Bücher der Ferne.
Auf Großtierfang bei Hagenbed." Selbsterlebtes aus afrikanischer Wildnis. Von Chr. Schulz. Verlag Deutsche Buchwerkstätten, G. m. b. H., Leipzig. ( Preis Mt. 5.50.) Wer einen zoologischen Garten besucht, macht sich faumt eine Vorstellung von den ungeheuren Mühen und den großen Kosten, die für die Herbeischaffung der Tiere aufgewendet werden müssen. Nur ein großes Unternehmen, wie es jenes der Firma Hagenbed in Hamburg - Stellingen ist, fann solche fostspielige Expeditionen für den Tierfang ausrüsten. Wie viel Geduld, Ausdauer, Kenntnis und Erfahrung bei der Jagd dieser Ttere und bei ihrem Transport erforderlich ist, darüber berichtet der Verfasser dieses Buches, der erfolgreiche Tierfänger Chr. Schulz, anschaulich und unterhaltend. Nach Ostafrika , ins Merugebiet, an die Ufer des Rufidji tief im Janern von Ostafrifa führen die Wege dieses Jägers, der nicht mit der Flinte zur Jagd auszog, sondern die viel schwerere Aufgabe zu vollbringen hatte, lebende Tiere einzufangen. Da heißt es Monate im Urwald oder in unendlichen Steppen verbringen, die Gewohnheiten der Tiere kennen und manches Abenteuer zu bestehen. Der Verfasser berichtet über mehrere feiner Expeditionen, über seine Erlebnisse und über die hiebei gemachten Erfahrungen, die ebenso für den Laien, wie für den Naturwissenschaftler von großem Interesse sind. Die Jagd geht auf Giraffen, Nashöruer, Flußpferde, Affen. Raubtiere und noch viele andere Tiere der Wildnis, darunter Wasserböcke, Gnus, Zwergantilopen und Schlangen. Auch von den Negerſtämmen, welche diese Gebiete Afritas bewohnen, von ihren Sitten und Gebräuchen erzählt der Verfasser. Das Buch enthält etwa 80 nach photographischen Originalaufnahmen hergestellte Bilder. Wer die Natur und Tiere liebt, wird an dem Buche Freude haben.
t.
„ Meine Brüder." Bilderönd einer langen Fahrt durch befremdliche Länder und Zeiten. Von Artur Heye . Safari- Verlag. Berlin . Zu den früher erschienenen lebensprühenden und amüsan en Abenteurerbüchern diefes im besten Sinne deutschen Weltbummlers ist ein neues Hinzugekommen. Artur Heye nennt es„ Meine
Brüder", unter weichen„ Brüdern" Heyes schwarze Reisegefährten gemeint sind, die ihn als Träger auf seinen unterschiedlichen Jagdfabiten begleiteten. In der Tat sind es Jagdfahrten, die Heye hier schildert, wenn auch nicht solche, um die felten geschauten Tiere der tiefſten Wildnis zu erlegen, sondern sie auf die photographische Platte zu bannen. In der langen Reihe der Reisen durch alle Weltteile, zu denen ihn sein unvnbroller, romantis- abentenerlicher Geist trich, sind auch solche, die Heye als Zeitungsr vorter im Auftrage der Redaftion einer iſtrierten Zeitschrift unternahm. Wie er diese Aufgabs trite, was er dabei erlebte, wie viel bial, Gefabren. Leid und Freude damit für ihn verbunden war, wird hier mit der von uns schon früber gewürdigten frischen, flügen. eich beschwingten und gemütvollen Erzähluna funit, wie sie Sene auszeichnet, berichtet. Eine wunderliche Welt und wunderliche Menschen Märsche in Glut und Furit, Stannibalismus, allerlei Gestalten der Wildnis, das wirbelt in tollem Durcheinander am Ange des Lefers vorüber. Hene versteht es meisterhaft, uns feine abenteuerlichen Fahrten miterleben zu lassen und trotz der von ihm geschilderten Fahrnisse die in jedem Menschen lebendige Sehnfucht nach der Ferne für einige Stunden zu ftillen. Schon um dieser Kunst willen follten felne Bücher von allen gelesen werden. r.
