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des Saales. Hinter ihr ein Begleiter. Sie tritt in ihrem Straßen-| Dichter Xavier de Maistre schrieb sich folgenden Grabspruch:" Hier tostüm, einer einfachen, rosa Waschbluse auf, eine verschossene unter diesem Stein liegt Xavier, des Staunen nie versiegt; Belerine um die Schulter geschlungen, trägt ihre Programme in der fragte, woher der Wind denn weht und warum der Regen nieder­Hand, vorn hat sie stolz einige Medaillen von Wohltätigkeits- geht." Melancholisch ist die Grabschrift, die sich der erste Gatte der anstalten angeheftet und so geht sie im Publikum umher und singt. Maintenon  , Scarron  , sezte, den sein verkrüppelter Körper sein Leben Singt mit einer frischen, energischen Stimme, der man anmerkt, daß lang ans Krantenlager fesselte, und der doch so lustige und komische sie fräftig genug ist, im Hof, auf der Straße gehört zu werden. Werke geschaffen hat: Er spürte schwer des Lebens Not, Der Dazwischen spricht sie, verkauft die Texte, die sie reißend los wird, jezt hier seine Ruhe hält. Tausendmal litt er schon den Tod, steckt den Erlös in ihre Schürzentasche und trällert weiter. Gesten bevor er schied aus dieser Welt. Wanderer, sei leise, wandere ergänzen temperamentvoll den Ausdruck. Ihr Begleiter fefundiert sacht und wecke nicht den armen Mann, Denn es ist ja die erste ihr. Alles ist voller Leben mit einem mal. Sie reißt alle mit. Nacht, Die Scarron endlich schlafen kann." Er hat, was man eine Revolverschnauze nennt. Er reißt sie auf- t. Die magnetische Erforschung des Stillen Ozeans ist auf Ver alles mit Absicht, aus Freude am Volk als wollte er das ganze Publikum verschlingen. Seine Nase hat die Form einer kurzen und dicken anlassung des Carnegie- Instituts in Washington   in Angriff genom­Gurke. Und listig blinken seine Aeuglein. So geht es ununterbrochen innerhalb dieses ungeheuren Teiles der Erdoberfläche wurde von men worden. Das Fehlen von erdmagnetischen Beobachtungen fort, und niemals kommt ein Augenblick der Langenweile. Sie fingt das Fischerlied aus der Bretagne   nnd eine Pariser Straßen- der Wissenschaft schon längere Zeit als ein empfindlicher Mangel fängerserenade, sie singt das Lieblingslied der Arbeiterinnen im betrachtet, der selbstverständlich auch für die Praxis, nämlich für die Schiffahrt, erhebliche Folgen gehabt hat. Quartier du Louvre. Dann trägt der Begleiter, Monsieur Defrance eine Satire auf Loubet   in Spanien   vor und parodiert den Zwecke der Expedition, die zunächst den nördlichen Teil des pathetischen Stil Viktor Hugos, indem er einer mit den Tiraden Stillen Ozeans bereisen sollte, wurde ein hölzernes Segelschiff stecken bleibt, dann auf den Souffleur horcht und schnell die Schluß- von 600 Tonnen, die Brigg" Galilee" aus San Francisco  , geschartert, fäße, die er vergessen, hinterherwirft. Danach singt die Buffet umgebaut und bis zum Auguſt fertiggestellt. Zunächst wurden literarische Lieder, das mit dem ernsten, einer wiederkehrenden magnetische Beobachtungen an verschiedenen Stellen der Küste um die San Francisco  - Bai unternommen, um die Brauchbarkeit des Refrain Travail"( Arbeit!) und das eindringliche La terre"( Die Erde), die alles hervorbringt und alles wieder aufnimmt. Den Schluß Fahrzeugs und die etwa notwendigen Vorsichtsmaßregeln für die bildet, nachdem Mr. Defrance nach aufgegebenen Stichworten im- Genauigkeit der Messungen festzustellen. Dann verließ das Schiff provisiert hat, das Duett eines sich zankenden Straßenfängerpaares, noch Anfang August San Francisco   und traf am 12. August in San die im Leierkaſtenton ihre Lieder fingen, zwischendurch sich aber Diego ein. Auch diese kurze Kreuzfahrt diente noch hauptsächlich den Versuchen mit den verschiedenen Instrumenten und Methoden. Pro­immer schimpfen und zanken. feffor Bauer, Was der bedeutendste Erdmagnetiker der Vereinigten an der ist das Frische, Staaten, der darüber Buffet gefällt, das Unaffettierte ihres Wesens. Sie hat ein ganz fimples die Wochenschrift Science  " be= Am 1. September Gesicht und trägt sich in Kleidung und Frisur ganz einfach. Nur richtet hat, leitete diese Probefahrt selbst. wenn sie lächelt, bekommt sie ein besonderes Aussehen, ein naives, brach die" Galilee" nach den Hawai  - und Midway- Inseln auf und fröhliches Lächeln, das unwillkürlich für sie einnimmt. Ihr Vortrag beiden Reisen, die auch noch zur Probezeit gerechnet werden, wird wird am 1. Dezember in San Francisco   zurückerwartet. Nach diesen ist ohne jede Gespreiztheit, einfach, aber voller Temperament. Sie das Schiff dann im nächsten Jahre frühzeitig zu einer längeren bekommt es fertig, selbst diese steifen Gesichter des Publikums zu Kreuzfahrt in See stechen, die den ganzen Umfang des nördlichen beleben. Die ausdruckslosen, verglasten Augen haben mit einem mal etwas Leben bekommen. Ueberall, wohin man blickt, lächelnde mit dieſem früher einige Rekordfahrten gemacht und gilt als treffs Bazifischen Ozeans umfassen soll. Der Kapitän des Schiffes hat Gesichter. Und ebenso einfach wie der Beginn, ist das Ende. Der wissenschaftliche Madame Buffet nimmt den Rosenstrauß, den sie bekommen, in den licher Kenner der betreffenden Meeresteile. Arm und verläßt mit dem Publikum zugleich den Saal.  - Stab besteht aus vier geschulten magnetischen Beobachtern.-

