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und wo ich auf meinen Schneeschuhen tief unten in irgend einem Dabei ist eine regelmäßige Angewöhnung der Entleerung zur ganz Tale plöblich stehenbleiben konnte, wie verzaubert von einer bestimmten Stunde, z. B. früh morgens nach dem Aufstehen, auch wenn Schönheit, einer Sehnsucht, die ich mir nicht zu erklären vermochte, das Bedürfnis nicht vorhanden, von der größten Bedeutung. Ebenso die aber so groß war, daß ich mitten in der höchsten Freude tiefste hat der Genuß von Obst( Apfelsinen, Feigen), ein Glas Waffer Trauer und eine seltsame Beklommenheit fühlte, hier auf dem morgens, abends ein solches mit Bucker eine anregende Wirkung auf Pfarrhofe von Nesset wuchsen meine Eindrücke, aber die lebhaftesten die Darmtätigkeit. Reichen diese diätischen Maßregeln nicht aus, fo waren die, die ich von Blacken empfing, denn hier wuchs auch er, find Bitterwässer, Einläufe mit lauwarmem Waffer init oder ohne wurde ein held und verrichtete Heldentaten Bufaz von 12 Eklöffel Rizinus zu versuchen. Leider tritt nur zu bald Gewöhnung an all diese Mittel ein, und manche Frau leitet mit Recht ihre chronische Verstopfung von einer Schwangerschaft her. Schwangere, die auf ihre Arbeit angewiesen sind, müssen sich leider oft schweren Schädlichkeiten ausseßen. Die bedenklichsten Ge werbsschädigungen werden durch chronische Vergiftungen hervor brechung der Schwangerschaft. In gleicher Weise wie Blei sind auch Tabalarbeiterinnen gefährdet.

( Nachdruck berboten.)

Schwangerschaft und Wochenbett. gerufen. Bichtig find Bleivergiftungen, fie führen häufig zu Unter­

Bon Dr. N. Steininger.

