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um sein Leben kämpft, auch der Wilddieb, der an das Element an hervorragender Stelle des politischen Teils einen Trinkspruch von der Gefahr gewöhnt ist, braucht keine lange Ausbildung, um ein Felig Dahn , der also lautet:

guter Soldat zu werden; ganz anders aber liegt die Sache bei der Masse des( deutschen ) Rekruten= materials, die von dem Wesen der Gefahr im

aterials, ga

allgemeinen gar leine Vorstellung hat."

Angesichts der letzten Behauptung, die ja( fiebe oben) die Forderung einer langen aktiven Dienstzeit begründen soll, möchten

"

von

Wir schrei'n zu viel Victoria ", Hurra" nndling- Klang- Gloria", Wir feiern zu viel Feste. Einst trieben anders wir das Spiel: Wir sprachen wenig, thaten viel Und die Art war die beste!

ant

anknüpften.

... Weiter wird es Aufgabe der Syndikate und Shuditats­verbände sein, wenn bei einer anhaltend rückläufigen Bewegung des Markts der Inlandsabjazz sich verringert, in Erwägung darüber einzutreten, wie der deutschen Getverbethätigkeit in ihrem Stampfe um die Behauptung und Erweiterung der ausländischen Abfaz: gebiete gegenüber den konkurrierenden Nationen ein fefter ind sicherer Rückhalt geboten werden kann. Hierbei handelt es sich feineswegs lediglich um die Interessen der Unternehmer, sondern in gleichem, wenn nicht höherem Maße um die Interessen der Arbeiter, die nur dann reichliche Gelegenheit zur Verwertung ihrer Arbeitskraft und hohen Lohn finden können, wenn der Absatz der er zeugten Güter sicher gestellt ist."

.. Die Handelskammer für den Kreis Essen steht auf dem Standpunkte, daß der Abschluß von Handelsverträgen auf thu 11= lichst lange Zeit mit gölten, welche die nationale Arbeit jeder Art ausreichend schüßen, im Jutereffe einer gedeihlichen Fortentwidlung des deutschen Wirtschaftslebens unbedingt geboten ist...."

Und in einem Aufsatz desselben Blatts fand sich eine historische wir doch die Redaktion des Militär- Wochenblatts" geziemend er- Parallele mit einer Warnung vor Glanz und Pomp, mit einer suchen, sich die neuesten Rechnungsergebnisse der Berufsgenossen- Bezugnahme auf die Lehre, daß der Glanz, der den Tagen des schaften ein wenig anzuschen. Von diesen Genossenschaften, die großen Kurfürsten und des großen Rönigs folgte, Preußen nicht Wie die deutschen Interessen, nicht lediglich derjenigen der Unfälle, deren Folgen länger als weiter, sondern zurück gebracht" habe. War das schon kritisch genug. Unternehmer, gefördert werden sollen, sagt der Bericht im folgenden. dreizehn Wochen dauern, also mur schwerere Unfälle fo gab der Specialmoniteur von der Hintertreppe des Herrn Nach Begründung der Forderungen in Bezug auf die Verkehrspolitif die entschädigen, wurden im Jahre 1899 nicht weniger als 106 036 folcher Johannes Miquel , Staatsbürger- Zeitung", auch und der wiederholten Betonung der Notwendigkeit der Pflege der etwas tiefere Baßtöne zum besten, die besonders Ereignisse verzeichnet. In den letzten 14 Jahren erlitt die deutsche Auslandsbeziehungen heißt es wörtlich weiter: einige und Ordensverleihungen dergleichen Arbeiterschaft in Summa 809 518 derartige Unfälle, macht im Jahre Ja, längst ehe das Hoffest angesagt war, find in sehr patrio durchschnittlich 57 823. Tödlich verliefen 81 881, also im Jahre fischen Organen sehr deutliche Warnungen erschienen, die nicht 5849; vollständige Krüppel wurden 29 200 Verunglückte, ohne Erfolg geblieben sind: ein offiziöse Beziehungen pflegendes somit im Jahre 2086; Teilfrüppel wurden 426 336, also 30 453 im rheinisches sah sich in den Stand gesetzt, dem Jahre. Diese Zahlen, in welchen die bei den Versicherungsanstalten Blan einer Häufung in der Verleihung von Baugewerks Berufsgenossenschaften angemeldeten Unfälle Fürstentiteln entgegen zu treten; fonnte sich auch nur ein nicht enthalten sind, dürften sind, dürften beweisen, von Zuschauer darüber täuschen, daß da einem Zwiespalt zwischen verant­dem Gerede, daß die Masse der deutschen Rekruten wortlichen und unverantwortlichen Einflüssen, zwischen Regierung dem Wesen der Gefahr feine Vorstellung habe, zu halten ist. Wenn und Hofleuten, die Oeffentlichteit zu hilfe gerufen wurde? das Militär- Wochenblatt" sonst keine Gründe für eine lange Dienst­zeit hat, kann es sich heimviolinspielen lassen. Es könnte auch nicht schaden, wenn das Militär- Wochenblatt" die obigen Zahlen ver­öffentlichen würde, damit einmal der in Offizierskreisen so weit verbreitete Glaube, daß die Civilisten verweichlichte Kerle seien rettifiziert wird.-

