Herunter mit der Maske!
Die Nazis als Arbeiter: und Gewerkschaftsfeinde.
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Bertrauliche Richtlinien der Reichsbetriebszellenabteilung der, Gipfelpunkt dessen erreichen, was sich die NSDAP . bisher der NSDAP . engite Zusammenarbeit mit den Herren Pg.s Arbeit Arbeitnehmerschaft und ihren Organisationen gegenüber geleistet das Betriebsrätegejet hat und was bisher noch durch keine zur Kenntnis der Deffentlichkeit gefommene ,, vertrauliche Richtlinie" in dieser Form bekannt geworden ist.
gebern" Wedung persönlichen Neids nur eine Frage der Taktik Adressen und Photosammlung aller Gewerkschaftsfunktionäre. Ueber die Hinterhältigkeit, die sich unter der gemertschaftsfreundlichen Maske der NSDAP . verbirgt, herrscht wohl im allgemeinen unter den Arbeitnehmern völlige Klarheit. Wenn aber etwas geeignet ist, den letzten Schleier des Zweifels über die arbeitnehmer- und organisationsfeindliche Haltung der NSDAP . zu zerreißen, dann sind es die Anweisungen der Reichsleitung der NSDAP. , die sie als ,, Vertrauliche Richtlinien zur Durchführung unseres Kampfes im Entscheidungsjahr 1932 gegen Betriebsmarrismus“ herausgegeben hat.
In der Einleitung dieser ,, vertraulichen Richtlinien" wird noch einmal hervorgehoben, daß die ,, Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation"( NSBO.) nichts weiter ,, als die besondere spezifische Waffe zur Eroberung der Betriebe durch Niederringung des Betriebsmarrismus" sei. Als Gewerkschaft sei die NSBO. schon durch die Feststellung der Reichsarbeitsgerichts nicht anerkannt. Eine Arbeitsgerichtsvertretung durch die NSBD. könne also logischerweise nicht stattfinden. Wörtlich heißt es weiter:
„ Ebenfalls können bei Streits feine Unterstützungen gezahlt werden. Allerdings kommen ja Streits wenig oder fast gar nicht in Betracht. Bedenken dieserhalb sind bei den Herren Pgs. Arbeitgebern zu zerstreuen."
Die Herren Pgs. Arbeitgeber geben den Nazis ja auch feine Gelder dazu, um Streifende zu unterstützen.
Aus den Anweisungen, die in diesen Vertraulichen Richtlinien" über die Werbeaktion im Jahre 1932" gegeben werden, sei hier nur ein Satz, der freilich martant genug ist, festgehalten:
"
,, Werden eigene Betriebszeitungen herausgegeben, so sind in den Juustrationen und im Text die Herren Arbeitgeber und leitende Beamte( außer es feien Juden) nadh größter Möglichkeit nicht zu
frififieren. Ist es unumgänglich notwendig, dann in maßvoller
Form."
Während also die Herren Arbeitgeber in den Betriebszeitungen mit Glacéhandschuhen anzufassen sind, ist in demselben Organ
,, vor allem aufs schärfste das heutige System anzugreifen sowie die arbeiterverräterische Politik der Gewerkschafts- und SPD.Bonzen. Gerade das letzte leuchtet dem Arbeiter am besten ein. So z. B. Lebensweise und Gehalt der Bonzen( insbesondere Privatleben derselben beobachten), ihren Werdegang usw.
Wir dürfen in der Politik kein Mittel scheuen und gerade die Wedung persönlichen Neids und Minderwertigkeitsgefühls beim Arbeiter führen oft später zur reifen polififchen Erkenntnis."
Das also find die Wiederermeder deutscher Art und deutschen Geistes! Ein weiterer Abschnitt der Richtlinien" beschäftigt sich mit der Tätigkeit und den besonderen Aufgaben der NSBO.- Betriebsräte. Der NSBO.- Betriebsrat ist danach in erster Linie der Partei und der Bewegung verantwortlich.
,, Die Anordnungen des Führers und der Partei sind für ihn allein maßgebend. Das Betriebsrätegeset ist nur eine Frage der Tattit für denselben." Auch das wußte man zwar schon lange, schon seit Feder's verunglücktem Rundfunkgespräch mit Prof. Nölting. Immerhin verdient
dieses unfreiwillige Geständnis feftgehalten zu werden.
Und nun kommt der Abschnitt, in dem diese Richtlinien" den
Der Kampf im Fuhrgewerbe.
Die Arbeiter laffen nicht mehr mit sich spaßen. Der entschlossene Widerstand der Arbeiter des Berliner Schwer und Leichtfuhrgewerbes gegen das rigorose Lohnabbaudiktat der Fuhrherrninnung ist nicht ohne Wirkung geblieben. Den am Sonntag von den Funktionären der Branche gefaßten Beschluß, jeden Versuch der Durchführung des Diftats mit der Arbeitseinstellung zu begegnen, hatten zwei Fuhrunternehmer offen ar nicht ernst genommen. Die Arbeitseinstellung war die sofortige Antwort. Nach kurzer Streifdauer verpflichteten sich die bestreiften Fuhrunternehmer, die bisherigen Löhne bis zur Neufestsetzung der Verdienste für die Gesamtbranche weiterzuzahlen. Die übrigen Fuhrunternehmer nahmen eine abwartende Stellung ein oder verpflichteten sich ebenfalls, soweit sie die Durchführung des Diftats angekündigt hatten, zur vorläufigen Weiterzahlung der alten Löhne.
Inzwischen hat der Schlichtungsausschuß mit den Fuhrunternehmern, den Mitgliedern und Nichtmitgliedern der Innung und dem Gesamtverband Fühlung genommen, um ein neues Schlichtungsverfahren einzuleiten und den Kon
flikt beizulegen. Da ein Termin für diese neuen Verhandlungen noch aussteht, glauben einige Fuhrunternehmer, bis zur endgültigen Bereinigung des Konflikts im trüben fischen zu können. Diese Unternehmer wollen ihren Arbeitern solange die von der Innung dirtierten Löhne zahlen, bis entweder durch Schiedsspruch oder Bereinbarung für die ganze Branche die Löhne neu geregelt
worden sind.
Das Manöver soll auf Beschluß der gestrigen Vollversammlung der Arbeiter des Schwer- und Leichtfuhrgewerbes durchkreuzt merben. Von diesen Unternehmern soll heute durch die Betriebsvertrauensleute die eindeutige Erklärung verlangt werden, daß sie bis zum Abschluß eines neuen Gesamtvertrages die alten Löhne weiterzahlen. Geben die Unternehmer diese 3u fiche.ung nicht ab, soll ab Sonnabend die Weiterzahlung der alten Löhne durch Arbeitseinstellung erzwungen werden. jeder Arbeitseinstellung ist dem Gesamtverband umgehend Mitteilung zu machen.
Von
Bom Schlichtungsausschuß muß verlangt werden, daß er in seiner baltigen Entscheidung den übermütigen Fuhrunternehmern eine Grenze zieht, denn mit 22 bis 28 Proz. Lohnabbau innerhalb von 1½ Jahren haben die Arbeiter des Berliner Schwer- und Leichtjuhrgewerbes mehr als zuviel Opfer gebracht. Wenn ein Fuhrunternehmer nicht einmal mehr die miserablen Löhne zahlen kann, die iegt in der Branche üblich sind, hat er als„ Unternehmer" feine Eristenzberechtigung mehr und soll von der Bildfläche verschwirden.
