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Mitte Mah. Auf diese können noch Aussaaten von geldsalat und Spinat folgen.

Eine Kultur muß die andere ablösen. Stein Stückchen Boden darf unbenutt liegen bleiben. Besonders von Kohlrabi und Stopffalat halte man sich stets eine fleinere Anzahl Seppflanzen parat, weil gerade hiermit das kleinste freiwerdende Plätzchen jederzeit bepflanzt werden kann. K. Asperger, Bonn  .

III. Frühjahrsarbeiten im Obstgarten

Auch im Obstgarten gibt es allerhand Arbeit. Die Bäume werden geschnitten, bezw. ausgelichtet. Alle in das Innere der Krone wachsenden Triebe werden entfernt, desgl. sich reibende Aste und zu dicht stehendes Holz. Licht, Luft und Wärme müssen ungehindert in die Baumkrone eindringen können. Krante, start von Krebs und Blutlaus befallene Aste werden abgesägt und wandern als Brennholz in die Küche. Daß alles dürre Holz entfernt wird, ist selbstverständlich. Die riffige Borte alter Stämme wird mit dem Baumkraker abgetrapt; hierauf arbeitet man mit der Baumbürste nach, um glatte Rinde zu erhalten, welche Insekten keinen Unterschlupf bietet. Die abgefragte Borte lasse man nicht unter dem Baume liegen, sondern sammle alles und verbrenne sie sofort.- Die Stämme und dideren uste werden mit zwanzigprozentiger Karbolineum brühe angestrichen. Man verwende aber nur Obstbaum­tarbolineum. Die Kronen werden mit 12-15 prozentiger Rar bolineumbrühe bespritzt. Blutlausstellen werden mit der gleichen Lösung tüchtig ausgepinfelt. Die Flüssigkeit muß in alle Spalten und Nigen eindringen. Bu start verlaufte jüngere Beige werden weggeschnitten, desgleichen die von Meltau befallenen Apfel- und Stachelbeertriebe. Sie werden gesammelt und verbrannt. Von Schildläufen befallene Afte und Stämme werden mit 30-40 prozentiger Karbolineumbrühe bestrichen. Man hüte sich die Knospen zu beneßen, da die starke Brühe fie unweigerlich zerstört. Stachel- und Johannisbeersträucher, bie zu viel altes Holz tragen, werden ausgelichtet und teilweise berjüngt. Junge, träftige Triebe werden ein Drittel ihrer Länge eingekürzt. Sämtliche Bäume werden gejaucht. Man gicße die Jauche aber nicht an den Stamm, sondern gebe sie in der Kronentraufe. Bei verjüngten Beerenobststräuchern er­geugt Jauche schönes junges Holz.

Im Frühjahr gepflanzte Bäume werden öfter gegoffen, sonst bertrocknen sie. Man wähle für kleine Gärten weniger den Hochstamm, als vielmehr den weniger Platz beanspruchenden Busch. Auch halte man sich die Gemüseländer frei von Obst­gehölzen und bepflanze nur Rabatten an den Wegen entlang mit Obstbäumen. Zu dichtes Pflanzen ist verwerflich. Büsche berlangen immerhin 4 Meter Abstand, besonders in kräftigen Böden, Beerenobststräucher 1,50 Meter allseitigen Abstand. Wände können mit Spalieren bepflanzt werden. Nördliche Wände und Mauern mit Sauerkirschen( Schattenmorelle), süd­liche mit Birnen- und Pfirsichspalieren. Man wähle keine zu breiten Formen, die zuviel, Sunst" erfordern, sondern faufe am besten die fertige Form. Für Sauerkirsche und Pfirsiche halte ich das freie Spalier, die sogenannte Fächerform, für das richtigste, da sie das Eingezwängtsein in eine strenge Form nicht bertragen.

Besonderes Augenmerk richte man auf die Raupennester. Manche Gegenden sind ungeheuer von der Raupenplage Heimgesucht und die Plage wird immer schlimmer, weil nichts getan wird. Abschneiden der Nester im Winter und zeitigen Frühjahr, wenn die Räupchen der Kälte wegen noch im schützenden Nest sizzen, ist die einfachste Bekämpfung. K. Asperger, Bonn  .

Meiner Ansicht nach ist Energie die erste und einzige Tugend des Menschen. W. b. Humboldt.

