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Anterhaltungsblatt des Borwärts
Nr. 15.
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15] 1. splats sid
Sonnabend. den 21. Januar.
( Nachdrud berboten.)
Pelle der Eroberer.
Roman von Martin Andersen Netö. Autorisierte Uebersehung von Mathilde Mann .
Nicht daß Pelle noch gegrollt hätte; aben die Frage hatte eine selbständige Bedeutung für ihn bekommen, es mußte Sinn in der Sache sein. Ein grübelnder Ausdruck trat in seine Augen, und er rief nachdenklich aus:
Ja, aber Du hast mir doch selbst erzählt, daß sie lahm in
den Beinen war."
" Ja, was weiter?"
1911
Nachbarhöfen an zu jodeln, erst einer, dann fielen mehrere ein:
Ach, treib' heim, ab- ha, ah ah- ha!
AH ha, ah
-
ha!
-
Ah- ha, a- ha! ba! o si
Ach, treib' heim, ah ah- ha!
ah- ha!"
-
do dod
of
And not in
Von allen Seiten zitterte der weiche Gesang über das abfallende Land; gleich einem glückseligen Weinen floß ea hinaus in das beginnende Schimmern der Luft, und Pelles Vieh ward so langgestreckt in seinen Bewegungen. Aber noch wagte er nicht, heimzutreiben; es segte Püffe von dem Ver. walter oder dem Eleven, wenn er zu früh kam.
" Dann konnte sie doch nich gut in den Himmel rauf- harrenden Heerde , die er zusammentrieb. Und als die lezten
flettern."
Ach, Du Kadaver das is doch ihr Geift!"
Er stand am obersten Ende der Wiese, an der Spitze seiner Töne des Heimtreibegesangs ganz erstorben waren, stimmte er selbst mit ein und trat zur Seite. Die Kühe liefen mit
Dann kann der Geist der Maus aber doch auch gut da einem eigenartig furzen Trippeln und streckten die Köpfe vor;
oben sein."
#So?
Ach, was!' ne Maus, die hat doch keinen Geist!" So?-Sonst könnt' sie doch woll nich atmen!" Da stand nun Rud! Und das Fatale bei der Sache war, Saß er die Sonntagsschule besuchte. Die Fäuste wären jetzt wieder am Plaz gewesen, aber sein Instinkt sagte ihm, daß Pelle früher oder später die Uebermacht beim Prügeln gewinnen würde. Und die Großmutter war auf alle Fälle gerettet.
" Ja" sagte er nachgebend, almen, das konnt' fie. Aber dann is ihr Geist aufgefahren und hat den Stein umgestoßen Du, ja, das hat er!"
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Ein ferner Laut drang hinab zu ihnen, in weiter Entfernung hob sich von der Hütte eine dicke Frauengestalt ab; fie stand da und winkte drohend.
„ Die Sau ruft Dich!" sagte Belle. Die beiden Jungen nannten sie untereinander niemals anders.
Da mußte denn Rud fort. Er erhielt die Erlaubnis, den größten Teil von dem Inhalt des Vorratsforbes mitzunehmen, und aß im Laufen; sie waren zu beschäftigt gewesen, um zu essen.
Belle setzte sich in das Dünengehege und hielt seine Mahlgeit. Wie gewöhnlich, wenn Rud draußen bei ihm gewesen war, begriff er nicht, wo der Tag abgeblieben war. Der Vogelgesang war verstummt, und nicht eine einzige von den Seühen lagerte mehr, folglich mußte die Uhr zum mindeſten fünf sein.
Oben beim Hofe waren sie beschäftigt, einzufahren. In vollem Trab ging es hinaus und heimwärts, hinaus und heimwärts. Die Knechte standen aufrecht auf dem Wagen und prügelten mit dem Ende des Bügels auf die Pferde los. Und die schwankenden Fuder fuhren auf den Feldwegen ent. lang; fie glichen spreitbeinigem, kleinem Gewürm, das überrascht wurde und in ein Versteck eilt.
Ein Einspänner fuhr vom Hofe herunter und sauste im schnellsten Trab die Landstraße hinab, der Stadt zu. Es war der Steengaard- Bauer; er wollte offenbar zur Stadt und schwieren, so wie er fuhr! Dann stand es schlecht zu Hause, und zur Nacht würde das Weinen wieder über den Hof schallen.
Ja, ja, jetzt fuhr Vater Lasse mit dem Wasserwagen hinaus, dann war die Uhr halb sechs. Das merkte man auch daran, daß die Vögel ihr gemütliches Abendgezwitscher anstimmten, das tief und glitzernd klang, wie die Strahlen der Sonne.
