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Sozialdemokrat"
Freitag, 20. Dezember 1935. Nr. 298
Aaqrr fei-tuaa
Unsere sozialistischen Akademiker an Benes. Die Freie Vereinigung sozialistischer Akademiker hat an den Präsidenten Dr. Benes   ein Glück­wunsch-Telegramm gerichtet, an dessen Schlüsse es heißt: Die deutsche sozialistische Studentenschaft der Tschechoslowakischen Republik wird wie bisher mit allen ihren Kräften dazu beitragen, die Ideale, aus denen unser Staat geboren ist, der Verwirklichung näherzubringen. Sie baut darauf, in Ihnen, Herr Präsident, dabei einen Förderer zu finden. Der Präsident der Republik, Dr. E. Benes, wird Freitag, den 20. d. Vk., um 15 Uhr unter Teilnahme des Ministers für nationale Verteidigung Machnik und der Repräsentanten der Armee einen Kranz auf dem Grabe des Unbekannten Soldaten im Altstädter Rathaus niederleaen. Opfer der Not...Gestohlene Weihnachtsbäume zu verkaufen." Mit dem Ausruf näherten sich vorgestern abends zwei unbekannte Männer mittleren Alters einer Holleschowitzer Christbaumverkäuferin an der Ecke BelcrediftraßeSteinmetzgasse und boten ihr einen Packen Weihnachtsbäume zum Verkauf an. Als sie ablehnte und die beiden fortschicken wollte, ergrif­fen' diese kurzerhand einen zweirädrigen Karren, der der Frau gehörte, luden ihre Weihnachtsbäume auf und fuhren davon. Die resolute Verkäuferin setzte ihnen nach, holte sie tatsächlich ein und nahm ihnen den Karren ab: den Dieben selbst aber gelang es, zu entkommen. Die sofort verständigte Polizei nahm die Suche auf und entdeckte die beiden in einem Hollescho- witzer Wirtshaus, vor dem sie die Bäume abgelagert hatten. Der eine von ihnen, der 36jährige ar» heits- und wohnungslose Ant. Dvokäk, liest sich widerstandslos abführen, der 29jährige, ebenfalls arbeits-undwohnungslose Karl Dragoun jedoch setzte sich zur Wehr, wurde nach kur­zem Kampf überwältigt und ebenfalls auf die Wach­stube gebracht. Achtung, Gas! und vier andere Selbstmorde. Als der städtische Angestellte Karl Päsek aus Wrscho- witz vorgestern abends in seine Wohnung kam. be­merkte er einen starken Gasgeruch und sah ein Schild mit dem Aufschrift:Achtung. Gas!" an der Küchen­tür hängen. Da diese versperrt war, mustte er die Glasscheibe der Tür einschlagen, um eindringen zu können. In der Küche fand er seinen Untermieter, den 23jährigen Studenten Alois Pseniknh tot am Boden liegen. Die Leiche wurde ins Institut für ge­richtliche Medizin gebracht. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Gestern mittags tötete sich die 22jäh- rige ehemalige Hausgehilfin'Bozena Winter aus Prag  -Weinberge in der Wohnung ihres Onkels in Smichow   durch einen Schust aus einer Repetierpistole ins Herz. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Gestern kurz vor Mittag sprang die 27jährige Arbei­terin Franziska Belika aus Hloubötin in den Hlou- bitiner Mühlteich und konnte nurmehr als Leiche aeborgen-sverden. Da» Motiv der Tat ist Krankheit. Die Leiche wurde ins Institut für gerichtliche Medizin gebracht.Vorgestern abends trank die 40jährige Marie Fiel. Gattin eines Instrumentenmachers, in ihrer Wohnung in Lieben ein unbekanntes Gift. Im Krankenhaus auf der Bulovka gab sie zerrüttete Familienverhältnisse als Motiv ihrer Tat an. Zur gleichen Zeit wurde die 21jährige Zdenka Lettl aus Zsijkov, die kurz vorher aus dem Fenster des zweiten Stockes in selbstmörderischer Absicht in den Hof ge­sprungen war und sich den rechten Arm gebrochen hatte, auf die Klinik Iiräsek gebracht. Die Ferse abgeriffen. Das Opfer eines merk­würdigen Unfalls wurde vorgestern abends um 8 Uhr der 19jährige arbeitslose Zahntechniker Karl Lippert aus Prag   XU, den der 18jährige, ebenfalls arbeits­lose Handlungsgehilfe Karl Fleischner aus Karolinen­tal auf seinem Motorrad mitgenommen hatte. Er benahm sich während der Fahrt so ungeschickt, dast er sich mit der Ferse im hinteren Rade verfing, wobei er sieben Drähte aus dem Rad rist und ihm selbst die Ferse abgeriffen wurde. Er wurde auf die Klinik Iiräsek gebrächt. Die Regulierung von Holleschowitz. Ab 21. De­zember 1933 wird die Staatliche Regulierungskom« Mission für die Dauer von vier Wochen, d. i. bis ein« fchliestlich 17. Jänner 1936. einen Regulierungsent­wurf für den Gebietsteil Prag VII(Holleschowitz) östlich von der Bilsköho tkida und nördlich von der Staatsbahn Prag  Eger   mit den angrenzenden Tei­len von Prag VIII(Liben) und Prag XIX(Bu- beni) zur öffentlichen Einsichtnahme auflegen. Der
Volksbildung im Dritten Reich Von Otto Friedrich DaS neue Statistische Jahrbuch Deutschlands  rst recht schweigsam geworden. Man kann das allenthalben feststellen, vor allem aber auch in den statistischen Angaben über das Unterrichtsministe­rium. Immerhin genügen schon die lpenigen kon­kreten Zahlen, um den Grund der Schweigsamkeit er­kennen zu kaffen: man fürchtet den Vergleich mit den früheren Zuständen I Ein Beispiel mag genügen: Im Oktober 1934 war die Zahl der Schüler gegen­über der Vergleichsziffer vom 15. Mai 1931 von 4 681.130 auf 5,606.029 gestiegen. Die Zahl der Schüler hatte sich also in diesem Zeitraum um 824.899 vermehrt, aber die Zahl der Schulen ist von 33.479 auf 32.833, also um 646 Schulen ge­sunken und die Zahl der Schulklassen hat sich von 117.959 auf 116.398, also um 1561 vermindert. Mtt anderen Worten: Während der Bevölkerungs­zuwachs annähernd 2500 neue Schulen erfordert hätte, sind 646 eingegangen, es find also in Preußen, für die allein diese Statistik gilt, über3000 Schulen weniger als früher, d. h. es ist eine Schul- t.dnahme um mehr als 10 Prozent festzustellen. Daß der Besuch der Universitäten' und Hoch-
Entwurf wird in der Kanzlei der Staatlichen Regu- lierungskommiffion in Prag   I. Novä radnice. 3. Stock, zur Einsichtnahme aufliegen.