4
Was mancher nicht weiß.
Zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung ( 1776) zählten die Vereinigten Staaten nur 2.3 Mill. Einwohner. Heute hat allein die Stadt New York 5.6 Mill. Einwohner, die Vereinigten Staaten 118 Mill. Einwohner.
1,300.000 Lampen brennen in New York jede Nacht nur zur Beleuchtung von Reklameschildern. Das größte Schild hat 8100 Lampen und eine Länge von 30 Metern.
Die Zahl der Studierenden an deutschen Universitäten betrug 1927 mehr als 72.000, die der technischen Hochschulen 22.000.
Der erste transatlantische Dampfer hatte 1840 eine Maschine von 500 PS, die neuesten Kreuzer verfügen heute über 120.000 PS.
Der Gesamtbestand der Deutschen Reichs bahn an Lokomotiven betrug Ende 1927 etwa 24.500 Stüď.
In den Speisewagen der Mitropa werden jährlich rund 204.000 Teller und 200.000 Gläser zerbrochen sowie 110.000 Kaffeetassen.
Im Jahre 1927 wurden in Indien 19.069 Personen durch Schlangenbisse und 2285 durch wilde Tiere getötet.
In Amerila wurden 1927 ungefähr 90.000 Autos gegen Wochenraten von 5 Dollar verkauft.
Wierici.
Ein Wunderwerk der Baukunst. In Südfarolina ist zurzeit eine ungeheure Talsperre im Bau, die dem Saludafluß den Weg versperren und feine Kraft für die Erzeugung elektrischer Energien nutzbar machen wird. Der Damm wird ungefähr 62 Meter hoch, 2.4 Kilometer lang und an der Grundfläche 400 Meter breit sein. Seine Erdmasse wird 8.25 Millionen Kubikmeter betragen, eine betonierte Straße läuft auf ihm entlang. Der Rückstan erzeugt einen See von 65 Kilometer Länge, marimal 22 Kilometer Breite und einen Umfang von 832 Kilometer. Er wird eine Fläche von 210 Quadratkilometern bedecken und 2.84 Milliarden Kubikmeter Wasser fassen. In der Nähe der Sperre sind fünf 67 Meter hohe Türme im See errichtet. Diese sau
gen das Waſſer in ſich und leiten es durch vier
5 Meter weite und eine 16 Meter weite Röhre, die unter der Talsperre hindurchgehen, zu der Kraftstation.
nabe vor einer tatsächlichen Erfindung steht. Der Nihilitpanzer nach Kurd Laßwin' Utopie ist also vielleicht bald da.
Hausrezepte
Wildlederhandschuhe reinig: man treden, indem man sie über die Hand zieht und mit einem weichen, in Mehl getauchten Lappen ab. reibt. Man läßt das Mehl einige Minuten auf den Handschuh und bürstet es dann mit einer weichen Bürste aus.
Um Eier auf ihre Frische zu prüfen, lasse man das Ei in ein Gefäß mit Wasser fallen. Steigt das dide Ende nach oben, so sind die Eier nicht friſch.
Obst tocht nicht über, wenn ein klein wenig Butter zugefügt wird.
Seide hält länger, wenn man beim Waschen den Stoff nicht einseift, sondern nur in Seisenwasser den Schmus durch Ausdrücken des Stoffes beseitigt. In lauwarmem Waſſer ſpült man mehrmals gut aus.
Fruchtslede aus Stoffen wäscht man, so lange ſie frisch sind, mit kaltem Wasser aus. Sind sie bereits getrodnet, so verwendet man heißes Wasser, bei weißen Stoffen Zitronensaft, benutzt aber keine Seife, da das Alfali in der Seife das Auswaschen der Fruchtflede nur er schwert.
