24 Für unsere Kinder stellten sich, als ob sie das Zeug von den Webstühlen nähmen, schnitten mit großen Scheren in der Luft herum, nähten mit Näh nadeln ohne Faden und sagten endlich:.Sieh, nun sind die Kleider fertig!" Der Kaiser kam mit seinen vornehmsten Hof- leulen selbst zu ihnen, und beide Betrüger hoben den einen Arm in die Höhe, als ob sie etwas hielten, und sagten:Seht, hier sind die Beinkleider! hier ist der Rock! hier ist der Mantel!" und so weiter.ES ist so leicht wie Spinngewebe! Man sollte meinen, man trüge nichts auf dem Körper, aber das ist gerade der Borzug dabei!" Ja!" sagten alle Hosleut«. konnten aber nichts sehen, denn es war nichts da. Geruhen Ew. Kaiserliche Majestät nun aller- gnädigst, Hochdcro Kleider abzulegen," sagten die Betrüger,dann wollen wir Hochdemselben hier vordem großen Spiegel die neuen anziehen." Der Kaiser legte seine Kleider ab, und die Betrüger taten, als ob sie'ihm jedes Stück der neuen Kleider, die angefertigt sein sollten, anzögen; und sie faßten ihn um die Hüften und stellten sich, als ob sie etwas festbänden, das sollte die Schleppe sein, und der Kaiser wandte und drehte sich vor dem Spiegel. Wie himmlisch sie kleiden, wie herrlich sie sitzen!" riefen alle.Welches Muster, welche Farben! Das ist ein kostbarer Anzug!" Draußen stehen sie mit dem Thronhimmel, welcher über Ew. Majestät im feierlichen Zuge getragen werden soll!" meldet« der Ober zeremonienmeister.Nun, ich bin in Ordnung!" sagte der Kaiser. Sitzt es nicht gut?" Und dann wandte er sich noch einmal gegen den Spiegel, denn es sollt« so ausiehen, als ob er seinen Putz recht betrachtete. Die Kammerherren, welche die Schleppe tragen sollten, langten mit den Händen gegen den Fußboden, als wenn sie die Schleppe aufhöben. Sie gingen und hielten die Hände steif vor sich in der Luft; sie dursten es sich nicht merken lassen, daß sie nichts sahen. So ging denn nun der Kaiser bei dem seier- lichen Umzüge unter dem prächtigen Thron himmel, und alle Leute auf den Straßen und in den Fenstern riefen:O Himmel, wie un vergleichlich sind doch des Kaisers neue Kleider! Welch herrliche Schleppe trägt er am Rocke  ! Wie vortrefflich sitzt alles!" Niemand wollte sich merken lassen, daß er nichts sähe, denn sonst hätte er ja nicht zu seinem Amte getaugt oder wäre schrecklich dumm gewesen. Keines der kaiserlichen Kleider Halle biSH« solches Glück gemacht. Aber er hat ja gar nichts an!" rief plötz lich ein kleines Kind.O Himmel, hört die Stimme der Unschuld!" sagte der Vater; und einer flüsterte dem andern zu, was das Kind gesagt hatte. Er hat gar nichts an, ein kleines Kind ist dort, welches behauptet, er habe gar nichts an!" Er hat ja gar nichts an!" rief endlich das ganz« Volk. Das wurmte den Kaiser, denn es schien ihm selbst, als ob da? Volk recht hätte, aber er dacht«:Jetzt hilft nicht?, als standhaft auszuhalten!" Er nahm eine noch stolzere Hallung an, und die Kammerherren gingen und trugen die Schlepp«, die gar nicht da war. Gänsekantate. Von Soffmam,». Fallertlebe». Was haben wir Gänse für Kleidung an? Gi ga gack! Wir gehen barfuß allezeit In einem weißen Federkleid, Gi ga gack! Wir haben nur einen Frack. WaS trinken wir Gänse für einen Wein? Gi ga gack! Wir trinken nur den stärksten Wein, Das ist der Gänseweiu allein, Gi ga gack! Ist stärker als Rum und Ract. Was haben wir Gänse für eine Kost? Gi ga gack! Des Sommers gehn wir auf die Au, Des Winters speist die Bauersfrau, Gi ga gack! UnS aus dem Hafersack. Was reden wir Gänse für Sprache doch? Gi ga gack! Wir könnten Profefforen sein, Wir reden Griechisch und Latein; Gi ga gack! Ist unser Schnick und Schnack.' Was machen wir Gänse am Martinstag? Gi ga gick! Man führt uns aus dem Stall hinaus Zu einem fetten Martinsschmaus, Gi ga gick! Und bricht uns das Genick. verantworUlch für dt» Redaktton: Kr«, Klara gelttn cZundel), WUHelmIHSH«, Po» Degerloch   del Stuttgart  . Druck»ch»«lag»»» Paal«t»g» l» Gtuttg art,