f}orb um Narvik   und in einze.nen Gegenden der Lofoten owie am Altenfjord werden schon gehoben. Drei neue Erzlager Werden eben der Belebung zugeführt. Die Werke in Salangen bei Harstad in Vesteraalen werden von den s ch l e s i s ch e n Werken DonnerSmarckhütte und Friedenshütte, das Werk in Madmoren im Vaterfjord von der österreichischen Länderbank finanziert und der Ausbeutung zugeführt. Aber das grötzte Erzlager ganz Skandinaviens   wird jetzt der Ausbeutung in K i r k e n e s, schon dicht an der russischen Grenze, eröffnet werden; Hauptaktionär ist die Norddeutsche Bank  , Hamburg  . Hier rechnet man für die ersten zehn Jahre mit einem 35prozentigen Eisenerz in dem Quantum von 3L Millionen Tonnen, das an Ort und Stelle auf 64 Prozent veredelt werden wird. Mit einem gewaltigen Schwünge hat sich hier das internationale Großkapital festgesetzt und damit auch einen neuen Faktor in das öffentliche Leben ge- bracht: den industriellen Arbeiter der Groß- betriebe. Es ist in jeder Hinsicht ein neues Element, eine Schicht, die erst herbeigezogen werden muß in diesem so schwachbevölkerten Lande. Der Fischer selbst ist für die Jndustriearbeit nicht zu haben. Sie widerstrebt ganz seinem Naturell. Die Arbeit nach dem Glockenschlage ist ihm zuwider. Er steht auf dem Standpunkt, daß es Unsinn ist, jeden Tag genau um sieben Uhr die Arbeit zu beginnen und jeden Tag genau um sieben Uhr die Arbeit zu be- enden. Durch lebenslange Gewohnheit ist es für ihn selbstverständ- lich geworden: zu gewissen Zeiten ununterbrochen zu arbeiten und dann wieder einige Zeit auszusetzen, da ganz Herr seiner Zeit zu sein. Dann noch ein drittes sehr wichtiges Moment: das ökonomische; er hat ein Häuschen und ein Stück Grund, das er als Industriearbeiter verlassen müßte. Fischer, mit denen ich sprach, sagten mir, daß es für sie etwas Trostloses ist zu denken, daß sie jahraus, jahrein nicht mehr als 20 Kronen wöchentlich ver- dienen sollten; niemals mehr. Als Fischer haben sie im Durch- schnitt auch keinen höheren Verdienst, aber sie haben die Möglich- keit und die Hoffnung, in einer Nacht durch einen guten Fang mehrere hundert Kronen zu verdienen. Und diese Hoffnung hält ihn fest bei seinem Berufe und läßt es ihm als trostlos erscheinen, immer und ewig nur einen beschränkten Verdienst zu haben. Des- halb ist der erwachsene Fischer für den Industriebetrieb fast voll- kommen verloren; es sind nur zwei Kategorien, die dem Rufe folgen: die nordschwedischen Arbeiter und die norwegische Jugend. Der schwedische Arbeiter ist vn ganzen Skandinavien   als radikal bekannt. Er kommt aus einen« großkapitalistisch entwickelten, feudal- plutokratisch regierten Land. Die norwegische Jugend hat aber eins, das für die Arbeiterbewegung hier oben sehr wichtig ist: eS existiert kein Analphabet unter ihnen(in ganz Norloegen nicht), und sie kommen aus einer Bevölkerungsschicht, die die gegenseitige Hilfe praktisch betätigt und ihre Unabhängigkeit außerordentlich liebt. Sie bringt also eine Tradition mit, die sie für die Organisation übermis geeignet macht. Dazu wirkt auch init, daß in den großen Bergwerks- etrieben ihnen als Unternehmer das organisierte ausländische Kapital gegenübersteht. Da wird ihnen die Bedeutung der inter  - nationalen Gegenorganisation umso leichter klar. Es ist die beste Mischung, die man sich denken kann: die schwedischen Arbeiter mit ihrer langjährigen gewerkschaftlichen Schulung und die norwegische Jugend mit ihren Gefühlen für Freiheit und Solidarität. So kommt es, daß im ganzen Nordlande keine einzige nationale oder christliche