Lacleder, das riffig geworden ist, behandelt man mit einer Mischung aus Olivenöl und pechschwarzer Tinte. Mit einer alten Zahnbürste wird die Mischung aufgetragen und, wenn nötig, das Verfahren zwei bis dreimal wiederholt.
Beim Waschen von blondem Haar benuße man als letztes Spülwasser Kamillentee, bei dunklem Haar Rosmarintee.
Zinkeimer scheuert man mit warmem Sei. fenivasser, dem man etwas Paraffin beifügt.
Milchtrüge und Milchkannen sollten wenig stens einmal die Woche mit Salz ausgeschenert werden.
Heiteres.
Besheit. Man kann auf tausend Arten zu Geld kommen- anständig nur in einer Weise." -„ Und die wäre?"„ Na, das wußte ich ja, daß Sie die nicht lennen."
Väterliche Ansprache.„ Mädels, ihr habt jev. Wie viel Sprachen? Nach den neuesten Un- das heiratsfähige Alter erreicht, nun seht euch tersuchungen gibt es nicht weniger als 2976 schleunigst nach vernünftigen Männern um. Je Sprachen in der Welt und in Europa allein eher, desto besser. Und euch Jungens fann ich 860. Das iſt alſo ein weites Feld für die Sprach- nur den väterlichen Rat gebenbeiratet nie!" genies.
Eine neue Art von Todesstrahlen? Wieder einmal sollen ein paar amerikanische Gelehrte eine neue Art von Todesstrahlen erfunden haben. Diese Strahlungsart, der man außerordentlich viele Gebrauchsmöglichkeiten sowohl als Verteidigungswaffe im Kriege wie als Desinfizierungsmittel bei ansteckenden Seuchen zue schreibt, wird angeblich erzeugt unter Zuhilfenahme eines elektrischen Stromes von 1 Million Volt und soll bis auf 100 Meter Entfernung wirken. Die Zerstörungsenergie der Strahlung hat, dem Bericht zufolge, solche Wirkung, daß sich die damit Arbeitenden hinter einer Eisenbetonmauer verbergen müssen, die noch außerdem durch eine Erdvorlage von mehreren Metern Dide geschüßt ist, um tödliche Beschädi gungen zu vermeiden. Es ist zwar feineswegs gefagt, daß hinter dieser neuen Erfindung mehr stedt, als hinter Ulivis„ Erfindung", all den vielen anderen Todesstrahlen, die schon gefunden und erfunden wurden, doch die Häufung solcher Nachrichten ist meist ein Anzeichen dafür, daß man
Der Freier.„ Bevor ich Ihrer Heirat mtt meiner Tochter zustimme, Mr. Beecham- wie groß ist Ihr Jahreseinkommen?"-„ Sechstausend Mark."—„ Schön. Das wären mit den sechstausend, die ich ihr pro Jahr gebe...- Entschuldigen. Das sind ja die sechstausend Mart!"
Raritäten. Auf einem Jahrmart: ſtellte ein Mann Schädel von berübuiten Männern aus. „ Weisen Schädel ist das?" fragte ein Besucher.
„ Das ist der Schädel Bismards!"-„ Und dieser kleine da?"-„ Ebenfalls! Aber das war sein Kopf, als er noch ein Kind war!"
Streng historisch in Mostan. ,, Und wie foll die Ausweisung Troßtis ausgeführt werden, Genojje Stalin?"- Last euch aus dem LeninMuseum den historija plombierten Eisenbahnwagen geben, mit dem die Bolschewisten 1917 eingereist sind!"
"
Ausfunft. Verzeihu e giedigst, Herr Wachtmeester, wo fährdu die Schdraßenbahn dork hin?" Wenn Se nicht von d'n Scien' runder gebn, färd je Ihn' ins Kreize!"