zu ziehen sucht. Die dreifte Benauptung, den Arbeitern sei eine Rohnerhöhung von 5 Proz. und mehr in Aussicht gestellt, will die " Fachzeitung" durch die Tatsache beweisen, daß das Ginigungsamt am 29. Dezember v. J. den Parteien den Vorschlag machte, den Vertrag auf drei Jahre zu verlängern, ihn im ersten Jahre unverändert zu lassen, im zweiten Jahre die Abschlagszahlung von 24 auf 25,50 M. und im dritten Jahre auf 27 M. zu erhöhen. Um zu beweisen, daß diese Ausrede völlig haltlos ist, müssen wir wieder die schon so oft von uns und vom Holzarbeiterverband angeführten Tatsachen sprechen lassen. Es ist das um so mehr notwendig, als in der bürgerlichen Presse immer von neuem die Behauptung berbreitet wird, der Holzarbeiterverband sei es, der den Kampf verschuldet, ja troß alles Entgegenkommens der Unternehmer den Kampf absichtlich herbeigeführt habe. Diese Behauptung ist eine Lüge. Wahr ist dagegen folgendes:
Der Holzarbeiterverband hatte den bis zum 15. Januar 1907 laufenden Vertrag am 15. Oktober gekündigt, sich aber zum Abschluß eines neuen Vertrages bereit erklärt, falls den Arbeitern einige Verbesserungen zugestanden würden. In der Hauptsache wurde gefordert eine Erhöhung des Affordabschlages von 24 auf 27 M. und eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 52 auf 50 Stunden. Von Mitte Oktober bis kurz vor Weihnachten verhandelten die Vertreter der Parteien unter dem Vorsiz des Gewerberichters, Magistratsrat v. Schulz über die Erneuerung des Vertrages. Die Verhandlungen hatten nicht das geringste Ergebnis, denn die Unternehmer lehnten alle or derungen der Arbeiter ab. Sie zeigten keine Spur bon Entgegenkommen, und die Frage der Arbeiter, was man ihnen denn zugestehen wolle, beantwortete Obermeister Rahardt im Einverständnis mit den Vertretern der Arbeitgeber fo:" Wir verhandeln nicht, um Ihnen etwas zu bewilligen, sondern um Sie zu überzeugen, daß wir nichts bewilligen können." Infolge dieser entschiedenen Ablehnung der Arbeitgeber verliefen die Verhandlungen resultatlos. Aber dieser Ausgang der Ver handlungen hätte den Holzarbeiterverband nicht veranlaßt, feine Forderungen nunmehr durch das Mittel des Streits durchzusehen. Es wäre vielmehr ruhig weiter gearbeitet worden, nur mit dem Unterschiede, daß kein Vertrag mehr bestand. Das paßte aber den Arbeitgebern nicht, sie verlangten den Abschluß eines Vertrages ohne Verbesserung und stellten die Parole auf: Ohne Vertrag feine Arbeit. Während die Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Parteien noch schwebten und die Arbeiter auch nicht entfernt an die Führung eines Kampfes dachten, hatte man auf seiten der Unternehmer schon alle Vorbereitungen für die Aus Sperrung getroffen, deren Beginn auf den 12. Januar, also noch bor Ablauf des Vertrages, angefeßt war. In diesem Vorgehen der Unternehmer erblickten die Arbeiter einen Tarifbruch, sie riefen deshalb die Entscheidung des Einigungsamtes an. Am 29. Dezember sollte, nachdem schon eine Sihung des Einigungsamtes borausgegangen war, die Entscheidung verkündet werden. Es waren hier nur zwei oder drei Vertreter jeder Partei erschienen. Beifiger des Einigungsamtes benutten diese Gelegenheit, um einen Berständigungsverfuch in der Tariffrage zu machen und schließlich tam es zu dem oben angeführten Vorschlage, den das Einigungsamt machte. Dieser Vorschlag ist nicht von den Arbeitgebern ausgegangen, er kam sogar gegen das Erwarten der Parteien. Die bamals anwesenden Vertreter der Arbeitgeber haben nicht einmal eine Erklärung zu diesem Vorschlage abgegeben, jedenfalls waren fie auch nicht dazu ermächtigt. Ebensowenig konnten sich unter diesen Umständen die Vertreter der Arbeiter dazu erklären. Weitere Verhandlungen fanden nicht mehr statt, sind auch wohl von ben Unternehmern nicht gewünscht worden, denn sie hatten ja den Kampf längst vorbereitet und begannen ihn denn auch zur festgefeßten Zeit.
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Ausland.