Die Schwangerschaft ist kein frankhafter Zustand, doch fordern Die schwangere Frau fann von manchen Krankheiten befallen werden. die zahlreichen Veränderungen, die die wachsende Frucht am Körper Eine schlimme Komplikation ist die Tuberkulose oder der Frau hervorruft, Aufmerksamkeit und machen eine besondere Schwindsucht. Cornet, ein hervorragender Forscher auf dem Diätetik und Hygiene in der Schwangerschaft wünschenswert. Gewiß Gebiete der Tuberkulose, schreibt Bei schwindsüchtigen Frauen ist Lönnen die Beschwerden der Schwangerschaft bei ganz gefunden die Befruchtung dringend zu widerraten, fie vertragen eine Frauen fehlen, ihre Organe passen sich den erhöhten Anforderungen Schwangerschaft schlecht. Die Krankheit nimmt sehr oft nach dem an; relativ häufig jedoch sieht man bei Frauen mit schwacher und Wochenbett die akuteste Form an und führt sehr rasch zum Tode. zarter Gesamtkonstitution Störungen auftreten, die an der Grenze In weit vorgeschrittenen Fällen bedeutet die Schwangerschaft fast den sicheren Tod". Um die Verschlimmerung des Leidens zu ver des Normalen und Physiologischen stehen und deren Nichibeachtung und Vernachlässigung Komplikationen verursachen kann. So ist eine hüten, ist bei Lubertulösen eine fünstliche Unterbrechung der richtige Ernährung, eine vernunftgemäße Bekleidung, eine sorgfältige Schwangerschaft, am besten schon in den ersten Monaten oft an Hautpflege von der größten Wichtigkeit für die werdende Mutter und gezeigt. Weiß nun eine Frau, bei der die Schwangerschaft sicher­ihr Wohlbefinden. gestellt ist, daß sie tuberkulös war oder ist, so begibt sie sich am Zunächst die Kleidung. Schwangere find gegen Tempe- beften an eine der Lungenfürsorgestellen( Luisenstraße) zieds genauer ratureinflüsse empfindlicher als sonst, und diesem Umstande Aufnahme ihres Lungenbefundes. Ist die Unterbrechung der muß in der Kleidung Rechnung getragen werden, wobei die Schwangerschaft im Interesse ihrer Gesundheit, so erhält sie ein Mittelstraße zwischen Berweichlichung und weitgehender Abhärtung entsprechendes Attest, mit dem sie sich zu einem Arzte oder in eine gewählt werden soll. Besonders zu empfehlen find die gefchloffenen Klinik begibt. Beinkleider, je nach Jahreszeit find fie aus leichteren oder dichteren Bur Hygiene der Schwangerschaft gehört auch die Vor­Stoffen anzufertigen. An Stelle des Korsetts, dessen Schädlichkeiten bereitung zur Geburt. Da nicht vorauszusehen ist, ob besonders für die schwangere Frau auf der Hand liegen, tritt ein diese nicht schon früher erfolgt, ist es wünschenswert, daß die Frau Leibchen mit Vorrichtungen zum Anknöpfen der Strumpfhalter und schon vom fiebenten Schwangerschaftsmonat an das nötige bereit der übrigen Unterkleidung. Sehr anzuraten ist auch das Tragen hält, um allen Zufällen gegenüber gerüstet zu sein. Die Ausstattung einer Leibbinde vom fünften bis sechsten Monat an. Diese stügt den eines Kindes sollte enthalten: 6 Hemdchen, 6 Jäckchen, 3 schmale, Unterleib, verhindert eine zu starke Ausdehnung der Bauchwand und leinene Nabelbinden, 12 Windeln, 6 Barchentunterlagen( als zweite fichert die Lage der Gebärmutter. Dabei ist die Haltung der Frau Windel zu legen), 3 Wickeltücher aus Flanell. Das Kind muß aus Lage), 1 fleine Gummiunterlage( zwischen Barchentunterlage und eine bessere und die häufigen Schmerzen in den Lendengegenden Gründen der Sauberkeit seine eigenen Handtücher und ein Badetuch werden gemildert. Neuerdings werden vielerlei Leibbinden in den Handel gebracht, am meisten zu empfehlen sind solche, die nirgends befizen. Weiter find erforderlich ein Bett, bestehend aus Matratze, eine stärkere Einlage aus Stahl oder Fischbein besigen. Ber- Kopftiffen und Federnoberbett, eine Wärmflasche, eine Badewanne, schwinden aus der Kleidung der schwangeren Frau müssen auch die eine Milchflasche mit Gummisauger für den Fall, daß die Mutter besonders in den Arbeiterkreisen gern getragenen, runden, elasti- nicht stillen kann, Streupuder, Borvaseline. Für die Mutter find schen Gummistrumpfbänder. Sie hindern den 3 Hemben und 3 Bettjacken, einige Unterlagen, wenn möglich zum Blutabfluß, Hemmen die Blutzirkulation und begünstigen daher das Auf- Schuße der Betten eine Gummiunterlage wünschenswert. Ein Stech­treten von Krampfadern( Kindsadern). Sie werden am besten durch becken, ein Paket steriler Watte, Seife, zwei Waschbecken( unter Um­Strumpfhalter erfezt, die an der Untertaille befestigt werden. Freilich ständen, wenn ärztliche Hilfe gerufen, zur Desinfektion nötig) und läßt sich das Auftreten der Kindsadern nicht immer verhüten, da eine Sorte des beliebten Bollstees( Kamillen-, Wollblumen, viele Frauen eine besondere Anlage für diese Krankheit haben. Etwas Fencheltee) vervollständigen die Ausstattung. jedoch kann das Leiden gemildert und in seiner Ausdehnung ein­geschränkt werden, indem man die Beine des Tages mit Flanell­binden bandagiert und des Nachts hochlagert.

Eine forgfältige Hautpflege steigert entschieden das Wohl­befinden. Außer der täglichen Waschung des ganzen Körpers werden bei Schwangeren warme Bollbäder besonders angenehm empfunden. Sie beruhigen das Nervensystem und fördern den Schlaf. Scheiden­ausspülungen find bei gesunden Frauen nicht nötig. Sind fie bei Ausflüssen besonderer Art angezeigt, so genügt zur einfachen Reinigung abgefochtes Waffer mit geringem Zusatz von Kochsalz. Dabei ist die peinlichste Sauberkeit zu beobachten, um nicht mehr zu schaden als zu nügen und Krankheitstime einzuführen, die dann im Wochen­bett, wenn die Gebärmutter eine große Wundfläche darstellt, ihre Wirksamkeit entfalten und Fiber verursachen. Stets ist das gläserne Ansazrohr vor dem Gebrauche auszukochen und der Irrigator, in ein sauberes Tuch geschlagen, aufzubewahren. Beim Spülen lasse man das Wasser aus geringer Fallhöhe einfließen.

