Nr. 279.- 1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Freitag, 3. Dezember.
Schäfer, Du drückst uns so sehr!
Bon Emil Unger.
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Als der deutsch - französische Krieg beendet war, nahm der Hinnes- Peter seine alte Tätigkeit wieder auf, das heißt, er hütete die Schafe wie ehemals. Nur daß der Boden, auf dem seine Tiere weideten, jetzt deutsch war. Das wurmte den Peter nicht wenig, wie ihm ja überhaupt der Verlauf des Krieges recht nahe ging. Immer und immer wieder erklärte er, daß, wenn alle so gewesen wären, wie er, der Peter, die Deutschen nicht gesiegt hätten. So aber hatten sie gesiegt, und den Peter schüttelte darob die Wut. Ihn, der den ganzen Feldzug als Hornist mitgemacht und so oft zum Sturm geblasen hatte. Verkauft und verraten sei Frankreich worden, und die großen Herren seien Schuld an dem unglückseligen Ende des Kampfes, behauptete der Hinnes- Peter und nicht er allein. Aus purem Ingrimm nannte er seine beiden Hunde nur noch Mac Mahon " und" Bazaine ". Peter hütete die Schafe der Gemeinde Altenstadt auf den blutgetränkten Feldern des Geisberges, der am 4. August in erbittertem Ringen von den Deutschen genommen wurde. Fast kein Acker war da, in dem nicht Gefallene ruhten. Ueberall ragten schwarze Holzkreuze auf und redeten in ihrer Schlichtheit und großen Anzahl eine erfchütternde Sprache. Bald nach der Schlacht wurden die Felder wieder bestellt. Der Bauer lenkte den Pflug darüber oder schwang im frischen Morgenwind die blizende Sense. Die Zeit wob Schleier des Vergessens über das graufige Ereignis und ließ es verblassen unter dem Wechsel des Alltäglichen. Nur Peter vergaß nicht. Er schlief, wie die Schäfer jener Gegend alle, im„ Karren". Der war gerade groß genug, daß ein Mensch darin kampieren kann. Mit jedem Tag wechselten Karren und Pferch ihren Standort.
Da saß nun Peter so manche Nacht unterm flimmernden Sternenhimmel, rauchend und grübelnd. Oder er lag in seinem engen Schlafwagen und sinnierte. Er hatte den Krieg noch nicht überwunden. Am Tage fonnte er sich aussprechen, da ſtellten sich auf eine furze Weile immer Leute ein, die fich gerne mal mit dem Schäfer unterhielten. In den langen Nächten aber war er einsam, seeleneinsam. Da hatte er nur die Schafe und Hunde um fich und hörte nur die Stimme des Windes, der in den Baumkronen
rauichte.
immerfort den weinerlichen Ruf hören: so sehr!" Immer stärker schwoll das wildes, drohendes Getöse übergehend: sehr!"
