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Fortschritts und der so föstlichen„ erhabenen" Zivilisation, daß es[ jedesmal scheint, der Teufel habe sie diktiert". Wenn man diese Geschichten, deren reiner künstlerischer Wirkung nur ein etwas über­triebener dandyhafter Ton Abbruch tut, liest, möchte man wirklich mit der katholischen Kirche glauben, daß jede Leidenschaft ihr Dämonium hat", und es ist auch echt katholisch, wie hier das Weib ale divinae legis prima desertrix" erscheint.

Meteorologisches.

sic Tägliche Wetterfarten der ganzen nördlichen albtugel. Der Beginn des Jahres 1914 hat der Wetterkunde einen neuen Fortschritt gebracht, der allgemeine Beachtung verdient. Der Bereich der täglichen Wetterkarten war bisher recht beschränkt, denn sie erschienen nur für einzelne kleinere Teile der Erdoberfläche. Ritterlich und edel steht neben diesen Villiers de l'Isle Adam  . So selbstverständlich für Europa   und für die Vereinigten Staaten  , Er kennt, wie Poe, Träume von überirdischem Glänzen, und kennt, ferner für Ostasien   und einen Teil Australiens  . Seit wenigen wie Hofmann, das Fremde, das in der menschlichen Hülle steckt. Jahren sind die Bestrebungen darauf gerichtet gewesen, eine Gr­Seine Weltanschauung ist aus katholischen Bestandteilen und aus weiterung insbesondere über Asien   herbeizuführen. Das Jdeal, täg­Hegelscher Philosophie gebildet. Sein ganzer Hazz gilt dem Positi- lich Wetterfarten für die ganze Erde zusammenstellen zu können, liegt vismus, der schwarzen Wissenschaft", deren Eigentümlichkeit es freilich noch in weiter Ferne. Aber es wäre schon eine wichtige ist, die Seele ewig zu hassen". Er hat einen geradezu furchtbaren, Neuerung, wenn man auf einer Karte die gleichzeitige Wetterlage in seiner ganzen Anlage verbrecherischen Typ eines Vertreters des über dem ganzen Festland von Europa   und Asien   über­positivistischen Gedankens dargestellt:„ Tribulat Bonhommet", den schauen könnte. Das Ziel ist durch eine vom 1. Januar an durch selbstbewußten innersten Gedanken des modernen Menschen". das Wetterbureau in Washington   ersonnene Einrichtung erreicht und Seine Auffassung von der menschlichen Natur legt Villiers in den fogar übertroffen worden. Sazz:„ Der unsichtbare Körper ist so wenig wirklich, daß es in Diese Anstalt, die sich in den letzten Jahrzehnten in hervor manchen Fällen gar nicht einmal ein Mensch ist, der in der mensch- ragendem Maße entwickelt hat, ist zu dem fühnen Entschluß ge­lichen Gestalt stedt." Sein Werk ist eine Schöpfung von höchster kommen, täglich eine Wetterkarte von der ganzen nördlichen Halb­Geistigkeit. Seine Meisterschöpfung ist seine Dichtung vom fünft- fugel herauszugeben. Sie befigt ein entsprechend großes Format lichen Menschen:„ Edisons Weib der Zukunft". Es ist die kühnste und wird nach den Wetterbeobachtungen zusammengestellt, die von Konzeption des an der Wirklichkeit leidenden menschlichen Ver- den Stationen der Vereinigten Staaten   und von 41 ausländischen zweiflungsmutes, wie hier die Welt des Uebernatürlichen, die Welt Wetterwarten eingehen. Auch darin ist eine Neuerung geschehen, daß der Imagination beschworen wird. Was wir an der Wirklichkeit außer den schwarzen