Aümst und Wisaen
Prager   Konzertsaal Auch in den Tagen vor Weihnachten   war in Prag   an Konzerten kein Mangel. Was ebenso den Mut wie die Unerfahrenheit der Konzertgeber bewei­sen könnte. Dabei ist gerade in diesen konzertungün- stigsten Vorweihnachtstagen ein Fall ungerechtfertig­ter öffentlicher Konzerttätigkeit festzustellen gewesen. Grace Macbride, die amerikanische   Geigerin, die sich zum erstenmal in den Prager   Konzertsälen vorstellte, ist keine Instrumentalistin, deren Spiel so reif wäre, den TitelKunst" in Anspruch nehmen zu dürfen. Denn sie beherrscht nicht einmal die Technik des Geigenspieles so volllommen. wie es ein öffent­liches Konzertauftreten erfordert, und hat in allge­mein musikalischer Hinsicht noch eiuen weiten Weg zum Ziele wirklicher Künstlerschaft. Was nützte, ihr eine Suite von Joh. Seb. Bach im Programm, wenn sie ihr stilistisch und geistig alles schuldig bleiben mußte, was ein Konzert von Glasunoff, wenn sie ihm technisch nicht gewachsen war? Daß sie fich mit ihrem routinierten Klavierbegleiter, dem Wiener   Professor Otto Schulhof  , nicht verständigen konnte, ist wohl auch auf das Konto technischer Unzulänglichkeit der Geigerin zu setzen. Um so merkwürdiger mutete es bei der Zweifelhaftigkeit der Kunst dieser Geigerin an, daß sie der überwiegenden Mehrheit des Publikums gefiel und durch Beifall ausgezeichnet wurde. Auf­fallend groß ist die Zahl der P i a n i st e n, die in der heurigen Konzertsaison den Weg zu uns finden.. In knappen vierzehn Tagen lernte man drei neue Meister der Taste kennen: Richard Glas, einen in Technik und Anschlag beachtlichen Künstler. Georg Pinkas, einen fünfzehnjährigen, halb als Wunderkind, halb als reifen Konzertkünstler zu wertenden Pianisten, und Bernard Kaff, einen seiner Kunst ergebenen, technisch tüchtigen und auch aeistig hochstehenden Pia­nisten. der schon in der Programmgestaltung seine ehrlichen Ziele erkennen ließ. Daß wir gerade den intereffantesten und vielleicht besten Klavierabend, jenen der Prager   Pianistin Alice Herz- Sommer   nicht hören konnten, bedauern. wir leb­haft. Denn diese ehrgeizige und NNstloS in ihrer Kunst lebende Künstlerin hatte ein Musterprogramm vorbe­reitet, in dessen erstem Teil die klassische und roman- tische Klaviermusik l Beethoven Schumann) vertre­ten war, währenb der zweite Teil der modernen Klaviermusik(Röuffel Prokofieff de Falla Albeniz  ) gewidmet war. Der letzte Abend zeitgenössischerMusik des Prager   Deut­ schen   Kammermusikvereins diente dem > Lied» und der Klaviermusik. Zur Ausführung gelaug­ten Bela DariokSDorffzencn" für Ttf-mg. iimge i Gesangsstücke aus dem alpinenReisebuch" von Ernst Kkenek. sechs Etüden für zwei Klaviere von Felix Petyrek  , eine Klavier-Sonate von Alfredo Casella  und eine Klavier-Suite des heimischen Komponisten Wilhelm Ieletz. Künstlerische Mittler des Programms waren die vortrefflichen Prager   deutschen   Pianisten Prof. Eugen Kal ix von ber Deutschen   Musikaka- demie und Dr. Ernst L a tz k o sowie Frau Mali Trümmer(Gesang). Lebhafte Konzerttätigkeit hat in der diesjährigen Herbst-Konzertsaison das Prager Tschechische Staatskonser­vatorium entfaltet. Zunächst hatte dieses rührige Kunstinstitut zwei schöne und würdige Gedenk­feiern veranstaltet: eine für seinen verstorbenen Rektor Josef S u k(mit Werken nur dieses Meisters) und eine für die verstorbene Professorin E m i n g e r (mit einer Aufführung des Requiems von Mozart  ). An öffentlichen Schülerkonzerten die­ser führenden tschechischen