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französische Autoren annahmen, für ihren Träger bösartig werden aufnahme und aus dem Traubenzuder durch Spaltung Milchsäure und ihn gelegentlich krank machen, sondern es sind stets andere erzeugen, deren reichliche Anwesenheit im Darme durch Verhinde Arten, die solche Wirkung ausüben. Unter solchen ihnen sehr nahe rung der Fäulnis im Diddarm sehr günstig auf das Allgemein berwandten Formen sind als besonders bösartig die Bakterien der befinden wirkt.

Kälberruhr, der Schweine- und Wildfeuche, der Fleischbergiftung Für alle Leute, die eine auffallend starke Darmgärung mit und andere zu nennen. Auch in der Milch können den Kindern Eiweißfäulnis, die sich durch stinkende Winde fundgibt, aufweisen, solche giftige Colibazillenarten zugeführt werden, die bösartige ist die längere Beobachtung einer vorwiegenden Milch- Pflanzendiät Diarrhöen verursachen. Das ist aber nur bei künstlicher Ernäh- unbedingt anzuraten. Dadurch wird viel schneller als durch Medi­rung mit artfremder Milch möglich, nicht aber bei Ernährung mit famente einem Prozesse ein Ende gemacht, der sehr ungünstig auf der betreffenden Muttermilch. Die Mutter nämlich, sei es Tier das Allgemeinbefinden wirkt und die körperliche und geistige Lei oder Mensch, hat in ihrem Blute Schuhstoffe für die wichtigsten stungsfähigkeit wesentlich herabseßt. Ueberhaupt sei bei dieser Ge unter den Darmbakterien, das Bacterium coli und Bacterium legenheit darauf hingewiesen, daß viele Menschen viel zu viel lactis aerogenes u. a., die es in seinem Dickdarm als Mitbewohner Fleisch, und dies dazu noch in viel zu scharf gewürzter Form ges beherbergt. Diese gehen nun, da die Albumine und Globuline des nießen und sich damit großen Schaden zufügen. Ganz abgesehen Blutes die gleichen sind, in die Milch über und schüßen den Säug- davon, daß wir damit die sichere Grundlage zu Gicht schaffen, er Ting vor der schädigenden Wirkung der betreffenden Bakterien, an leichtern wir damit die Ueberschwemmung des Körpers mit giftigen die sich sein Organismus noch nicht gewöhnt hat. Dies ist sehr Stoffwechselprodukten, die uns mit der Zeit unfehlbar krant machen nötig, da sein Darm sehr wenig widerstandsfähig ist und auf alle und ein vorzeitiges Altern bewirken. Deshalb sei immer und Gifte start reagiert und durch sie geschädigt wird. Solange es die immer wieder die Parole ausgegeben: Eßt recht viel Obst und Ges Muttermilch erhält, ist es gegen solche Schädigungen immun, d. h. müse, wie Mehlspeisen und Pflanzenkost überhaupt statt der teuren gefeit, da die damit aufgenommenen Antikörper durch die Verdau- und nachteiligen Fleischspeisen, dann werdet ihr viel gesünder und ung nicht zerstört werden, sondern unverändert durch die Darm- leistungsfähiger sein und ein hohes Alter erreichen, wand des Säuglings in dessen Säftemasse übergehen. Durch das Kochen der Milch werden aber diese Schuhstoffe vollkommen zer­Stört, ganz abgesehen davon, daß dadurch die Milch verdorben und Hochgradig entwertet wird; denn sie ist eine lebende Flüssigkeit, die Durch das Sieben abgetötet und minderwertig gemacht wird.

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Kleines feuilleton.

Hauswirtschaft.