Die Ernährung und die Koftordnung soll während der Schwangerschaft die gewohnte fein. Allohol schadet mehr als sonst wegen des leichter erregbaren Nervensystems der schwangeren Frau. Den häufig im Anfange der Schwangerschaft bestehenden besonderen Gelüften kann, wenn sie sich nicht auf schädliche oder ganz abfonder liche Dinge erftreden, nachgegeben werden. Da in den legten Monaten die Gebärmutter durch ihre Größe den Magen beengt, sind häufigere und fleinere Mahlzeiten vorteilhaft. Zahlreich sind auch die Störungen in den Verdauungsorganen während der Schwanger­schaft. Wiele leiden an morgendlichem Erbrechen und an Trägheit des Stuhlganges . Gegen einfache Uebelfeit leisten falte, tohlen­fäurehaltige Wäffer gute Dienste, das morgendliche Erbrechen wird gemildert durch Einnehmen des Frühstücks im Bett und etwas späteres Aufstehen. Jedenfalls besteht dabei meist teine eigentliche Magenerkrankung; es wird angenommen, daß es sich um einen vom Nervensystem ausgehenden Vorgang handelt.

Besteht Berstopfung, so ist sie zu bekämpfen, da eine tägliche ansgiebige Stuhlentleerung entschieden das Wohlbefinden fördert und viele Beschwerden, wie Kopfschmerzen und lebelteiten beseitigt. In erster Linie ist der Stuhl durch diätische Maßregeln zu regeln.

Was

Wir kommen nun zur Betrachtung des Wochenbettes, das ebensowenig wie die Schwangerschaft einen frankhaften Zustand dar­stellt. Wöchnerinnen bedürfen deshalb auch keiner Behandlung in dem Sinne, wie man es früher für notwendig hielt, ivo man die Wöchnerin hungern ließ und ohne Medikamente und Teeaufgüffe einen richtigen Ablauf des Wochenbettes für undenkbar hielt. der Wöchnerin not tut, ist Pflege, Schonung und peinlichste Sauber­feit. Besonders letztere stellt ein wichtiges Moment in der Wochen­bettspflege dar. Denn die Wöchnerin ist in gewisser Hinsicht als eine Verwundete zu betrachten, ihre Gebärmutter ist eine einzige große Wundhöhle, die infolge ihres Reichtums an Säften und Blut einen überaus günstigen Nährboden für Strankheitsteime aller Art ist. Ge­wiß wie Tausende von Verlegungen im täglichen Leben un­beachtet bleiben und trotzdem anstandslos heilen, so gebären auch Tausende von Frauen in überfüllten Wohnungen und auf schmutzigem Lager ohne Schaden zu nehmen. Aber dann und wann zeigt doch wieder ein Fall von indbettfieber, welche Gefahren auch die normal verlaufene Geburt mit sich bringen kann.

Vor allem find die wunden Geschlechtsteile vor dem Staub der Luft und vor Berührung zu schüßen. Am einfachsten und sichersten erreicht man dies durch Borlegen einer Lage fteriler Watte. diese die abfließenden Wundsekrete aufnimmt, wird sie öfters durch frische ersetzt und verbrannt. Im übrigen begnügt man sich im weiteren Verlauf des Wochenbettes mit einer öfteren Reinigung durch Abspülen mit abgefochtem Wasser. Der Strom des Wassers entfernt am schonendsten die anhaftenden Sekrete, zum Abtrodnen wird wieder reine Watte benutzt und jedes unnötige Berühren dabei tunlichst vermieden. Ebenso dürfen Scheidenspülungen nur auf ärzt­liche Berordnung hin vorgenommen werden, bei gefunden Wöchne­rinnen sind sie zwecklos und haben der damit verbundenen Gefahren wegen zu unterbleiben.

Bezüglich der Diät stehen wir heute auf dem Standpunkte, die Wöchnerin nicht hungern zu lassen. Gut und reichlich ernährte Frauen erholen fich viel rascher und sondern früher und reichlicher Milch ab, als solche, die sich im Wochenbett nur ungenügend er nähren. Im allgemeinen ist es üblich, der Wöchnerin in den ersten zwei Tagen nur flüssige Koft zu verabreichen, doch steht ein Teik