höheren Musiklehranstalt wurden geboten: Drei der Gesang-, Biolin-, Klavier- und anderer Instrumentalmusik gewidmete normale Schülerabende und zwei Abende der Mei­st e r k l a s s en für Violine und für Klavier. Eines ber letztgenannten Schülerkonzerte interessierte durch die Mitwirkung zweier junger Klavier- t a l e n t e, die bereits an der Prager   Deutschen  Musikakademie ihre ersten künstlerischen Erfolge hat­ten. der Pianistin Gerta R e s e k und des Pianisten Franz Holletschek. Das Prager   Staatskon­servatorium war auch Hauvtbeteiligter bei einem Konzerte der Prager   Mozart-Ge-
sckulen eingeschränkt worden ist und eine Abnahme ter Hörerziffer von 82.698 auf 76.961, also um 5131 Hörer stattgefunden hat, wäre bei ber Ueber- füllung der akademischen Berufe an und für fich nicht zu bedauern, wenn man nicht wüßte, daß po- lnische Beweggründe auch hiefür maßgeblich ge­wesen sind. Richt nur, daß man außer den so­genanntenNichtarierin" auch zahlreicheMarxisten" u.ldStaatSseinden" den Besuch der Hochschulen un- n.öglich gemacht hat und durch Aufrechterhaltung der hohen Kolleggebühren nach wie vor die ärmeren Schichten allen Reden von derVolksgemeinschaft" und derVerbundenheit von Hirn und Faust" zum Trotz den Zugang zu-den höheren Bildungsstätten versperrt hat, hat man auch eine weitere Ver­schärfung de» Bildungsmonopols im Parteisinne durchgeführt. Man hat da-, früher selbständig ar­beitendeDeutsche Studentenwerk" in ein Rcichs- studentenwerk umgewandelt und übt nunmehr das von jener sozialen Einrichtung geschaffene Stipen- dünwesen nach rein parteipolitischen Gesichtspunkten aus. Das offizielle Organ der deutschen Studenten­schaftDer deutsche Student" brachte darüber An­gaben, die für sich selbst sprechen. Bon den zu Ende des Sommersemesters unterstützten 395 Studenten waren nämlich 276 in irgendeiner nationalsoziali- stffchen allgemein politischen oder hochschulpolitischen
m e i n d e. deffen Ertrag für die Erhaltung der Villa' Bertramka". in der Mozart   wohnte und wirkte, be­stimmt war. Denn es hatte sirr diesen Anlaß nicht nur sein ausgezeichnet zusammengespieltes und mit echt jugendlichem Feuer musizierendes Zöglings-. Orchefter. sondern auch den Dirigenten in der Person des vielerfahrenen Professors Paul Di- bekek zur Verfügung gestellt. Das Programm des Konzertes enthielt ausgewählte Werke von Mozart  : eine Konzert-Arie, ein Divertimento, ein. Flötenkon­zert, das Vorspiel zur OperMithribates, König des Pontus" und die Symphonie in G-dur. E. I.  Weihnachtsspielplan des Deutschen Theaters Großes Haus Montag. 3 Uhr.Kasperl ereistins Märchenland". Weihnachtsschau mit Musik und Tanz in acht Akten. Hauptbilder: Schneewittchen. Rotkäppchen, Frau Holle, Rumpelstilzchen, Aschenbrö­del etc. Preise Xc 2.50 bis 20.. Für zwei Kinder genügt ein Platz. Erwachsene können gegen Lösung einer Zuschlagskarte ein Kind mitnehmen! Mitt­woch. den 25. Dezember, halb 3 Uhr.Anna sagtnein". 2.50 bis 20.. Mittwoch. 7 Uhr.Loh eng rin"(BI). Donners­tag, halb 3 Uhr,Die erste Legion". Xi 2.50 bis 20,. Donnerstag. 8 Uhr. zum erstenmalEine Nacht in Venedig  " Operette von Johann Sttauß(C 2). Kleine Bühne Mittwoch, den 25. Dezember, viertel 4 Uhr, DerKönig mit dem Regenschir m". KC 6.. 12.. 18.. Mittwoch. 8 Uhr. Welt-UraufführungDer andere Napoleon"(Napoleon Unique) von Paul R ay- nal. deutsch von Robert Blum.   Donnerstag, 3 Uhr.Kamerade n". Xi 6., 12. 18.. Donnerstag, 8 Uhr, Erstauffüh­rungWir werden beobachtet". Lustspiel von Adler und Frank.
DaS Nationaltheater teilt mit, daß es zu Ehren deS neuen Staatspräsidenten demnächst eine Festvorstellung veranstalten wird. Spielpla» des Neuen Deutschen Theaters. Heute, Freitag, halb 8 Uhr:M a c b e t h", D 2.- Samstag halb 8: Servus, Servus! Abonnement aufgehoben. Spielplan der Kleinen Bühne. Heute, Frei­tag, 8 Uhr: Kind im Kampf, Theaterge­meinde des Kulturverbandes und freier Verkauf. Samstag 8 Uhr: K a m e r a d e n.
llus. der Partei Bezirksorganisatiorr Prag der Deutschen   sozialdemokratische» Arbeiterpartei. Zeitnngsaktion am Samstag, dem 21. Dezem­ber. Wir ersuchen alle Genoffen und Genoffinnen, die halbwegs Zeit haben, uns zu helfen. Wenn wir ge- nügend Kräfte zur Verfügung haben,. werden wir sam-iag fertig. Ausgabe ab 2 Uhr tut Panethelm. Die Bezirksvertretang.
Republikanische Wehr, Ortsgruppe Prag  . Alle Mitglieder müffen sich an der Zeitungsaktion am Samstag, dem 21. Dezember, beteiligen. Ab 2 Uhr im Parteiheim.
Der Dlm- Die Wunder-Bar Die Firma Warner Brothers, die einst mit dem Tonfilm vom singenden Narren groß wurde, lebt noch 1 immer, was sie durch diesen Film von der Wunder- Bar beweist, in dem auch der Sänger desSonny Boy". AlIolson. wieder in natura und als Reger geschminkt erscheint. Die Handlung ist dem Theaterstück von Farkas und Herczeg entnommen, das vor etwa sechs Jahren eiy Ausstattungsschlager gewisser Ber­ liner   und Wiener   Bühnen war, und das durch das damals hochaktuelle LiedWenn die Elisabeht nicht so schöne Beine hätt'" sozusagen berühmt wurde. Daß man im Film dieses kriminalisttsche Revuestück ver­ändert hat, wäre kein Fehler gewesen, wenn man es beffer gemacht hätte. Aber man bat nur den Song von der schönbeinigen Elisabeth durch einen Tanzschlager ersetzt, der den weitaus witzloseren Refrain hat: Wenn der schöne Tanz vorbei ist. sagst du Gut'
Funktton beschäftigt. So waren 81 von ihnen SA  - Führer und-Unterführer, 26 führende Mitarbeiter 'm nationalsozialistischen Studentenbund, 78 Stu- dentenschaftSführer und Amtsleiter, 29 Führer in nationalsozialistischen Kameradschaftshäusern, 52 Leiter nationalsozialistische: Fachschaften, 13 Hitler- lugendführrr, mehrere Funktionäre der SS. des Luftsportverbandes und schließlich noch 120Mit­arbeiter der örtlichen Studentenwerke". Wenn zu ftüheren Zetten eine gleiche Zahl politischer Funk- ttonäre und gar solcher Funftionäre, die in der stu­dentischen Verwaltung tätig waren, sich mit Stipen­dien hätten versorgen laffen, so hätte mit Recht die übrige Studentenschaft von einer maßlosen Korrup­ten gesprochen. Heute aber nennt man daseine planmäßige Auslese" und man ist stolz darauf, daß fich die Angehörigen der Reichsförderung neben ihrer reinen Studienarbeit in der Führung natio- nalsozialistischer Gliederungen und in der Arbeit um die Neugestaltung der deutschen Hochschulen ein- jetzen". Ist schon der Zaun um- Wissen, den seit alterS- her das bürgerliche Bildungsmonopol aufgerichtet hat, hoch genug, um für den Mann aus dem Volke kaum übersteigbar zu sein, so wird jetzt. noch dar­über der Stacheldraht des nationalsozialistischen Varteimonopols gezogen.