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wenn man

Die Bekämpfung der abnormen Gärungs- und Fäulnis­prozesse mit sogenannten antiseptischen Mitteln, wie sie immer wieder von der chemischen. Industrie angepriesen werden, hat Salat. Unsere Bezeichnung Salat stammt aus dem Italienischen immer wieder enttäuscht, so daß sie heute mit Recht in Mißkredit her, wo man Insalate, das heißt Gesalzenes, die Mischgerichte von steht. Das darf auch nicht wundernehmen, denn es ist ein Ding rohen Pflanzen, gekochten Wurzeln, Bilzen, Früchten, Fleisch oder ber Unmöglichkeit, den Darmkanal zu desinfizieren. Auf einige Fisch mit Essig, Del und Salz nennt. Uralt ist die Verwendung Millionen oder sogar Billionen Keime mehr oder weniger kommt von allerlei Grünzeug zu Salaten in der Küche aller Kulturvölker. es ja gar nicht an. Viel aussichtsreicher ist der Versuch, nachweis Einer der ersten historisch bekannten Salatesser war bar gutartige Pilze im Diddarm anzusiedeln und dadurch weniger Heinrich Heine   glauben darf der babylonische König Nebukadnezar  , gutartige zu berdrängen, wie dies neuerdings mit dem Yoghurt von dem die Bibel meldet, daß er Gras wie ein Dchie. oder der bulgarischen Dicmilch geschieht, die dadurch berühmt Der bekannteste aller grünen Salate ist der Kopffalat oder twurde, daß ihre Konsumenten durchschnittlich ein überaus hohes& attich, der für die kommende Zeit eine ebenso angenehme Alter erreichen. Während nämlich unter den 64 Millionen Bewie gesunde Bereicherung des täglichen Tisches bietet. Seinen wohnern Deutschlands   nur 71 hundert Jahre oder darüber alt erfrischenden Wohlgeschmad verdankt der Salat seinem Gehalt an werden, finden sich in Bulgarien  , wo der Yoghurt   ein beliebtes organischen Säuren und einem bitterlich- aromatischen Stoffe, der in Wolfsnahrungsmittel ist, bei nur vier Millionen Einwohnern nicht dem Milchsaft der Pflanze vorhanden ist. Von erfahrenen Diätetikern weniger als 3800 Leute von hundert Jahren und darüber. Unter wird häufiger Genuß von Salat als Butost warm empfohlen. Er biesen letzteren erreichen nicht wenige ein Alter von 120 Jahren wirkt appetitanregend, berdauungbefördernd und Blut fühlend in der und sind dabei körperlich noch vollkommen rüstig und sogar arbeits- warmen Jahreszeit. Leider liegt es mit der rationellen Bereitung fähig. Diese auffallende Tatsache zog die Aufmerksamkeit ber des Salats so einfach diese auf den ersten Blick erscheinen mag schiedener Aerzte auf sich, die der Sache nachgingen und zum bei uns in Norddeutschland sehr im Argen. Allgemein wird hier Schlusse tamen, daß wirklich die Nationalspeise der Bulgaren  , der in Wirtshäusern und auch in den meisten Familien der Kopffalat Yoghurt, die Ursache davon ist. Dieser Voghurt ist an sich in einer langen Brühe angerichtet, in deren Säure jede Spur von schon dadurch außerordentlich nahrhaft, daß zu seiner Bereitung dem Eigengeschmad des Salats untergeht. Ein solcher Salat ist bie Milch auf die Hälfte ihres ursprünglichen Bolumens eingedickt auch nicht zuträglich für die Gesundheit. Bei der Bereitung eines wird. Dann werden in ihr durch Beschidung mit dem Rest der schmadhaften und bekömmlichen Salate find folgende Grundregeln lebten Sauermilch  , sobald die Masse auf 45 Grad Celsius abgekühlt zu beachten: Der Salat muß möglichst frisch sein. Niemals darf er ist, die Bakterien bei gleichmäßig warmer Temperatur zur Ver- längere Zeit im Waffer liegen und auslangen. Er muß sauber ge mehrung gebracht, wobei die Milch unter Ausscheidung von Milch waschen und danach in einem Siebe möglichst troden geschwenkt fäure gerinnt. Bei der mikroskopischen Untersuchung des Yoghurt werden. Die Blattrippen wegzuwerfen ist Berschwendung; jung und findet man darin lange Stäbchen von geringer Beweglichkeit, die zart sind sie sogar von besonderem Wohlgeschmad. Das Anmachen man als Majabazillen bezeichnet hat, dann einen meist einzeln des Salats geschieht erst fura bor dem