Jiobaren( Linien gleichen Luftdrucks) die haben, ist nur Illusion; ist nur Spiegelung unseres Ichs. Weshalb Temperaturverteilung nicht durch Ziffern bei den einzelnen Sta also nicht die Illusion aus erster Hand, weshalb nicht das Künstliche tionen wie auf unseren gewöhnlichen Wetterkarten, sondern gleichfalls um jeden Preis? fragt Edison. Und er schafft das Künstliche, das durch Linien( Isothermen) in roter Farbe veranschaulicht wird. künstliche Weib: Hadaly, das Ideal. So fahre sie denn hin, die Das Netz bedeckt nicht nicht nur die Festländer, sondern auch die vorgebliche Wirklichkeit, diese uralte Betrügerin. Was ich Ihnen Meeresflächen, doch sind die Linien nur dort ausgezogen worden, biete, ist, das Künstliche zu erproben." Zu nennen wären auch wo eine dichtere Zahl von Stationen für einen genauen Verlauf Maupassant  , Maeterlinc und der irre Büßer Strindberg. gewährleistet, während sie in Landgebieten wie Sibirien   oder über In den letzten Jahren ist auch bei uns ein neuer Geschmad am dem Meer in gestrichelter Ausführung als weniger sicher gefenn­Grauen erwacht. Manches, wie„ Haschisch" von Oskar A. H. zeichnet werden. Die Verwirklichung dieser Karten wird einen Schmiß, ist artistisch gut, aber nur von der Literatur gezeugt. starten Ansporn für die Erfüllung eines weiteren Plans geben, der Tiefer geht Meyrink   in" Orchideen" und" Wachsfigurenkabinett". vor wenigen Jahren zuerst vom Leiter des staatlichen Wetterdienstes Man fühlt, daß ein Weltgefühl hinter seinen Geschichten sich weitet; in Rußland  , General Rykatscheff, vorgeschlagen und erörtert worden aber man fühlt auch, daß das letzte Wort seiner Weisheit noch nicht ist und auf eine Wetterkarte für Eurasien  , also Europa   und gesprochen. Interessant ist auch Hanns Heinz Ewers  . Er liebt ganz Asien  , abzielt, die jeden zweiten Tag erscheinen soll. Die Bee : das Grauen, die starken Nervensensationen, und eine unbezwing- gründung dieser Karte ist jetzt für das Jahr 1915 in Aussicht ge­liche intellektuelle Neugier, eine Lust, einzudringen, läßt ihn seine nommen worden. Sie wird für dies Gebiet wahrscheinlich noch Motive bis ins letzte durchgründen. Nur fehlt es bei Ewers manch- genauer sein, aber die neue amerikanische   Karte hat den Vorzug mal am Artistischen; die Feinheit des Gefühls geht ihm etwas ab. der größeren Ausdehnung und des täglichen Erscheinens. Sie wird Ganz aus der Tiefe aber kommt der Maler- Dichter Alfred Kubin  . auch die Wissenschaft der Wettervoraussage mächtig fördern und Wenn Ewers   nichts Halluzinatives hat, so wirkt er ganz seherhaft. sicher dazu beitragen, daß neue Wetterwarten dort angelegt werden, In seinem Roman Die andre Seite" entwirft er in der schmerzlich wo sich jetzt noch Lücken am meisten fühlbar machen. Auf der quälenden Strichelmanier seiner Zeichnungen Bilder vom Unter- neuen Karte ist auch bereits die von Bjerknes vorgeschlagene Einheit gang seiner Traumstadt Perle, die wie ein schmußiger Strom von für den Luftdruck, das Bar, zu Grunde gelegt worden. Grauen und Ekel sind. Das Buch sucht an den Grundmythus der Welt zu greifen. Der Demiurg ist ein Zwitter", ist der Schluß. Schaffen und Zerstören sind nur zwei Seiten derselben Macht.

