zu lesen, daß ich die Herausforderung ange­nommen und mich dadurch dem Tode aus­gesetzt hatte. Ich glaubie zu hören: Ganz vecht, wenn du untergehst; ich habe die ge­warnt! Mit einer Gebärde, die sie in Er­staunen fehie, gab ich zu verstehen: Schön, fchön! Ich sterbe. Elende, und du wirst bei dem anderen bleiben!

Was aber mit der leeren Schweinsblaje geschehen sollte, blieb mir unbegreiflich.

Unter folchen Gedanken erreichten wir in schräger Richtung Getschet, berührten mit den Füßen den Boden der Dobrudscha   und mach ten uns sofort auf den Rückweg, immer schräg zu der Strömung schwimmend.

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ruhenden Rüdenfchwimmen. Saum noch fann jbl hören wir   Epaminondas einer ihm eni­ich die verschiedenen Strömungen spüren, die gegenkommenden Barke zuschreien: wir durchschwimmen. Immer schneller khlägt He! Barcadji! Schiffer!... Ein Kame mein Herz. Es beaust in meinen Ohren, Fud vad eriunft dort! Mach schnell, rette iba!" das Ufer von Katagay entfernt sich immer weiter. Ah, Epaminondas! Du wirst meine Nerrantjoula heiraten. Ich wußte es! Aber wo ist meine Freunden, damit ich sie noch ein legiesmal schaue?

Das Himmelsgewölbe dreht sich, schwant, wie   Donau scheint bis in die Wol­keit zu steigen. Wie durch einen zarten Schleier sehe ich Epaminondas halb aus dem Wasser ragen.

Jetzt aber wandte fich das Blatt, denu foulas Aruien gehalten und dann, was ist Doch da fühle ich mich von Nerrant ausgepumpt, wie ich war, zeigte mir zambenu das? Die Schweinsblaje. aufgeblasen, Greifen nage der Tod seine fürchterliche Fraße, Wie trauria. Wie jammervoll ist es doch, fterben zu müssen, wenn man liebi!

Trotz der Fluien der   Donau fühlte ich immer noch auf meinen Lippen Nerrant foulos uz brennen. diesen Kuß. ben sie sich to ganz willig hatte rauben laffen. O nein, jeht wollte ich nicht mehr sterben! Nubändig war mein Verlangen nach neuen solchen Küssen! Wie sich doch das Üfer von Naiagaz zu entfernen dien! Meine getrübten Augen founten es faum noch erkennen.

Blei in den Schenkeln, Blei in den Ar­ment. Mein Körper versagie felbst beim aus­

Und haben..

Und haben sich öffentliche Blätter gemacht, die sprechen von allem, was nicht ist und was nicht gewesen ist.

Aber was gerecht ist, das reden sie nicht, und was not tut, das jagen sie nicht. Nach Gewicht steht da das Talent zu Kauf, und talentlos und gewiffenlos

ist bei ihnen ein und dasselbe geworden, darum sind sie mit Grund gering geachtet. Sie vernichten das Denken,

das höchste Gui des Menschen, und fie machen flumpfsinnig anstatt zu belehren Und rühmen sich dessen mit Henchellügen Und nennen ihr Geldgeschäft eine Geisteswohltat für das Bolf. Sie haben einen feinen Teppich über den Sumpf gebreitet

und sehen wohl zu, daß nichts durchdringe. Das Schlagwort ist ihre Angriffswaffe, und die Phrafen find ihr tägliches Brot. Die Phrase aber ist der Betrug mit Worten, und das Schlagwörtertum

der Mißbrauch gerechter Borie.

Wie der drollige Delphin fich mit seinen findlichen Spielen vor den Schiffen, die in den Hafen einlausen, vergnügt, fo begann Nervantsouto zu inbilieren im Triumph über den Tod, als sie Epaminondas Silferufe bernahm.

Die Hände zusammenschlagene ,,, txat jie Wasser" bäumte fich auf, ahmie den Sprung des großen Fiches nach, überschlug sich, tauchte. bis sie außer Atem war, und heulte und pfiff wie eine Sirene

Ausgeruht und unsinnig vor Freude, zertrüde ich die Schweinsblaſe, fchwang mich eine dide, voll aufgeblaiene Schweinsblasens Ufer und von der Böschung herab drehte ich dem Barcadji. der mich hatte retien wol unter dem Reib hebt mich in die Söhe! leit, eine lange Naje.

Ah, Welche Erleichterung! Welches Jest war es Epinianondas, ber nicht Glücksgefüh!! Ja ich bin gerettet. jie bat mich gereitet. Jetzt verstehe ich erst ihre Gribegriff. Wir trennien uns wieder als Riva­maffen und den ved der Schweinsblafe. len, indes unsere Freunden in ihre Kleider wie aber hatte fie sie aufgeblasen? Und wa- fchlüpfte und hüpfend und ſingend davonlkef: Rerrantjouia foundoi! zum schießt   Epaminondas davon?

Wenn du Boden unier den Füßen haft. zerdrücke fie im Waffer, damit er nicht merki, baß wir gemogelt haben!"

Mit diesen Worten schwimmt auch Ner­rantsoula dobon. Gerade in diefem Augen­

Ich lebe ntit ihr wie in einer glüdlichen

Aus:

Nerranisoula foundofi! errantsoula", Panait  

Istrati. Verlag Gebrüder Enoch,  Hamburg. Entnommen mit besonderer Erlaub nis des Verlages.- Nachdruc verboten.)

