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Beilage zum Berliner Volksblatt.
r. 178.
Lokales.
Neustadt Die Ferien der Stadtverordneten- Versammlung Bimmerer unjen in diesem Jahre unterbrochen werden, weil eine Anzahl ich für die fprüche gegen die Richtigkeit der Gemeindeolles Mate liſten eingegangen find, über die nach den Bestimmun
en die Fad der Städteordnung und des Zuständigkeitsgefeßes von der fammlung in der Zeit vom 1. bis 15. August entschieden Schmieden muß. Es wird zu diesem Zwecke, nachdem der bereits Gorglicher Weise eingesezte Ausschuß die Angelegenheit vor. ld als möguft hat, die Zusammenberufung der Mitglieder der Stadtrbneten- Bersammlung zu einer außerordentlichen Eigung andels zeiginden.
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Befiz von fann.
Die Stellung der Aerzte gegenüber der gefeßlichen 18ntenversicherung hat bereits vielfach zu öffentlichen Erörte 1744 551 8en Anlaß gegeben. Neuerdings scheinen nun auch noch die
212 294
6 872 gänzlich 1
ate unter sich uneinig zu werden, wobet, wie es den Anschein Der Grundfaß der Sparsamkeit bei den Kaffenverwaltungen treibende Ursache ist. In der Deutschen Med. Btg." theilt Arzt seinen Berufsgenossen, die er öffentlich als Richter in uren zerito em Falle anruft, folgenden Fall mit: Ein drei Meilen vom e der Krankenkaffe und vom Size des Kaffenarztes entfernt hnendes Mitglied der Kasse erkrankt; seine Behandlung wird Kaffenarzte, der weiten Entfernung wegen, einem am hnorte des Kranken befindlichen Arzte überwiesen, der dieselbe 6 übernimmt. Nach acht Tagen unternimmt der Vater des Er
2. Aug drichte
in
nften die Reise nach dem Orte der Kaffe, um hier das Krankengeld feinen Sohn in Empfang zu nehmen. Bei dieser Gelegenheit er von dem Kaffenpersonal angewiesen, fich wegen der iteren ärztlichen Behandlung an den Kaffenarzt zu wenden. efer, ohne den Kranten auch nur gefehen zu haben, stellt, iglich auf Grund der mündlichen Angaben des alten Mannes, genden Schein aus:„ Der N. N.( Name des Kranten) ist noch eitsunfähig, braucht jedoch vorläufig nicht mehr ärztlich an
Berliner hem Wohnorte behandelt zu werden." Dieser Schein verfolgte itees. Einber
s. 8
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uferft idenve
genscheinlich den Zweck, die Kosten für den am Wohnorte Kranten befindlichen Arzt zu verringern. Den Unmuth des anten aber dürfte auch ein Laie theilen, wenn er erfährt, daß lettere an einer heftigen Lungenentzündung litt und eine ebertemperatur bis zu 39,3 Grad aufwies.
Seitens der hiesigen Sternwarte wird der Nordd. gem. 8tg." der folgende Wortlaut einer an den städtischen ormalubren feit furzem angebrachten Bekanntmachung mitges
eilt: Für Diejenigen, welche einer Kenntniß der Zeit bis auf ie Sekunde oder Bruchtheile derselben bedürfen, wird bemerkt, aß die Angabe am Sefunden Bifferblatt der Normaluhr in er Regel bis auf eine halbe Sefunde richtig ist, daß jedoch ver. nzelte Störungen vorkommen, durch welche vorübergehend Abeichungen bis zu einigen Sefunden entstehen können. Nach chluß jedes Jahres werden im Gemeindeblatt alle diese Abeichungen veröffentlicht. Wenn indeß Jemand, nachdem er ne gute Uhr bis auf Bruchtheile der Sekunde mit einer oder
Einberufebreren Normalubren verglichen hat, bei etwa entstehendem
Ilgentreff
44
veifel die volle Sicherheit baldigft zu haben wünscht, wird an im gegeben, durch Positarte mit adrefftrter Antwortlarte bei Sternwarte( SW. Enfeplat 3a), unter Beifügung näherer gaben über die Vergleichung, die Mittheilung der derzeitigen Abormaluhr nachzusuchen. Solchen Gesuchen wird unverzüglich
rch die Erpeichung von der Richtigkeit für die Sefundenangabe der bezüglichen
traßesprochen werden. Die Minutenangabe der Normaluhren ist Le Bobbleſung von den Bifferblättern entnommen wird, nämlich jeder
ationalen
વા
Mittwoch, den 1. August 1888.
tisindi
5. Jahrg.
heimischen Büschen und Bäumen das Fruchtwerk getreten, deffen| fahren und getödtet: 2 Personen von Droschken, 3 Personen
Farben im Erntemonat von Tag zu Tag mehr hervortreten und fo in der folgenden Zeit zu einem lieblichen Bierrath wird. In Wäldern und Hainen, in Parten und Gehegen röthen fich die Dolden der Eberesche, des Schneeballs, der Mehlfäßchen, Her ligen und Hagebutten; es blauen fich die Schlehen, Brom- und Heidelbeeren; der Fruchtanhang ds Liguffers taucht si 5 in Schwurz, während einige Hartriegelarten, die wundersame Mistel und der Peterstraud) wie mit weißen Perlen behängt erscheinen. In den Felofluren werden die Sicheln und Sensen ange schlagen, denn die Beit der Ernte ist gekommer. Der Sang der Lerche, des einzigen Sängers des Feldes, iſt verſtummt, wenn die goldenen Garben zu Mandeln und Stiegen gesammelt werden, ingleichen auch der Ruf des Kuduts, Pirols, der Amseln, Droffein und die Lieder fast aller übrigen unserer Sänger. Still und einsam ist es wieder in dem dichtbelaubten Wald, seine Vögel, seine Lieder find verschwunden und verhallt. Mit Beginn des Aust", des Erntemonds, vers laffen Stadt und Dorf, Wald und Hain schon viele unserer Sommervögel. Den Reigen eröffnet immer der Mauerfegler oder die Thurmschwalbe. Dieser großen düfteren Schwalbenart, welche am liebsten auf Ruinen, alten Schlöffern und Kirchen bauft, folgt bald die weichliche Uferschwalbe, die Nachtigall, der Wendehals, der Ortolan, die zierliche, gelbe Bachstelze. Gegen Ende des Monats, wenn der Wind in allen Gemarkungen über die Stoppeln weht, verläßt uns auch die Wachtel mit dem Wachtelkönig, der Storch, die Rohrdrossel, der schmucke Wiedehopf, der fangreiche Mönch und Gartenlaubvogel. Der Rüd strich, also die Wiederkehr unserer Sommer- oder Wandervögel im Frühling aus dem warmen, wirthlichen Süden, zumeist aus Afrika , umfaßt etwa diefelbe Zeit wie der Abzug ein Viertels jahr. Die Feld. oder Himmelslerche macht um Lichtmeß , wenn die Schneeglöckchen sich erschließen, den Anfang; Wachtel , Turtel taube und fleine zierliche Seeschwalben bilden um die Zeit der
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von Arbeitsfuhrwerken, 2 Personen von nicht näher bereich neten Fuhrwerken. Außerdem wurden 32 Personen von verschiedenen Gefährten überfahren, ohne daß die Art der Verlegung im Polizeibericht angegeben war. Von sämmtlichen 114 Unglücefällen also, die mit einer leichten oder schweren Vers legung verbunden waren, stellten die Dreiräder nur 5, also noch nicht 4½ pCt. und zwar lauter leichte Fälle; von den ohne Vers legung abgegangenen Unglücksfällen dagegen 5 von 8, d. h. mehr als die Hälfte, ein Beweis mehr, wie ungefährlich das Dreirad den Straßenpaffanten ist. Daß das Dreirad zu der leider die Höhe von sieben erreichenden Bahl tödtlicher Fälle gar nicht beis getragen hat, versteht sich wohl von selbst.
Bu unserer Statistik bemerken wir noch, daß wir die Fälle nicht scheiden konnten, wann an dem Unglück der Kutscher oder wann der verlegte Passant das Verschulden trug. In vielen Fällen, fast immer dann, wenn es sich um Kinder handelt, find die Führer des Gefährts, zumal die der Pferdebahnwagen, von aller Schuld frei zu sprechen. Kinder laufen oft blindlings direkt unter die Städer, aber ebenso oft laufen fie auch dem Dreirad fahrer in den Weg. Ebenso oft im Verhältniß wie den Führer eines Wagens an einem Unglücksfall keine Schuld trifft, trifft fte auch den Dreiradfahrer nicht.