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Und die Nebellvähen, die eben den jüngsten gepfefferten Wiz vergnüglich genossen haben, frächzen Unheil und Verderben, weil andre Leute die Geschichte als eine Wissenschaft ehren, die nach Wahrheit strebt.

Wider den Brotwucher.

Die Verwaltungsbehörden von Berlin erheben dankenswerten Widerspruch gegen den geplanten Brotwucher, der die Massen der industriellen und kommerziellen Bevölkerung der Reichshauptstadt aufs schwerste heimsuchen würde.

umfaffen.

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ind

Die infolge des Beschlusses des Magistrats und der Stadt­verordnetenversammlung eingesetzte gemischte Deputation hat unter Für die steuerliche Belastung des Grundbesites ist eine Vorsiz des Oberbürgermeisters Kirschner getagt. In der Diskussion Entschließung der preußischen Regierung auf einen von Ab- ergab sich volle Einmütigkeit darüber, daß bei dem preußischen geordnetenhaus in der vorigen Seffion gefaßten Beschluß von Ministerium, dem Bundesrat und dem Reichstag energische Vor­00021 Interesse. Der Provinzverband der Haus- und Grundbesitzervereine ftellungen gemacht werden müssen, um jede die Vollsernährung und der Provinz Sachsen hatte um Erleichterung des Grundbefizes und Bollsgesundheit schwer schädigende Erhöhung der Zölle auf Brotkorn Soldatenmikhandlungen vor dem Militärgericht. Wegen des Gewerbebetriebs in der Kommunalbesteuerung petitioniert. Das zu verhindern. send a bil schwerer Körpermißhandlung eines untergebenen Haus überwies die Petition der Regierung als Material in dem Zu diesem Zweck wurde allseitig empfohlen, in einer stand am gestrigen Montag der Gefreite Krause vom Lauenburgischen Sinne, daß sie Veranlassung nehme, gemäß dem Wortlaut der Re- Petition an die bezeichneten Körperschaften die schädlichen solution vom 11. April 1899 auch bei Verteilung des Steuer­Jägerbataillon vor dem Oberkriegsgericht des III. Armeecorps. Der bebarfs auf die verschiedenen Steuerarten einer zu weit gehenden ein- Wirkungen der Kornzölle überhaupt nachzuweisen, und im besondren Angeklagte war Anfang des Jahrs 1899 Rekrutengefreiter in der feitigen Steuerbelastung durch die Gemeindeorgane entgegenzutreten. Scharfen Widerspruch gegen jede Erhöhung- wodurch die Lebens­erwähnten Truppe, die in Rageburg garnisoniert. Da er ein vor- Hierauf hat nun die Regierung folgende Antwort erteilt: Haltung der Voltsmassen noch tiefer herabgedrückt wird zu erheben. züglicher Soldat war, erhielt er den Rekruten Schwarz aus Bremen , Von einer allgemeinen Verfügung im Sinne des Beschlusses Die Petition foll mit reichem statistischen Material die Berliner der von recht schwerer Fassungsgabe war und deshalb mit den ist mit Rücksicht auf den Runderlaß vom 20. Oftober 1899, durch Berhältnisse berücksichtigend begründet werden, und alle ein­übrigen Refruten nicht gleichen Schritt halten. konnte, in seine den die Einführung einer Grundstener vom gemeinen schlägigen Gebiete des Berliner Volkslebens- Ernährung, Gesund­specielle Obhut überwiesen. Schwarz scheint es nun, wie aus der Wertempfohlen wird und der namentlich auch in seinen heit, Arbeitereinkommen, Kriminalitätsziffern, Jndustrie, sowie Einfluß gestrigen Verhandlung hervorging, während seiner Rekrutenzeit recht Schlußfägen bereits alles Erforderliche vorgesehen hat, Abstand der Zölle auf die Gemeindeaufgaben- Armen-, Waisen- und Kranken­schlimm gehabt zu haben. Er gehörte zur Korporalschaft des Ober­genommen worden. In den zur Kenntnis der Ministerialinstanz kommenden einzelnen Fällen wird einer zu weit gehenden ein pflege usw. jägers Gurt, der beim Bataillon im Ruf stand, der schneidigste seitigen Steuerbelastung des Grundbesitzes durch die Gemeinde- Die Deputation beschloß, ihre Aufgabe mit