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" Und sie mich nicht." Fräulein Helene lachte. Haßt mich wie des ersten Afts, freilich durch das darauf folgende ordinäre Finals Sünde."
" Haben Sie was mit ihr vorgehabt?" 6390 big
Rein, fie imponiert mir bloß nicht. Wieviel seidne Kleider hat sie sich schon bestellt?"
Sie drehte sich zu Frau Doktor Eberstein.
quartett gleichsam vernichtet, und die Begleitung zu den lebenden Bildern im zweiten Akt sind dagegen ganz wertvolle Episoden.
Was nun aus einer derart im Ganzen untünstlerischen Ware tünstlerisch herauszuschlagen ist, das brachte die Gastin des Abends, Frau Julie Kopácsy, in ihrer Weise glänzend heraus. Sie ist
Wieviel Dugend silberne Löffel hat sie in ihrer neuen Villa in unter den Soubretten jedenfalls eine der allerbesten Schauspielerinnen, Misdroy ? Sie hat es Ihnen doch wohl schon erzählt?"
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Bfui! Sie haben einen gottlosen Mund."
Fräulein Werner schlug sie wieder auf die Schulter, wollte sich aber trotzdem ausschütten vor Lachen.
Herr Mainzer stimmte Helene bei:„ Na, Fräulein hat aber recht. Sie fennt auch wirklich kein andres Lied als:" Mein Mann ist der reichste Mann von Kolberg . Lächerlich diese Bramferei!" Und wenn noch was dahinter wäre!" Frau Mainzer warf einen Blick über die Gesellschaft, aber wo Doktor Eberstein sich noch selbst darüber luftig gemacht hat, daß sie ihn neulich hat um hundertfünfzig Mark anborgen wollen."
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" Gott , das war doch aber nur in einer augenblicklichen VerTegenheit, sie wollte' ne Rechnung bezahlen, von der ihr Mann nichts wiffen darf." Doktor Everstein sprang auf, sein frisches rotes Gesicht wurde noch um eine Nüance röter:" Und lustig gemacht habe ich mich doch auch nicht drüber, ich habe es doch nur erzählt."
Und sie ist auch wirklich wohlhabend" Frau Eberstein fam ihrem Mann zu Hilfe ste hat erst gestern wieder zwanzig Mark in die Vereinskaffe gestiftet und Fräulein Werner hat fie für den Frauenverein sogar fünfundzwanzig Mark gegeben!"
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Na, dafür friege ich auch Arbeit genug" Fräulein Berner muffelte. Jept hat sie mir wieder drei Bilder mitgebracht für unfre funstgewerbliche Ausstellung. Elendes Geschmier, ich muß act Tage figen, um sie zurecht zu pußen, sonst erkennt kein Mensch, was es sein soll. Wenn sie sich bloß nicht einbilden wollte, eine Malerin zu fein.
mit einer Mimik, durch die fie oft wie wie im Augenblic
mit einer gradezu vorbildlichen Herrschaft über ihre Bewegungen, verwandelt erscheint, und mit einem Ausdruck im Gesang, der wahrlich einer besseren Sache würdig wäre. Das Stück giebt mehrfach, zumal durch das lebende Bild der Phryne", für unartistisch fühlende Zuschauer und für unartistisch spielende Mimen Gelegenheit cines frivolen" Eindrucks; und das Halbheitskostüm, das die Darstellerin jenes Bildskonventioneller Weise trägt, ist erſt recht dazu geeignet. Allein der hinter all dieser Heiterkeit steckende Ernst der künstlerischen Leistung Frau Ropaciye tilgt einen solchen Eindruck schlechterdings himveg. Speciell als Sängerin verfügt sie über manche schöne Töne, neben denen jedoch das Ungleiche und Schillernde ihrer Stimme sowie das mühsame, oft vergebliche Hinaufziehen vieler Töne fich recht angenehm bemerkbar machen.