Arbeiter- organisation besteht. Alle Arbeitervereine sind sozialistisch und mit dem ersten Spatenstiche für ein neues Jndustrieuilternehnien wird auch sofort eine neue politische oder gewerkschaftliche Organisation gegründet. Wo der Kapitalismus sich ein Heiin aufschlägt, ersteht auch sofort ein.ArbeitervereinshauS". Und welchen Eifer in der Agitation entwickeln sie. Ein Beispiel dafür: in Narvik   ist das zweimal wöchentlich erscheinende ParteiblattT r e m o v e r" zu arm. um einen Redakteur zu er- halten. Die Redaktion wird nun von einem«Redaltions- komitee" besorgt, daS aus drei Arbeitern besteht, die zweimal in der Woche nach der Arbeit.RedaktionSkomitee-Sitzungen" abhalten, um das Blatt zu redigieren. Dieses Koinitee wird in jedem Halbjahre neugewählt, denn die einzelnen Arbeiter lechzen danach, sich zu betätigen. So ist der Arbeiter im Lande der Mitternachtssonne l O. M. Kleines feiiilleton* Techuisches. Was ein Flugmotor leisten soll. Die gegenwärtige Unterscheidung zwischen den Motoren für Luftfahrzeuge, die leichter, und solchen, die schwerer als die Luft find, ist keine sehr berechtigte, da bei beiden Arten die Anforderuugen, die an den Motor zu stellen find, nicht wesentlich voneinander abweichen. Nur in einem Punkt erfordert der Gasballon eine besondere Konstruktion, da die Feuersgefahr bei ihm noch Ueit schwerer ins Gewicht fällt. Es ist jedoch nicht allzu schwierig, dieser Bedingung Ge« nüge zu leisten. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß der beste Motor für eine Flugmaschine auch für Lust- schiffe am besten geeignet ist. Außerdem hört man sehr häufig, daß die Leichtigkeit beiin Lustschiffmotor nicht von so großem Belang ist wie beim Flugschiffmotor, weil das Gewicht der Maschine gegenüber dem hohen Gewicht des«nitgeführten Brennstoffs nicht so sehr in Betracht käme. Wie Dr. Fritzhuth in der.Deutschen Zeitschrift für Luftschiffahrt' mitteilt, gebraucht ein Motor von 100 Pferdestärken etwa 27 Kilogramm Benzin in der Stunde. Es müsien daher für 24 Stunden 648 Kilogramm mitgeführt werden. Das Gewicht eines derartigen Motors beträgt mit der Wafferfüllung etwa 47S Kilogramm. Ein Daimler-Motor von gleicher Leistung wiegt mit der Kühlung etwa 600 Kilogramm. Aehnlichc Gewichte haben die Maschinen des deutschen Militärluftschiffs, so daß man fünf bis sechs Kilogramm pro Pferde- stärke rechnen»nuß. Da also für 24 Stundenbetrieb das Gewicht des Brennstoffs dem der Maschine etwa gleichkonunt, ist eS gewiß nicht bedeutungslos, wie schwer dieser ist. Könnte man einen Motor bauen, der auf die Pferdestärke nur ein Kilogramm wöge, so könnte man unter sonst gleichen Bedingungen sechs Personen mehr mitführen oder aber daS Luftschiff wesentlich verkleinern. ES ist durchaus unrichtig, dem Lustschiffmotor ein größeres Eigengewicht zuzugestehen, als dem Flugmaschinenmotor. Der Unterschied liegt vielinehr einzig und aller» in der Größe der Leistung, da Lustschiffe meist Motoren von 60 bis 100 Pferdestärken brauchen, während die Flugmaschinen mit weit geringeren Kräften auskommen. Doch dürften diese sehr bald mit kräftigeren Maschinen ausgestattet werden. WaS die Konstruktionseinzelheiten der Motoren für Luftfahrzeuge anlangt, so sind sie im wesent- lichen Sache der Motorenfabrik und können dem Flugtechniker im Grunde gleichgültig sein. Für ihn konnnt eS lediglich darauf an, daß der Motor seine Pflicht tut und daß sein Gewicht ein«nöglichst geringes sei. Diese Bedingungen find recht schwer zu erfüllen, da der Motor in der Lust unter weitaus schwereren Ver- Hältnissen arbeitet als der mit ihm zu vergleichende Automobilmotor, aus dem er hervorgegangen ist. Der Flugmotor ist im Gegensatz zu semem irdischen Genossen beinahe unaufhörlich vollbelastet. Aus diesem Grunde sind bei ihm die Abmessungen der Lager bedeutend größer zu wählen, und ebenso muß der Techniker auf die äußerste Schonung der Kurbelwellen- lager bedacht sein. Zwischen Zuverlässigkeit und Leichtig- feit besteht natürlich geradezu ein Gegensatz. Wird die Leichtigkeit durch möglichst starke Materialbeanspruchung erzielt, so geht die?