Wir sehen Gestalten, seltsam trauerumweht, vor uns ins : Dunkel hineinschreiten, wo Grausen und Entsehen wohnen. Schauer und Angst fühlen wir, die an die Wurzel unseres Wesens fassen. Aber wo jene gingen, wird es hell, und neues Land, Seelenland, liegt vor uns. Sie aber schreiten weiter, mit keinem Blick dem freundlichen Glänzen des Lichtes zugewandt, bis ihr Weg sich im Unendlichen verliert.

Kleines Feuilleton.

Erziehung und Unterricht,

Physiologisches.

Die Dienste der Nase. Die Nase ist entschieden der charaktervollste Teil des menschlichen Gesichts und es erscheint dem­nach wie ein Widerspruch, daß die Dienstleistungen dieses Organs von verhältnismäßig geringer Bedeutung sein sollten. Geht jemand seiner Nase verlustig oder erleidet er eine dauernde Beschädigung au seinem Gesichtsvorsprung, so wird er den Schaden davon hauptsäch­lich in der Berunstaltung empfinden. Die Tragweite scheint also eine wesentlich andere zu sein als bei dem Verlust eines Auges oder auch nur einer Ohrmuschel. Ebenso wird eine Einbuße des Geruchs niemals in Vergleich gesetzt werden mit Blindheit oder Taubheit, und es gibt namentlich im Alter unzählige Leute, die sich auf ihren Geruch kaum noch verlassen können, ohne besonders darunter zu Leiden.

Die Kinderlefeballenbewegung macht in letter scheinlich überhaupt wichtiger sind als ihre ganze Betätigung als Die Nase hat aber noch andere Aufgaben zu erfüllen, die wahr­Beit weitere Fortschritte. Fast fortgesetzt wird aus den verschiedenen Sinnesorgan. Die Fortschritte der Medizin und Gefundheitspflege Städten Deutschlands   über die Errichtung neuer Kinderlesehallen haben die Notwendigkeit der Nasenatmung immer schärfer erkennen berichtet. Jn Berlin  , das ja in Wolfsbildungsdingen sonst nicht lassen. Dr. Paget hat sich jetzt in einer besonderen Schrift um den gerade an der Spige marschiert, bestehen neuerdings neben ver­schiedenen privaten Kinderlesehallen auch zwei städtische. Fast in Nachweis bemüht, daß alle anderen Leistungen der Nase schlechthin allen Städten werden die Kinderlesehallen von Vereinen unterhalten. als nebensächlich betrachtet werden können neben ihrer Aufgabe zur Die meist nicht sehr bedeutenden Mittel werden durch private temluft, ehe sie in die Lungen gelangt, ist sicher schon eine wertvolle Filtrierung der eingeatmeten Luft. Auch die Vorwärmung der die Lefezimmer nur an zwei oder drei Nachmittagen in der Woche Eigenschaft der Nasenatmung. Man versuche nur einmal, bei scharfem geöffnet und meistens im Sommer ganz geschlossen. Die Bernhard Frost, wie dieser Winter ihn endlich wieder einmal gebracht hat, den Kahn- Lesehalle in Mannheim   verfügt für den Sommer über ein Unterschied zwischen Mund- und Nasenatmung auszuproben, und man schattiges Pläßchen, an dem die Kleinen dann ihre Bücher lesen können. wird nicht im Zweifel darüber bleiben, daß die Nasenatmung allein Der Besuch der Kinderlesehallen ist fast an allen Orten gut; er wird gesundheitsgemäß ist, und vermutlich geben sich auch die Menschen, durch das Wetter etwas beeinflußt, da an schönen Tagen die Kinder die sonst die Nasenatmung vernachlässigen, im Winter ganz von lieber draußen spielen, auch an Eisbahntagen ist der Besuch weniger selbst die größte Mühe, sich ihrer zu bedienen. Dr. Paget geht wohl start, da sich die Jugend dann auf dem Eise tummelt. Neuerdings zu weit mit seiner Behauptung, daß auch fast alle gefunden Leute hat eine gewisse Bewegung gegen die Kinderlesehallen eingefeßt, die volle Fähigkeit der Nafenatmung verloren haben. Er begründet die wohl darauf zurückzuführen ist, daß man den Wert der Kinder- diese Annahme dadurch, daß die Nasenmuskeln durch Mangel an Ge lesehallen, wie den der Lesezimmer für Erwachsene, anfangs überbrauch erschlaffen, so daß die Seitenwände der Nase bei der Ein­fchäßt hat. Einen nachhaltigen Einfluß kann man natürlich so atmung zusammenfallen und der Luft den Durchweg versperren. schnell nicht feststellen. Ist es nicht aber schon ein Fortschritt, Butreffend ist diese Aussage wahrscheinlich fast immer für eine wenn den Kindern, die oft ein recht ungemütliches Heim haben, haftige Atmung, wie sie bei sehr schneller Gangart oder beim Lauf ein Plätzchen und Bücher zum Lesen geboten werden, und sie so das wundersame Rauschen im deutschen   Dichterwald zum ersten Male empfinden können!

eintritt.

Berantw. Nedakteur: Alfred Wielepp, Neukölln.

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