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leber die sonstigen Kräfte, die das Theater des Westens diesmal stellte und über die der Regie wiederum wirkungsvoll gelungenen Gruppen würden wir wohl nur Bekanntes wiederholen können. Eine Volontärin, Lucie Engelke, die uns im vorigen Sommer bei einem andren Ensemble als Diana im„ Orpheus" auf gefallen war, möchten wir gern noch näher kennen lernen; sie bes darf anscheinend erst längerer Routine, um ihre hoffentlich nicht unA SZ. verbesserliche Kühle zu überwinden.
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Sumoristisches.
Dilemma. Birtin:„ Jezt weiß ich nicht, ist mein Softherr ausgeblieben, weil die Suppe regelmäßig verfalzen war, oder weil er gemerkt hat, daß ich in ihn verliebt bin? 1"
Nehmen Sie doch die Bilder nicht auf," sagte einer der beiden Herren neben Eberstein, die sich bisher zu zweien unterhalten hatten. -Berfehlte Wirkung. Ein Schmierendirektor führt ein Sie maß ihn mit einem Blick: Na, das kann ich doch nicht, wo Trauerspiel auf und läßt darin, um die Zuhörer recht zu ergreifen, fie so viel Geld gegeben hat!" suh sisämtliche Personen des Stücks sterben. Nach Schluß der VorDas wäre unböflich," stimmte Frau Eberstein bei, " Und es ist doch auch' ne ganz nette Frau," suchte der Doktor darüber tritt er vor die Rampe mit den Worten: stellung hört er gleichwohl das Publikum laut hinanslachen. Empört Run, ist zu begütigen. Wenn sie auch' n bißchen verrüdt ist!" das vielleicht noch nicht traurig genug?!"- Frau Mainzer blidte zum Himmel: Nett? O ja, besonders, to go
wenn Herren da sind."
Soll sie dann gerade weniger nett sein?" Eberstein versuchte einen Witz.
Frau Mainzer fam in Eifer:„ Na, Sie brauchen gar nicht zu ulten, Doktor, Sie haben neulich genau dasselbe gesagt.
Schön ist ihr Betragen auch eigentlich nicht" pflichtete Herr Mainzer seiner Frau bei. Sie ist zudringlich. Springt einem fast an den Hals. So beträgt sich keine Dame."@ ganic and Ach na aber! Nein wie können Sie!"
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Flieg. Bl.")
Vereinfachung. Arzt:... So, da haben Sie das Rezept! Das Kind foll täglich dreimal einen Eßlöffel voll von der Medizin nehmen!" Baner: Jawohl, Herr Doktor! Aber i bitt, schreiben S gleich a' paar Maß davon auf! Dahoam im Dorf fan no' a' Dugend franke Bub'n den hab' i' nur als Muster mit ' bracht!"
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Notizen.
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Frau Eberstein und Fräulein Werner fuhren beide auf. Fräulein Helene flatschte in die Hände: Aber das haben Sie ja auch gesagt, Fräulein Werner. Wissen Sie das nicht mehr? Als wir damals am Müggelfee mit Frau Doktor hinter ihr gingen.- Bu nufrem Allmers Artikel. Die 1848/49 in Frau Doktor hat noch so gelacht, wie Sie sagten: ezt sehen Sie Bremen in 13 Nummern erschienene Zeitung hieß nicht er. bloß die Henziger an, hopst sie nicht um den alten Jansen, wie'n verbrüderung", sondern Vereinigung, Beitung für rückt gewordener Bettsad?" Sie lachte auf. sämtliche Arbeiter." hill Frau Senziger fommt", rief Eberstein.
Fräulein Werner und seine Frau sprangen auf und stürmten vach dem Vorzimmer. Er selbst und die andern folgten: „ Ach Frau Henziger.. wie wir uns freuen."
Unire große Malerin... reizend, daß Sie wieder bei uns
sind Nur Mainzers und Helene waren im Saal geblieben. Frau Mainzer fah Helene an; die aber schwieg und zudte die Achseln. Musik.