„ Die afute Gefahr droht nun weniger von jeiten der RGD. und KPD. als von feiten der von den Sozialdemokraten geführten Gewerkschaften. Hier hat der Kampf einzusehen. Daß dieser Kampf nur mit besonderen Miteln geführt werden kann, liegt auf der Hand, zumal bei unserer zahlenmäßigen Schwäche in den Betrieben." So aber sehen diese besonderen Mittel aus:
Jeder Nationalsozialist ist ferner verpflichtet, im Betriebe jeden margistischen Funktionär, gleichgültig welcher Schaffierung, mit genauer Adresse festzustellen. Wenn irgend möglich, muß versucht werden, von jedem diefer Leute eine Photographie zu verschaffen.
Das gesamte Adressenmaterial( Photos usw.) ist über den Gau weiterzuleiten an den Sonderdienst( Abt. 1 VB 11 München ). Die
Hauptsache ist schon, wenn nur gefnipst wird, das übrige
erledigt dann die technische Abteilung.
Ist der Arbeitgeber Pg., so steht demselben das Recht zu, fortwährend auf dem Laufenden gehalten zu werden. Auf diese Weise ist es möglich, daß die einzelnen Betriebe nach und nach von allen schädlichen Elementen gesäubert werden und eine große Anzahl unserer Pgs. in den Betrieben Arbeit finden wird. Auch dürfte solches Adreffenmaterial nach unserer Machtergreifung von großer Bedeutung sein, um mit den Feinden des deutschen Bolfes ein für allemal aufzuräumen... Wichtig ist noch, die Herren Pgs.- Arbeitgeber darauf hinzu weisen, daß bei evtl. unerläßlichen Lohnfenfungsaktionen eine nationalsozialistische Belegschaft der wirtschaftlichen Lage immer ein
anderes Berständnis entgegenbrächte als eine marristisch verhette." Arbeitnehmern so brutal enthüllt morden, das hier geschieht.
Noch selten ist der schamlose Betrug Hitlers an den deutschen
Was Wunder auch! Entspricht doch die Geisteshaltung, die in diesen Richtlinien" zum Ausdrud fommt, ganz und gar den Gedankengängen Hitlers selbst, der sich bekanntlich seinerzeit gegenüber seinem Gegner Otto Straffer bis heute unwidersprochen so geäußert hat:
.Sehen Sie, die große Masse der Arbeiter will nichts anderes als Brot und Spiele, die hat kein Verständnis für irgendwelche Ideale... Wir wallen eine Auswahl der neuen herrenschicht, die nicht wie Sie von irgendeiner Mitleidsmoral getrieben wird, sondern die sich darüber klar ist, daß sie auf Grund ihrer besseren Rasse das Recht hat, zu herrschen, und die diese Herrschaft über die breite masse rüdsichtslos aufrecht erhält und sichert."
Nur noch einen Saz aus den Schlußbemerkungen der„, Richtlinien":
,, Der Jude Mordechai hat einmal von der Athletengestalt des deutschen Arbeiters gesprochen, und es wäre ein unvermeidlicher Fehler, wenn man die Richtigkeit dieses Ausspruches übersehen
würde."
Nun, die Athletengestalt des deutschen Arbeiters wird morgen Sonntag dafür Sorge tragen, daß diesen vom Unternehmertum bezahlten Arbeiterfreunden", die sich hier wieder in ihrer wahren Gestalt zeigen, die Antwort gegeben wird, die fie verdienen:
Lifte 1, Braun- Gevering!
Personen. In den Angestelltenberufen hat die Zahl der Arbeit fuchenden zugenommen, in Berlin allein um 4768 Personen. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden im Bezirk ist 842 088, davon 602 574 in Berlin , 212 447 in Brandenburg und 17 067 in der Grenzmart Posen- Westpreußen .
Von den 177 495 Unterſtügungsbeziehern in der Arbeitslosenversicherung sind 118 468 in Berlin , 55 559 in Brandenburg und 3468 in der Grenzmark.
In Berlin beziehen außer diesen 118 468 Versicherungsunter stützten 156 557 Krisenfürsorge und 231 740 Wohlfahrtsunterstützung. Von je 1000 Einwohnern werden in Berlin 29,52 von der Arbeitslosenversicherung und 39,01 von der Krisenfürsorge unterstützt.
