrittmacher der Sozialreaktion

follen, betriebsweise eine Regelung zu finden. Bevor eine folche Regelung zustande kommt, sollen die beiderseitigen Organisationen hierzu Stellung nehmen.

Am Mittwochabend beschäftigten fich die Berliner   Funktionäre des Fabrikarbeiterverbandes mit diesem Problem. Der Branchen­

KPD.- Unternehmen baut Leistungslöhne ab- Zeitungsdruck mit Unorganisierten leiter, Genosse Poch, gab den Bericht über die Verhandlung. Er

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schilderte gleichzeitig den Kampf der Gewerkschaften um die Ver­fürzung der Arbeitszeit in der Vor- und Nachkriegszeit. Nach einer von großer Sachlichkeit getragenen Diskussion wurde folgende Ent­

Der Vorwärts" berichtete bereits kurz darüber, daß die Ge-| Walter Wolf aus Berlin   auf den Plan, der seit Jahren Ange­schäftsleitung der Kölner kommunistischen Zeitung Sozialistische stellter der Beuvag" ist und vor etwa einem halben Jahr aus dem Republik  " vom Arbeitsgericht in Köln   zur Wiedereinstellung der Buchdruckerverband wegen verbandsschädigenden Verhaltens ausschließung angenommen: ausgesperrten Belegschaft oder zur Zahlung einer Kündigungs- gefchlossen wurde. In der Zeit, als er noch Mitglied des entschädigung von insgesamt 23 900 Mart für 14 Kläger verurteilt Buchdruckerverbandes war, wetterte er bei jeder Gelegenheit gegen wurde. Die Belegschaft war nach dem Ablauf eines Verbotes der die Lohnräuber" des Buchdruckerverbandes; unter anderem war Zeitung nicht wieder eingestellt worden, weil sie die Zumutung er als der ,, beste" Mann der KPD.  - Leute im Buchdruckerverband der Geschäftsleitung ablehnte, zu tarifwidrigen Be= als Gegenfandidat bei der letzten Wahl der Berliner   Gau­dingungen die Arbeit wieder aufzunehmen. In der neuesten leitung aufgestellt worden. Dieser Wortrevolutionär benahm sich Nummer des Korrespondent", dem Organ des Verbandes der jezt reaffionärer als der rücksichtsloseste Scharfmacher. deutschen   Buchdrucker, werden über den Konflikt und seine Vor­geschichte Einzelheiten mitgeteilt, die ein grelles Licht auf die üblen Als die Verbotszeit ablief, wollte er die Belegschaft nur zum nadien Scharfmachermethoden in diesem Arbeiterunternehmen" Tariflohn und entgegen den tarifvertraglichen Bestimmungen ohne Kündigungsfrist wieder einstellen.

werfen.

Schon vor einiger Zeit war die Belegschaft aufgefordert worden, der RGO. beizutreten, was sie jedoch ablehnte. Dann stellte

mqn an sie das Ansinnen,

täglich unentgeltlich eine Ueberstunde als Parteiarbeit zu leisten, worauf die Belegschaft ebenfalls nicht einging. Sie war nunmehr bei der Geschäftsleitung in Ungnade gefallen. In den letzten acht Monaten wurde das Kölner   Kommunistenblatt infolge der ungeschickten Redigierung mehrmals wochenlang verboten. Die Belegschaft trug der dadurch verursachten schlechten Geschäftslage immer Rechnung und bewies gegenüber der Geschäftsleitung das weitgehendste Entgegentommen.

Am 13. Juni d. J. wurde die Sozialistische Republik" wieder auf die Dauer von vier Wochen verboten. Bei Stillegungsverhand­lungen vor dem Demobilmachungskommissar stellte die Geschäfts­leitung den Antrag auf Abkürzung der gesetzlichen Sperrfrist; die Belegschaft stimmte diesem Antrag zu, nachdem ihr die Zusicherung gegeben war, daß sie nach dem Wiedererscheinen der Zeitung restlos wieder eingestellt wird. Zugleich war vereinbart worden, daß, wenn die Zeitung innerhalb vier Wochen wieder verboten würde, die Ar­beiter auf die tarifliche Kündigungsfrist von einer Woche verzichten, weil auch für diesen Fall die Zusicherung gegeben wurde, daß das Personal nach Ablauf der Verbotsfrist wieder zu den alten Bedingungen eingestellt wird. Tatsächlich wurde die Sozialistische Republit" nach einmöchigem Erscheinen am 20. Juli

abermals verboten.

