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fam also sagen: in Europa   reichen die Anbangrenzen des Hopfens| nun in den letzten Jahren an deutschen   Bühnen Neueinstudierungen zwischen den 46. und 60. Grad nördl. Breite; im Osten Amerikas   Mozartscher Opern entgegengewirkt; München   dürfte hier vorans ist die Hopfenzucht auf dem Areal zwischen dem 36. und 45. Grade gegangen sein. U. a. hielt man dabei darauf, daß neben den zwei vorhanden, im Westen reicht er vom 38. bis 55. Grade nördlicher seither alleinherrschend gewordenen Gesangsformen in der Oper: Breite. Die Gesamt- Hopfenproduktion der Erde stellt sich im großen dem Melodienstück und dem vom Orchester begleiteten melodiösen Durchschnitt gegenwärtig auf 2 Millionen Centner. Deutschland er- Recitativ, auch die damalige dritte Form: das bloß vom Klavier zeugt und verbraucht davon am meisten; es bringt allein 30,2 Proz. begleitete, dem Sprechtonfall nähere, das sogenannte Secco­hervor und konsumiert 23,3 Proz. Amerika   und Australien   Tommen Recitativ  , wieder in seine Rechte eingesetzt werde. Die ihm am nächsten mit 25,8 und 25,8 Proz. Für England stellen sich dadurch herbeigeführten Abstufungen im Verlauf eines Opern die Zahlen auf 24,0 und 31,2 Proz. Erwähnenswert ist ferner nur werkes geben diesem eine ganz besonders tünstlerische noch Destreich mit 9,6 und 7,8 Proz. Was die Geschichte des Hopfen Ausgeglichenheit. Wie sehr sich die Fürsorge für einen solchen baues betrifft, so stammen die ersten Angaben über den Hopfen Vorzug gerade bei Mozart   lohnt, war am Donnerstag in mehr­als Kulturpflanze aus der Zeit der Karolinger  . Aufschluß über fachem Sinn zu merken bei einer neueinstudierten Aufführung der die Zeit, um welche die Hopfenbiere in Deutschland   allgemein tomischen Oper Cosi fan tutte  " im alten Opernhaus, in wurden, giebt eine Urkunde, in welcher Kaiser Karl IV. im Jahre der Bearbeitung von H. Levi, die altes Unrecht wieder gut macht. 1364 dem Bischof von Lüttich   und Utrecht   auf seine Klagen wider Kapellmeister Strauß und das Orchester wurden der Mozartschen die feit 30 bis 40 Jahren üblich gewordenen neuen Biere mit Hopfen für jedes eingeführte Faß Hopfenbier zur Entschädigung einen Groschen einzuheben gestattet. Obgleich der Hopfenbau im all­gemeinen im Laufe der Zeit vorwärts gegangen ist, so möge doch noch erwähnt werden, daß derselbe aus manchen Gebieten, wo er früher blühte, später wieder verschwunden ist.

Theater.

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Psychologisches.

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SZ.