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„ Schäfer, Du drückst uns Weinen an, zulegt in ein Schäfer, Du drückst uns so
was er sich vorgenommen hatte, wie auch die Pariser Zeitungen behaupteten, die sich fortwährend mit seinem Tun und Treiben be schäftigten, und die auch von seiner eigensinnigen Steuerverweigerung Notiz genommen hatten. Auf diese Weise erhielt auch der Pariser Alle guten Geister loben den Herrn", betete der Schäfer mit Magistrat Kenntnis von dem Vorfall, und es wurde in seiner zuckenden Lippen. Mit diesem Spruch hatten seine Mutter und Groß- nächsten Sizung, noch bevor der Exekutor bei Rousseau erschienen mutter sich die bösen Geister vom Leibe gehalten; diesmal half es war, beratschlagt, ob man sein Bett mit Beschlag belegen solle. Die nicht. Das entsetzliche Treiben um seinen Karren dauerte fort. Wie Stadtvertretung entschied indessen nach reiflicher Ueberlegung mit glühendes Eisen bohrte sich der Klagelant in sein Herz: Schäfer, Stimmenmehrheit, daß dem Verfasser der„ Neuen Heloise" in Anbetracht Du drückst uns so sehr!" seiner großen Armut und im Hinblick auf die Berühmtheit, deren Die Turmuhr im Dorfe schlug 3/41. Peter hörte es, in Schweiß er sich erfreute, die Kopfsteuer von drei Livres und zwölf Sous gebadet. Er atmete ettvas freier. Noch eine Viertelstunde, dann großmütig erlassen werden solle. Der eigensinnige Philosoph mußte die unheimliche Gesellschaft verschwinden, mußte Ruhe ein- hatte es also in der Tat fertiggebracht, seinen Willen durchzusetzen; treten. Das aber war für Peter schon ausgemacht: in dem Karren aber, wie die Pariser Zeitungen damals bemerkten, nicht gerade zur hatte er zum letztenmal gelegen. Lieber den Schäferberuf auf- Ehre der Literatur, da jedes Dienstmädchen und jeder Lumpengeben, als noch einmal so eine Nacht durchkosten. Die Minuten sammler anstandslos denselben Steuerbetrag gezahlt habe, den verrannen so langfam, als hätten sie eine Zentnerlast am Rousseau verweigerte. Freilich hätte man auch mit den DienstFuße. Immerhin zehn mußten doch schon vergangen sein, mädchen und mit den Lumpensammlern nicht so viel Umstände gefeit die Uhr geschlagen hatte. Um n so dringlicher, bittender, macht wie mit dem berühmten Philosophen. Jean Jacques Rouſſeau weinerlicher umtoste sein Häuschen das erschütternde:„ Schäfer, aber war froh, dieser robesten Art der Personalsteuer, die die SteuerDu drückst uns so sehr!" O Gott! Peter schrie auf. pflichtigen ohne Rücksicht auf Vermögen und Einkommen gleich hoch Sein Karren bewegte sich und rollte langsam über die holperige traf, aus dem Wege gegangen zu sein. Erde. Er hörte das Rad quietichen. Was machten bloß Mac Mahon und Bazaine, seine Hunde? Keinen Laut stießen sie aus. Dabei fuhr der Wagen immer weiter. Peter troch zum Schlupfloch hin. Die Neugierde meisterte die Angst. In Mondschein getaucht lag die Die jüngste Sigung der Pariser Alademie der Heilkunde brachte Landschaft da. Es wimmelte von Soldaten, deutschen und französi eine Ueberraschung: Dr. A. Guépin führte einen Soldaten von schen, auf dem Acker. Sie hatten schreckhaft knochige Gesichter und 22 Jahren vor, dem er im Februar 1915 ein Drittel der linken Gegeisterhaft starre Augen. Jener aber, der den Wagen schob, war ein hirnhälfte wegoperiert hatte. Der Patient befindet sich heute ausriesenhafter Bayer ohne Kopf. Peter sah ihn ganz genau. Der gezeichnet, seine Heilung ist so gut gelungen, daß er höchstwahrSchatten, den seine Gestalt auf dem Felde hinterließ, hatte die Länge scheinlich wieder Garnisondienst tun wird. wenn er nicht sogar an des Dorffirchturms. Peter sah den Lenker mit breiten Beinen über die Front zurückkehrt. Wie Guépin bei seiner Vorstellung ausführte, den Acker stampfen und die Arme zitterten unter der Last des hat er in diesem wie in verschiedenen anderen Fällen feststellen Wagens. Jetzt gab es einen Ruck, und der Karren hielt. Er hatte tönnen, daß eine mehr oder weniger schnelle und umfangreiche Abdie Furche überschritten, nun stand er auf dem Nachbargrundstück lösung eines Teiles der Gehirnsubstanz in dem betreffenden und rührte sich nicht mehr. Der Ruf:„ Schäfer, Du drückst uns so Verwundeten verhältnismäßig geringfügige Erschütterungen hervorfehr!" war verstummt. rief, die sich in feinem Fall mit den Gesundheitsschädigungen berIn diesem Augenblick verkündete die Uhr die erste Morgenstunde. gleichen ließen, die sich etwa bei der Operation von Gehirnbrüchen Ein gellendes Gelächter erschütterte noch einmal die Luft, dann war oder bei der Deffnung von Gehirnabszessen ergeben; das von ihm alles still in der Runde. Friedlich breitete sich der Ader mit angewandte Verfahren führt, wie er versicherte, im Gegenteil dazu, dem Massengrab aus, nur das schwarze Holzkreuz lag geknickt in die Gehirnfunktionen in furzer Zeit wieder vollkommen normal zu den Stoppeln. gestalten. Da Guépins Mitteilungen die bisherigen Anschauungen über chirurgische Eingriffe im Gehirn umzuwerfen scheinen, hat die gelehrte Körperschaft eines ihrer Mitglieder mit einem besonderen Berichte über die Guépinsche Methode beauftragt.