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Dr. August Schmits, der 35 Jahre lang Chef= redacteur der„ tölu. 3tg." war, ist in den Ruhestand getreten; an seine Stelle tommt Ernst Bosse.
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Jenny Rauch vom Wiesbadener Hoftheater mud Irene riesch vom Frankfurter Stadttheater find für das Deutsche Theater engagiert worden. S
- Das Friedrich Wilhelmstädtische Theater soll von dem Beginn der nächsten Saison ab zu einer Filiale des Schiller Theaters umgewandelt werden.
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Der Stern'sche Gesangverein bereitet zum Gedächtnis Verdi's eine Aufführung von deffen, Requiem" vor. Die 10. Ausstellung der Wiener Sezession" findet in den Monaten März bis Mai statt. Alle, auch im Auslande lebenden, dem östreichischen Staatsverbande angehörigen Künstler können an dieser Ausstellung teilnehmen.
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Bon den berühmten Größen der Wiener Operette reicht Franz Suppé ( 1820-1895) wohl am weitesten, mit seinen ersten Werken noch in den Vormärz, zurück. Er war für Wien annähernd das, was Offenbach für Paris war, wenngleich er deffen feine Ammut doch nicht erreichte. Er komponierte noch so gut wie gänzlich ohne das Streben nach Dramatit, das später selbst ein Millöcker zeigte; er c. Ein Preis für moderne Druckbuchstaben. In gab dem funstfremden Theaterbummmler jene unterhaltlichen Gaffen der letzten Versammlung der Pariser „ Gesellschaft der Bücherfreunde" und Bühnenhauer, deren Nachsingen für manche Leute ein unerläß wurde der Beschluß gefaßt, einen Preis von 1000 Fr. für den besten liches Bildungserfordernis zu sein scheint. Von zwei nachgelassenen Entwurf für moderne Druckbuchstaben auszusetzen.- Werken hat sich die Operette Das Modell" seit 1895 soweit Ju Gergovie wurde eine Münze gefunden, die über den bewährt, daß die jetzt anscheinend ganz auf äußeren Erfolg angewiesene il riprung des alten Lugdunum, des heutigen Lyon , Direktion des Theater des Westens sie vorgestern( Freitag) Aufschluß giebt. Dieses Unifum ist die erste Münze, die von Römern wieder hervorholen konnte. Es gehört viel Resignation dazu, diese nach ihrer Niederlassung am Zusammenfluß der Rhone und Saone Melodien", zum Teil mit dem bekannten Typus der ultigen geprägt wurde. Sie trägt den Namen dieser Kolonie, Lugdunum, Accentuierung auf dem letzten leichten oder schweren Taltteil, so über die ursprünglich C. Felix Munatia nach ihrem Gründer Munatius fich ergehen zu lassen, daß man auf musikalischen Wert gänzlich ver- Plancus benannt wurde, und liefert den Beweis, daß die Gründung zichtet und doch wieder das Ohr offen hat, sobald der jedenfalls von Lugdunum in das Jahr 43 vor Chrifti Geburt zwischen April viel könnende komponist auf einmal etwas wirklich Musikalisches und September fällt. dazwischen wirft. Von den gänzlich dem Bau der Leiermelodien-Nach den Ergebnissen der legten Volkszählung hat Wien untergeordneten Dialogen darf man wohl schweigen, und das 1635 647 Einwohner gegen 1341 897 im Jahre 1890. mancherlei Hübsche"," Nette" sei als solches anerkannt 3. B. die Benedicte denpum" las unlängst ein Wiener Lehrer sehr gut gemachte und dadurch über die Erfindungsarmut hinweg auf einem Entschuldigungszettel. Lange fonnte er die Sache nicht täuschende Canzonetta Giri biri Coccolo"; das vorlegte Quartettenträtseln. Endlich gelang's: Benötigte den Buben"- Verantwortlicher Redacteur : Wilhelm Schröder in Wilmersdorf . Druck und Berlag von Mag Bading in Berlin .
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