hl. Merkwürdige Grabschriften. Die Sitte, den Verstorbenen einen Spruch auf den Grabstein zu sehen, ist uralt. Zu uns dringen noch jene süßen Lieder der griechischen Anthologie, die so wunder­voll über den Tod der jungen Frauen und der schönen Jünglinge flagen. Auch bei uns machte sich im Zeitalter der Empfindsamkeit die gefühlvolle Trauer in wehmütigen Versen fund, die man aus Höltys oder Gleims Liedern auf das Grab schreibt. Borher hatte schon das Barock seine schwülstigen Grabgedichte auf die Trauer­steine geschrieben, von denen man in jeder Gedichtsammlung jener Beit so viele beisammen findet. Früher setzte man wohl einen ein­fachen Bibelspruch oder ein kurzes Sprüchlein über Tugend und Verdienste der Entschlafenen hin; aber auch der derbe Humor und die naive Treubherzigkeit des Volksgemütes regte sich in vielen Grabschriften, wie wir sie auf alten Dorf­Kirchhöfen noch finden können. Solch föstlicher Inschriften gibt es gar viele, wie z. B. jene, die sich Philipp Hainhofer   auf dem Leip­ziger Kirchhof notierte: Hier liegt begraben Hans Waißenbroth.- Sei mir gnädig, o Herre Gott  : Das ewige Leben wölet mir

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Humoristisches.

Zur Vereinsmeierei. Was sind denn das für be­häbige Herren, die an dem langen Tisch sizen?" " Das ist der Vorstand des Vereins für naturgemäße Lebens­

weise."

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Und der schmale, blasse Jüngling, der allein mitten im Saale figt?" Das ist das Mitglied!" -Höchster Grad. Ist das neue Stüd sehr realistisch?" Todesanzeigen unter die Zuschauer verteilt!" Dja! Jm dritten Aft stirbt der Held, und da werden sogar

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-Im erger. Geftatten Sie, Herr Prinzipal, daß ich an meinem Hochzeitstage vom Dienste wegbleibe?" " Ja, müssen Sie denn überall dabei sein?" ( Fliegende Blätter  ").