Ein Mann mit operiertem Gehirn.
Notizen.
Musikchronit. Das Blüthner- Orchester veranstaltet am Sonntag, den 5. Dezember, abends 7½½ Uhr, im Blüthnerſaale seinen zweiten Wagner Abend unter Leitung von Paul.Scheinpflug .
-Beitungspapier als Kartoffelschutz. In der " Bapierzeitung" werden günstige Erfahrungen über den Schutz von Kartoffeln durch Zeitungspapier mitgeteilt. Auf eine Brettunterlage wurde eine ziemlich dicke Schicht von Zeitungspapier gebreitet, hierauf tamen die Kartoffeln, und auch zwischen Wand und Kartoffeln wurde Papier gesteckt. Schließlich wurden die Kartoffeln mit einer dicken Schicht Zeitungspapier zugedeckt, aber so, daß genügender Luftzutritt blieb. Es gelang auf diese Art, stets einen Vorrat von drei Bentner Startoffeln so aufzubewahren, daß sich innerhalb zwei Jahren keine nasse oder faule Kartoffel in den Vorräten zeigte.
In einer solchen Nacht war es, wo Peter Karren und Herde im Stich ließ und auf und davon ging. Der September hatte sich mit Stürmen und Wettern eingestellt. In einer Nacht tobte es ganz besonders wild. Beter konnte nicht einschlafen und wälzte sich So ungefähr erzählte der Schäfer später seine Erlebnisse, als er rubelos auf seinem Lager herum. Draußen heulte der Sturm um fich vor Gericht verantworten mußte, erstens weil er plößlich aus die Hütte. Von Zeit zu Zeit setzte ein Regenschauer ein und dem Dienst gegangen war, und zweitens, weil er den Pferch sich schwere Tropfen trommelten auf das Holzdach. Schwarzes, zer- felbst überlassen hatte. Die Schafe hatten den Pferch gesprengt rissenes Gewölf glitt eilig am nächtlichen Himmel hin. Schon und erheblichen Schaden angerichtet. Das Gericht nahm die Ermehrere Male hatte Peter hinaus geschaut. Seine Herde drängte zählung Peters als eine phantasievolle Ausrede auf und verurteilte unruhig im Pferch umber, zuweilen fnurrten auch die Hunde unter den Geisterseher. Peter aber behauptete sein Leben lang, daß ihm dem Wagen. Dann war er wieder eingeschlafen. Tief in der Nacht Unrecht geschehen sei und jener Vorgang sich tatsächlich so abgespielt schredte er, von quälenden Träumen geplagt, auf. Aus dem Dorf habe. herauf klangen die schweren Schläge der Turmuhr. Peter zählte 12 mal. Er war im Grunde seiner Seele abergläubisch, wenngleich er es nach außen hin stets hoch und teuer bestritten batte. Schon oft hatten ihn solcherlei Anwandlungen gepackt, heute ließen sie ihn nicht los. Jetzt machte er sich Vorwürfe, daß er diesen Acker zu seinem Standort gewählt hatte, der ein besonders großes Massengrab barg. Es ruhten unter ihm deutsche und französische Soldaten Bevor der in späteren Jahren zum Murrtopf und Menschenfeind in reicher Anzahl. Ach, wenn doch bloß die Nacht vorüber wäre! gewordene berühmte französische Philosoph seine legte UnterkunftsDer Schäfer büllte sich fröftelnd in seine Decke. Aber Ruhe Stätte zu Ermenonville fand, lebte er ein Jahrzehnt lang in Paris , fand er nicht. Es stöbnte und flagte und wimmerte um ihn ber, und zwar in der Straße Plutriere, wo er im fünften Stockwerk eines daß ihm angst und bange wurde. Na, wenn seine Kriegskameraden hohen, düsteren Hauses eine schlechte Wohnung inne hatte. Starr hätten sehen können, wie er hier um Mitternacht im Geister- sinnig