Mufit in erfreulichster Weise gerecht; jene Recitation begleitete der Dirigent, wie es Sitte war, an einem jener Zeit entsprechenden Klavier, meisterlich auch darin. Im übrigen zeigte die Aufführung wieder das Glück, das unsere Oper genießt: durch einige hervor ragende Kräfte vor dem Niveau geschützt zu sein, das sich hier sonst zeigen könnte. Die drei Sängerinnen Herzog, Rot­hauser und GradI wirkten so sehr im Geiste dieses aller­liebsten Rococoſtückes und so einheitlich, so ausgeglichen in Das Schaffen des Schauspielers. Unter diesem fich und miteinander, daß dadurch allein fchon ein Titel hat Ferdinand Gregori  , den unsere Leser als Mit- günstiger Eindruck sicher war. Von den drei Sängern glied des Schiller- Theaters kennen, bei Dümmler in Berlin   ein sehr enüpfer, Hoffmann und Grüning ivar beides Bankenswertes Buch erscheinen lassen. Die Schauspielkunst ist die etwas weniger zu sagen, von dem letztgenannten auch deswegen, jenige Kunst, über die heute am meisten geschrieben und am weil seine Stimme schon für sich nicht recht ausgeglichen erschien. wenigsten gesagt wird. Ergreift nun ein darstellender Künstler das Abgesehen davon kam das, was vielleicht den Hauptvorzug dieses, Wort, hat man unter allen Umständen einen Sachverständigen vor sich, vorläufig gänzlich ungealterten Werkes ausmacht: die ideale musi­Ser da auch anregend wirken kann, wo man ihm nicht zuzu- kalische Ausgestaltung des Dialogs und des Zusammenspiels, im stimmen vermag. An Gregori ist vor allem die Wärme ganzen sehr gut zur Geltung. Die Intimität, die in dem Werke und Wucht sympathisch, mit der er sich gegen alle Verlogenheit in steckt, die in seiner Wiedergabe enthalten sein soll, und die diesmal der Kunst wendet. In einer Zeit, wo der nichtigste Theaterklatsch auch thatsächlich in beträchtlichem Maß zum Vorschein fam, muß die Spalten der Bresse füllt, wo hunderte von Schauspielern sich von allerdings immer unter der räumlichen Größe unseres Opernhauses eben diesem nichtigen Gerede gefangen nehmen lassen, ist es sehr er- leiden. Ein Theatergebäude wie das selber noch ins Rococo   zurüc freulich, einen Darsteller zu finden, der seine Kunst wie ein ernster reichende Münchener   Residenztheater thäte hier not, auch wenn ein Mann, nicht wie ein eitler Tanzlehrer betreibt. In dem ersten Teil solches ganz wohl als Schöpfung unserer Zeit mur eben der des Buches, der rein theoretische Ausführungen enthält, rechnet er künstlerischen, nicht der geschäftlichen und gesellschaftlichen Mächte mit großer Entschiedenheit die Schauspielkunst zu den produktiven unserer Zeit angelegt sein könnte. Minsten. Das thue ich auch, nur daß Gregoris Begründung unserer gemeinsamen Behauptung die theoretische Schärfe vermissen läßt. Er meint, nur wer selbständig einen im Drama niedergelegten Charakter durchzuempfinden usw. vermag, ist Künstler." Damit setzt gk. Die Macht der Einbildung. Der Psychologe er aber den zu beweisenden Punkt stillschweigend voraus. Ob und Slosson berichtet in der Psychological Review" über ein seltenes inwieweit der Schauspieler dem Dichter selbständig gegenüber Experiment, das beweist, welche Rolle die Suggestion im Urteil einer stehen kann, das eben ist die Frage, auf die es ankommt, größeren Anzahl von Menschen spielen kann. Das Experiment ivenn man wissen will, ob die darstellende Kunſt eine wurde in der Universität von Wyoming   gemacht. Ich hatte- produzierende oder nur eine reproduzierende sei. Wie gefagt: erzählt Sloffon- eine mit destilliertem Wasser gefüllte ich bejahe sie, wenn mir der Raum auch leider nicht ge- Flasche, die sorgfältig in Baumwolle verpackt und in einer Nach einigen anderen Experimenten stattet, meine Begründung der verfehlten Gregoris entgegen Stifte eingeschlossen war. zufegen. Was er über das Stadium der unmittelbaren Empfinding, im Laufe eines populärwissenschaftlichen Vortrages erklärte der Reflexion und der Verschmelzung beider sagt, ist gut und richtig. ich, daß ich mir über die Schnelligkeit, mit der sich ein Geruch in Mir hat vor allem seine Stellung zum Stil des Detailrealismus der Atmosphäre des Saales verbreiten würde, klar zu werden Freude bereitet. Er ist natürlich