Die andere Kategorie von Unglücksfällen, diejenigen nämlich, welche fich die Führer der Gefährte selbst zuziehen, stellt fich so, daß in jener Beit ein Droschfentutscher schwer verlegt wurde, daß sich ferner 6 Führer von Arbeitswagen leicht, 8 schwer verlegt haben, und daß 2 durch eigene Schuld getödtet worden find. Bu dieser Kategorie fann man auch finngemäß diejenigen Personen zählen, welche durch verfehltes Absteigen von Omnibus und Pferdebahnwagen zur Verlegung kommen, und deren es vom 12. Mai bis jept 5 Leichtverlette und 2 Schwerverlette gab. Von sämmtlichen verunglückten Dreirad fahrern haben bisher jedoch nachweislich nur 3 wirkliche Vers
Apfel- und Narzissenblüthe den Beschluß. Den Abzug beginnt legungen davongetragen, eine ganz leichte, ein zweiter schwerere, bald nach Jakob und Anna, 25. und 26. Juli, die Spyr- oder Thurmschwalbe; den Beschluß machen die wilden Tauben, Feld Ierchen, Kraniche, der Hausröthling, Staar, Buchfint und andere harte Sommervogelarten erst gegen Oktobers Ende. Vereinzelt halten diese auch den Winter über bei uns Stand.
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Zu dem Spielbericht der Kreuzzeitung " wird noch folgendes gemeldet: Vollständig richtig ist von den Behaup lungen der Kreuzzeitung" vielleicht nur vie, daß im Brozek Karllinnes Termin am 3. d. M. ansteht. Ob die Deffentlichkeit während der gesammten Verhandlungen ausgeschloffen sein wird, fann vor der Hand nicht gesagt werden; daß fie roährend der Berlesung des Flugblattes ausgeschloffen sein wird, ist wohl nicht zu bezweifeln. Der Hauptangeklagte, Karklinnis, hat bis heute feinen Vertheidiger. Die Kreuzzeitung" bielt thre Be hauptung, daß die Karklinnis'sche Druckerei eine Geheimdruckerei gewesen sei, nicht nur aufrecht, sondern fie fügt diesmal noch hinzu, daß Kattlinnes der Geschäftsführer der sozialdemokra fischen Geheimdruckerei" gewesen sei. Wir unterlassen es, auf diefen Buntt einzugehen, da wir durchaus nicht Partei zu nehmen beabsichtigen und man wohl das Gerichtsurtheil wird abwarten tönnen Merkwürdig ist aber noch der Satz der " Preuzzeitung“:„ Nach diesen bie, angeblich 41, wegen Anflebens der rothen Plakate Verhafteten betreffenden Angaben dürfte es vielleicht der Kriminalpolizei gelingen, abermals die Mitglieder des geheimen Bentral- Komitees ausfindig zu machen." Abermals? Da müßte das Nämliche der Polizei also schon ein mal gelungen sein. Jedenfalls ist auf den Prozeß Ferkel und Ergebniß gelangt, daß in den Angeklagten das geheime ZentralGen. angespielt. In diesem ist der Gerichtshof aber zu dem
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ts so genau, wie sie überhaupt ohne gleichzeitige Sefundeneit bis auf ein Viertel oder Drittel der Minute richtig. Findet an eine stärkere Abweichung von einer anderen Normaluhr 1. Serie er überhaupt eine unerwartet große Differenz mit der eigenen Komitee nicht entdeckt worden sei.
genden
ekonomis
br, so ist es, wenn man ganz ficher sein will, rathsam, auch
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Theo ich dem Sekundenzeiger der Normaluhr zu sehen, da an deffen Das Berl. Tagebl." schreibt hierüber: Nach der mehr als g. Brosa tillstand sofort erkannt wird, ob die Abweichung durch ein
ich dargestel
tehenbleiben der Normaluhr zu erklären ist, welches nicht unter en Umständen verhütet werden farn, indeffen durchschnittlich jeder der Normaluhren nur ein bis zwei Mal jährlich vorRaut mt. Ist aber durch die Bewegung des Sekundenzeigers der Mf. 2 maluhr diese Erklärung einer stärkeren Abweichung ausges und Will offen, so thut man gut, die Ursache der letzteren anderswo zu von him ben und der Minutenangabe der Normaluhr unbedingtes Ber
e der Natur
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Geb.
uen zu schenken."