Tief drinnen über dem Steinwerk, wo sich die Krane vom Himmel abhoben, stieg hin und wieder eine Rauchwolfe auf und barst in einer Fontäne aus Felsstücken. Zu allerletzt kam der Knall heruntergegurgelt, in Splittern und Stücken; es flang, als laufe jemand und schlage sich mit Fausthandschuhen auf die Schenkel.
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Die legten Stunden waren immer lang die Sonne wurde so langsam. Und die Zeit hatte auch keinen Inhalt mehr; Belle selbst war müde, und die Abendstille legte sich Starken Aeußerungen dämpfend in den Weg. Aber nun fuhren fie da oben zum Melfen aus, und das Vich fing an, sich nach Der Ede der Wiese hinaufzufressen, die nach dem Hofe zu lag. Und endlich fingen die Hirtenjungen drüben auf den
die Schatten des Grases lagen in langen, feinen Streifen über die Erde; die Schatten der Tiere waren unendlich. Hin und wieder brüllten die Kälber langgezogen und gingen in Galopp über. Sie sehnten sich- und Belle sehnte sich.
Hinter einer Wolfe schoß die Sonne lange Strahlen durch den Baum, als habe sie alle ihre Fähigkeiten vor der Nacht zusammengesanmmelt und strede sie nun aus, in einem Streben von Westen nach Osten. Alles zeigte in langen, dünnen Streifen, das Sehnen der Kreaturen lag deutlich in der Luft abgespiegelt.
In der Seele des Kindes war nichts mehr von da draußen; alles war heimgekehrt und streckte sich vorwärts in einer fast frankhaften Sehnsucht nach dem Vater. Und wenn er dann endlich mit der Heerde um die Ecke bog, und der alte Lasse dastand, glücklich lächelnd mit seinen hautlosen Augen, und die Gitterfür der Hürde öffnete, da brach der Knabe zu fammen, und er warf sich weinend an die Brust des Vaters. Was hast Du, Junge, was hast Du nur?" fragte der Alte dann mit besorgter Stimme und strich eine zitternde Sand über die Wange des Kindes. Hat Dir jemand was getan? Also nicht- na, das is ja gut! Sie sollen sich auch in acht nehmen denn frohe Kinder stehen in des lieben Gottes eigener Hut. Und mit Lasse is auch nich gut anbinden, wenn es drauf ankommt. So, Du hast Dich gesehnt? Ja, es is schön, in Deinem kleinen Herzen zu wohnen, und Lasse fann sich bloß freuen. Aber nu geh rein und iß- und nich weinen, hörst Du, Pelle?"
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Er schnäuzte dem Jungen die Nase mit seinen harten, gekrümmten Fingern und schob ihn sanft von sich.
5.
Ueber den Mann, der von Gott gesandt war und der die ernst- vorwurfsvollen Augen hatte, war Belle sich sehr baldi flar geworden. Er entpuppte sich schlecht und recht als ein Handwerksmeister unten aus dem Dorf, der des Sonntags im Versammlungshaus redete; es hieß obendrein, daß seine Frau trinke. Rud ging bei ihm in die Sonntagsschule, und en lebte in bedrängten Verhältnissen er war etwas ganz Ges wöhnliches.
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Außerdem hatte Gustab cine Müze bekommen, deren Kopfstück drei verschiedene Seiten herausfehren konnte- eine aus blauem Düffel, eine aus wasserdichtem Wachstuch und eine aus weißer Leinwand zur Benutzung bei Sonnenschein. Das war ein spannendes Bewußtsein, das alles andere ver drängte und viele Tage aufregend im Vordergrund von Belles Bewußtsein lag; er benutzte die Mütze, um alles Große und Begehrenswerte daran abzumeffen. Vis er eines Tages einen hübsch geschnitten Handstock für die Erlaubnis gab, das Kunststück mit dem Umkränzen des Kopfstückes selbst machen zu können. So bekam er denn endlich Ruhe, und auch die Müße mußte in seine alltägliche Welt hinein.
Aber wie sah es mir einmal in Gutsbestier Kongstrup großen Sälen aus? Da lag wohl Geld auf dem bloßen Fußboden, das Gold für sich, und das Silber für sich; und mitten in jedem Haufen stand ein Scheffelmaß! Was bedeutete das Wort zweckdienlich, das der Verwalter benutte, wenn er mit dem Großbauern sprach? und warum gebrauchten die Knechte das Wort Schwedisch als Schimpfwort gegen