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Zur Vorsicht beim Umgehen mit Schuhwaffen mahnt wieder ein Vorfall in der Georgenkirchstraße 17. Der 19jährige Sohn des Bigarrenfabrikanten G. ließ nachmittags, als er ausging, einen Teschin geladen auf dem Tische liegen. Als abends um 10 Uhr sein 16jähriger Bruder nach Hause kam, fand er die Waffe und Hantirte daran herum in der Meinung, daß sie nicht geladen set. Plötzlich Frachte ein Schuß und der junge Mann wurde an der linken Körper­ſeite über der Hüfte getroffen. Der Verwundete mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Zur Entführung der Hedwig Lamfried. Auf Veranlassung der hiesigen Behörden wurden gestern in Wien der Mechaniker Josef Holzbauer und die Modistin Hedwig Pieper verhaftet. Aus auf­gefangenen Briefen, deren Adressat noch nicht ermittelt ist, geht her­vor, daß fie der Entführung der 13 Jahre alten Hedwig Lamfried fchuldig find. Der Vater des Kindes ist gestern Abend nach Wien abgereift, um seine Tochter abzuholen.

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Gerichts- Beifung.

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Durch Ueberfahren lebensgefährlich verlegt worden ist gestern, Dienstag, Nachmittag die 61/2 Jahre alte Tochter Grethe des Formers Schneidermeister Willy Rauff, der hier, Linienfir. 27 I, wohnte. Der auf und kehrte nach Berlin zurück, wo er in der Nähe des Beim Bootfahren ertrunken ist am Montag Abend der hängen, gab diese Absicht aber nach längerem Unherirren wieder Neimann aus der Dunckerstr. 7. Das Mädchen spielte um 5 11hr selbe unternahm mit seinem Gesellen namens Hein und seinem Brandenburger Thor in einem Hotel nächtigte. Am nächsten Morgen, mit mehreren anderen Kindern vor der elterlichen Wohnung und Werkstattgenossen Schaar eine gemeinschaftliche Wasserpartie auf der den 19. Januar, genoß er nur wenig, trant einige Schnäpse und wollte in demselben Augenblicke quer über den Damm laufen, als Dahme . Infolge eines Windstoßes tenterte das Boot. Hein und machte sich dann auf den Weg. In einem Geschäft in der Friedrich­ein Bierwagen die Straße entlang gefahren kam. Der Wagen faßte Schaar wurden durch ein ausgefandtes Hilfsfahrzeug gerettet, straße faufte er sich ein Doldmesser und ging dann, nachdem er Die Kleine mit dem Vorderrad, warf sie zu Boden und ging über während Nauff ertrant. Seine Leiche ist noch nicht gefunden. Der tags über planlos die Straßen durchquert hatte, abends nach der sie hinweg. Die Verunglückte erlitt außer inneren Verlegungen einen Grtrunkene war 28 Jahre alt, verheirathet und Vater eines Kindes. Klosterstraße. Als er vor dem Fleischladen, in welchem die Koch Bruch der Wirbelsäule und wurde in hoffnungslosem Zustande mit einem Lück'schen Rettungswagen in die königl. Klinik gebracht. thätig war, angelangt war, jah cr fie voit draußen an der Thür stehen; er riß die Thür auf, stürzte auf die Koch Tos und brachte ihr mit dem Dolchmesser blit Mitgliederliste und Vereinsstatuten brauchen vier Tage schnell mehrere Stiche in den Rücken und Nacken bei. Er machte gar nach Bestehen eines Vereins der Polizei nicht mehr ein feine Anstalten zu entfliehen, ließ sich vielmehr von den empörten gereicht zu werden. Eine wichtige Entscheidung, bei der es sich Ladenbediensteten, ohne Widerstand zu leisten, festnehmen und nach um eine Auslegung des§2 des Vereinsgesetzes handelte, hat das Kammer- der Polizeiwache führen. Dort und in dem ersten gerichtlichen Protokoll gericht gefällt. Unser Parteigenosse Dech and wurde als Bevollmächtigter hat er die That ohne weiteres zugegeben und durchblicken