wies er die gutgemeinten Unterſtüßungen seiner Freunde und- Zwölf Sekunden Lebensdauer einer Kanone Der Schäfer zweifelte nicht mehr, daß einer zahlreichen Verehrer zurück und ernährte sich fümmerlich durch errechnet der Prometheus" für ein englisches 34-8entimeter- Geſchüß. Draußen Beniüen, jeien, Men bei eelen dat Rotenbidreigen. Damals wurde vom Barijer Magiftrat she als een fan bas Stampnenrohr als Maſchine betrachtet, ſo iſt es nur toten Krieger, die zu dieser Zeit sich hier zusammen fanden. Bald gemeine Kopfsteuer zur Deckung notwendiger städtischer Ausgaben in den Augenblicken tätig oder lebendig, in denen die Kugel durch beraber or the Stimmen, bald berhaltenes" Beinen und ausgeschrieben, und Jean Rousseau blieb vom Steuerzettel natürlich, das Rohr durchgeht. Zweifellos iſt dieſe Art der Betrachtung bedazwischen gellendes Gelächter, daß es ihm falt über den Rücken nicht verschont. Da ihm jedoch diese Art der Besteuerung gründlich rechtigt, denn auch bei irgend einer anderen Maschine wird man, lief. Und wieder seufzte er:„ Ach, daß doch bloß die Nacht vorüber mißfiel, weigerte er sich, zu bezahlen, und er untersagte auch bei wenn man sich ein Bild ihrer Lebensdauer verschaffen will, in gleicher wäre." Sicher tanzten und woben die nächtlichen Gäste um seinen Strafe seines hohen, ewigen Zornes den vertrauten Freunden und seiner Weise vorgehen. Tut man dies bei der Kanone, d. h. summiert man Bferch herum, und einzelne mochten wohl gar auf dem Dache feines Frau Therese, den geforderten Steuerbetrag etwa gegen feinen die Beit, in der das Rohr tatsächlich in Anspruch genommen wird, Karrens fißen. Da wurde nicht soeben nach ihm gerufen? Willen an die Kämmerei zu senden. Man machte ihn darauf auf- io tommt man für das englische 34-3entimeter- Geschüß auf die unPeters Zähne hämmerten aufeinander. Jezt war es ganz nahe bei merkiam, daß die Steuererheber feine besondere Hochachtung für glaublich furze Zeit von zwölf Sekunden. Die Eintagsfliege ist demihm. Zu dem Schlupfloch herein sprach eine weinerliche Männers berühmte Schriftsteller hätten, und daß sie sich wenig um feinen nach gegenüber dem Kanonenrohr als Methusalem anzusehen. Wenn stimme auf französisch: Schäfer, Du drückst uns so sehr!" Und Unwillen fümmern, sondern ihm unfehlbar, ihrer Pflicht gemäß, man bedenkt, wie groß der Arbeits- und Zeitaufwand zur Herstellung zehn, zwanzig, hundert Stimmen wiederholten:„ Schäfer, Du drückst Exekution ins Haus schicken würden.„ Gut", verfeẞte Rousseau . eines solchen Geschüßes ist, und hinzurechnet, was an Arbeitskraft uns so sehr!" mögen sie sich immerhin meines Bettes und meines Zimmers notwendig ist für die Erzeugung der Munition, dann muß, ganz Auf deutsch und franzöfifch flang es ihm ins Dhr. Peter rollte bemächtigen. Dann gehe ich aufs freie Feld, fete mich abgesehen davon, daß die schließliche Arbeitsleistung der Kanone eine fich in einer Ecke zusammen wie ein Jgel und schloß krampfbaft die unter einen Baum und erwarte dort den Tod." Der rein zerstörende ist, dazu kommen, daß der Arbeitsaufwand zur Augen. Aber die Ohren fonnte er nicht verstopfen. So mußte, er mürrische Philosoph war gewiß ganz der Mann dazu, das zu tun, Lebensdauer in gar feinem Verhältnis steht.