Die Direktion der Sternwarte fügt zu dieser Mittheilung äuternd hinzu, daß die aus derselben erhellende Sachlage
beiterfragt ichtlich der Sekundenangaben der Normaluhren noch nicht tabluto bollkommen endgiltig bezeichnet werden könne, denn es sei mnd feine ebig weit von einer Sternwarte entfernter Uhren bis auf cofchirt M. Berer Sicherheit und Ausnahmslosigkeit erreicht werde, als
Einleitung
Sat sich die Freiheit des Radfahrens bewährt? zweimonatlichen Prüfungszeit, welche die Radfahrfreiheit bis jegt auf den Berliner Straßen genoffen, wird die Frage, ob sich Diese Freiheit bewährt habe, von Vielen bestritten, von Vielen unbedingt bejaht.
Es ist zweifellos, daß das Stahlrad als Beförderungsmittel und Tourenmaschine eine große Bukunft hat. Er erscheint daher nicht überflüssig, die bisherigen Erfahrungen einer unparteiifchen Untersuchung zu unterziehen. Das Berliner Publifum nimmt jedenfalls in diesem oder jenem Sinne einen lebhaften Antheil an der Frage.
Mf. 1,50 merhin möglich, daß die elektrische Regulirung der Angaben haften? Oder verursacht es nur Unzuträglichkeiten, welche Er
nige Behntel der Sekunde in späterer Bukunft mit noch
her. Was die Minutenangaben betrifft, ist die Direktion der
Ffein ernwarte der Anficht, daß die vorhandenen sechs Normal tien. Ben dem Bedürfniß noch lange nicht genügen, daß vielmehr chirt Mt.it zahlreichere und ebenso fichere Minutenangaben, wenn auch
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g. Bur Renn dlung SDI rofchit
ne die beigefügte Sekunde in den verschiedenen Stadt Bilen öffentlich dargeboten werden müßten, wenn für Verkehr einer Großstadt alle Vortheile ver tlicht werden sollten, welche die einheitliche Beits Pulirung zu gewähren vermöge. Wenn trop dieser Ueber gung und der entsprechenden Bemühungen der Sternwarte jes Verkehrsbedürfniß noch immer seiner vollen Befriedigung
mit einem reide, so sei dies hauptsächlich dadurch zu erklären, daß alle vor
sthümliche
Buftände in
Deklich des hiesigen Normaluhrensystems, für eine definitive wendung in größtem Umfange und mit sehr zahlreichen Bes
4, eröffnet worstellen bisher noch keineswegs die gehörige Bweckmäßigkeit
efte( 32 Seiten Bf.) find
gen und bei fa
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Stuttgart
Darbeiterinn
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Sinne einer definitiven Lösung des Problems verbürgt haben. ift indeffen, wie die Direktion der Sternwarte mittheilt, nach neueſten Borschlägen zuversichtlich anzunehmen, daß es schon nächster Zeit gelingen wird, alle Stadttheile mit zahlreichen blregulirten Minutenangaben, welche fich an die Sternwarte an die vorhandenen Normaluhren anschließen werden, zu ben, ohne der Gesammtheit die großen Anlage- und Betriebsen aufzuerlegen, welche mit der Herstellung und ausschließ en Benußung von besonderen elektrischen Leitungen für dieſen ect verbunden find. Die ersten Herbstreichen. Mancherlei Anzeichen in der ters und Pflanzenwelt deuten darauf hin, daß die schöne mmerzeit bald zur Rüste gehen wird und der Herbst, die bes Scheidens und Vergehens, wieder herannaht. Die in, welches mit Sommersbeginn bald nach 3 Uhr schon er der Tage beginnt merklich sich zu fürzen. Das Tagesdem Horizonte stand und erst gegen 9 Uhr unterging, er int am Morgen des 1. August erst einige zwanzig Minuten 4 Uhr und finft bereits wieder 8 Uhr 49 Minuten unter Gefichtskreis herab. Der Lieblingsbaum der Deutschen seit ter Beit, die Linde, in der Reihe unserer Gehölze das zu blühende, hat ihren honigduftenden Blüthenschmud fallen n und das Bienengefumme droben in den Kronen ist ver mt. An die Stelle der Blüthen ist an allen unsern ein
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Wir müssen zweierlei unterscheiden: Hat das Radfahren auf den Straßen einer verlehrereichen Stadt unvermeidliche Schäden im Gefolge, welche der Beförderungsart als solcher an scheinungen der Uebergangszeit sind und alle Wahrscheinlichkeit haben, in Bälde zu verschwinden?