Anrichten. In auftretenden Doppelkoffus und einen zu 4 bis 10 Stüd anein Frankreich   wird es vielfach erst bei Tische bon dem andergereihten Kettentottus. Diese gedeihen bei 45 Grad Celsius Hausherrn borgenommen. Nach einem alten Sprichworte am besten und sterben bei 70 Grad ab. Es darf also die Milch gehören zur Bereitung des Salats vier Personen: ein Verschwender, nicht zu heiß sein, wenn man das Bakteriengemisch hinzufügt. Alle der das Del, ein Geiziger, der den Essig, ein Weiser, der das Salz brei Arten sind vollkommen unschädliche Saccharolhten, die vor- hinzufügt, und ein Narr, der alles durcheinander rührt. Zuerst hat gugsweise Milchsäure erzeugen. Sie verdrängen nun, in so großer der Weise in Funktion zu treten, der den Salat mit Salz und nach Menge in den Darm eingeführt, die die Darmfäulnis bewirkenden Gefallen noch mit Kräutern würzt. Schnittlauch, Boretsch, der dem Eiweißzerseber oder Proteolyten und heilen so meist rasch selbst Salat einen feinen Gurkengeschmad verleiht, Petersilie, Esdragon, sehr hartnäckige und chronische Darmkatarrhe, die auf keine andere Dill oder Kerbel eignen sich hierzu. Mancher liebt auch einen Bus Weise zu beeinflussen waren. fatz von etwas Zucker. Dann ist der Salat mit dem Del zu Die von ihnen ausgeschiedene Milchsäure ist an sich ein sehr mischen, die Blätter mit einer feinen Fettschicht über­Olivenöl, das wohlfeilere Erdnußöl, das in den wirksamer Stoff, um Eiweißgärung erzeugende Bakterien fern- zieht. Buhalten und in ihrem Gedeihen zu hindern. So hat eine deutschen Kolonien gewonnen wird, sowie frisch geschlagenes Enquete französischer Aerzte ergeben, daß regelmäßig in der Nah- Mohnöl find hierzu geeignet. Bum Schlußz wird erst man Hält rung sehr langlebiger Menschen diese in Form von Sauermilch Effig untergemischt, diese Reihenfolge in der oder Sauerkraut eine sehr große Rolle spielt. Diese Speisen find Mischung des Salats inne, so nehmen die Blätter fast die ganze also außerordentlich gesund und bekömmlich und in der Kost aller Flüssigkeit auf. Da Effig nicht immer in einwandfreier Qualität Menschen sehr zu empfehlen. Schon die Patriarchen der Bibel, au baben ist, er enthält oft Stahmpilze und Effigälchen bon denen berichtet wird, daß sie ein außergewöhnlich hohes Alter empfiehlt es sich, ihn vor der Verwendung aufzulochen und erkalten erreichten, haben sich, wie die Vertreter der Hirtenvölfer über zu laffen. Er muß nach Bedarf verdünnt werden. Noch besser ist Haupt, vorzugsweise von der sauer gewordenen Milch ihrer Herden es, Bitronensaft zu verwenden. diere ernährt. Dazu wurde das aus allerlei Körnerfrüchten, be­fonders Gerste, hergestellte Brot und nur bei festlichen Anlässen Fleisch gegessen. Es wäre ja für die Sirten irrationell gewesen, ihre eigenen Herden durch zu häufiges Schlachten einzelner Exem- Specialat. Würfelig geschnittener Rauchsped wird an plare zu dezimieren. So leisteten sie sich nur dann einen Braten, gebraten; die Grieben entfernt man. Dann werden Essig und Salz, wenn ein Fremdling ihre Hütte betrat und das Gebot der Gaste nach Belieben auch ein wenig Mostrich hinzugefügt und aufgekocht. freundschaft ein außerordentliches Opfer heischte. Bei dieser Noch heiß wird die Flüssigkeit unter den mit Kräutern gewürzten Milco- Pflanzenkost find an Stelle der eine faulige Eiweißgärung Salat gemischt, der nun sofort zu Tisch gegeben werden muß, da Gem ctenden Proteolyte die eine Kohlehydratgärung bewirkenden er längeres Steben nicht verträgt. Die warm erhaltenen Grieben M. Kt. Saharrinte an der Arbeit, die aus dem Milchzucker durch Wasser- können auf den Salat gestreut werden.

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Kopffalat mit faurer Sahne. Hierzu nimmt man dicke saure Sahne statt des Dels und fügt außer Essig oder Zitronens faft noch Buder uach Geschmad hinzu.

Berantwortl. Nedakteur: Albert Wachs, Berlin.- Drud u. Verlag: VorwärtsBuchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW