No also, wos sag'n s' denn?" Daß... daß du's hosckt mit da Zenzi." Und du glaabst dös aa?" Lenz zuckte die Achseln. ..I muaß's scho glaab'n. Tu hoscht d' as ja iL g'iaugu't, wia dir's d' Urschula fürg'hebt Hot!" Na, i ho's it g'laugn't." Js dös na koa Schand it, daß du so oane im Haus haltst?" J-halt s' net z'weg'n dem. Ja, da muaßt du it lacha! Dös steht dir gar it o, daß d' mi du o bleckst(die Zähne zeigst)!" Da soll ma'r it lacha. Oanial hoscht d' as, und's andermal hoscht d' as it!" Bal mir niit anand red'n soll'n, thua nii net Lüag'n strasfa. Sinscht Hamm nia glei ausg'redt!" Ja no, na hör i halt nimnia richti." Wiss'n thuast d' nu, und ei'bild'n thuast da z vui!" Wos is da no zu'n ei'bild'n?" Ja sag da jetzt dös, und du ko'scht as glaab n oda it, dös is dei Sach: i ho oamal im Rausch a Dummheit g'macht, und es ko sei, daß's mi danach net g'sreut Hot. lleba dös gib i dir koa Rech 'nschast! aba mit dem oanmal is's aus g'wen." Dös laßt si denga!" Du brauchst as uet glaab'u, und brauchst net so zahna (spöttisch sein)!" Für so dumm muaßt d' mi na do scho it o'schaug'n! Z'weg'n wos hätt'scht du nacha dös Mensch als Köchin her tho und hoscht d' as üba Liachtmeß g'halt'n?" Dös hat an andern Grund." Aha!" Gar nix aha! Weil's mi g'sreut Hot. Hab i s' g'halt'n; weil's mi g'sreut Hot, is s' in da Kuch'l; und bal's mi fteut, nacha geht s'." Und weil's di g'sreut Hot, bischt d' mit ihr im Holz draußd z'sammkemma." Bischt du dös inne wor'n? Do schaug her! Hon i an Schpion im /Haus!" Dös Hamm scho d' Holzknecht vazählt und Hamm di brav dableckt(verspottet)." Fremde Leut kon i's net vabiat'n, aba du reißt's Mäu it auf geg'n meina!" J sag da's g'rad, daß d' siehgst, wia'r i all's woaß." An Dreck woaßt!" Ja, dreckig is's, do hoscht recht!" Ah! Bischt du a Pfarra dazua zu'n Schpion?" Du muaßt ma'r it all's sag'n, Vota! Mi geht's a so durch'n Kopf, daß i mi nimma auskenn!" Bischt d' vielleicht no bsuffa?" Na! Bsuffa bin i gar it! I woaß grab, daß dös nimma sei derf, daß du a Luadaleb'n führscht mit dem Schlainp'n, und i leid's nimma!" Kimmscht Wieda mit de Schandarm?" I brauch koan. I wer scho selm firti mit dem Hadern!" Trau da! Du Lausbua, du niriga! Rühr g'rad au Finga, sag i, und du flockst(liegst) draußd auf da Straß'n." Dös sogscht du zu mir? Und thatst dir it Sünd'n fercht'n? Und thatst's O'denk'n it fercht'n vo da Muatta?" De müaßt st z'erscht schama mit dir, du Tagdiab!" ».J kunnt dir aa Nama geb'n, Vota!" (Fortsetzung folgt.) Lügen. Von G u st a f I a n s o n. Dieser Krieg unterscheidet sich kaum merkbar von anderen," fing der Verwundete wieder an.Der innerste Kern in jedem Krieg ist unveränderlich. Dieser ist ungefähr aus derselben Veran- laffung«ngefangen, wie heutzutage jeder Krieg. Keine ideellen Gründe. Als ob man im zwanzigsten Jahrhundert um etwas an- deres kämpfte, als um einen Markt zu erobern. Glaubst Du. daß «s uns glückt? Was haben wir bis jetzt gewonnen? Daheim wer- den die Fabriken und Werkstötten geschlossen, die Ersparnisse der- schwinden, der Kredit nimmt ab. Der Export nach dem Orient, unserem größten Markt, ist gestoppt. Da unsere Waren kein« Käu- itt mehr finden, lohnt es sich auch nicht mehr, welche zu fabrizieren. Aber in den Zeitungen, die wir hier zu Gesicht bekommen, wird Immer nur vom Enthusiasmus der Bevölkerung für den Krieg ge- redet. Del Ponte, glaubst Du an den Enthusiasmus der Arbeitslosen? Ihre Frauen und Kinder, ihre alten Eltern hungern und frieren. Warum? Weil es Krieg ist. Und doch nimmt das Kriegsficber zu. Wie. nennst Du das? Lügen... nichts als Lügen, antworte ich. Wir lügen. Es ist uns gelungen, dem Ausland die unrichtige Vorstellung beizubringen, daß der Krieg populär ist. Wir haben einen Fehler begangen, und wir verleugnen das. Wenn man einen Krieg anfängt, geschieht es immer aus einer Grundlage von Lügen. Würde man die Wahrheit sagen, gäbe es keinen Krieg mehr. Ter Krieg ist Lüge, in seinen Ursachen, i» seiner Ausführung, in seinen Wirkungen. Man mißt ja seinen Erfolg nicht nach dem direkten Nutzen für sich selber, sondern nach dem Schaden, den man dem Gegner zufügt. Ick langweile Dich wohl nicht, Del Ponte? Du darfst es mir nicht abschlagen, mir zuzuhören. Ich will reden... muß rede»... Sieh dcch, was gerade jetzt in der Welt vor sich geht. Mit hyste- rischcr Eile denken alle Nationen immer nur ans Rüsten. Sie rüsten für den Krieg, der ihnen«IS unvermeidlich gilt. Hörst Du wohl, unvermeidlich! Glaub' mir! Ich