Ein wirklicher Grund gegen das Radfahren läge allein in den Nachtheilen erster Art, d. b. in unvermeidlichen Schäden, die dem Verkehr und der öffentlichen Sicherheit erwüchsen. Denn, eristiren solche Schäden nicht, so hat niemand das Recht, jemand an derjenigen Art der Fortbewegung zu hindern, welche ihm beliebt, mag fie nun praktisch oder unpraktisch, schön oder häßlich, auffallend oder schlicht sein. Wie jedermann die Schwäche seiner Augen forrigiren darf, indem er fie bewaffnet, d. h. in dem er sich eine Brille auffeßt, so darf auch jedermann die Schwäche seiner Füße forrigiren, indem er sich auf ein Fahrrad fegt. Das Radfahren ist ein Geben mit bewaffneten Füßen.
Haben sich nun wirklich solche ernsten Schäden herausgestellt?
Unter den Schäden muß man zweierle! Arten streng unterscheiden, solche, welche die Radfahrer sich selbst zufügen, und solche, welche sie dem Verkehr zufügen. Jene gehen uns vor nichts an, für fe haben die Radfahrer selbst aufzukommen. Von diesen aber sind alle diejenigen Schäden, welche man befürchtete und welche bis zum 12. Mai die Gründe ausmachten, aus welchen man die Freigabe der Straßen verweigerte, nicht eingetroffen. Und sie werden sich auch später nicht geltend machen, das kann man schon jetzt behaupten. Im Ver gleich zu Droschten, Equipagen, Omnibussen und Pferde bahnen, befonders aber zu Geschäftsfuhrwerken
indem er die Lerche schoß, und ein dritter, legten Donnerstag erst, der sich schwere Verlegungen am Kopf zuzog.
So erschreckend es manchem sein wird, aus den angeführten Bahlen zu erfahren, daß im Laufe von 2 Monaten nicht weniger als 7 Menschen durch Ueberfahren getödtet worden find, so überraschend wird wieder anderen die außerordentlich geringe Bahl der wirklichen Unglücksfälle sein, die das Dreirad
verschuldet hat. Und wenn man bedenkt, daß reichlich dret Viertel der heutigen Fahrer ungeübt find, das Stahlroß vielleicht zum ersten oder zweiten Mal bestiegen haben, so läßt sich ver muthen, daß im Laufe der Zeit jene geringe Bahl von wirklichen Unglücksfällen sich noch vermindern, ja auf Null zusammen schrumpfen wird.
Jit also hierdurch erwiesen, daß das Dreirad in Bezug auf die Sicherheit des Verkehrs alle anderen Gefährte bei Weitem übertrifft, daß mithin seinem Gebrauch teine unvermeidlichen Schäden für den Verkehr anhaften, so ist andererseits nicht zu leugnen, daß es Unzuträglichkeiten verursacht, welche Erschets nungen der Uebergangszeit sind und denen es zuzuschreiben ist, daß ein beträchtlicher Theil der Bevölkerung die Radfahrer mit scheelen Augen betrachtef.
Wenn solche Unzuträglichkeiten sich in anderen Städten, die fich der Freiheit des Radfahrens schon länger als Berlin erfreuen, nicht bemerklich gemacht haben, so darf nicht vers geffen werden, daß die Straßen von Berlin unverhältnißs mäßig belebter find, als die anderer deutscher Städte. Und zwar müffen auch bei diesen Unzuträglichkeiten wieder streng zwet Klaffen unterschieden werden: folche, welche die Radfahrer vers ursachen, und solche, die ihnen verursacht werden.
Jene anlangend, so giebt es eine Reihe junger Leute, welche fich auf irgend eine Weise in den Befiz eines Rades gefest haben und nun die Straßen zu einer finnlosen Jagd misbrauchen, wobei sie durch ihr tolles Fahren an jeder Straßen ede einem Dußend Personen einen Schreck einjagen. Schon der schrille Klang der Glocke, den sie meistens erst unmittelbar vor dem Paffanten ertönen lassen, ist geeignet, Schreck zu vers ursachen, der unter Umständen verhängnißvoll werden kann, immer aber die Betroffenen erbittert. Es wird überhaupt von ben unerfahrenen Radfahrern viel zu viel geflingelt, was nicht ausschließt, daß fie gerade dann das Glockenzeichen zu geben verabsäumen, wann es nothwendig wird. Das ewige Ge bimmele" macht die Paffanten nervös und stumpft sie schließlich ab, so daß die Glocke thre Aufgabe als Warnungszeichen verfehlt. Ein guter Radfahrer wird immer vorziehen, Hindernisse, mögen es nun Personen oder Fuhrwerke sein, zu umschiffen, als durch den Mißbrauch seiner Glode den Fahrdamm von den auseinander stiebenden Menschen zu säubern. Fodann be lästigen viele ungeübte Radfahrer in den Hauptstraßen fortwährend Fuhrwerke und Baffanten durch die kleinen Unfälle, welche ihnen zustoßen. Es liegt hier also auf Seiten vieler Radfahrer eine entschiedene Rücksichtsloftgleit gegen das Publi
fum vor.