lassen, daß der Berliner Zahlstelle des Unterstützungsvereins deutscher Tab a fer einen Mord und Selbstmord geplant hatte. Da er das Mädchen im arbeiter von dem Polizeipräsidium aufgefordert, ein Verzeichniß Leben nicht habe besitzen können, wollte er mit ihr sterben, un der Mitglieder der Filiale und ein Exemplar der für die Zabstelle sie wenigstens im Tode zu besitzen." Im gestrigen Termin be­geltenden Statuten dem Präsidium einzureichen. Dechand kam der hauptete der Angeklagte, von der That ſelbst und den letzten Stunden, Aufforderung nicht nach, da er sich dazu nicht verpflichtet hielt. Das die derselben vorangingen, keine Erinnerung mehr zu haben. Die Er­rug ihm eine Anklage wegen Vergehens gegen die§§ 2 und 13 des flärung dieser auffallenden Behauptung gab der Sachverständige, Vereinsgefeßes ein. Die Behörde behauptete, die Berliner Zahlstelle Gerichtsphysikus Dr. Störmer. Dieser fam auf grund des Unterstützungsvereins deutscher Tabakarbeiter gehöre zu den seiner längeren Beobachtungen des Angeklagten zu dem Vereinen, die auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirken bezweckten schriftlich und mündlich in umfangreicher Weise durch wissen­und deren Vorsteher Statuten und Mitgliederverzeichniß der Polizei schaftliche und thatsächliche Momente begründeten Guts In der Beschlagsschmiede von Fürstenau in der Kochstraße Angeklagten zu einer Geldstrafe von 20 M. und die Straffammer feine Krankheit äußerlich kaum anmerke, der auch keine Krampf­einzureichen hätten. Das Schöffengericht verurtheilte denn auch den achten, daß Blankenburg ganz sicher ein Epileptiker sei, dem man wurde vorgestern der Fahrer des Feuerwehr- Hauptdepots, Ferdinand wies seine Berufung mit folgender Begründung zurüd: Die Angabe anfälle habe, aber sich doch häufig in einem epileptischen Dämmerungs­Schulze, verletzt. Bon dem im Neubau befindlichen zweiten Stock des Angeklagten, die Berliner Zahlstelle des Unterstügungsvereins zustand befinde. In einem solchen sei er jedenfalls auch zur That wert fiel ein Stein auf das Glasdach der Schmiede, zertrümmerte sei fein selbständiger Verein, widerspreche der Thätigkeit der Zahl geschritten und es sei sicher, daß seine freie Willensbestimmung dabei eine Scheibe, deren Splitter Schulze am Kopfe trafen und so er- stelle. Nach der Beweiserhebung nehme die Zahlstelle selbständig mindestens stark beeinträchtigt gewesen sei. Ob sie ganz ausgeschlossen heblich verletzten, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Mitglieder für den Gesammtverband auf, erhebe die Verbands gewesen, könne er nicht fagen. Elendsstatistik. Jm Männer- Asyl des Berliner Asylvereins beiträge, zahle Unterstügungen aus, führe eine eigene Kasse und Staatsanwalt 2iebenow plädirte auf grund des sachverstän­für Obdachlose nächtigten im Monat Mai 19 788 Personen, im feite statistische Erhebungen. Eine solche Zahlstelle misse als selbst- digen Gutachtens nur auf versuchte Tödtung. Der Vertheidiger Frauen- Asyl 2799 Personen. Arbeitsnachweis erbittet der Berein ständiger Nebenverein angesehen werden. Die fragliche Zahlstelle Rechtsanwalt lemperer führte dagegen aus, daß nicht der für Männer Wiesenstr. 55/59, für Frauen Füsilierstr. 