Polnisch - deutsches Abkommen Baustoffteuernug
Ein weit mehr politisch als wirtschaftlich bedeutsames Ab
fommen ist zwischen der deutschen und polnischen Eisenindustrie getroffen worden. Nach diesem Abkommen wird der polnischen Eisenindustrie eine Beteiligung an dem Inlandsabiaß der deutschen Eisenindustrie in Höhe von 0,7 Prozent eingeräumt, das Abkommen umfaßt Produkte wie Stabeisen, Halbzeug, Eisenbahnoberbaustoffe, Bandeifen und Walzdraht, Bleche und Röhren, rollendes Eisenbahnmaterial und Schmiedeſtücke. Die deutsche Schwerindustrie verpflichtet fich weiter, nur solche Walzwerkserzeugnise noch nach Polen cinzuführen. die in Polen selbst nicht hergestellt werden. Außer den Eisenkontingenten erhält Polen auch noch eine Beteiligung am deutschen Inlandsumfaß an Edelstahl von 2400 Tonnen jährlich. Deutschland verpflichtet sich ferner, den polnischen Hüttenwerfen auf Anfordern Schrott zum Einichmen zu liefern, und zwar 21 Prozent der Menge, die die polnischen Werke zukaufen müssen, um ihren Schrottbedarf zu decken.
apartes Muster." Er: Gnädige Frau, ich garantiere Jhnen, daß die billigere deutsche Ware gleichwertig ist; es sind nur Zölle
Größer als amtlich zugegeben Größer als amtlich zugegeben 500XED 10 ie 36le und die franzöfifchen zwischengewinne. welche die
Das Statistische Reich 8 amt fam in einer Untersuchung über die Entwicklung der Baukosten zu dem Ergebnis, daß sich das Preisniveau nicht sehr wesentlich gehoben habe, wenn auch dieser oder jener Baustoff da oder dort erheblich verteuert worden sei Die Statistik schloß allerdings im Oktober ab. Der Hand werksstand stellte dagegen schr beträchtliche Preiserhöhungen fest und zwar in einer Denkschrift, die schon im September abgeschlossen worden war, wenn sie auch jetzt erst der Oeffentlichkeit vorgelegt wurde. Freilich gaben die Methoden dieser Denkschrift in vielen Punkten zur Kritif Anlaß.
Es werden nun soeben die Novemberzahlen des Statistischen Reichsamts für die Baustoffpreise in 15 Städten veröffentlicht, und zwar noch vor Erscheinen von„ Wirtschaft und Statistit" in der Bauwelt" v. 7. Dezember. Diese Zahlen zeiger ein recht beträchtliches Anziehen der Preise. Die Balkenpreise z. B. stiegen im November je Kubikmeter von 38 auf 41 Reichsmart in Nürnberg von 45 auf 48 Mark in Essen, in anderen Städten um 2 oder 1 Mark. Die Preise für 10 To. Stückenfalt stiegen in Frankfurt a. Main von 225 auf 245 Mark; in Leipzig waren sie schon im Oktober von 260 auf 280 Mark erhöht worden. Der Preis für 1000 Hintermauerungssteine, der jetzt zwischen 24 und 36 Mark schwankt, verteuerte sich an verschiedenen Orten um bis zu 3 Mark. X2bet Baustoffpretie besonders ausgeprägt ist. Außerdem ist die Bemerkenswert ist, daß gerade in Nürnberg die Teuerung Unterschiedlichkeit der Entwicklung in den verschiedenen
Aus diesem Abkommen ist ersichtlich, daß alle Vorteile ökonomischer Natur Bolen zufallen und alle Nachteile Teutschland treffen. Es ist klar, daß Deutschland dagegen Vorteile anderer, und zwar politischer Art zu erzielen wünscht. Zunächst rechnet das Naziregime damit, daß Pilsudski die deutsche Ausrüstung nicht stören wird; weiter gibt es bekanntlich eine ukrainische Frage, bei deren Behandlung sich die Interessen von Polen und Deutschland verschmelzen lassen.
Her mit Kolonien!
Das Organ der deutschen Schwerindustrie, die„ Deutsche Bergwerkszeitung". schreibt über das Recht Deutschlands auf Kolonien: debt werden wir voraussichtlich auch hinsichtlich der endlichen Einlöfuna aller folonialen Versprechungen, wie sie bei Abschluß des Vorfriedensvertrages in bindender Form vorlagen, viel wirfiamer als bisher arbeiten... Zur vollen Gleichberechtigung auf allen Gebieten gehört unmeigerlich auch die koloniale Gleichberechtigung. Ohne eine bindende Rusage auf diesem Gebiete follte Deutschland für einen Wiedereintritt in den Völkerbund von vornherein nie zu haben sein."
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Jahresabsatz: 93 000 Autos Rückgang des Kraftwagenabsatzes-Industrie aber noch gut beschäftigt
Der November brachte den faisonüblichen weiteren Rückgang des Kraftwagen- Abiates. Gegenüber dem Höhepuntt der Perionenwagen- Saison, der diesmal einen Monat später und wesentlich höher lag als in früheren Jahren. betrug der Rückgang jedoch nur 39.6 Prozent, während er im Vorjahr 42.2 Prozent und 1931 fogar 74.3 Prozent befragen hatte. Den Aufstellungen, die das Institut für Konjunkturforschung in seinem neuen Wochenbericht veröffentlicht, entnehmen wir folgende Angaben: Zulassungen fabrikneuer Kraftfahrzeuge arbeitstägl.
Personenkraftwagen
in Stüc 1931
1932
1963
96 1931
Lasttraftwagen 1932
Mai
364,8
202,8
378,6
64,5
27,8
1933 47,3
Juni
280,3
188.5
882,7
62,1
28,2
45,7
Juft
225,8
181,2
371,6
52,7
27,8
45,2
August
153,5
140,8
335,9
38,9
24,0
43,4
September 144,8
136,8
316,5
84,2
24,1
43,8
Oftober
118,4
181,7
813,5
30,4
25,7
November
93,8
117,3
231,3
20,0
24,1
45,7 42.9
Damit ist um Inland sogar der Personenwagen- Absatz vom November des Konjunkturjahres 1929 überschritten, die gesamte Kriseneinbuße also beinahe ausgeglichen worden. Der Dezember wird, der Jahreszeit entsprechend, wohl einen weiteren Rückgang bringen; im Dezember 1932 waren z. B. je Arbeitstag nur 92.6 Personen- und 22.2 Lastwagen neu zu= gelassen worden. Den Gesamtabiat für das laufende Jahr darf man aber schon jetzt auf rund 81500 Personenwagen, das ist das Toppelte der Vorjahrsziffer. und 11 400 Lastwagen, das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr, schätzen.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß sich auch der Aus= I and sabiatz der deutschen Automobilindustrie vergleichsweise aünstig entwickelt hat. In den ersten 10 Monaten wurden 9518 fertige Personenwagen und Fahrgestelle mit Motor ausgeführt gegen 7825 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit wurde die Gesamtausfuhr des verhältnismäßig auten Erportiahres 1931 um 1500 Stück überschritten. Tie entsprechende Paftwagenausfuhr dagegen bleibt mit 2002 ( im Vorjahre 1772) Stück noch um fast 50 Prozent hinter der gesamtausfuhr von 1931 zurück.
Seine Reden an die französische Nation
Aus Erfurt wurde an ausländische. besonders französische Persönlichkeiten sowie an die hierfür empfänglich erschei= nende Presse ein Band der letzten Hitlerr den in franzö= sischer Sprache mit folgendem in der gleichen Sprache abgefaßten Begleitschreiben gesandt: U. Bodung- Verlag
Monsieur!
Städten auffällig, und deshalb erscheint uns die Frage der
Einfuhrware verteuern, denn oft find Muster und Ware erst von Krefeld nach Lyon ausgeführt und dann zurückgeführt; das gibt also doppelte Fracht, Zölle usw."
Sie( ungläubig lächelnd):„ Die Ausreden fennt man ja! Sie haben eben ia feine echt französische Ware am Lager. Dann gehe ich wo anders hin!"( Rauscht ab).
Er allein):„ Ich fürchte, ich muß wieder die teure Auslandsseide auf Lager nehmen. Das Publikum zwingt einen ja mit seinem Unverstand dazu."
3 weiter Aft. Ort der Handlung: Ein Warenhaus in Paris . Personen: Eine französische Räuferin, ein französischer Verkäufer, ein französischer 3u= schauer.( Alle Sperrungen im Original!)
Sie:„ Bitte eine Flasche Eau de Cologne !"
Verkäufer:„ Die deutsche Ware aus Köln führe ich nicht mehr, da unser Pariser Publikum keine deutsche Ware for= dert, solange solche wenn auch nicht vollwertig hier im Pande hergestellt wird. Die Boches find reicher als wir! Dari ich Ihnen dieses echt französische Eau de Cologne Russe anbieten?"
Sie:„ Gewiß, auch ich bevorzuge heimische Waren! Nieder mit den Boches!"
Zuschauer:„ Nieder mit den Boches! Es lebe Frankreich ! Unterstützt französische Arbeiter und Kaufleute."
Es ist gar nicht zu sagen, wie verbrecherisch dumm diese Art von Agitation ist.
Ley im Tran
,, Bauwelt" beachtenswert, ob Zahlen aus nur fünfzehn Großstädten eine genügend breite Grundlage für die Ermittlung ,, Jeden Tag was Neues!" des Index sind.
Großhandelsindex leicht gestiegen
Die vom Statistischen Reichsamt berechnete Inderziffer der Großhandelspreise stellt sich wie folgt: 14.12. 15 8. 14. 6. 13. 9. 6. 12. 13. 12. 1932 1933 1933 1933 1933 1933 92,5 91,2 92,9 94,8 96,1 96,1 84,8 82,4 85,1 89,6 93,8 93,6 87,3 Ind. Rohstoffe 87,3 89,2 89,3 88,9 89,1 Ind. Fertigwaren 113,6 111,6 112,0 113,5 113,9 114,0
Gesamtinder Agrarstoffe
Der Führer der Deutschen Arbeitsfront , Dr. Len, hat eine Reise durch Deutschlands Fabriken getan, über die er im ,, Arbeitertum" zusammenfassend berichtet:„ Das find alles Gedanken, die einem kommen, meine Mitarbeiter. Ich sage Ihnen, was mir auf dieser Reise für Jdeen gekommen sind, immer wieder, jeden Tag was Neues. Es ist ungehener, ich behaupte, wir branchen 50 bis 100 Jahre, um das alles durchzuführen, was durchgeführt werden muß."
Unterernährte Jugend
Notleidende Sozialversicherung Ein Drittel nicht voll leistungsfähig
Das Zentralblatt für Reichsversicherung und Reichsver= sergung" teilt ohne genaue Zahlen anzugeben!-mit, daß der Mitgliederstand der Krankenkassen im 2. Vierteljahr 1933 nur unerheblich niedriger als in der entsprechenden Zeit des Jahres 1932" war. In der Invalidenversicherung haben die Beitragseinnahmen um 7,2 v. H., die Rentenleistungen dagegen nur um 2.4 v. 5 gegenüber dem Vorvierteljahr zugenommen." In der Angestelltenversicherung find die Beitragseinnahmen gegenüber dem 1. Vierteljahr, das ein sehr günstiges Ergebnis aufwies, bedeutend, und zmar um 22,5 v.. zurüdgegangen, während die Renten: zahlungen um 2.8 v.. gestiegen find. Infolgedessen ist der Ueberschuß der Beitragseinnahmen über die Rentenleistun= gen von 18.2 Mill. NM. im 2. Vierteljahr 1932 und 29,1 Mill. RM. im 1. Vierteljahr 1933 auf 9 Mill. RM. im Berichtsvierteljahr zusammengeschrumpft. Die Beitragseinnahmen der Knappschaftftchen Pensionsversicherung haben sich gegen= über dem Vorvierteljahr um 2,2 v. H. vermindert, der Petstungsaufwand dagegen hat sich um 2,0 v. H. erhöht. Der Unterschied( ehlbetrag) zwischen Beitragseinnahmen und Leistungsaufwand ist von 21,6 Mill. RM. im 1. Vierteljahr auf 23,0 Mill. RM. im Berichtsvierteljahr gestiegen."
don
,, Zwei Erlebnisse eine Moral!"
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Unter diefem Titel finden wir im Deutschen Nahrungsmittelarbeiter" die folgenden zum Boykott Frankreichs auffordernden Szenen. 1. Aft. Ort der Handlung: Gut eingerichtetes deutiches Ladengeschäft des Seidenhandels. Personen: Ein deutscher Geschäftsinhaber, eine deutsche Käuferin.
Er: Wünschen Sie Kunsticide? Oder reine Seide, gnädige Frau? Dann fann ich Ihnen diese vortreffliche und preiswerte Krefelder Ware empfehlen!"
Sie: Sehr hübsch, schwere Qualität, geschmackvolles Mu ster und auch billig! Aber wissen Sie, ich möchte was Beifers haben. Sie hatten neulich meiner Freundin einen herrlichen echt französischen Seidenstoff verkauft. Er ist zwar doppelt so teuer, aber doch echt Lyoner Ware; ein höchst
Diese Werbesendung kommt nicht direkt vom Reichspropagandaministerium, sondern von einem privaten Berlag. Der Bodung- Verlag ist aber ein nationalsozialistisches Unternehmen. Auszüge aus„ Mein Kampf " mit den Stellen zur Vernichtung des„ vernegerten" Frankreich sind den Reden nicht beigefügt. Die neueren Reben Hitlers sollen wohl die Grenelpropaganda", die in seinem Buch getrieben wird, vertuschen.
Gartenstraße 38
Par la presse mondial, donc juive, vous n'êtes, sans doute, que peu renseigné sur les vraies intentions et les idées du Chancelier d'Allemagne.
Sur la demande de quelques- uns de nos amis à l'étranger et en supposant de vorrespondre par là à un desir que vous éprouvez vous même nous avons l'honneur de vous transmettre sous ce pli, en langue française, une collection des principaux discours de Mr. Hitler. Ce petit livre vous montrera mieux que toute autre chose les vraies tendence des ambitions politiques de la Nouvelle Allemagne, Nous vous saurions gré, si vous vouliez bien apprécier, sans parti pris, le contenu de cette brochure.
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In deutscher Ueberseßung: U. Bodung- Verlag
„ Wir geben zu, daß Deutschland feinen Raum hat für Marristen, Juden, Pazifisten, Humanisten und ähnliches Gelichter."( Rudolf Bindung an Romain Rolland .)
Das ist, fürwahr auf die prägnanteste Formel gebracht, die Kultur, Kunst- und Wissenschaftspolitit der faschistischen Gewalthaber in Deutschland . Die Einstellung der Schmocke, Banausen und Indolenten. Diesem Programm der Pogrome gegen Geist, Kultur und wissenschaftliche Unbestechlichkeit ist jetzt einer der größten deutschen Gelehrten, der Soziologe Ferdinand Toennies , zum Opfer gefallen. Ueber
in der ganzen Welt, vor die Tür gefeßt.
2230 23 lod 6A wahrsten Sinne des Wortes, ein Demokrat. Und er war zeit
Sehr geehrter Herr!
Sie sind von der Welt also jüdischen Presie zweifellos nur ungenügend informiert über die wahren Absichten und Ideen des Kanzlers des Deutschen Meiches.
Auf Aufforderung einiger unserer Freunde im Auslande und in der Annahme, dadurch einem Wunsche zu enrsprechen den Sie selbst begen, haben wir die Ehre. Ihnen in der Anlage eine Sammlung der hauptsächlichten Reden des Herrn Hitler in französischer Sprache zu überreichen Dieles Büchlein wird Ihnen besser als alles an dere die wahren Tendenzen der politischen Bestrebungen des neuen Deutschland zeigen.
Wir wären Ihnen zu Danf verpflichtet, wenn Sie den Inhalt dieser Borschüre unbefangen würdigen wollten.
fiebzig Jahre alt, wurde er, ein Mehrer deutschen Ansehens Welches Verbrechen beging diejer Mann, der von Geburt ein Friese, also Vollarier it? War er, da schon kein Jude, ein Marrist ein Liberaler? Nein, er war Humanist im feines Lebens unbestechlich. Gatte schon immer Sympathien für die Arbeiterklasse und ihre Kämpfe gehabt, war mit vielen Sozialisten befreundet geweien. Darum erhielt er erit im Alter von über fünfzig Jahren da auch das wilhelminifche Deutschland feine freien Geifter duldete 1912 ein Ordinariat im Rehrförper einer Universität. Der Welt war er schon früh bekannt geworden durch sein Hauptwert„ Gesellschaft und Gemeinschaft ", das in faft alle Sprachen übersetzt wurde
und die Soziolvate überall beeinflußte. Er brachte dem
deutschen Bolte den englischen Philosophen Hobbes durch eine umfangreiche Analnie nabe. Sein größtes Verbrechen aber in den Augen des heutigen Stultur" Diftators Ruft ist, daß Toennies ein obieftives, von Sympathie erfülltes Buch „ Karl Mar Leben und Lehre" geschrieben hat, das von Vielen gelesen wurde.
Und noch ein Verbrechen: Ferdinand Toennies fam in Kiel , trou feines Alters, jeder Aufforderung junger Sonialisten nach, zu ihnen über soziologische Probleme zu sprechen
Ueber den Gesundheitszustand unserer Jugend liegt eine beachtliche Aeußerung des beratenden Arztes beim Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront Dr. Hans Hofe vor. Darin wird festgestellt, daß die Sünden der Vernachlässigung der Bevölkerungspolitif, die in der Vergangenheit reichlich begangen wurden, zur Folge haben, daß der Gesundheitszustand unserer berufstätigen Jugend recht ungünstig set. Im allgemeinen sei damit zu rechnen, daß ungefähr ein Drittel der Jugendlichen nicht vollleistungsfähig ist. Dabei zeige fich für die Großstädte z. B. ein höherer Prozentsatz, nämlich 43,3 v. H., an nicht voll gefunden, behandlungsbedürftigen bzw. erholungsbedürftigen Lehrlingen als für die Städte unter 20 000 Einwohnern( 33,04 v. H.). Die vom gesunden Lande umgebenen Städte Ostpreußens wiesen eine wesentlich geringere Kurbedürftigkeitsziffer", nämlich 22.2 v. H., auf als der Reichsdurchschnitt der Kleinstädte( 33,47). Besonders ausgeprägt seien die Belastungsschäden des licht- und luftarmen Stadtlebens bei den Mädchen.
Auflösung der Handwerkerbünde und Gewerbevereine
In einer nüchternen Viertelstunde hat Len am 29. Novem ber 1933 verfügt, daß jeder Deutsche der Arbeitsfront an zugehören hat.„ Es ist selbstverständliche Pilicht aller Angehörigen des deutschen Handwerks. diesem Aufruf um= aebend olge zu leisten." Die Handwerker haben sich bei den Amtsstellen der NS.- Hago und der GJG. zu melden."
Durch diese Eingliederung des Handwerks in die Deutsche Arbeitsfront find die Handwerkerbünde und Gewerkvereine überflüssig geworden. Bei der endgültigen Bereinigung der aus der liberalistisch - fapitalistischen Zeit vorhandenen Handwerfer- Organisationen ist es deshalb dringend erforderlich. daß in Zukunft die Angehörigen des handwerklichen Berufsstandes außer ihrer ständischen Organisation( Innung, Innunasausschuß. Fachverband. Handwerkskammer ) nur noch die Mitgliedschaft in der Arbeitsfront erwerben." ( ,, Korrespondent für das grafische Gewerbe", 65.)
und mit ihnen, jenseits der akademischen Würde, zu diskutieren. Verbrechen genug, um einen Mann, der auf Grund seines Könnens, feiner Unbeftechlichkeit, der Präsident vieler internationaler Soziologenfongreffe, sowie der Präsident der „ Deutschen Gesellschaft für Soziologie " war, davonzujagen um irgendeinem nationalsozialistischen Wissenschaftler" Platz zu schaffen.„ Wir sind nicht rachsüchtig," erklärte einmal Göbbels der staunenden Welt, aber was soll man machen, wenn man für einen nationalsozialistischen Wissenschaftler Plaz baben muß? Man muß dann einen Humanisten beseitigen."
Maa auch die faschistische Diktatur den„ Altmeister der deutschen Soziologie" brutal behandeln, Hunderte, ja Tausende in Deutschland und in der Welt wissen, was fie diefem edlen Mann für ihre Denfentwicklung, Gesinnung und Haltung danken. Wir grüßen den großen deutschen Soziologen über die Grenzen hinweg. Wenn in Jahrzehnten die Namen der heutigen Machthaber in ein paar Zeilen verabschenender Erinnerung abgetan sein werden, wird der Name Toennies noch lebendig sein.
Jens Jensen in der Wahrheit".
Nazis sprechen dich an Zwei wahre Erlebnisse.
Es war im März.
In einem Wagen der U- Bahn, Richtung Krumme LankeAleranderplan, figen sich ein älterer, weißhaariger Jude und ein junger A.- Mann gegenüber.
Das Abteil füllt sich.
Eine junge, blonde Dame steht im Mittelgang, zwischen den„ Antipoden".
Der junge SA.- Mann erhebt sich und bietet galant Nein!
Mit lauter Stimme fährt er sein Gegenüber an: Können Sie nich auffteben, ie alter Judenlümmel, wenn eine deutsche Dame steht!?"
Ein andermal:
In ein bereits überfülltes Abteil steigt eine forpulente, mit Paketen beladene Dame ein.
Gin reizendes, aber sehr jüdisch aussehendes funges Mädchen erhebt sich sofort und bietet mit freundlicher Geite thren Ecolab an
Die Dame" dankt, eisig, unnahbar:„ Auf den Platz einer Jüdin sebe ich mich nicht!"