E. Cesarskaja in dem SowjetfilmLiebe und Haß".
Nacht" und statt de» OriginalschlagersHier in der Wunderbar, da ist es wunderbar" singt Al Iolson ein Negerlied vom Esel, mit dem der Nigger gen Himmel reitet, was durch eine umfangreiche Revue­szene vom Negerhimmel veranschaulicht wird. die. ge­linde gesagt, nicht gerade von edlem Geschmack zeugt. Es ist nicht die einzige Revueszene dieses Films, der eher in einem Zirkus als in einer Bar zu spielen scheint und der. nachdem ein Mord aus Eifersucht unv ein Selbstmord geschehen ist. nicht weiß, wie er eigent­lich enden soll. Da auch di« schöne Dolores del Rio  eine Rolle bat, mit der nichts anzufangen war. ist das Ganze ein wenizec als mittelmäßiger Unterhaltungs­film.eis
Literatur Klapperzahns Wunderelf" von Eduard Baß  (Verlag Dr. Rolf Passer, Wien  ). DaS ist eine lustige Geschichte für Jungen, die Futzballfreunde sind, und daS sind ja nicht wenige! Und es ist noch dazu eine Geschichte, die ein Landsmann geschrieben hat! Aus dem Tschechischen übersetzt wurde sie von Josef Kalmer   und Marianne Wallner. Josef Cape! hat sie mit lustigen Zeichnungen geschmückt. Klap­perzahn hat elf Söhne, und da er ein armer Häus­ler ist, seinen Söhnen al'o nichts mitgeben kann, und nicht recht weiß, was aus ihnen werden soll, macht er eine Fußballmannschaft aus ihnen I Es hat nie einen besseren Trainer gegeben als den alten Klapperzahn, denn von den: Augenblick an, die die Elf zum ersten Male öffentlich austreten(oder sagt man sportlich: antreten?), find fie unbesiegbar. Die tschechoslowakische Meisterschaft gewinnen sie mit 122:0, und dann folgen Siege in aller Welt, zuletzt, nach einem abenteuerlichen Schiffbruch, sogar ein siegreicher Kamps gegen eine Menschensressermann- schaft. Zwischen den Sie>en und bei den Wettkämp­fen gibt es mancherlei lusttge Episoden, das Buch Eduard Ba..s wird also zweifellos den Jun­gen gefallen, und vielleicht auch manchem erwach­senen Futzballfreund. Ganz unmerklich aber, ganz unaufdringlich, wirkt es doch auch erzieherisch: die elf Söhne KlapperzabnS zeigen, t..» man an sich arbeiten mutz, datz man be'arrlich sein mutz, wenn man ein Ziel erreichen will! Josef Beränck:Vrednä'ky o pracovnim prävu". (Borträge über ArbcitSrrcht) Verlag der Zenttale der Revierbergräte, Prag   1935. Der Sekretär der Zentrale der Revierbergräte, Genosse Josef B e r n- nek, einer der*est:n Kerner des Arbeitsrechtes, insbesondere des Rechtes de: Bergarbeiter, hat eine Reihe von Vorträgen, die er in der letzten Zeit im Rundfunk gehalten hat, in Form einer Broschüre erscheinen laffen. Die Vorträge haben alle Vorzüge, die von den früheren Arbeiten Beräneks bekannt sind. Sie verbinden eine gemeinverständliche Dar­stellung mit strenger Wissenschaftlichkeit und Griind- lichkeiü E. Sch.
Urania*Kino, Kümentskä 4. Fernsprecher 61623.
Der Zigeunerbaron
Hohe Tatra Dr. Szontagh Sanatorium Nov» Imakovec, 1O1O m Indikationen: Erkrankungen der Lunge. Hilusprozesse. Erkrankungen des Kehlkop­fes, tuberkulöse Erkrankungen der Gedär­me, Knochen, Gelenke und anderer Organe Die Lungenheilanstalt steht im Vertrags­verhältnisse mit f*em Heilfonde der Staats­angestellten, mit der Zentralversicherungs- anstatt und allen Krankenkassen 3196
Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ms Hau» oder bei Bezug durch die Poft monatlich Xi 16.. vierteljährig Kd 48.. halbjährig Xi 96.. ganzjährig Xi 192.. Inierare werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.  ? Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tele. graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/V11/I930 bewilligt. Druckerei: ,F)rbis". Druck«. Verlags- und Zeitungs-A.-G.. Prag  .