5. bezwecke aber auch, auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirken. Der Strafrichter, sondern der Jrrenarzt das letzte Wort über den An­Feuerbericht. Montag Abend 10 Uhr war Brunnen str. 137 Bweck des Unterstützungsvereins, den auch die Zahlstelle ver- geklagten zu sprechen habe, und daß dieser nicht in das Zuchthaus, ein unbedeutender Kellerbrand abzulöschen. Es brannte Bapier und folge, sei nach dem Statut die Hebung der materiellen und sondern in eine Heilanstalt gehöre. Der Wahrspruch der Ge­allerhand Gerümpel. Kurz darauf wurde die Wehr nach ser aut intelleftuellen Lage seiner Mitglieder, traße 38 gerufen, Mitglieder, und und zur Förderung schworenen lautete auf versuchten Todtschlag unter Verneinung der gerufen, wo Kleidungsstücke Feuer gefangen dieses Zweckes sollten dienen: die Erzielung günstiger Arbeits- mildernden Umstände. Der Staatsanwalt beantragte drei Jahre hatten. Ein Küchenbrand veranlaßte Dienstag früh 8 Uhr Alarm bedingungen, Vornahme statistischer Erhebungen, Arbeitsvermitte- 3uchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre nach Hedemannstr. 8. Da er nicht rechtzeitig bemerkt war, lungen und obligatorische Lieferung der Zeitung Tabakarbeiter". Der Gerichtshof erkamnite nach diesem Antrage. ging der gesammte brennbare Kücheninhalt in Flammen auf, wobei Beschränke sich nun auch nach dem Wortlaut der Bestimmung das Haus ebenfalls beschädigt wurde. Auf der Polizeiwache. Merkwürdige Erfahrungen will der Es mußte längere Zeit diese Thätigkeit auf die Mitglieder, so erfordere doch die Tendenz Kommissionär Freiherr Karl v. Wangenheim, welcher gestern wegen Waffer gegeben werden. Bald nach 10 1hr brannte Forster des Zweckes, solle er erreicht werden, eine Einwirkung auf außer Straßenpolizei- Kontravention, Beamtenbeleidigung und Mißhandlung straße 5 der Fußboden vor einem eisernen Ofen. Infolge schad- halb des Vereins stehende Personen, namentlich hafter Schornsteinreinigungs- Oeffnung war nachmittags 4/2 Uhr Arbeitgeber. auf die eines Beamten vor der 140. Abtheilung des Amtsgerichts I erschien, Dies sei zu berücksichtigen und demnach eine auf der Wache des 38. Polizeireviers in der Charlottenstraße ge­No stigstraße 20 ein in der Nähe des Schornsteins stehendes Regal Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten sowohl des Unter- macht haben. in Brand gerathen. Hilfe war rasch zur Stelle, so daß bedeutender stützungsvereins als ganzem, wie auch speziell der Berliner in Gesellschaft mehrerer Freunde zum Schluß noch eine Tasse In der Neujahrsnacht wollte der Angeklagte Schaden nicht entstanden ist. Zahlstelle anzunehmen. Das Kammergericht hob dann Kaffee im Kaiser Café trinken; letzteres war aber auf Anordnung bies Urtheil auf und verwies die Sache zu nochmaliger Ver- der Polizei für einige Stunden geschlossen worden und der Schutz­handlung und Entscheidung an das Landgericht zurück. In der Fest- mann Krüger forderte daher das inzwischen angesammelte Publikun Aus den Nachbarorten. stellung, daß die Zahlstelle Berlin ein selbständiger Verein sei und auf, fich zu entfernen. Nach den Bekundungen des Schußmanns An die Parteigenossen des Kreises Teltow - Beeskow : gleich dem Gesammtverband auf öffentliche Angelegenheiten einzuwirken Striiger soll nun der Angeklagte dieser Aufforderung nicht nach­Charlottenburg! Am heutigen Mittwoch, abends 8 Uhr, ist Sigung Meinung hat jedoch der Vorderrichter die Bedeutung des§ 2 des Ver- forderung faßte ihn dann der Schußmann mit den Worten:" Sie bezwecke, fand der Straffenat keinen Rechtsirrthum. Nach seiner gelommen sein, was er allerdings bestreitet. Nach wiederholter Auf­fämmtlicher Vorsitzenden der örtlichen Wahlkomitees im Lokal von Zubeil. Jeder Ort muß vertreten sein. Die nächste Flugblatt- Wer- insgefehes verkannt.§ 2 beſtimme wörtlich, daß die Vorsteher kommen mit zur Wache", an der Schulter. Die Darstellungen des theilung findet Sonntag, den 12. d. M., für das Land und bis zum und das Verzeichniß der Mitglieder binnen drei Tagen nach Stiftung Vorfall gingen ebenfalls stark auseinander; nach Krüger's der betreffenden Vereine verpflichtet seien, die Statuten des Vereins Angeklagten und des Schußmanns Krüger über diesen 14. d. M. für die Vororte statt. J. A.: 8ubeil, Lindenstr. 106. des Vereins der Polizei einzureichen und jede Aenderung der Bekundung Rummelsburg . Achtung, Parteigenossen! Seute, Statuten oder der Vereinsmitglieder binnen drei Tagen, nachdem sie von solchen Unteroffizieren muß man sich so etwas gefallen foll der Angeklagte noch geäußert haben: Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im Lokal von Blechschmidt, cingetreten sind, der Behörde anzuzeigen. Danach erstrecke sich die lassen. Das lasse ich mir von dem Kerl nicht gefallen! Schuhmanns­Neue Prinz Albertstraße 70/71( Rummelsburger Voltsgarten) eine Verpflichtung der Vorsteher, Statuten und Mitgliederverzeichniß ein- visage" u. f. w. Jedenfalls mußte der Angeklagte mit zur Wache;. Wählerversammlung statt, in welcher Genosse Arthur zureichen nur auf die ersten drei Tage seit der an der Ecke der Mohrenstraße übergab Krüger ihn dem Schutzmann Stadthagen über: Die bevorstehenden Reichstagswahlen" Stiftung des Vereins. sprechen wird. Das Wahlkomitee. Die entsprechenden Thatsachen Silbig. Auf der Wache sollen sich nun, nach der Behauptung des seien aber in den landgerichtlichen Feststellungen nicht berücksichtigt Angeklagten, die zum theil durch die Bekundungen des damals eben­Pankow- Niederschönhausen. Die Genossen werden auf die worden. Das Landgericht stellte mumehr in der neuen Ber- falls fiftirten Zeugen Enkelmann unterstützt wurde, recht eruſte am Donnerstag stattfindende Wählerversammlung im Lokale des handlung fest, daß die Berliner Bahlstelle schon 1883 gegründet Szenen abgespielt haben. So sollen die Beamten den Namen und! Herrn Störr aufmerksam gemacht. Der Reichstagskandidat des worden ist, während Dechand erst 1889 ihr Bevollmächtigter wurde Titel des Angeklagten verhöhnt haben, und zwar durch Worte Niederbarnimer Kreises, Genosse Stadthagen , hat das Referat über- und dies nach einigem Wechsel ständig seit 1894 war. nommen. Genossen, welche gewillt sind, am Wahltage zu helfen, verurtheilte das Landgericht I den Angeklagten abermals. Jetzt berief und Schmähartikel für den Vorwärts" schreibt" u. s. iv.(?) Als der Trotzdem wie: n schöner Freiherr!' n Baron, der kein Obdach hat werden ersucht, sich in dieser Versammlung zu melden. Gleichzeitig es sich auf die Vorschrift des§ 2 des Vereinsgesetzes, daß die Vorsteher Angeklagte betreffs Beschwerde zum Polizeilieutenant geführt werden wird auf die am Sonntag, den 12. Juni stattfindende Flugblatt- u. s. w. auch auf Erfordern der Ortspolizeibehörde wollte, wurde ihm gesagt, er solle sich nur ruhig auf die Bant ſezen vertheilung hingewiesen. Treffpunkt früh 7 hr bei Störr, Mühlen- jede auf Statuten und Mitgliederbestand bezig und nicht so erregt auf und abgehen. Er setzte sich auch schließlich Straße 25. liche Auskunft zu ertheilen haben. Dechand hätte deshalb und bat Enkelmann um dessen Namen zweds späterer Zeugenschaft. Baumschulenweg. Die freifinnige Versammlung bei Spähr auf das mehrmalige Verlangen des Polizei Ein Schußmann, der dieses bemerkte, soll nun nach findet, wie nachträglich bekannt gegeben worden, num doch mit freier präsidiums die Statuten und das Mitglieder- Angabe des Angeklagten diesen an die Brust gepackt und Diskussion statt. Unter diesen Umständen steht von seiten unserer verzeichniß einreichen müssen, obwohl die Zahlstelle zur ihn mit den Worten von Enkelmann fortgerissen haben: Das Parteigenofien natürlich dem Besuch nichts im Wege. Wir fordern fritischen Zeit schon weit länger als drei Tage bestanden habe. Gegen wäre ja noch schöner, wenn sich hier jeder Zeugen holen wollte." die Genossen daher auf, sich zahlreich an der Versammlung zu be- dieses Urtheil legte Rechtsanwalt Freudenthal für den An- Als der Angeklagte sich das verbat, sollen ihn die Beamten aufges theiligen. Das Wahlkomitee. geklagten die Revision ein und hatte damit Erfolg. Das Kammer- fordert haben, seine Garderobe abzulegen, da er in die Zelle gesperrt Sehr erregt ging es in der letzten Sizung der Stadtverordneten die vereinsgesetzliche Verpflichtung, jede bezügliche Auskunft auf ins Loch dahinten und schließt den Kerl!" Plötzlich sollen die gericht sprach Dechand frei und führte begründend aus, würde. Einer der Beamten soll dabei gerufen haben: Steckt ihn Versammlung von Schöneberg zu. Die Nervosität fam besonders Versammlung von Schöneberg zu. Die Nervosität kam besonders bei der Beschlußzfassung über die Vorlage des Magistrats, betreffend jederzeit auf den Wunsch der Polizei ihr mit- sein; man habe ihn über den Tisch gezogen, ihm Kragen und Hemd bei der Beschlußfassung über die Vorlage des Magistrats, betreffend Erfordern zu ertheilen, schließe nicht die Verpflichtung in sich, Beamten ihn umgeben haben und mit ihm handgemein geworden Erhöhung des Tagelohnes für die Mannschaften der Spülkolonne zum Ausdruck. Die Leute baten um eine gliederverzeichnisse und Statuten einzureichen. zerriffen; der Baletot sei ihm durch die Tinte eines umgeworfenen Lohnerhöhung von 25 Pf. pro Mann und Tag. Vom Bürger Borsteher der Vereine im Sinne des§ 2 immer nur in den drei Schlag ins Auge erhalten; da erst habe er zur Abwehr um sich geschlagen Zur Einreichung der Statuten und Mitgliederverzeichnisse seien die Tintenfasses beschmutzt worden ze. Schließlich habe er einen wuchtigen meister wurde diese Bitte mit der Motivirung anerkannt, daß diefe Leute eine bei weitem schwierigere Arbeit zu leisten hätten, Tagen nach der Stiftung des Vereins verpflichtet. und den einen Schußmann mit der Faust auf die Nase getroffen. als die Straßenfeger, die diese Erhöhung bereits haben und die Er- Unter der Anklage des versuchten Mordes stand gestern Da aber seien die Beamten alle über ihn hergefallen, hätten sich höhung des Lohnes für nur eine Arbeiterkategorie böses Blut erzeugen er Konditorgehilfe Emil Mar Blankenburg vor dem Schwur- mit ihm auf der Bank und der Erde herumgewälzt, bis einer endlich würde. Ein Herr Stadtv. Lässig konnte es sich nicht versagen, diese gericht des Landgerichts I unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors fagte: Laßt ihn doch schon sein." Als seine Begleiter sich auf dent Ansicht komisch zu finden, umsomehr als ja ein lle berfluß von waste. Es handelte sich wieder um den Schlußaft eines Liebes- Revier nach ihm erkundigten, wurden sie in äußerst barscher Weise Beschäftigungslosen vorhanden und in einem großen Be- berhältnisses zivischen zwei jungen Leuten, die mit einander gingen". abgewiesen. Die beiden einzigen als Zeugen vernommenen Schutz triebe( Eisenbahn), in dem er thätig sei, diese Löhne nicht Der 22 Jahre alte Angeklagte stand seinerzeit in Elbing in Arbeit leute wollen von dem durch den Angeklagten geschilderten Vorfalle gezahlt würden.( Vorsteher Müller:" Leider.") Genosse Obst nennt und hatte dort die Bekanntschaft der 24 jährigen Elise Soch ge nichts bemerkt haben. Der Staatsanwalt beantragte 150 M. Geld­das Gebahren dieses Herrn eine Frivolität, welchen Ausdruck er auf macht. Beide fanden Gefallen an einander und traten in ein in- strafe, der Gerichtshof, welcher ebenfalls annahm, daß der Angeklagte Verlangen des Vorstehers als unparlamentarisch zurücnimmt. Unter times Verhältniß, das von den Eltern des Mädchens auch gut- fich nicht in Nothwehr befunden habe, erkannte auf zusammen 100 m. Zustimmung, der Versammlung weist er in seinen weiteren Aus- geheißen wirde. Der Angeklagte betrachtete fich als der legitime Gelditafe. führungen die Berechtigung dieser Erhöhung treffend nach. Stadtv. Bräutigam der Koch, machte dieser mehrfach Geschenke und ging viel Ein Bild fittlichen Elends entrollte sich in einer Verhandlung, Fr. Richter war der Ansicht, daß Herr 2., der sich als fräntlich be- mit ihr aus, doch legten sich wiederholt finstere Schatten auf den welche gestern vor dem Schwurgericht des Landgerichts I unter dem zeichnet hatte, thatsächlich recht unwohl sein müsse, sonst wäre beiderseitigen Verkehr, da der Angeklagte außerordentlich eifersüchtig Borsiz des Landgerichtsdirektors Maske stattfand. Aus der Unter­Die Art und Weise nicht zu verstehen, in welcher er in war und manche böse Szene dadurch hervorgerufen wurde. Er fand suchungshaft wurde der 40jährige Handelsmann Rudolf August dieser Sache hier auftrete. Nach vielen Schlußanträgen wurde die dann Stellung in Baden- Baden und die Trennung von seiner Ge- Gerhardt vorgeführt, ein Mann, der gegen 12 Worstrafen wegen der Vorlage des Magistrats gegen eine Stimme angenommen. Für liebten wurde ihm verhängnißvoll, denn diese machte die Bekanntschaft verschiedensten Vergehen aufzuweisen hat. Er gehört zu jenen die Beschaffung eines freien Blazes für Turn- und Jugendspiele der eines anderen Herrn und kam zu einem Bruche mit dem Angeklagten. Händlern, welche ihre Waaren sogenannte Groschenartikel- in ganzen Jugend Schönebergs wurden, nach einer sehr eingehenden Dieser wollte aber von dem Mädchen nicht lassen, er eilte wieder einem Storbe bei sich führen und in den Schanklokalen suchen. Diskussion, dem Magistrat folgende Pläge anempfohlen: 1. Das nach Elbing und machte vergebliche Versuche, sich ihr zu nähern. Endlich Jegt war Gerhardt der vorsäglichen Körperberlegung Gelände am Priesterweg, im Besitz des Frhrn. v. Hewald befindlich, schrieb er einen mit Beleidigungen und Drohungen vollgepfropften mit tödtlichem Ausgange beschuldigt, er soll am Abende 2. Play E., 74 000 Quadratmeter groß, vom Priesterweg durchzogen, Brief, in welchem er die Koch fategorisch aufforderte, zu einer Bu- des zweiten Februar den Arbeiter Edwin Wa Ilina erstochen haben. 3. die an der Straße 98 gelegenen Wiesen. Des weiteren wurde sammenkunft mit ihm zu erscheinen, sonst würde er zu ihr kommen Der Angeklagte bestritt seine Schuld, er wollte sich im Zustande der die Herstellung einer Wasserleitung auf dem Gemeinde- Friedhof in und es würde ein Ende mit Schrecken nehmen. Zur näheren Er- Nothwehr befunden haben. In drastischer Weise und von lebhaften der Marstraße beschlossen. läuterung der der letzteren Worte hatte der Angeklagte auf Gesten begleitet, erzählte er die Vorgänge, die der Auflage zu und und eine Flinte gezeichnet. grimbe lagen. das Briefpapier einen Säbel einen zweiten hinterher, in welchem er das Mädchen in den gangen. Kaum war Am Nachmittage des 2. Februar sei er der Brief abgegangen, so fandte er noch mit seinem Korbe in der Hand durch die Linienstraße ge= Dort set ihm eine Frauensperson begegnet, welche zärtlichsten Worten und unter Anwendung der füßesten Schmeichel- fich den Kopf tief in ein Tuch eingemummelt" hatte, aus namen bat, ihm seine erregten Worte zu verzeihen und