Während der Verbotszeit trat ein neuer Geschäftsführer namens

Artur Fontaine gestorben.

Paris  , 2. September.  ( Eigenbericht.)

Der Präsident des Verwaltungsrates des Internationalen Ar­beitsamtes, Artur Fontaine, ist am Mittwochvormittag in seiner Bariser Wohnung im Alter von fast 71 Jahren gestorben. Fontaine war zuletzt Generalinspektor der französischen   Grubenver­waltung im Ministerium für öffentliche Arbeiten und Vorfizender des Verwaltungsrats der Saargruben. Er hatte seine Laufbahn als Unterdirektor des französischen   Arbeitsamtes begonnen und als folcher an den Verhandlungen über die ersten internationalen Are

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Da Verhandlungen mit diesem reaktionären RGO.- Mann zu feinem Ergebnis führten, mußte die nicht wieder eingestellte Beleg­schaft beim Arbeitsgericht ihr Recht suchen, das nach mehrmaligen Berhandlungen das oben wiedergegebene Urteil fällte.

Das Kölner Kommunistenblatt wird jetzt von einigen Arbeitern, die der entlassenen Belegschaft in den Rücken gefallen find, sowie von einigen aus Solingen   abkommandierten Rausreißern und mit Hilfe von Matern hergestellt. Die entlassenen Belegschafts­mitglieder sind natürlich unter den üblichen Beschimpfungen aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden. Interessant waren die Ausführungen der Vertreter der Ge­schäftsleitung vor dem Kölner   Arbeitsgericht. Danach stehe es mit dem Kölner   KPD.  - Organ so schlecht, daß man schon ernstlich er­wogen habe, den Betrieb zu schließen und die Zeitung mit in dem Düsseldorfer   KPD.  - Betrieb herstellen zu lassen.

Nach Ansicht der kommunistischen   Geschäftsleitung müsse der Leistungslohn ganz abgebaut werden.

Das sagten die gleichen Leute, die in ihren Organen täglich die Gewerkschaftsangestellten mit Schmutz bewerfen und die Arbeiter, die nicht in fommunistischen Unternehmungen beschäftigt werden, auffordern, sich keinen Pfennig Lohn abbauen zu lassen.

Dieser Vorfall zeigt, daß das Zusammengehen der Kommu­nisten mit den schlimmsten Feinden der Arbeiterschaft am 9. August feine angeblich politisch taktische Frage war, sondern völlig der engen geistigen Verbundenheit mit dieser reaktionären Gesellschaft entsprach.

vorjährige Mitgliederbewegung im Tabatarbeiterverband außerordentlich günstig bezeichnen.

., Die Funktionäre der Chemischen Industrie   nehmen Kenntnis von der Vereinbarung, die seitens der Tarifparteien getroffen wurde, und begrüßen das Ziel, die Arbeitszeit auf 40 Stunden zu ver­fürzen, um Neueinstellungen von Arbeitslosen zu ermöglichen und Entlassungen zu vermeiden. Mit Entrüstung nehmen die Funk­tionäre davon Kenntnis, daß in einzelnen Betrieben der Chemischen Industrie   immer noch Ueberstunden verlangt und gearbeitet werden. Sie erwarten, daß damit endlich Schluß gemacht wird. Die Betriebsräte sind bereit, mit ihren Betriebsleitungen die von sie sich bei der unsozialen Einstellung vieler Arbeitgeber nicht allzu­den Tarifparteien gewünschten Verhandlungen zu pflegen, obgleich viel davon versprechen. Es ist der Arbeiterschaft der Chemischen Induſtrie   bei den niedrigen Löhnen nicht zuzumuten, eine weitere Senkung ihres Realeinkommens hinzunehmen. Die Funktionäre verlangen daher von der Reichsregierung, daß sie eine Verord­nung erläßt, die für das ganze Reich die 40- Stunden- Woche ein­führt, mit entsprechendem Lohnausgleich und dem Zwang, Neueinstellungen und feine Entlassungen vorzunehmen. Ferner ein Verbot von Ueberstunden, außer in dringenden Notfällen. Weiter wird von der Regierung verlangt, daß mit dem zügiges Arbeitsbeschaffungsprogramm aufgestellt wird. Lohnabbau Schluß gemacht und ein planmäßiges und groß­zügiges Arbeitsbeschaffungsprogramm aufgestellt wird.

Der Abstieg der RGO.

Nach dem Boltsentscheid.

In einer start besuchten Betriebsversammlung des Reichsbahn­Ausbesserungswerks Tempelhof, die den großen Saal der Kindl­Brauerei, Neukölln, füllte, gab der Vorsitzende des Betriebsrats, Ge nosse Schrammar, den Tätigkeitsbericht.

In der Diskussion, die dem 1½stündigen Bortrag folgte, gab Ge­noffe Hanebuth, 1. Bevollmächtigter des Einheitsverbandes der Eisenbahner, Ortsgruppe Berlin  , die Stellungnahme der freien Ge­werkschaften dazu bekannt; feine Ausführungen wurden von der Versammlung mit Beifall aufgenommen.

die zwei Redner der RGO. nichts auszusetzen. Aber die freie Ge­

An der Tätigkeit des reformistischen" Betriebsrats hatten selbst mertschaftsbewegung, die Sozialdemokratische Partei  , die mußten sie auftraggemäß beschmutzen. Ihr wüstes Geschimpfe, das sie gegen diese richteten, wurde von den Versammlungsteilnehmern zum Teil als mit Hohngelächter und mit Zwischenrufen wie Bolksentscheid", ,, Arbeiterverrat" ,,, Hitlerverbündeter", beantwortet.

Zu dem gleichen Schluß kommt man auch, wenn man die nicht geringe Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit in Rechnung stellt. Im Jahresdurchschnitt waren von den Verbandsmitgliedern in der gesamten Tabakindustrie nur 5253 Bollarbeiter und 5,53 Prozent sogenannte ueberarbeiter. 19,53 Prozent der Mitglieder waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos und 21,99 Prozent Kurzarbeiter.

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Wie stark die RGO. im Werk vertreten ist, zeigte ein von ihr eingebrachter Antrag, der besagte, daß sich die Belegschaft des RAW Tempelhof an einer im Oktober stattfindenden Entsendung einer Eisenbahnerdelegation nach Sowjetrußland beteiligt. In Wirklichkeit sollte die Belegschaft sich nur an den Beiträgen für die Kosten der RGO. beteiligen. Dieser Antrag wurde mit allen gegen sieben Stimmen abgelehnt. Der traurige Rest der Anhänger der KPD. im RAW. Tempelhof war von diesem Ergebnis einfach baff.

beitschkommen, so zum Beiſpiel an dem Berner Abkommen von ihres Verbandsvermögens hergeben mußten, um ihren statutarischen Drohender Bergarbeiterstreit in Belgien  

1906 über die Nachtarbeit der Frauen, teilgenommen. Fontaine hat in Frankreich   die Arbeiterstatistik geschaffen und sich mit dem Ausbau des Schlichtungswesens beschäftigt. Bei den Friedensver handlungen vertrat er Frankreich   in der Kommission, die den Teil 13 des Friedensvertrages über die Internationale Organi­sation der Arbeit vorzubereiten hatte. Bei der Gründung des Internationalen Arbeitsamtes wurde er zum Präsidenten des Ver­waltungsrats ernannt und ständig mit allen Stimmen der Re­gierungs-, Arbeitnehmer- und Unternehmervertreter wiedergewählt.

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Mit Artur Fontaine verliert nicht nur Frankreich  , son­dern die ganze Menschheit einen bescheidenen, unermüdlichen, flugen, bei aller Anpassungsfähigkeit unbedingt zuverläffigen, ganz großen Sozialpolitiker. Ein geflügeltes Wort, das in Frankreich   viel gebraucht wird, sagt: Ministerien kommen und gehen; die Büros bleiben." Dieses Wort traf im guten Sinne auf Artur Fontaine zu. Er war der gute Geist der französischen   Sozialpolitit, der auch stocď­reaktionäre Ministerien und Barlamentsmehrheiten, ja, selbst das in die französische   Verfassung eingebaute Gesetz der Trägheit des Senats durch 3ähigkeit und Treue überwand. Er war tein Streber und Konjunkturpolitifer, wie man sie sonst in der hohen Bürokratie auch außerhalb Frankreichs  so zahlreich findet. Er war ein treuer Diener der sozialen Ethit. Das war seine Stärke und seine Größe, der sich auch der verbissenste Gegner respektvoll beugte.

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Er war freilich auch ein großer Könner. So wurde er zum Helfer und Mitarbeiter von Albert Thomas  , der die un­geheuer schwere Aufgabe übernommen hat, die Sozialpolitik der ganzen Welt auf einen Nenner zu bringen, dessen sich auch die fortgeschrittenen Länder nicht zu schämen brauchen. Mit Artur Fontaine verliert Deutschland   einen Freund, der, als Deutschland   dem Völkerbund ngch nicht, aber der Internationalen Arbeitsorganisation   angehörte, mit viel Takt und Geschick der Mitarbeit Deutschlands   die Wege geebnet hat.

Treue um Treue.

Der Zabafarbeiterverband und seine Mitglieder. Unter den Verbänden der Industriearbeiter ist der Deutsche  Tabatarbeiterverband die Organisation, die hinsichtlich der Mitgliederbewegung im vorigen Jahr wohl am günstigsten abgeschnitten hat. Obwohl auch im Organisations­bereich dieser Organisation die Arbeitslosigkeit und Kurz­arbeit im vorigen Jahr einen nie gefannten Umfang annahm, ging der Bestand an Mitgliedern nur um 1698 oder 2,3 Prozent auf 72 644 Mitglieder zurück. Bei den weiblichen Mitgliedern Ende 1930 insgesamt 56 645 betrug der Mitgliederrückgang fogar nur 1,9 Prozent(!), bei den männlichen dagegen 3,4 Prozent. Diese Entwicklung hat in der Hauptsache seinen Grund darin, daß in vielen Zweigen der Tabakindustrie, auch in der Zi­garrenbranche, viele Handarbeitsprozesse mechanisiert und damit ver­einfacht worden sind und an die Stelle der männlichen Facharbeiter an- und ungelernte Arbeiterinnen getreten sind. Wenn man berücksichtigt, daß im vorigen Jahr allein in der Zigarettenindustrie die Zahl der vollbeschäftigten Arbeiter und Angestellten um 5336 oder mehr als 20 Prozent zurückgegangen ist, muß man die

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Der Kassenbericht des Tabatarbeiterverbandes hebt sich von den Abschlüssen der übrigen Verbände ebenfalls ab. Während fast alle anderen Verbände zum Teil ganz beträchtliche Summen Verpflichtungen gegenüber den Mitgliedern nachkommen zu fönnen, fonnte der Tabatarbeiterverband sein Verbandsvermögen im vorigen Jahr noch um fast eine halbe Million Mart auf 2,3 Mil­lionen Mark erhöhen, obwohl er über 430 000 Markt für soziale Unterstügungen ausgab, davon allein 194 853 Mark für Arbeits­losenunterstügung und 156 968 Mart für Krankenunterstützung. Auch in der Lohn- und Tarifpolitik ist der Jahres­abschluß erfreulich. Im Jahre 1929 waren bereits für das Jahr 1930 Lohnzulagen für einzelne Branchen vereinbart worden, um deren Zahlung sich die Unternehmer angesichts der Krise jedoch zu drücken suchten. Der Organisation gelang es nicht nur, die Unternehmer zur Einhaltung der im Jahr zuvor eingegangenen Berpflichtungen zu zwingen, sondern auch auf der ganzen Linie alle Verschlechterungen der Lohn- und Arbeitsbedingungen abzuwehren. Die Treue der Mitglieder des Tabalarbeiterver­bandes hat also in jeder Beziehung gute Früchte getragen.

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Tiefer geht es nicht!

Die Löhne in der Schokoladenindustrie. Obwohl erst am 1. April die Löhne in der Schota ladenindustrie um 5 Prozent gesentt worden sind, wollen die Unternehmer schon wieder die Löhne drücken. Der Reichsverband der Deutschen   Schokoladenindustrie hat den Reichslohntarif, der für etwa 70 000 Arbeiter und Arbeiterinnen gilt, mit Rücksicht auf die wirtschaftliche und finanzielle Lage" zum 30. September gefün digt. Die ,, wirtschaftliche und finanzielle Lage" der Arbeiterschaft digt. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage" der Arbeiterschaft in der Schokoladenindustrie ist den Fabrikanten offenbar gleichgültig.

Die Löhne der Arbeiterinnen in der Schokoladenindustrie

Bechenbesitzer wollen Lohnabbau.

Brüssel  , 2. September.  ( Eigenbericht.)

In der Sigung der paritätischen Kohlentommission am Mittwochnachmitag ist es zum Bruch zwischen den Vertretern der Arbeiter und der Unternehmer gekommen. Wie erinnerlich, hat die belgische Regierung nunmehr auf die Zechenbesitzer einen Druc ausgeübt, damit sie angesichts des zwischen Belgien   und Deutschland   zustande gekommenden Kohlenabkommens, das ihren Interessen im weiten Maße Rechnung trägt, auf ihren Beschluß, die Tarifverträge zum 1. September zu kündi­gen, verzichten. In der Mittwochsizung zeigten sich die Zechen­besitzer jedoch gänzlich unversöhnlich. Schließlich schlugen sie den Arbeitervertretern einen neuen Tarifvertrag vor, der eine sie den Arbeitervertretern einen neuen Tarifvertrag vor, der eine allgemeine Lohnreduktion von 2% Prozent vorsah. Dies lehnten die Arbeitervertreter entschieden ab und verließen die Sitzung.

Tatsächlich sind die Arbeiterdelegierten auch durch den ein­stimmigen Beschluß des vor zehn Tagen stattgefundenen außerordent­lichen Bergarbeitertongresses gebunden, monach die Grubenarbeiter sich jeder weiteren Lohnreduktion widersetzen wollen. Die Lage ist äußerst kritisch. Die Lohntarife sind tatsächlich mit dem heutigen Tage beseitigt und die Zechenbefizer werden ohne Zweifel einen 1ystematischen Angriff auf die bestehenden Löhne beginnen. Am Sonntag wird in allen Kohlenrevieren eine Urabstimmung über die Frage der Erklärung eines Generalstreits stattfinden, deren Ergebnis nicht zweifelhaft sein kann. Die Stimmung unter den Bergarbeiterführern ist sehr gereizt.

Köln  , 2. September.  ( Eigenbericht.)

Der Ausstand der Kölner   Fürsorgearbeiter ist am Mittwoch endgültig zusammengebrochen. Mit Ausnahme einiger weniger Leute sind die 1200 Streifenden an ihre Arbeitsstellen zurückgekehrt.

schwanken zwischen 41 Pfennig je Stunde im Reich und 58 Pfennig Wieder ein Streif der KPD.   zusammengebrochen. in Berlin  , die der Arbeiter zwischen 63 Pfennig und 90 Pfennig. Durch hohe" Löhne fann das Selbstfostenkonto" in der deutschen  Schokoladenproduktion also weder stark belastet noch entlastet wer den, zumal 82 Prozent der Beschäftigten Arbeiterinnen, also ganz miserabel bezahlte Arbeitskräfte find. Die Rücksichtslosigkeit und wirtschaftliche Kurzfichtigkeit der Schokoladenfabrikanten fommt aber darin zum Ausdruck, daß sie die Tariffündigung aus­sprechen, nachdem erst vor fünf Monaten ein Lohnabbau durch­geführt wurde. Besonders standalös ist die Tariffündigung ange sichts der Tatsache, daß zur Zeit nur etwa sieben Prozent der Arbeiter und Arbeiterinnen der Schokoladenindustrie voll be= schäftigt sind, der Rest verkürzt, teilweise nur noch drei Tage in der Woche arbeitet.

Man muß an die Wirtschaftsführer" der Schokoladenindustrie die Frage richten, ob denn die Kauftraft der Konsumenten auf Null finten muß, um den Absatz zu heben?

Um die 40- Stunden- Woche. Berhandlungen in der Chemischen Industrie  .

Auf Veranlassung des Reichsarbeitsministeriums fanden zwischen dem Verband der Fabritarbeiter und dem Ar­beitgeberverband der Chemischen Industrie Ver handlungen statt über die Einführung der 40- Stunden­Woche, um eine größere Anzahl Arbeitsloser wieder in den Pro­duktionsprozeß einzureihen und um Entlassungen zu vermeiden.

Nach längeren Berhandlungen wurde beschlossen, daß zunächst die Betriebsräte und Betriebsleitungen versuchen

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Heute, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Röpenid: Jugendheim Grünauer Straße 5( Nähe Bahnhof Spindlersfeld). Heimbesprechung und Lieder­abend. Gesundbrunnen  : Jugendheim Rote Schule, Gotenburger Straße 2. Heimbesprechung. Schönhauser Tor: Jugendheim Tiedstr. 18 ( Feuerwehrhaus). Von der Horde zum Kapitalismus. Tempelhof  : Gruppen­heim, Enzeum Germaniaſtr. 4-6. Der Zugang zum Jugendheim erfolgt durch den Eingang auf der hinteren Seite der Schule, Gößstraße. Heimbesprechung und Fahrtenklatsch. Südosten: Reichenberger, Str. 66( Feuerwehrhaus). Heimabend. Wir fingen Kampflieder.. Moabit  : Jugendheim Lehrter Str. 18/19. Heimbesprechung. Lustiger Abend. Staaben: Jugendheim der 17. Volks­schule, Gartenstadt, Kirchplatz( Endhaltestelle Autobus 31). Heimbesprechung. Anschließend Schallplatten. Nen- Lichtenberg: Jugendheim Gunterstr. 44, Wir lesen Kriegsbegebenheiten. Landsberger   Plag: Gruppenheim Diestelmener­straße 5. Heimbesprechung. Lichtenberg  : Jugendheim Hauffstraße, an der Lessingstraße. Einführung in die Boltswirtschaft.

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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute sind folgende Beranstaltungen: Bantow- Rieberschönhausen: Ju­gendheim Görschstr. 14( großes Zimmer). Leseabend. Ergänzung zu dem Referat: Krieg dem Kriege". Often: Jugendheim der Schule Litauer Str  . 18. Gruppenbesprechung. Treptow  : Jugendheim der Schule Wildenbruchstr. 53 ( Zugang von der Graeßstraße in Treptow  ). Gruppenbesprechung. Schöneberg  : Wir besuchen die Versammlung des Werbebezirks Schöneberg. Die Freie Angestellten- Vant e. G. m. b. S. tagt von 20 bis 22 Uhr im Verbandshaus. Spiele im Freien ab 19 Uhr Sportplag Jungfernheide, Sportplay Humboldt­hain und im Schillerpark und ab 18 Uhr Sportplag Tiergarten. Meldet euch

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für die Boltsbühnenabteilung für die arbeitende Jugend im Jugendsekretariat.