weit entfernt, die Bedeutung und wünschte, und ich bat die Anwesenden, die Hand zu erheben, sobald die Verdienste dieser Richtung zu lenguen; aber er sicht in fie einen Geruch gewahr würden. Ich packte dann die Flasche aus ihr nicht die Vollendung. Es ist ohne weiteres klar, daß die und goß das Wasser auf die Baumvolle, während ich den Kopf modernen Stücke vie alt die Phantasie des Zuschauers so dabei wegdrehte; dann nahm ich eine Uhr mit Sekundenzeiger und auch an die des Schauspielers und an feine Technik erwartete das Resultat. Ich erklärte, daß ich absolut sicher wäre, recht geringe Anforderungen stellen, daß also für die niemand im Auditorium hätte jemals schon den Geruch dieser chemischen Schauspieler in dieser Richtung keine gedeibliche Fortentwicklung Mischung kennen gelernt, die ich auf die Baumwolle gegossen hatte, möglich ist. Ihre Phantasie wird nicht mehr gepflegt..., weil der und ich sprach die Hoffnung aus, daß, wenn auch der Geruch start mit der Novelle liebäugelude Dramatifer, der jede Kleinste Wahrheit und merkwürdig sein sollte, er jedenfalls niemand unangenehm be feiner kleinen Welt registriert, dem Darsteller soviel Material an die rühren würde. Nach Ablauf von 15 Sekunden erhoben die meisten Hand giebt, daß nenes hinzuzuthun überflüssig wird. Wie anders der Anwesenden, die in den vordersten Reihen saßen, die Hand, und Shakespeare   und Goethe, die mit Parenthesen fargen im Vertrauen nach 40 Sekunden hatte der Geruch" sich bis in den hintersten Teil auf die tiefe, weite Wahrheit ihrer Werke." Mit diesen des Saales verbreitet. Drei Viertel ungefähr des Auditoriums er­Worten hat Gregori allerdings recht, wie er auch recht hat, flärte zu diesem Zeitpunkt, den Geruch zu empfinden. Wahrscheinlich wenn er mal wieder den zeitgemäßen Beweis bringt, daß eine ge- wäre noch eine größere Zahl der Anwesenden der Suggestion zum Tungene Hamlet  - Aufführung immer mehr bedeute, als selbst die vor Opfer gefallen, wenn ich nicht genötigt gewesen wäre, das Experiment trefflichste Wiedergabe von Halbe's" Jugend." Sehr starke und zu unterbrechen, weil einige der Zuhörer in den vordersten Reihen eben darum sehr erfrischende Worte findet er gegen die gewissenlosen infolge des strengen Geruches"- aufingen, sich übel zu befinden Birtitofen, gegen den Schund von dramatischen Lehrern, der den und den Saal verlassen wollten". jungen Schauspielern für teures Geld ihr Talent verdirbt, gegen den Hervorruf und gegen manches andere, an dem die Bühne krankt, Im zweiten Teil der Arbeit bietet Gregori sozusagen eine praktische Probe auf seine theoretischen Ansichten, indem er die Bühnen S' Gewissenhaft. Aber, Herr Professor, g'rab fan S darstellung der Hamlet- Rolle in allen Stadien und Einzelheiten be von an' Berg abg'stürzt und glücklich mit heiler Haut davon'komma, schreibt. Ich kann nur sagen, daß ich in der Grundauffassung des und jetzt wollen S' schon wieder' nauftrageln!" Hamlet mit ihm übereinstimme, daß ich aber manche Auffassungen und Auslegungen im Detail zurüdweisen müßte. Ein Streit, der zu einer Entscheidung führte, läßt sich an dieser Stelle natürlich nicht ausfechten. Zusammenfassend sei das anregende und warmherzige E. S. Buch aufs beste empfohlen.

Musik.

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"

Humoristisches.

" Ja will nur messen, wie hoch ich' ritergefallen bin!"- Kinder, streitet doch nicht fortwährend! Ich und Papa streiten uns ja auch

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Euch

nicht

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Wahrheitsliebend.

immer!"

Aus einem Roman.

Mutter:

So, nun sind Sie wieder

In unserer Zeit der Pflege Beethovens und Moderner ist Gefahr Sie selbst", fagte er und beachtete sie mit ungeheucheltem Wohl vorhanden, daß der allermeisterhaftefte Beherrscher des mufitalischen gefallen durch seine goldene Brille, die neben ihm auf dem Klanges und Ausdrucs, Mozart  , zurückgesetzt werde. Dem haben Tische lag. ( Flieg. BI.")

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Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wenker in Groß- Lichterfelde  . Drud und Verlag von May Bading in-Berlin  .