sehe klar, ich weiß, die Rüstungen sind die Ursache des Krieges. Wenn die Nationen nicht rüsteten, würde es nie zu dem befürchteten Kriege kommen. Also, die Versicherungen, daß man für den Frieden rüstet, sind Lügen, im besten Fall Selbst- betrug. Aber wa� enthält denn dieses hysterische Rüsten, das die Nationen zwingt, ihre Hilfsmittel für das Unfruchtbarste von allein zu opfern? Mißtrauen und Furcht. Meinen Nachbar, dessen Eisenbahnen über meine Grenze hineingehen, dessen Schiffe meine Häfen anlanien, mit dem ich in ununterbrochener Geschäftsverbin- dung stehe, diesen Nachbar Hab ich im Verdacht, mich überfallen zu wollen. Seine Gründe? Natürlicherweise einen Teil meines Landes zu erobern und einen größeren Kriegsschadenersatz zu er- pressen. Ist cs wahrscheinlich, daß mein Nachbar das tut? Damit er cs wirklich könnte, muß ich natürlich davon ausgehen, daß er kein Ehrenmann ist. Ein anständiger und loyaler Mit- bürger überfällt und plündert keinen schuldlosen Nachbar. Eine Nation, die auf Ehre hält, tut es ebensowenig... Du schüttelst den Kops, Del Ponte, machst ein ungläubiges Gesicht. Du denkst natürlich an den Eigennutz, die Mißgunst und all die- unzähligen schlechten Leidenschaften, die nach der Ansicht der meisten Leute faktisch die Welt regieren. Ich leugne keineswegs, daß sie mit ein- wirken. Aber ich bestreite, daß einzig und allein die schlechten Triebe einer Nation hinreichend sind, um einen Krieg hervorzu- rufen. Wir wollen die Fragen der Reihe nach durchgehen. Gesetzt, eine Nation ruft Tag für Tag mit ihren Tausenden von Stimmen dem Aachbar über die Grenze zu: Du bist nicht ehrenhaft. Du sinnst darauf, mich im Schlaf zu überfallen; was wird die Folge sein, glaubst Du? Anfangs zuckt der im Grunde ehrenhafte Nachbar die Schultern und kümmert sich nicht um die Rufe. Aber wenn sie sich immerwährend wiederholen, toird er zum Nochdcnien gezwungen. Irgend etwas liegt unter diesem Geschrei, sagt er zu sich selbst. Und da er weiß, daß seine Gedanken ehren- Haft und seine Absichten rein sind, ruft er zurück: Lügen! Der erste Schreihals hat sich schon so in Hitze gebrüllt, daß er nicht länger seine Worte wählt, er steht an der Grenze der Hysterie. Es ist entsetzlich, Del Ponte, wenn die Völker hysterisch werden. Sie begehen dann Handlungen, die sie bitter bereuen müssen, Hand- lungen, die sich nicht verzeihen lassen. Gut. jetzt ist das Gezänk im Gange. Die Zeitungen beschäftigen sich mit der großen Frage, die nie eine Frage geworden wäre, wenn sie sie nicht dazu gemacht hätten, die Broschüren kommen. Die Gemüter geraten in Wallung, die Leidenschaften flammen auf. Und alles mündet in ein ein- ziges Wort aus: Rüstungen. Jetzt lautet die Anklage:Das ganze Nachbarvolk, mit dem ich täglich Geschäfte mache und in stän- digcr Verbindung stehe, ist unehrenhaft, vom Herrscher des Landes bis zum Bettler an der Kirchentür. Sein einziger Gedanke ist, mich anzufallen." Der Nachbar, der am liebsten gesehen hätte, daß hie Sache bei einer verhältnismäßig unschuldigen Zeitungspolemfk geblieben loäre, ballt die Fäuste. Er hat im glücklichsten Fall niemals an diesen Krieg gedacht. Aber da er immerfort davon reden hört, brennt er sich in sein Bewußtsein ein. Warum nicht? fragt er sich, falls er der Stärkste von den beiden ist. Und dann fügt er hinzu:ich habe mich ehrenhaft und korrekt betragen, nie- mals Veranlassung zu solchem Mißtrauen gegeben. Und gleichviel, ob ich jetzt den Schreihals anfalle oder nicht, ist meine Lage die» selbe. Sie wird sogar schlechter, wenn ich ihn nicht angreife, man würde es mir als Schwäche, vielleicht als Furcht auslegen." Laß uns einen großen und einen kleinen Staat in dieser Si- tuation denken. Bei dem kleineren wird plötzlich der Ruf erhoben. um eine Verlängerung der Wehrpflicht, eine Vergrößerung der Flotte, was weiß ich, zu erzwingen. Die Rüftungseiferer setzen ihren Willen durch, die Nation schiebt die eine oder andere notweu- dige Reform auf, und der Nachbar beobachtet mit steigendem Miß- trauen die hitzige Bewegung. Er fragt sich, was liegt eigentlich dahinter? Die Antwort bleibt aus, das Ganze ist ein endloses Gewirr von falschen Hoffnungen und betrügerischen Wünschen. Der Nachbar, gegen den sich das Rüsten richtet, pariert den Stoß, indem er ein Armeekorps gegen die Grenze vorschiebt oder doppelt soviele neue Panzerschiffe baut. Falls er es nicht vorzseht, das Gewirr, das ein anderer versitzt hat, mit dem Schwert zu durchhauen."