D

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Che. Das kann nicht jeder immer von seiner schöne Winterzeit

Angetrauten sagen. Immer bleibt sie sich gleich, die Landstraße, fie fragt nicht erst lange wohin -woher?, gibt nichts auf Rang und Würden, jeden nimmt sie willig auf aber feinem schenft sie auch nur einen Kilometer. rd wenn ich in der Schenke fizze oder im Schatten eines Baumes, in wundersamer Stille, die rauchenden Schornsteine der Städte und Fa­briten nur von ferne, gan; hinten am Hori­zonte sehend, dann wartet die Straße geduidig. sie wartet auch, wenn aus der einen Stunde zwei werden oder drei. Auf manchen hat sie fchon jahrelang gewartet.

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Wie herrlich ist's, auf den langen schmalen Breitern durch den verjáhneiten Wald zu ſaufen, über Abhänge zu gleiten. Wie wunderbar ist's, auf blanten Stahlschuhen über die spiegelglatte Eisfläche zu fahren.

fizzen, ein Buch vor sich. Und wie sein ist's, im warmen Zimmer zu

Bälle, Redouten, Kränzchen, Fejtlichkeiten. Der Fasching ist kurz, man genießt im Eiltempo.

Leise Musiklänge ziehen herüber, hinter den hohen Spiegelscheiben drehen sich Gestalten im wiegenden Schritt des Tauzes.

Eifig weht die Luft durch die Straßen. Der Sajnee ist festgefroren, man hat Mühe, auf­rechi zu bleiben, so gläsern ist die Fläche.

Ungeahnte Wonnen vermag dir die Land­straße zu geben, Dinge wird sie dir offenbaren, von denen du bisher keine Ahnung hattest. Du kennst nur die Straße zwischen den Mauern deiner Fron, verpestet vont Gestank der Motor dunklen Teilen zu bestehen scheint. In eines Da, eine lange Solonne, die aus vielen wagen, die Straße, in der die Sonne ihre Kraft Seitengaffe einer belebten Straße, vor einen verliert, die Straße, die widerhallt vom Lärm großen Gebäude, stehen Männer, Frauen, junge und Geschrei der täglichen Not, des Hungers, und alte, ja selbst noch halbwüchsige Kinder. des Elends, der Straniheit, in der Gier und alle Süchte nackt umherlanfeit, diese Straße, Ge Fast Mitternacht. Was suchen diese Meu­nosse, die kennst du, aber fenust du auch die fchen hier? Sauter gebudte Körper, die vor der Straße, die zwischen Ost und West, Nord und Stälte durch Aufschlagen der Schuhe auf das und Sternen, durch Länder und Stontinente ge­Süb, über Berge und Gebirge, zwischen Staub Bflafter thuis fuchen, Wärme vortäuschen. Schneeschaufler werden aufgenommen. Mor ravenwegs in die Freiheit der Heimat, der Seigen früh. Und jetzt stehen die vielen schon mat der Herzen, der lebten Seimat, in der alle da um sicher zu einer Nummer zu komment, Henie hast du noch dein Brot und dein Menschen gleich find, führt? Die Straße, auf die eine Schneeschaufel verbürgi. Wer früher Bett, hente zählst dit noch zu den nützlichen der Bögel fingen und Vagabunden von einer fommt, mahlt früher.... Gliedern der Gesellschaft", aber wer weiß herrlichen Ungebundenheit, die Straße, auf der vielleicht morgen schon oder übermorgen, jeben- du ganz Du Selbst sein darfst? Leopold  

Jacoby.

Aus dem Tagebuch eines Bagabunden.

Arbeitslose, von der Not und den Eurbey­zungen ausgehöhlte Störper frierend und zähne lapperud stehen sie die Nacht durch, um am Morgen das große Glück, Schnee zu schaufeln, nicht zu verpaffen.

falls wenn es der Willtür einer Heinen Gruppe Z lenne die Straße schon viele Jahre oder gar eines einzelnen gefällt, genügt ein und fann nicht fort von ihr. Ich neide dir, Fingerwint, ein einziger Jeberzug, ein leifer Genoffe in den Städten, nicht dein gesichertes Drud auf den Knopf einer elektrischen Glode, Leben, nicht das on bessere Steibung trägt, und du bist heimatlos wie ich, verfaffen tvic id mehr isfest und beffer als ich, teuer genug, daß und verachtet wie ich. Und immer neue Zuzügler kommen, immer armter Bruder, mußt du dafür zahlen, doch ich mehr werden es der Jammergestalten. Zwei­Ich kenne das, Bruder, viele fand ich, die rufe dir zu von meiner freien Straße: waren einst wie du und sind heute wie ich. hundert Schneeschaufler werden gebraucht und Du dort, ich hier- Verkünder wollen wir schon jetzt um Mitternacht sind faji doppelt so Also will ich dir sagen, wie ich die Landstraße sein und Kämpfer un gleiche Ziele, gleiche viele hier, wie viele wohl noch fommen werden, fand, die Landstraße, auf der ich schon so lange Ideale! Pioniere eines neuen, glücklicheren Le- denen Enttäuschung harri? lebe und die allzit oft nurecht verlennidet wird. I bens! Wohlan, Genoffe! Erich Herbertsen.

Autos fliben vorüber, die Baltgäste zu den