Tritt IN
Nr. 132
Sonntaff, K, Juni 1938
Die Postsparkasse im Jahre 1937
CESK0M0RHVSKA-KOLBEN-DANEK
DAMPFKESSEL■ DAMPFMASCHINEN
DAMPFTURBINEN■ ROHÖLMOTOREN
ELEKTRISCHE ZENTRALEN■ ELEKTR.
MASCHINEN■ ELEKTR. APPARATE
DAMPF- UND ELEKTROLOKOMOTIVEN
BRUCKEN- U. EISENKONSTRUKTIONEN
FABRIKEN■ ZENTRAL-HEIZUNG
ZUCKERFABRIKEN- SPIRITUS-
ln den letzten Tagen ist der Jahresbericht der Postsparkasse für das Jahr 1937 erschienen. Aus den in demselben enthaltenen Zahlen ist zu ersehen, zu welcher hervorragenden Stellung sich die Postsparkasse im Laufe der Jahre emporgearbeitet hat, denn sie ist zu einem Geldinstitute geworden, dessen Umsätze sich auf Plünderte von Milliarden KL belaufen. Im Scheckdienste beträgt der Jahresumsatz mehr als 349 Milliarden, im Spardienste über V/2 Milliarden KL. Im Scheckdienste besorgt die Postsparkasse außer den Geldtransaktionen der privaten Wirtschaftssubjekte nahezu die gesamten Geldgebahrungen des Staates. Sowohl die Einnahmen, als auch die Ausgaben der Staatsverwaltung konzentrieren sich auf deren Scheckkonten bei der Postsparkasse. Im Jahre 1937 belief sich der Umsatz auf diesen Staatskonten auf 139^/r Milliarden KL. Außer der Besorgung dieser laufenden Geschäfte der staatlichen Finanzverwaltung hat die Postsparkasse auch an allen Kreditoperationen des Staates teilgenommen. In dieser Hinsicht hat sie sich in die Gemeinschaft jener Geldinstitute eingegliedert, welche, im Rahmen eines Interventions-Konsortiums, bei der Deckung des außerordentlichen Geldbedarfs der Staatskasse behilflich sind. Die Postsparkasse mit ihrer großen Kapitalspotenz und mit ihrer bewährten Organisation hat sich zu einer Staatsbank entwickelt, welcher auch andere finanz- und verwaltungstechnische Aufgaben anvertraut werden. So hatte die Postsparkasse z. B. im Jahre 1936 einen führenden Anteil an der Unifizierung der langfristigen Staatsschuld, sie wurde mit der Durchführung der Konversion der 8% tschechoslovakischen Ausländsanleihe vom Jahre 1922, der Konversion der 7% Hypothekaranleihe der Stadt Groß-Prag, sowie auf Grund der Verordnung v. J. 1937, No. 56/1937 S. d. G. u. V., betreffend die Regelung der Verhältnisse des tschechoslovakischen
Versicherungsblocks des Phönix, mit der Herausgabe von Schuldverschreibungen im Nennwerte von 450 Millionen KL betraut. Außer den genannten Funktionen obliegt der Postsparkasse der eigentliche Bankdienst für ihre Kommittenten, in welchem sie in erster Reihe den An- und Verkauf von Wertpapieren besorgt, Lombard- und Eskomptedarlehen gewährt, Wertpapiere und andere Werte in Verwahrung und in Verwaltung übernimmt, das Inkasso von Wechseln, Wertpapieren usw. und alle andern Bankgeschäfte erledigt. In ihren Panzergewölben vermietet sie Sicherheitsschränke. Hatte die Postsparkasse im Jahre 1937 einerseits Höchstleistungen im Scheck- und Spargeschäfte zu verzeichnen, so hat sie auf der andern Seite auch in wirtschaftlicher Beziehung gut abgeschnitten. Sie weist einen Reingewinn von über 16 Millionen KL aus, welcher um so höher zu bewerten ist, als die Postsparkasse sowohl die bargeldlosen Zahlungen im Scheckverkehr, als auch alle Ein- und Rückzahlungen im Spardienste vollkommen unentgeltlich besorgt. Die mit diesen Zahlungen verbundene Personal- und Sachregie muß vom Ertrage der sonstigen Tätigkeit gedeckt werden, was abermals große Anforderungen mit sich bringt, da es notwendig ist, mit den anvertrauten Geldern so zu wirtschaften, damit sowohl der Bedarf der vielen Kassen— als welche sämtliche Postämter der Republik fungieren— gedeckt, als auch die sichere und nutzbringende Anlage der Gelder, behufs Erlangung des größtmöglichsten Ertrages gewährleistet werde. Wenn man, in Erwägung all der genannten Umstände bedenkt, daß die Postsparkasse bis zu Ende des Jahres 1937 im Ganzen 401,626.208.36 KL an die staatliche Finanzverwaltung abgeführt und einen eigenen Reservefond von 127,895.517.95 KL errichtet hat, muß man wohl zuerkennen, daß sie sich als ein vollwertiges, den Gemeininteressen im weitesten Sinne dienendes, Staatsunternehmen bewährt hat.