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hellerleuchteten Sälen bringen. Hier warten vollen Morger, der für ein paar Stunden hunderte Menschen in Frost und Eis und Schnee Arbeit bringen soll.

in zerschabien Kleidern, in dredhlöcherten Schn hen, mit leerem Magen auf den verheißungs­

O, auch der Winter tanu schön sein..

Meine Ehe.

A. Bruckner( Wien  ).

Aus bem gegcstvärtigen russischen Leben.

Bon J. Lomatin.

Ich ärgerte mich über meine Frau des- nug sein. Du hast mich beleidigt, aber ich wegen, weil das Effen angebrannt war und es verzeihe dir. Du kannst wieder in mein Zim scheint, daß ich fie Gans oder auch dumimmer ziehen." nannte, aber ich erinnere mich nicht mehr. Un­bedingt hat ein Mann, der für die Ernährung der Familie sorgt, das Recht, sich zeitweilig über die eigene Familie zu ärgern. Aber meine Frau wurde wütend. Sie behauptete, in der heutigen Zeit dürfte nichis Aehnliches vorkom

men.

Das machte mich noch wütender.

Ich sagte Ihnen schon tausendmal, daß jie nicht mehr mein Mann sind!" entgegnete- fie. Wie denn? Zehn Jahre lebten wir zusamt­men und jetzt soll dies alles plötzlich zu Ende sein?"

daß

Sa"

Run gut, scher' dich zum Teufel!"

Ju der Tiefe der Seele glaubte ich aber, sie mich noch liebe!

Was heißt das, in der heutigen Zeit? Eine Frau bleibt für immer ein niedrigeres Wesen. Eines Abends hörte ich im Zimmer hinter Ich weiß selbst nicht, weshalb ich so sprach. der Wand die Stimme eines Mannes, der Aber die Antwort siel nicht nach meinem Gefachte und Tee trant. Schmad aus.

Na warte!" drohte sie.

Ich warte, ich warte, mein Täubchen", autwortete ich und begab mich in den Dienst. Nach meiner Rückkehr ins Haus fand ich weder das Mittagessen- noch die Fran. Man fann sich die rasende Wut eines hungernden armen Schluders leicht vorstellen. Eine halbe Staude lang trommelte ich mit den Fingern auf den leeren Tisch, bis ich schließlich eine Tasse zerschlug, die ich meiner Frau sunt Ge­burtstag geschenkt hatte.

Endlich fehrt sie mit vom Froſt geröteten

Wangen zurüd.

Weshalb becilst du dich so," fragte ich ironijch, du könntest ruhig noch ein wenig Spazieren gehen.

Ich werde abends noch ein wenig spazic­ren gehen.

Waaas?" Die Unieriasse teilte das Los der Taffe.

Ich arbeite acht Stunden und dit... " Ich bitte, nicht so zu schreien," fagte fie. Du bist nicht mehr mein Mann."

Und mit völliger Ruhe händigie fie mir ein Papier aus, das unfere Scheidung be­stätigte.

Ich komme nur, um meinen Korb zu holen," sagte fie, benn ich ziehe in das benach­barte Zimmer."

Sa tat, was an meiner Stelle die Mehr­zahl der Männer tun würde: ich ging hin, und betrank mich.

Dann begab ich mich in ihr Zimmer. Wann wird endlich das Mittagessen da fein?"

Ich bitte, auf der Stelle mein Zimmer zu verlassen!"

Aber ich wollte nicht fort. Es schien mir, als spreche ich ruhig, so wie ein Mann zu sei nter Frau spricht, mit der er seit zehn Jahren in einem Zimmer wohnt Indessen rief sie den Portier, die Miliz und den Hausdiener und ließ mich hinauswerfen, ja sogar verhafien.

Und was tat ich denn Böjes? Jch zerriz ein ganz flein wenig die Bluse meiner Frau und stieß den Milizbeamten, weil ich der An­sicht war, daß sich die Behörde in meine Fami­lienangelegenheit nicht einzumischen hat.

Ich saß zwei Wochen im Arrest. Während ich in der Zelle saß, dachte ich darüber nach, daß ich meine Frau dennoch liebe und ich ihr bas sagen werde, wenn sie mich herauslassen. Stait deffen aber sagte ich:

,, Ratja, laß es mit diesen Dummheiten ge­

,, Was soll das heißen?" dachte ich und llopste au die Tür.

bin

zu

Ich habe teine Zeit," entgegnete jie ,,, ich beschäftigt!"

Ich topfte lauier. Wütend trat sie heraus. Ich bitte, diesen Herrn aus dem Zimmer entfernen."

,, Und ich bitte Sie, eine fremde Frau nicht belästigen, sofern Sie nicht ins Gefängnis wandern wollen."

zu

Die Tür schloß sich krachend. Freunde Frau?"

tenne sie schon zehn Jahre, ich weiß, daß fie Aber sie muß mich doch noch lieben! Ich eigensinnig ist.

Ant nächsten Morgen beschloß ich, es mit

Die beiden Geizhälse.