Der Verband der Fabrikarbeiter. In zwei Jahren über 21 Millionen Mark Unterstügung. Der Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands zählte mit Jahresbeginn 1931 etwa 31,9 Proz. arbeitslose Mitglieder gegen 19,3 Proz. im Jahre vorher. Ende 1931 waren 40.1 Proz. der Verbandsmitglieder arbeitslos und 23,5 Proz. arbeiteten verkürzt. Von den Mitgliedern des zum Verbande ge
hörenden Keramischen Bundes waren Anfang 1931 nicht 57,9 Pro 3. arbeitslos. In der Grobferamit waren Anfang
meniger als 46,8 Proz. arbeitslos, am Jahresschluß jedoch
1931 arbeitslos 57,1 Proz., am Jahresschluß 73,3 Proz., in der Glasindustrie 41,9 Proz. bzw. 52,1 Borzellanindustrie 32,2 bzw. 37,6 Proz der Proz., in Spielmarenindustrie herrscht große Arbeitslosigkeit. Borzellan industrie 32,2 bzw. 37,6 Proz. Auch in der
Beitragseinnahmen start zurückgegangen sind, wozu noch der Ber Nimmt man den Lohnabbau hinzu, dann ist begreiflich, daß die luft von 54 000 Mitgliedern bis Ende 1931, ein Rüdgang von etwa 12,4 Proz., wesentlich beigetragen hat. Unter der durchschnittlichen Mitgliederzahl im Jahre 1931 befanden sich 84952 weibliche Mitglieder, deren Anzahl mit 15,7 Proz. stärker zurüdgegangen ist als die der männlichen Mitglieder mit 11,5 Broz. 11 474 Mitglieder sind abgereist und 4203 zu anderen Berbänden übergegangen, während 4370 Mitglieder zugereift und 2215 aus anderen Verbänden übergetreten sind. Neu beigetreten find 25 625 Mitglieder, im Jahre 1930 waren es 47 411.
Die Beitragseinnahmen sind um über 5½ Millionen Mark zurückgegangen. Die erwerbslofen Mitglieder zahlen natür lich feinen Bollbeitrag mehr, sondern nur noch Erwerbslosenbeiträge, um ihre Mitgliedschaft aufrechtzuerhalten. Die übrigen Beiträge find dem Einkommen entsprechend gestaffelt und deshalb die Beitragsleistungen geringer.
Die Unterstügungsleistungen des Fabrikarbeiterverbandes sind dagegen höher geworden. Sie betrugen im Jahre 1931 insgesamt 10696393 Marf gegen 10 418 702 M. im Vorjahr. An der Spize dieser Ausgaben steht die
Erwerbslosenunterstützung mit 6117 106 Mart ( 1930: 5 880 546 M.). Die Krantenunterstügung erfor Im Bezirk des Landesarbeitsamts Brandenburg hat sich die Zahl derte 1930: 2146 283., 1931: 1 495 380 m. Die Invalidenunterder Arbeitsuchenden in der Zeit vom 1. bis 15. April um 9608 ftügung erforderte eine Ausgabe von 1931 739 2( 1930: vendert, die Zeh' der Unterstützungsbezieher dagegen um 33 2661 184 751 m.). Die Aufwendungen an Streifunterstützung
stiegen von 259 107 M. im Jahre 1930 auf rund 640000 Mart im Jahre 1931 infolge der Arbeitskämpfe in der Glasindustrie.
hat der Fabritarbeiterverband in den Jahren 1926 bis 1931 feinen Mitgliedern an Unterstützungen gezahlt. Ein Drittel der Beitragseinnahmen im vorigen Jahre hat der Verband als Erwerbslosenunterstügung ausgegeben und insgesamt 56,94 Proz. der Einnahmen für Unterſtügungen aller Art aufgewendet. Wo ist die RGO.Sonderorganisation, die ihren Mitgliedern und vor aller Deffentlichkeit derart Abrechnung legt wie die freien Gewerkschaften? Die Gewerkschaften und ihre Führer unausgesetzt beschimpfen und mit Schmuk bewerfen, nicht zuletzt auch den Fabritarbeiterverband, das fönnen die RGO- Kommunisten. Aber weiter auch nichts.