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Die Schicksalsmaus.
Eine Erzählung von Tieren und Menschen. Von Harald Tandrup.
hier weiß man vor lauter Sachen gar nicht, was man taufen soll."
" Ich beneide Sie oft, Andersen," begann Maren nach einer furzen Pause,„ Sie können doch wieder fort, wenn Sie wollen."
,, Wie meinen Sie das?"
Sie können zu Ihrem alten Meister zurück." ,, Ach nein, Jungfer."
Aber Maren gestand ehrlich, daß sowohl sie wie der Vater, jezt, nachdem der erste Schmerz überstanden war, es für das beste hielten, daß der liebe Gott die Mutter zu ,, Aber haben Sie denn nicht gesagt, er warte auf Sie?" sich genommen habe. Sie sei sich und ihnen nur eine Last gewesen. ,, Gewiß, das tut er auch, Jungfer Larsen; Sie dürfen Hiermit war Andersens Mission eigentlich zu Ende; jedoch ja nicht glauben, daß ich lüge. Aber fort kann ich trotzdem er konnte sich nicht entschließen, aufzubrechen. Und während nicht." Maren dann Startoffeln schälte, sah Andersen mit einem Interesse zu, als sei diese Arbeit das Lustigste und Merkwürdigste, was er jemals gesehen habe.
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,, Warum?"
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,, Ach, Andersen
Schnell wischte sie ihre Hände an der Küchenschürze ab, warf die Arme um seinen Hals und begann zu schluchzen. " Jungfer Larsen," stieß er hervor, Sie dürfen nicht meinen Sie haben doch mich." Werden Sie mich immer lieb haben, Andersen?" " mmer," antwortete er. Sind Sie böse, wenn ich Sie jett füffe?"
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,, Nein, gewiß nicht," erwiderte sie.
Natürlich dachten die beiden, sie seien allein; aber es saẞ dennoch jemand in der Nähe, der sie mit funkelnden Augen beobachtete. Das war Madame Grau, die sich auf dem Heimweg zu ihrer Wohnung befand, nachdem sie sich un" Ich kann nicht von Ihnen fort, Jungfer Larsen! Sogefähr eine Stunde mit der geräucherten Wurst unterhalten jett wissen Sie es." hatte. Maren wurde dunkelrot und wendete sich ab.
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Marens kleine, feste, rundliche Hand mit den kurzen, Sie steckte die Schnauze durch das Loch und pfiff so laut, dicken Fingern war nicht schön; aber sie griff ordentlich" Solche Späße sollten Sie nicht machen, Andersen", daß man es durch die ganze Küche hörte: zu und ließ das, was sie einmal gepackt hatte, nicht mehr los. sagte sie. ,, Ueberlegen Sie sich, was Sie tun, Jungfer. Ich bin Ihr Mund arbeitete mit den Fingern um die Wette;„ Ich Späße? Wie können Sie so etwas sagen, selbst verheiratet, tenne den Rummel. Es beginnt mit Wurstdenn Maren plauderte sehr gern, wenn es einmal dazu Jungfer! Ich habe es Ihnen noch nie zu gestehen gewagt, häuten und Käserinden, endet aber mit zwölf Jungen im tam. Fremden gegenüber war sie meist verlegen. Aber aber jetzt habe ich es gesagt und nehme es nicht mehr zurück. Monat und mit einem trockenen Stück Holz zum Nagen. Andersen erschien ihr wie einer der ihrigen er glich nicht Ich habe Sie lieb, Jungfer Larsen, ob Sie es nun wollen Heiraten Sie niemals, ich warne Sie!" im geringsten diesen Stadtherren, vor denen sie so großen oder nicht. Wohl weiß ich, daß ich das auf eine andere Weise Respekt hatte. sagen sollte Sie dürfen ja nicht glauben, ich sei so ungebildet, daß ich nicht wisse, was sich gehört. Wenn es ganz richtig sein sollte, hätte ich einen Blumenstrauß mitbringen und vor Ihnen auf die Knie fallen müssen. Aber wissen Sie, Jungfer Larsen, Blumen sind jetzt um Weihnachten so teuer." Prüfend schaute Maren ihn an.