möglichster Be­Egerziermeister in demselben zu sein. Die Rekruten, die G. seinen Organe nach wie vor entgegengetreten." schleunigung zu erledigen und hofft, daß zahlreiche andre deutsche Vorgesezten vorführte, waren wohl die besten Eyerzierer, aber über Gegen die Einführung der Grundsteuer vom gemeinen Werte ist Städte sich dem Vorgehen der Reichshauptstadt anschließen werden, die Mittel, mit denen der Korporalschaftsführer operierte, giebt die gewiß nichts einzuwenden. Daß aber die Regierung durch ihre Ant- um die drohende Gefahr erfolgreich zu bekämpfen. Mit der Be­Leidensgeschichte des Rekruten Schwarz, die in der Sigung des wort den Hansagrariern ein solches Entgegenkommen beweist, ist schaffung des notwendigen statistischen Materials, sowie mit den gestrigen Oberkriegsgerichts aufgerollt wurde, ein anschauliches Bild. namentlich im Hinblick auf die herrschende Wohnungsnot ein neuer Entwurf der Petition wurde eine Subkommission, bestehend aus der Schwarz wurde von dem Oberjäger G. mittels Klopf- Beweis des Mangels an socialpolitischer Einsicht in den Regierungs- Stadträten Fischbed und Dr. Weigert sowie den Stadtverordneter peitsche und Hirschfänger erzogen. Der Rekrutengefreite St. freijen. o Heilmann, Dr. Nathan und Singer beauftragt. pillic affiftierte seinem Vorgesetzten getreulich und versuchte durch allerhand Ballestrems Adlerflug. Graf Ballestrem hat am 17. Januar Die Subtommission beginnt sofort die Ausführung der ihr ge beliebte lleine Kunststüde das verschüchterte blaffe Menschenkind, dem dem Kaiſer die Glückwünsche des Reichstags in einem seltsamen wordenen Arbeiten. gaichin am wohlsten war, wenn es abseits von seinen Kameraden still im Stil ausgerichtet. Winkel fizzen durfte, zu einem schneidigen Ererzierer zu machen. Es ist freilich nur die Konstatierung einer allbekannten ge­schichtlichen Thatsache, wenn ich ausspreche: Ohne die 200 jährige Zu den beliebten Erziehungsmitteln des Gefreiten Krause gehörte unter anderm auch Schlagen gegen die Kniescheiben und gegen den Königsgeschichte Preußens gebe es fein Deutsches Reich , feinen deutschen Reichstag." Auf den mächtigen Quadern 200 jährigen Unterleib des Rekruten, sowie auch ferner eine militärische Uebung, hohenzollernschen Königswaltens ruht fest und unerschütterlich der die dahin ausging, daß Schwarz 2-300 mal hinter einander mit stolze Bau des Deutschen Reichs . E. Majestät glorreicher Ahu erhobenen Fersen das Gewehr strecken mußte. Er mußte am Kletter- herr, der Begründer der preußischen Königswürde, König baum emporklimmen, sich an den Sprossen festhalten und die Knie in Friedrich I., muß schon vor 200 Jahren etwas dergleichen die Nähe der Hände heranbringen, so daß ihm infolge der Tortur geahnt und borgefühlt haben. die Hant in Feßen an den Händen herabhing. Und derartige Miß­handlungen mußte der bedauernswerte Mensch fast täglich durch­machen. Am 22. Februar vorigen Jahrs brach Schwarz plötzlich geistig zusammen. Er sah schwarze Männer vor sich in einem Loche figen, bei deren Anblick er in Tobsuchtsanfälle verfiel. Da der Zustand des Kranken sich nicht besserte, so wurde er nach dem Lazarett überführt, und hier wurde sein Zustand als hallucinatorische Verwirrtheit oder als Wir glauben Graf Ballestrems Frage beantworten zu können. atute Geistesstörung bezeichnet. In Friedrich I. hat das sicherlich nicht geahnt, hat doch sogar Wilhelm I. , diesem Zustand wurde der Kranke am 27. März nach der der die Kaiserkrone dann wirklich trug, diese Krone nicht nur Landes Frrenanstalt Sachsenberge in Mecklenburg überführt. nicht geahnt, sondern sogar gegen die Zumutung sich lange Zeit Durch die sehr sorgfältige ärztliche Pflege daselbst gelang es, den gesträubt! Patienten wieder herzustellen, so daß er am 31. Mai als gesund ent­