Die Krise stellt die Gewerkschaften auf eine überaus schwere Probe. Wenn auch nicht ohne mehr oder minder schwere Opfer, so haben sie diese Probe verhältnismäßig sehr gut bestanden, was insbesondere auch für den Verband der Fabrikarbeiter gilt. Der Berband hat nicht versagt und wird nicht versagen. Aber auch die Mitglieder dürfen nicht versagen und sollten ihre Mitgliedschaft auch als Arbeitslose aufrechterhalten.
Die russischen Gewerkschaften fordern Lebensmittel. welchem sie den Führer der Partei begrüßen. Sie erklären sich auch Die Gewerkschaften haben ein Telegramm an Stalin gesandt, in bereit, für den zweiten Fünfjahresplan zu fämpfen, geben aber der Hoffnung Ausdrud, daß die Parteien und die Regierung sich die Mühe geben, die Lebensbedingungen der russischen Arbeiterschaft zu verbessern. Die Arbeiter wollen Erleichte rungen namentlich in der Versorgung mit Lebensmitteln haben.
Die ,, Rote Fahne ", die so hübsch von der Familie Zint zu erzählen mußte, müßte nun auch einmal die wirklichen Lebensver hältnisse der russischen Arbeiter wahrheitsgetreu schildern. Darauf fönnen ihre Leser lange warten.
Der Schrei des Gewerkschaftstongreffes nach Brot fagt jedoch genug. Der arbeitende ruffische Arbeiter lebt noch schlechter als der arbeitslose deutsche Arbeiter, Französischer Textilstreit zusammengebrochen.
Unter fiegreicher Führung" der Kommunisten.
Die 4500 Textilarbeiter von Bienne an der Rhone , die seit 8 Wochen im Streit standen, haben am Freitag die Arbeit wieder aufgenommen, und zwar zu den letzten von den Unternehmern vorgeschlagenen Bedingungen: Aufrechterhal tung der Weberlöhne, Herabsegung der Löhne der übrigen Arbeiter um 6,85 Proz., davon die Hälfte sofort, die andere Hälfte nach einem Monat.
Das Scheitern des Streits fällt den Kommu nisten zur Last, die die Bewegung zu politischen Zweden miß. brauchten und die Arbeiterschaft gespalten haben.
Achtung Buchdrucker!
G. m. b. 5)., Schiffbauerdamm 19, hat am Freitag, infolge angeDie gesamte Belegschaft der Druckerei des Gd., R. BoII botenen ohnabbaues von 35 Proz. der Hebertarif. löhne den Betrieb perlassen.
Die Kollegen werben ersucht, por Ronditionsantrift Erkundigun Der Gauvorstand.
gen beim Bauvorstand, GO 16, Engelufer 24/25. Zimmer 13, ein
zuholen.
Achtung, Betriebsräte!
Der nächste Arbeitsrechtliche Informationsabend für Betriebs räte ist am Dienstag, 26. April, 19 Uhr, Saal 3 oder Saal 5 des Gewerkschaftshauses. Leiter: Genoffe Dr. Bruno Broeder. Bor herige Anmeldung nicht erforderlich. Ein besonderer Hörerbeitrag wird nicht erhoben.
Neue Kurse der Berliner Gewerkschaftsschule,
SO 17. Die Wirtschaftskrise und die Pläne zu ihrer Lösung. Lehrer: Friz Fricke. Beginn: Donnerstag, den 28. April 1932, um 18 Uhr im Sigungssaal des Buchbinderverbandes, Engelufer 24/25, 1. Hof, Aufgang C, 3 Treppen.