Ein Geizhals aus Kufa hatte gehört, daß es in Baffora noch einen größeren Geizhals gäbe, bei dem er in die Schule gehen tönnte. Er begab sich dahin und stellte sich selbst vor als einen Anfänger in der Kunst, geizig zu sein, der von einem großen Meister lernen wolle. Willkommen", sprach der Geizhals von Bassora  , wir wollen sogleich auf den Markt gehen, um einzukaufen."

Sie gingen zum Bäcker: Hast du guies

Brot?"

Zu dienen, meine Herren, frisch und weich wie Sutter."

Du hörst?" sprach der Mann aus Bassora  zu dem aus Kufa, daß Butter besser ist als Brot, wir werden also besser tun, uns mit Butter zu behelfen."

Sie gingen zum Krämer und fragien, ob er gute Buiter habe.

Zu dienen, Butier frisch und schmackhaft wie das köstlichste Olivenöl."

Freundlichkeit zu versuchen. Die Franen lieben das. Ich sogte also:

Ratharina Piotrowna, gestatten Sie, mit Ihnen einige Abende gemeinsamt zu vertreiben. Es ist so einsam allein. Vielleicht könnter wir gemeinsam lesen?"

Vor zehn Jahren hatten ihr solche Worte gefallen. Jest nicht. Sie gähnte:

Dieses Lesen von Versen ist schon eine altmodische Geschichte. Aber, wenn Sie sich anständig benehmen werden...."

Aeußerst gern hätte ich sie verprügelt, aber statt dessen ging ich abends zu ihr und della­mierte ihr, wie ein Jdiot, Verse vor.

Aber auch das fand feine Anerkennung: So'n Quatsch! Liebe sieht in Wirklichkeit ganz anders aus. Gehen Sie lieber schlafen." Natürlich, wenn dieser Kretin Simlow tommt und ihr vom Vorteil der Konsumber­eine erzählt, lächelt sie süß und spricht:

Ach, wie interessant das ist. Kommen Sie recht bald wieder."

,, Statja," sage ich ihr schließlich, so geht es nicht weiter."

Weshalb? Jest beginnt es gerade inter­essant zu werden."

Ich bin so einsam, Katja," began. ich. Und ich weiß nicht, wie es fam, aber ich ge­langte zu demselben Resultat, das ich vor zehn Jahren in die Frage fleidete:

,, Möchtest du nicht mit mir den dornigen Lebensweg teilen?"

Sie wurde ernst. Denn eine Ehe ist trob allem eine ernfie Angelegenheit.

,, Gut!" sagte sie, ich bin einverstanden. Aber ich fordere von dir als Frau dieselbe Freundlichkeit, die du mir als der Fremden be­wiesest."

fremde. Ich klopfe an die Tür, wenn sie Gäſte Und, beim Teufel, ich behandle sie wie eine hat und beginne mich daran zu gewöhnen, daß eine Frau vom alten Typ hente absurd ist.

habe meine Reise nicht umsonst gemacht, son­dern etwas Tüchtiges gelernt."

Gefundheitsregeln.

Gesundheit an Körper und Geist ist das höchste Gut. Tue alles, was dieses kostbare Gut erhält und vermehrt, vermeide alles, was es schädigt oder mindert. Sei vernünftig!

Beinlichste Sauberkeit sei oberstes Gesez der Gesunderhaltung. Spare nicht an Waffer und Seife! Wasche nicht nur die unbedeckten Teile des Körpers! Bor jedent Effen die Hände waschen! Keine schmutzigen Fingernägel! Halte aud) deine Wohnung fauber! Vermeide unnüße Staubfänger. Lazz Luft und Sonne herein! Schlafe, wenn möglich, bei offenem Fenster!

Mache deinen Körper fräftiger und wider­standsfähiger durch vermunjigemäß betriebene Körperübungen! Zimmergymnastik ungefähr je fünf Minuten morgens und abends. Nimm Du hörst," sprach der Wirt zu seinem teil an den Uebungen sachgemäß geleiteter Or Gajt, die beste Batter wird mit dem Del verganisationen, die das Ziel der Körperkräftigung glichen, das demnach um vieles vorzüglicher erstreben. Wandern, Spiele, Turnten, Rudern, fein muß." Baden, Schwimmen sind unvergleichlidy Ge­Nun gingen sie zum Selverkäufer: Saftsundheitsspender. du gutes Del?"

Bom besten, flar und hell wie Waffer." Ei, ei," sagte der Geizhals von Bassora  zu dem von Stufa  , so ist also Wasser die beste lost. Ich habe zu Hause eine ganze Kuſe voll, womit ich dich herrlich bewirten will!" und wirklich setzte er seinem Gast nichts als Wasser vor, weil es besser als Del, Del beffer als Butter, Butter besser als Brot sei.

Gottlob", fagte der Geizhals aus Kufa, ich

Bjiege die Zähne von frühester Jugend au! Mütter, achtet auf das Gebiz eurer Kin­der! Mundspülen, Zähneputzen abends und morgens, ja womöglich nach jeder Mahlzeit!

Gut gekaut, ist halb verdant! Eine ver nunfigemäße Ernährung ist die Grundlage un feres Lebens und unserer Gesundheit. Recht viel Obst, Gemüse und Früchte! Salate, rohe