Andererseits aber haben die Radfahrer auch viel von der Rücksichtslosigkeit eines gewiffen Theils des Publikums zu leiden. Es giebt Straßenjungen und nicht nur unerwachsene, welche es fich zur Aufgabe gesezt haben, die Radfahrer auf alle mögliche Weise zu belästigen, indem sie ihnen Steine in den Weg werfen oder fich selbst in den Weg stellen und hierdurch den Fahrer in Verlegenheit bringen. Dadurch find einige Unfälle verursacht worden. Besonders beliebt ist es, Hunde auf die Radfahrer zu hepen, so daß diesen manchmal nichts anderes übrig geblieben ist, als die Thiere niederzufahren.
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Am schlimmsten haben die Radfahrer jedoch von den Droschkentutschern zu leiden. Legtere verfolgen die Radfahrer, wie es scheint, nicht ohne böswillige Absicht. Denn daß Bus sammenstöße nicht durchaus unvermeidlich find, lehrt die That sache, daß, so oft Karambolagen zwischen Droschken und Dreirädern gemeldet wurden, wobei lettere immer beträchtlichen Schaden nahmen, besonders schmere Beschädigungen von Dreirädern geschahen am 14., 15. Mai( je zwei Mal), 21. Juni, 6., 12., 26. Juli noch keine einzige Karambolage von Dreis rädern mit Equipagen und Arbeitswagen, die doch sonst das Hauptkontingent zu den Unfällen stellen, bekannt geworden ist. In der That wird ein Radfahrer aufs Aengstlichste jeden Bu sammenstoß vermeiden, weil bei dem zarten Bau seines Vehikels nur er den Schaden davon hat, und zwar einen Schaden, der bei der Theuerkeit der Maschinen und ihrer Reparaturen immer sehr beträchtlich ist. Außerdem, wenn er nur einigermaßen ge übt ist, fann er von seiner Seite einem Busammenstoß mit Leichtigkeit aus dem Wege gehen, da der Bau der Maschine thm erlaubt, diese ganz souverän zu beherrschen. Kein Kutscher fann sein Fuhrwert und die Pferde so sehr in seiner Gewalt haben wie der Radfahrer seine Maschine.
aller Art, haben sich die Dreiräder als gänzlich ungefährliche und harmlose Vehikel erwiesen. Wir haben vom 12. Mai, dem Tage an, wo die Berliner Straßen für die Dreiradfahrer freigegeben wurden, bis zum 26. Juli die Polizeiberichte über Unfälle durch Ueberfahren auf den Berliner Straßen gesammelt, und danach stellt sich diese Unfallstatistit folgendermaßen: Ueberfahren und nicht verlegt wurden in der genannten Beit 2 Personen von Privatfuhrwerken( Equipagen und dergleichen), eine Person von einem Omnibus, 5 Personen von Dreirädern. Ueberfahren und leicht verlegt wurden 10 Personen von Droschken, 3 von Pri vatfuhrwerken, 22 Personen von Arbeitsfuhrwerken aller Art, eine Person von der Pferdebahn, 7 Personen von nicht näher bezeichneten Fuhrwerken, 5 Personen von Dreirädern. Ueber fahren und schwer verlegt wurden 3 Personen von Droschken, 2 Personen von Privatfuhrwerken, 22 Personen von Arbeitsgefahrenes Dreirad verursacht eine Schadenersaßpflicht von ganz fuhrwerken aller Art, 5 Personen von Omnibussen und Pferdebahnwagen, leine Person von Dreirädern. Ueber
Wir richten daher an die Droschtenbefizer die ernste Mahnung, den Führern ihrer Gefährte Rücksicht einzuschärfen, denn ein von einer Droschte muthwillig oder fahrlässig niederbeträchtlicher Höhe.
Wir richten ferner im Interesse der Entwickelung und