Die jungen Leute sprachen immer von demselben: von ihrem Heimweh, vom Land, nach dem sie sich sehnten. " Ich glaube, ich werde niemals vergnügt, solange ich hier in Kopenhagen bin," sagte Andersen.
" Ich auch nicht," stimmte ihm Maren bei. Sie haben teine Ahnung, Andersen, wie ich mich nach einer grünen Weide sehne. Aber ich muß recht schön bleiben, wo ich bin." ,, Das kann ich mir denken. Larsen reist wohl nie?" " Der Vater sagt, er fönne Kopenhagen nie satt betommen. Er geht jeden Tag, stundenlang straßauf, Straßab."
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Nun, die Läden, Andersen, die sind doch schließlich ganz
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Meinetwegen mag das mit den Blumen sein wie es will, Andersen," sagte sie, obgleich ich Ihnen darin recht geben muß, daß sie hier in Kopenhagen unverschämte Preise dafür verlangen. Wenn ich mich nur darauf verlassen kann, daß Sie auch wirklich meinen, was Sie sagen."
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,, Hören Sie nur, wie das Vieh pfeift", sagte Andersen. " Ja, Sie reden natürlich zu Ihren Gunsten", pfiff die Madame gekränkt und verschwand.
Als Andersen eine Zeitlang in der unbequemen Stellung mit Marens Armen um seinen Hals dagestanden hatte, machte er sich vorsichtig von ihr los, denn Maren war sehr fräftig, er aber mager.
" Sie glauben nicht, wie froh ich bin", sagte er. " Ich auch", gestand sie lächelnd.
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„ Es ist zu schrecklich, Jungfer, wenn man ganz allein auf der Welt, in einer fremden Stadt, lebt und keinen Menschen hat, der sich um einen fümmert, wenn man frank werden und sogar sterben kann, ohne daß es jemand nahe
Wieder brachen Marens Tränen hervor.
Wie fürchterlich!" rief Andersen.„ Warum er das wohl" Jungfer Larsen!" rief Andersen mit Tränen in den geht." tut? Ja, wenn er noch auf dem Lande wäre, wo es Vieh Augen. Sehe ich wirklich aus wie ein schlechter, hinterliftiger und Aecker gibt aber hier, wo nichts als Menschen, Mensch?" ,, So etwas dürfen Sie nicht sagen, Andersen." ,, Nein, Andersen, nein, das tun Sie nicht" Pflastersteine und Läden zu sehen sind." - und jetzt Und sie warf sich aufs neue mit einer solchen Wucht schossen auch ihr die Tränen in die Augen. an seine Brust, daß er hintenüber gegen die Küchenwand Glauben Sie, ich könnte irgend einen Menschen und taumelte. " Finden Sie wirklich? Ich weiß nicht, wie das kommt, gar erst Sie, Jungfer Larsen, unglücklich machen? Oder Meinen Sie nicht, Jungfer Larsen, wir sollten du zuaber mir haben die Läden in Varde viel besser gefallen. trauen Sie mir jetzt, wo Sie Ihre Mutter verloren haben, einander sagen?" fragte cr. Sie waren zwar nicht so groß, aber viel, viel gemütlicher, schlechte Streiche zu?" ( Forts. folgt)
hübsch.“
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