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Notizen.

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Franz Stuck   ist vom Direktor der Uffizien in Florenz  aufgefordert worden, für die berühmte Sammlung von Künstler­bildnissen sein Porträt zu liefern.

Hermione von Preuschen   geht nach Indien  . Die " Schinken" im nächsten Jahre!

- Ein neues Stück von Hermann Sudermann  , Das geben Gleich wie ichs auch wollt geben dir, Wann du werest Blumenboot", Schauspiel in vier Aften und einem Zwischen­Hans Waizenbroth,- Und ich unser lieber Herre Gott  ." Oder spiel, ist soeben im Verlage J. G. Cottasche Buchhandlung Nachf. jenes: Hier liegt Haus Bodenstein im grünen Gras, Der gern erschienen. westfälischen Schinken, Und trank gern guten Rheinischen- Das Metropol Theater soll ausgezeichnete Geschäfte Wein: Gott woll seiner Seelen gnädig sein." Wie sich so ein- machen. Nach dem Konfekt." verdient der Direktor 130 000 bis fältig derber Sinn auf den Grabdenkmälern äußert, so waren sie 140 000 m. jährlich. auch vielfach der Plazz, auf dem man noch zuletzt seine geistvollsten- Die Nazarener", eine dreiattige Oper von Viktor Einfälle verschwendete. Alle Epigrammatifer haben sich in wißigen Hansmann, ist vom Braunschweiger Hoftheater erworben Inschriften versucht, die bald satirisch, bald ironisch noch worden. übers Grab hinaus der Menschen eitles Wesen verkünden. Besonders in Frankreich   haben nicht wenige berühmte Leute sich selbst oder anderen solche Grabschriften gesezt. So verfaßte Voltaire   folgendes Epigramm folgendes Epigramm für ſein Grab: " Voltaire   beendete sein Leben, sein Leben war des Neides wert; ihm haben stets, in Lieb' ergeben, Emiliens und Cidevilles Herz gehört." M. de Cideville war des großen Schriftstellers bester Freund und unter Emilie haben wir wohl Mme. du Châtelet zu verstehen. Eine bitterböse Grabschrift verfertigte Präsident du Lorens Seit September 1902 hat die Biologische Anstalt auf Helgo­auf das Grab seiner Gattin: Hier liegt mein Weib; ach wie so land eine große Anzahl von Seefischen, vorwiegend von gut das ihrem Leib und meinem tut." Diderot   hat ebenso Plattfischen, mit Marten versehen und in der Nordsee   und eine sehr motante Inschrift für das Grab des Grafen Caylus ver- in der Ostsee   ausgesetzt. Die Marken bestehen zum Teil aus fertigt. Caylus, der ein fanatischer Sammler von Altertümern Aluminiumringen, zum Teil aus Hartgummitnöpfen. In Zukunft und in der Geschichte der Archäologie eine bedeutende werden auch andere Fische, besonders Kabeljau, gezeichnet und aus­Stellung einnimmt, war in seinen Klassizistischen Kunst- gesetzt werden. Als Prämien für einen wiedergefangenen gezeichneten anschauungen der größte Antipode des genialen Kritikers. Als Fisch werden zwei Mark bezahlt, falls der Fisch mit Angabe des er daher starb und angeordnet hatte, daß sein Körper in einen alten Fangplatzes und Fangtages abgeliefert wird. Wird nur die Marte porphyrenen Sarkophag beerdigt werde, schrieb Diderot   folgendes ohne den Fisch mit diesen Angaben abgeliefert, so wird eine Prämie Epigramm: Hier liegt ein alter Antiquar; darum ist es nicht von einer Mark bezahlt. Bei größeren, wertvolleren Fischen wird schade daß man ihn hat nun einlogiert in eine alte Lade." Der auch der Marktkreis vergütet. Berantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin  , Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.

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Eine gesegnete Kreuzottergegend ist der Stolper Landkreis. In diesem Jahre wurden 1146 M. an Fanggeld für 4584 Kreuzottern gezahlt.

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