wieder gut dem nur Sie stier blickenden Augen hervorleuchteten. Er mit ihm zu sein. Er vermochte dadurch aber nicht, eine Anklage habe in der Person die dem Trunk ergebene unverehelichte Bet der Arbeit vom Tode ereilt wurde gestern der Kana- wegen Röthigung abzuwenden, die in Elbing gegen ihn erhoben Adeline Wegner wiedererkannt. Nachdem er sie angeredet hatte, jei lisationsarbeiter Karl Fengler aus Nigdorf. Der Mann brach plötz- wurde und mit seiner Verurtheilung zu 14 Tagen Gefängniß ihr erstes Wort gewesen:" August, haste nich'n Schnaps?" Er habe lich zusammen und war bald eine Leiche. endete. Die Elise Koch ging später nach Berlin und fand ihr die Flasche gereicht, der sie tüchtig zugesprochen habe. Bald sei Ueber das bereits kurz gemeldete Unglück auf dem Bahn hier eine Stellung als Verkäuferin in einem Fleischwaaren- sie so trunken geworden, daß sie taumelte. Nun habe die Wegner ihn ge­hofe Schlachtenfee wird berichtet: Das 18 jährige Dienstmädchen Geschäft in der Klosterstraße. Auch der Angeklagte tam beten, sie nach ihrer, im Hause Weydingerstr. 4 gelegenen Wohnung Therese Wehlisch aus Heinersdorf bei Fürstenwalde , die hier in der hierher und arbeitete zunächst in Weißenfee und dann beim zu bringen, fie befürchte sonst, von der Straßenjugend verfolgt Jerufalemerstr. 55 im Dienst war, hatte am Sonntag Bekannte in Konditor Hilbrich. In den ersten Tagen des Jamar wurde er in zu werden. Er habe ihr den Wunsch nicht abschlagen wollen und Schlachtensee besucht und versuchte, als der Zug auf dem Bahnhof Berlin verhaftet und zur Abbüßung der wieder ihn erkannten fie deshalb begleitet. Die Wohnung der Wegner habe sich im Keller einfuhr, einzusteigen. Kaum hatte sie das Trittbrett bestiegen, als 14tägigen Gefängnißstrafe nach Elbing gebracht. Nach Verbüßung des bezeichneten Hauses befunden. Mit Mühe habe er seine Be­das Publikum förmlich die Wagen stürmte. Therese W. wurde durch seiner Strafe tehrte er nach Berlin zurück und versuchte aber- gleiterin die dunkle und steile Treppe hinabgebracht. In der Wohnung einige Männer bei Seite geschleudert und kam zwischen dem Tritt- mals eine Annäherung an feine frühere Geliebte. Er schrieb ihr sei es ftodfinster gewefen. Er habe seinen Storb auf den Fußboden brett und dem Bahnsteige zu Fall; in diesem Augenblick rückte der einen Brief, dem er gleich eine Postkarte beilegte, auf welcher gesetzt und gleich darauf habe er gehört, wie die Wegner zu Boden Bug an und das Mädchen wurde eine Strecke mitgeschleift und der ihm die Koch postlagernd eine Antwort schreiben sollte. gesunken sei und sofort angefangen habe zu schnarchen. Nun artig fest eingeklemmt, daß man, als der Bug hielt, erst das Tritt- Nach Absendung des Briefes hielt er sich in der Nähe der Kloster- fei er neugierig gewesen, wie es in der Wohnung aussähe. Er brett zerfägen mußte, um den schrecklich verstümmelten Körper hervorstraße auf und fragte in der Hauptpost wiederholt vergeblich nach habe ein Streichholz angezündet und damit umhergeleuchtet. In zuholen. The man den Krankenkorb herbeigeholt hatte, war das einer etwa für ihn eingegangenen Postkarte. Als die Antwort aus dem Naum, in welchem er sich befand, sei kein Stück Mobiliar Mädchen bereits todt. blieb, ging er in den Grunewald , in der Abficht, sich dort zu er- gewesen, in einer Ecke habe ein Haufen Lumpen und darauf

Selbstmord wegen Arbeitslosigkeit. In der Jungfernhaide hat sich der Arbeiter Julius Klinzmann, der seit einigen Tagen ber angegeben, daß Klinzmann seit dem 8. November feine Arbeit

mehr hatte.

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