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Der Kursus behandelt in 6 Abenben die Ursachen und den Umfang der Wirtschaftskrise und die in der legten Zeit gemachten Borschläge zu ihrer Lösung. Besprochen werden die Pläne von Bagemann Lederer der WTB.( Won tinfti- Tarnow- Baade.) Plan, die Borschläge des Allgemeinen Deutschen Gewert schaftsbundes und die des AfA- Bundes und der des Reichsarbeitsministeriums. 50. 18. Die Tätigkeit der Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre in der Krise. Lohnforderungen bei Konkursen und Konkursrecht. Lehrer: Dr. Ernst Fraenkel . Beginn: Montag, den 25. April 1932, um 20 Uhr im Leibnizgymnasium, Mariannen play 27/28.
Die Tätigkeit des Betriebsrates ist in der Arise eine besonders schwierige. Zahlungsschwierigkeiten der Firmen führen in vielen Fällen zu ratenweisen Lohn- und Gehaltszahlungen, oft aber auch dazu, daß Arbeitnehmer bei ihren Firmen bei eintretenden Ronkursen hohe Lohn- und Gehaltsforderungen haben. Mehr denn je ist es deshalb notwendig, daß die Gewerkschaftsfunktionäre und insbesondere die Betriebsräte gute Sachkenner auch des Ronkursrechtes find. Eine Einführung in das Kontursrecht gibt der auf die Dauer von 6 Abenden
vorgefehene Rurfus.
SO. 19. Einführungsfurfus in das Betriebsrätegeseh. Lehrer: Friz Fride. Beginn: Donnerstag, den 28. April 1932, um 20 Uhr im Leibnizgymnasium, Mariannenplay 27/28.
Der Kursus behandelt das Wahlverfahren, die Geschäftsführung, die Obliegenheiten des Betriebsrats und den Entlassungsschuß. Dauer des Rursus 5 Abende.
C. 20. Der Nationalsozialismus und die Gewerkschaften. Lehrer: Walter Gyßling . Beginn: Montag, den 25. April 1932, um 20 Uhr im Sophieninzeum, Weinmeisterstr . 16/17.
In dem Kursus werden die Ziele der NGDAB. behandelt. Die NGDAP. als Arbeiterpartei, Hitlers Urteil über die Gewerkschaften. Die nationalsozia liflische Betriebszellen Organisation. Nationalsozialistische Arbeitsvermittlung. Nationalsozialisten Lohnkampf Streitbrecher gelbe Werkvereine, NSDAP . und Arbeitslosenproblem. Arbeitsdienstpflicht. Dauer 6 Abende. SO. 21. Macht und Recht. Demokratie und Diktatur. Lehrer:
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Dr. Theodor Haubach; Beginn: Dienstag, den 26. April 1932, um 20 Uhr im Leibnizgymnasium, Mariannenplay 27/28.
Der Kurfus foll das Verhältnis zwischen Macht und Recht in der demotratischen Staatsform und in der Diktatur grundsäglich flären. Im Verlauf des Rurfus werden als Beispiele für den Unterricht attuelle Tagesereignisse aus den verschiedenen Ländern herangezogen.
Hörergebühr für jeden Kursus 2 M., für Jugendliche 1 M. Arbeitslose sind vom Beitrag befreit. Anmeldungen bei Beginn der
Kurse.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Seute findet folgende Veranstaltung ſtatt: Südkreis: 19% Uhr Aula Der Karl- Marr- Schule, Reukölln, Kaiser- Friedrich- Straße 208-210. ,, Jugend will werben".
Jugendoruppe des Zentralverbandes der Angestellten Unser Singetreis übt heute von 20 bis 22 Uhr im Jugendheim Tilsiter Straße 4.
Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Verantwortlich für Bolitit: Bictor Schiff; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Friz Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Verlag: Borwärts.Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co. Berlin GW. 68. Lindenstraße 8.
Sieran 2 Beilagen.