««aturgemäß auf Kosten der Zuverlässigkeit. Versucht man dagegen diese dadurch zu erhöhen, daß mai« jene Teile, die das stetige Arbeiten des Motors gelvährleisten, mehrfach anbringt, so er- höht sich wiederum das Gewicht. In Wirklichkeit wird es not- wendig sein, die Zahl der Teile möglichst zu verringern, um damit auch die Möglichkeit eines Schadens zu vermindern. Man wird auch das Material nicht zu sehr anspannen, sondern vielmehr versuchen, den Brennstoff auss beste auszunutzeu. Der Eiffelturm als Telegraphen st ation. Bei den letzten Unruhen in Marokko   hat der Pariser Eiffelturm zum Zweck der drahtlosen Nachrichtenübermittelung außerordentliche Dienste ge- leistet. Die an der marokkanischen Küste liegenden französischen  Kriegsschiffe befinden sich auf diesem Wege in ständiger Verbindung mit der Hauptstadt und eS ist sicher, daß die militärischen Operationen hierdurch sehr vereinfacht und erleichtert werden. Man hat daher, wie derElektrotechuical Engineering' mitteilt, die weitere Aus- gestaltung dieses wichtigen Nachrichtenstützpunktcs ins Auge gefaßt und will sogar versuchen, vom Eiffelturm aus direkt draht- los mit New Jork zu verkehren. Die ersten Versuche, vom Eiffel- türm aus drahtlos zu telegraphieren, wurden im Jahre 1903 an- gestellt. Die gesamte Antenne(Geber- und Empfängerdrahtj bestand aus einem einzigen Draht, der von der zweiten Plattform des Turmes nach dem Stationshause unten hinabführte. DaS obere Ende des Drahtes war mittels eines Isolators an die Spitze des Turmes angeschloffen. Diese Vorrichtung gestattete, bis Belfort   zu telegraphieren, aber die Hoffnungen, die man an die große Höhe des TurnieS geknüpft hatte, gingen nicht in Erfüllung, weil die riesenhaften Eisenmaffen ein Hindernis bildeten. Man mußte daher zu Verbesserungen schreiten, und namentlich die Befestigung des unteren Endes der Drahtantenne abändern. Der Luftdraht«vurde daher in einiger Höhe durch einen Isolator abgeteilt und oberhalb dieser Isolierung ein besonderer Zuführungsdraht vom Stationshause aus angelegt. Ferner wurde die Zahl der Luftdrähte auf vier erhöht. Die Luftdrähte bestehen aus stählernen Drahtkabeln von vier Millimeter Durchmesser und werden mit einem Strom, der von 3000 Volt auf 220 herabtransformiert wird, angeregt. Die Wellenlänge beträgt 1600 Meter. Der Empfang von Nachrichten findet telegraphisch   statt. Auch diese Einrichtung ist nur als provisorisch zu betrachten. Die ganze Telegraphiereinrichtung soll unter die Erde verlegt werden. Gleichzeitig beabsichtigt man damit eine starke Erhöhung des erregenden Stromes zu vermeiden. Die Zahl der Anlennendrähte wird um zwei vermehrt und die Befestigung an der Turmspitze vervollkommnet. Die unteren Kabelenden sollen mittels Zementblöcken fest verankert werden. Die Wellenlänge soll auf 2000 erhöht werden. Man hofft, daß die Station nach ihrer Ausgestaltung eine Reichweite von 6000 Kilo- meter erzielen wird. verimtw. Redakt.: Nilhelm Düwell, Lichtenberg. Druck Verlag: Vorwärt« Luchdruckerei u.BerI«g»anstalt Paul Singer LcEo.. Berlin   LW.