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Dieser erlauchte Monarch ließ nämlich zur Erinnerung an die Krömungsfeier zu Königsberg eine Denkmünze prägen, welche auf der einen Seite sein Brustbild, auf der andern Seite aber eine Königstrone zeigte mit der bedeutungsvollen Umschrift: Prima meae gentis"( Die erste in meinem Geschlecht). Schwebte dem Geiste des foeben gekrönten Monarchen, schon damals eine zweite, eine Saiferkrone, vor, welche im Laufe der Zeiten die Häupter feiner erlauchten Nachfolger schmücken sollte?"

Dr. Lieber, der Centrumsführer, der bereits vor etwa Jahres­laffen werden konnte. Sch. wurde nunmehr von Bataillons wegen frist lebensgefährlich erkrankt war, dann aber genas, ist, wie es heißt, bernommen, um so mehr, als die behandelnden Aerzte in ihrem abermals leidend. Nach dem Kölner Volksfreund" soll sein Zustand Gutachten angaben, daß die geistige Erkrankung des äußerst ernst sein, dagegen versichert die Germania ", sein Be­Manns unbedingt durch Drangsalierung und Mikhandlung finden gebe zu Besorgnissen feinen Anlaß.- hervorgerufen worden sein müsse. Es wurde daraufhin Die militärische Säge und der Krönungstag. Pensio Anklage gegen den Oberjäger Gurt erhoben und der- niert wurden unter dem 18. Januar in Preußen: 1 Oberst, felbe bon dem Kriegsgericht der sechsten Division des 2 Oberstlieutenants, 4 Majore, 11 Hauptleute und 5 Oberlieutenants. IX. Armeecorps zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Von Ohne Pension wurden verabschiedet: 1 Oberlieutenant und einer Degradation des Oberjägers war Abstand genommen worden. 3 Lieutenants. Neben den Verabschiedungen fehlt es allerdings auch Bei dieser Gelegenheit tamen auch die Mißhandlungen des Sch. durch nicht an Auszeichnungen". 15 Offiziere aller Chargen, abgesehen K. eintausend, mit Orden erfreut. den Gefreiten St. zur Sprache, und der Gefreite, der schon zur vom Lieutenant, wurden geadelt, nicht weniger als 1000, fage Reserve übergetreten war, wurde am 7. September verhaftet und hatte sich bald darauf vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Er wurde, da ihm mildernde Umstände versagt blieben, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

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Centrum und Streikpostenftehen. Herr Rintelen bestätigt in einer Zuſchrift an die Germania ", daß er im Reichstag er­flärt hat, ein Recht der Arbeiter Streifposten zu stehen, könne aus dem§ 152 nicht hergeleitet werden. Denn dieses Gesez garantiere Gegen diesen richterlichen Spruch legte der Kriegsherr der nur die Koalitions freiheit, nicht aber den Koalitions 3 wang, 6. Division Berufung ein, da die Bestrafung bei der Schwere des das Streikpostenstehen sei eine Art des Koalitions: Bergehens zu gering gewesen. Andrerseits that dies der Verurteilte, zwangs". um einen milderen Richterspruch zu erzielen. In dem gestrigen Damit stellt sich Herr Rintelen auf eine Linie mit den Ar= Berufungstermin vor dem Oberkriegsgericht zeigte der Angeklagte beiterfeinden gewöhnlichster Sorte, die auch Feuer und Flamme große Reue. Er gab zu, daß er den Sch. chikaniert und für das Stoalitions recht sind, feine Anwendung aber betämpfen. ihn am 22. Februar, morgens, gewürgt und mehreremale Das Streitpostenstehen ist ein Mittel des geseglich gewähr Ieisteten Koalitionsrechts, das so lange erlaubt mit dem Kopf gegen den Boden gestoßen habe, weil der Rekrut bleiben muß. so lange es legal angewandt wird. Die vergessen hatte, zwei scharfe Patronen abzugeben. Aber der An- Streifunterstügung ist auch ein wirksames Mittel für das Streifrecht; geschuldigte will sich selbst in einer sehr mißlichen Lage befunden will Herr Rintelen deren Auszahlung verbieten, weil sie nicht aus haben. Er behauptete, daß der Oberjäger G. ihn selbst für alle der Gewerbe- Ordnung hergeleitet werden kann? Fehler, die Sch. gemacht, herangezogen habe. Er habe nur den Befehlen seines Vorgesezten gehorcht. Der Gerichtshof schloß sich den Ausführungen des Verteidigers und des Staatsanwalts insofern an, als er beschloß, den§ 224 des Militär- Strafgesetzbuchs nicht in Antvendung zu bringen, da eine Geisteskrankheit im Sinne dieses Paragraphen nicht vorgelegen habe. Dagegen sei die Herbeiziehung des§ 223 a gerechtfertigt; es wurde auf acht Mouate Gefängnis erkannt unter Abrechnung von drei Monaten Untersuchungshaft!

Die Frage muß eben ganz anders gestellt werden. Nicht danach ist zu forschen, ob das Streifpoftenstehen aus dem oder jenem Bara­graphen hergeleitet werden kann, sondern es ist zu fragen, ob das Streitposten stehen durch das Strafgeset verboten ist. und nach juristischem Grundjak, den doch herr Rintelen als Jurist ebenfalls tennen sollte, ist alles erlaubt, was nicht durch Gesetz verboten ist. Das Streifpostenstehen ist nirgends ver­boten, das Strafgesetzbuch bedroht nur Ausschreitungen, Be­drohung, Belästigung usw., gleichviel von wem sie begangen werden. Die famosen Straßenpolizei Verordnungen verbieten die Streitposten, weil es zu Ausschreitungen fommen fönnte, weil es, im mit Herrn Rintelen zu sprechen, Duft. fommen fönnte. Wenn Schmod und Compagnie sich den Anschein geben, in der zu einer Art von Streifzwang Kritik an Friedrich I., der Gräfin Wartenberg, Friedrich Wilhelm II. nd hier zeigt fich das Ausnahmegesez gegen die Arbeiter, und einigen andren Bestandteilen der monarchischen Tradition einen denn es hat noch kein Mensch davon gehört, daß patriotischer Anlaß zu ernsten Diskussionen über neue Ausnahmegeseze zu finden, Klimbim, Illuminationen zc. verboten worden wären, bloß weil so genügt ein schallendes Gelächter, um diesen Sput zu verscheuchen. es dabei zu Aufläufen, Ausschreitungen, furz zu Störungen der Denn gerade in diesem Falle ist das Geschrei nicht ernst. zu Ordnung aller Art kommen könnte und in der That viel häufiger nehmen. AII zu vernehmbar tönt über den Klingllang bes

tommt.

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Feftes hinweg das Murmeln im Hintergrunde, das Gegen Wucherzölle spricht sich der soeben erschienene Essener nicht aus der demokratischen Ede fonmmit. Am Tage des Festes Handelskammer- Bericht aus. In einer Besprechung der wirtschaft­brachte das agrarische Blatt, dicht an die Festberichte anschließend, lichen Verhältnisse heißt es zunächst:

Die Kanalvorlage ist jetzt im preußischen Abgeordnetenhaus zur Verteilung gelangt. Die Konservativen sollen, um die Ent­scheidung möglichst hinauszuschieben, dafür gesorgt haben, daß die erste Beratung nicht vor dem Februar stattfinde. Um gegen diese Verschleppung zu demonstrieren, will die Freifinnige Bolts­partei beantragen, daß die auf den Rhein - Elbefanal bezüglichen Teile der Vorlage, weil sie schon vor zwei Jahren Monate hindurch einer Kommissionsberatung unterzogen worden sind, diesmal nicht wieder zur Vorprüfung an die Kommission ver wiesen, sondern direkt im Plenum zur Beratung gestellt werden. Eine Kundgebung für die Kanalvorlage veranstaltete am Sonntagmittag in Berlin der Deutsche Centralverein zur Hebung der Fluß- und Kanalschiffahrt Vertreter des Eisenbahnministeriums und des Ministeriums des Innern, die Oberbürgermeister von Breslau , Stettin , Hildesheim , Bromberg . Vertreter von Handel und Industrie, zahlreiche Abgeordnete, unter ihnen auch der fanalgegnerische Präsident des Abgeordnetenhauses v. Kröcher, wohnten der Ver fammlung bei.

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Deutsche Erwerbungen. Aus Duisburg wird berichtet: Biel Kopfzerbrechen machte der hiesigen Steuerbehörde eine toft bare Sendung, welche gestern ein hiesiger Händler feinem von als in Seefoldat China mits fämpfenden Sohne erhielt. Die Sendung bestand in einer Bogerjacke, einem seidenen Hofbedienten Anzug und einent prachtvollen Mantel einer chinesischen Hofdame. Die beiden letzteren Kleidungsstüde sind vollständig neu und stamment aus einem chinesisch- kaiserlichen Balaste in Beling. Insbesondere ist der Mantel ein Muster chinesischer Kunstfertigkeit in der Seidenbranche. Er ist ganz aus bunter, feinster Seide her­gestellt, mit fostbaren Stidereien versehen und mit echten Goldfäden durchwirkt. Der etwa ein halbes Meter breite Saum setzt sich aus schweren seidenen Strängen zusammen. Das Zoff­amt wußte nicht recht, wie die Sendung zu verzollen ſei. Der Mantel wurde schließlich nach seinem Seiden- und Goldwerte 311 1500 M. tagiert, die Livree zu 500 M. Jm gangen waren 41,70 M. Zollgebühren zu entrichten. Der Empfänger der Sendung beabsichtigt, die höchst interessanten Kriegstrophäen hier öffentlich auszustellen.

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Es ist wohl schwer anzunehmen, daß die Kriegstrophäen", wie sich die Niederrheinische Volkszeitung", ein Centrumsorgan, so schön ausdrückt, von den dankbaren Chinesen geschenkt worden seien.- Demokratische Hunnenwise. In einem teutsch- nationalen

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jedes Wappen und jeden heimischen Mandarinenknopf anwedelnden Blatte leſen wir: Die chinesischen Zeitungen verbreiten förmliche Schauer gerüchte über die Schandthaten" der Europäer . Allerdings, sind es nur zum Teil Lügen. Denn der Chinese rechnet manches zu den Sch andthaten, was der Europäer höchst amüsant findet. So vor allem die Heran ziehung hoher Würdenträger zur Handarbeit. Wir erfahren aus diesen Zeitungsberichten, daß ein sehr hoher Mandarin gezwungen wurde, bei den Schanz arbeiten Erde zu tragen, und daß diefer un Leben und Gesundheit besorgte Beamte mit größter Seelen­ruhe sich seiner geſtidten Staatsroben entledigte, sein Aermel aufrollte und sich mit solchem Eifer an die ungewohnte Arbeit machte, daß die fremden Teufel" ihn bald darauf zur Belohnung wieder laufen liegen. Der Prinz dritten Rangs J- Hu mußte für französische Soldaten Kleider waschen und Waffen puzen und wurde dabei so schlecht behandelt, daß er sich gleich am zweiten Tage feiner Gefangenschaft mit einem europäischen Handtuch erdrosselte, was ihut von dem Zeitungsschreiber hoch angerechnet wird. Biele hohe Mandarinen mußten beim Begraben der Leichen helfen usw. Ferner lesen wir im Tung­Wen", daß es in Beting etwas ganz alltägliches sei, junge und alte Mandarinen jeden Rangs Straßeneden stehen zu sehen, wo fie versuchen, ihre sonst so hochgeschästen und viel begehrten offiziellen Knöpfe in Geld umzusehen, mit andren Worten also zu Bettlern herabgefunken sind. Ein großer Herr der 1. Rangklasse, Schung- Li, war vor dem Krieg im Besik

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