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Deutscher Boden für Heimstättens und Gartenland. Bielen   Frauen ist es noch nicht bewußt geworden, daß die Familie nur ein kleiner Teil ist in dem großen Haushalt der Bolkswirtschaft, daß ihre eigenen Nöte nur zu lösen find in dem großen Zusammenhang der wirtschaftlichen Not unseres Volfes. Tausende und abertausende von Kindern siechen heute noch in elenden Wohnungen dahin; ungezählte Frauen ver­fümmern in großstädtischer Fabrifarbeit. Immer mehr müssen sich unsere Frauen in diese Zustände hineindenken. Dann werden gerade sie dafür sorgen, daß das Landgesek" durch­tommt, welches den deutschen   Boden allem in- und aus ländischen Bodenhandel entziehen und ihn frei machen soll für Heimstätten- und Gartenland. Dann wird die Einzelfamilie gesunden und mit ihr unsere gesamte deutsche Bollswirtschaft. s.

* Eeit dem Jahre 1892 besteht der Bund deutscher   Bobenreformer, gegründet von Shelf Damaschte, Berlin   N 23, Leffingstt. 11. Mitgliedsbeitrag vierteliärt. 7.50.

WK 442

HK.

WK 442 und WK 443. Gartens hut und Schürze aus matur farbenem Leinen mit rotems Blendenbesat. Am Hut sind Ropfteil und Krempe mittels schmalem Bündchen verbunden, bie Krempe ist doppelt zu nehmen und in ½ cm breiten Abständen zu durchsteppen. Die Schürze wird mit Zugfaum und Rückenschluß gearbeitet. Schnittmuster zum Hut 2 M., zur Schürze 3 M. in den bier Größen erhältlich. Erforder lich zum Hut 120x40 cm Stoff, zur Schürze 3 m Stoff 80 cm breit.

Bücherschau

WK 443

Bon nenem Gartenban und Siedlungswesen handeln von gana verschiedenem Standpunkt aus drei Werke, die wir allen denen empfehlen, welche tiefer in diese Fragen eindringen und sie selber mit lösen helfen möchten: Das grüne Jahrhundert, Wege zum Aufbau Deutschlands   durch Siedlung". Von K. H. Knippel. F. O. G. Verlag in Dresden   34. Preis 12 M. " Jedermann Selbstversorger, Eine Lösung der Siedlungsfrage durch neuen Gartenbau". Von Leberecht Wigge. Verlag Eugen Diederichs  , Jena  . Preis 3 M.- Der deutsche   Volkspark der Zukunft", Laubenfolonie und Grünfläche". Non Harry Maaß. Verlag Trowitsch& Sohn, Frankfurt  . Preis 4.80 M. Die Bücher können bezogen werden von der Buchhandlung des Zentralverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands  , Berlin   SO 16, Köpenickerstr  . 32 a.

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Die Frau in der Gemeinde. Von Else Königsdörffer, Stadt­verordnete in Plauen  . Herausgegeben vom Reichsfinanzaus­schuß der D. Demokratischen Partei, Berlin  . Preis 75 Big. w Das Kleine Büchlein faßt in flarer Form die Schwierigkeiten zusammen, welche der Frau als Stabiberordnete entgegenstehen und bespricht dann die überaus zahlreichen Arbeitsgebiete in den Gemeinden, welche nur durch die Mitwirkung der Frau fegensreich gefördert werden können. Es zeigt, wie die Frauen­arbeit in den Barlamenten neue Ideenrichtungen und neue Entfaltungsmöglichkeiten bringen und über die Arbeit der Par teien hinausgreifen muß.

Das Recht der Frau, von Dr. Georg Baum( Berlag von W. Bobach& Co.), bietet eine sehr übersichtliche Zusammenstellung der wichtigsten Geseze und Rechtsbegriffe aus dem Familien­und Rechtsleben der Frau.

Chemie in Küche und Hans von 2. Klein. Aus Natur und Geisteswelt Nr. 76, Verlag von B. G. Teubner, Leipzig  - Berlin  . 4. Auflage 1919. Preis tart. 1.60 M., geb. 1.90. und Leuerungszulagen.

Das fleine Büchlein hat mit Recht viel Anerkennung ge­funden, es erläutert auf wissenschaftlicher Grundlage die vielen uns alltäglich vorkommenden Erscheinungen des Haushalts, wie wir sie beim Kochen, bei der Beleuchtung und der Heizung, beim Waschen und Buken erleben. Möchte die vorliegende 4. Auflage manche Hausfrau veranlassen, sich mit dieser vertieften Auffassung ihres Hauswirtschaftlichen   Berufes eingehender zu beschäftigen.

Jch ärgere mich, wenn ich sehe, welche Mühe man sich in diesem rauben Klima gibt, um Ananas, Bananen und andere erotische Pflanzen zum Gedeihen gu bringen, während man so wenig Sorgfalt auf das menschliche Geschlecht verwendet. Man mag sagen, was man will: der Mensch ist wertvoller als alle Ananasse der Welt zusammen. Er ist die Pflanze, die man züchten muß, die alle unsere Mühe und Fürsorge ver. dient; denn sie bildet die Bier und den Ruhm des Bater landes. Fricbrig IL