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Der Schiffbauerstreit in Außig a. d. Elbe ist siegreich be endet. Die Werftdirektoren haben die verlangten Rohnerhöhungen bewilligt.
das nicht möglich. Durch das tarifbrüchige Verhalten der Innungen, daß in Zukunft in der Zeitung darauf hingewiesen werden kann, sei den Arbeitern der Kampf aufgezwungen worden, er werde nun daß sämtliche Mitglieder des Brauereiarbeiterverbandes mit mit aller Kraft geführt werden. Es gelte in der Hauptsache, einen roten Kontrolltarten versehen sind." Die Unternehmer gaben ihrerunabhängigen Arbeitsnachweis zu erhalten, das Kost- und Logis- feits die Erklärung ab, daß die Reverse zurückgezogen und die wesen zu beseitigen und den Bädergesellen einen freien Tag für erfolgten Unterschriften als ungültig erklärt werden. Alle Entjede Woche zu erringen.- Die speziellen Forderungen dieses Lohn- lassenen treten auf ihren bisher innegehabten Posten. Wegen des tampfes würden durch die Vertrauensmänner in Verbindung mit Beitritts oder der Zugehörigkeit zum Brauereiarbeiterverband dem Vorstande aufgestellt und dann einer Versammlung, die über werden den Arbeitern seitens der Bremer Brauer- Sozietät" keine drei Wochen stattfinden soll, zur endgültigen Beschlußfassung vor- Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Maßregelungen finden beidergelegt werden. Zu den Mitteln, die in diesem Kampfe an- feits nicht statt. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt am gewandt werden sollen, gehöre auch die Errichtung eigener Bäde- Montag, den 25. Februar. Eine zahlreich besuchte Versammlung reien in Arbeitervierteln. Ein Fonds für diesen Zwed sei bereits der Bremer Brauereiarbeiter, die am Sonntagmorgen in der vorhanden. Jetzt gelte es, alle Vorbereitungen zu treffen, damit Neustädter Tonhalle" tagte, gab diesem Einigungsvorschlag der den Arbeitern aufgezwungene Kampf mit einem Siege der ihre Zustimmung. Berliner Bäder ende. Die Ausführungen des Referenten fanden lebhaften Beifall und allgemeine Zustimmung in der Diskussion. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: " Die heutige Versammlung nimmt Kenntnis von der äußerst sonderbaren Innungs- Rundgebung, indem sie erklären, daß sie das Gewerbeaericht als Einigungsamt ab= Die Arbeiterbörse den Lehrern verschlossen. lehnen. Paris , 22. Februar.( Eig. Ber. Wegen Raum. Demgegenuber erklären die Versammelten, daß sie vor wie mangels verspätet.) Die Regierung hat es also auf den nach bereit sind, die bestehenden Differenzen einem un Konflikt ankommen lassen. Als gestern eine sechsgliedrige parteiischen Schiedsgericht zu unterbreiten, niemal 3 aber Delegation der Lehrergewerkschaft, begleitet vom Abgeordneten Ge bem Innungs- Schiedsgericht, das mit seinen von den Innungen noffen Blanc, nach Empfang der von der Verwaltungskommission abhängigen Vorfizenden überhaupt nicht unparteiisch ausgestellten Mitgliedskarten, die ihr von dieser angewiesenen sein tann. Angesichts dieser Sachlage beschließt die Versam:- Bureauräume übernehmen wollte, wurde ihr der Schlüffel ver lung: Im Hinblick auf die ununterbrochene Kette der zuerst ver- weigert und der vom Seinepräfekten ernannte Hausverwalter er steckten, dann offenen Tarifbrüche der Berliner Bäcker- Innungen, flärte, er habe den Auftrag, die Lehrer nicht zuzulassen. bleibt der Gesellenschaft nichts weiter übrig, als mit dem heutigen Die Vertreter der Lehrergewerkschaften beschlossen hierauf einen Protest, worin sie darauf hinweisen, daß tatsächlich schon eine große Tage in die Lohnbewegung einzutreten. Bahl von öffentlichen Angestellten, wie Gemeindearbeiter, Post- und Sieben Monate lang haben die Gesellenvertreter in der Telegraphenbedienstete, Marinearbeiter usw. und auch schon eine Schlichtungskommission unter den eifrigsten Bemühungen und Be-" Gewerkschaft der Mitglieder des Lehrberufs", die Lehrer und weisen größter Geduld die Innungen zur Einhaltung und Durch- Lehrerinnen umfaßt, im Gebäude ihren Siz haben. Die zurüdführung des Tarifes nach seinem klaren Wortlaut zu bewegen ver- gewiesenen Lehrer appellieren an alle Gewerkschaften der Arbeitsbörse, sich diesem Protest anzuschließen. Der Vorstand des Gewerkfucht. Die Innungen blieben, ihrer Vergangenheit getreu, hart- schaftsverbandes des Seine- Departements hat den um ihr Recht nädig. Sie wollten nichts bewilligen, sie fämpfenden Lehrern seine Sympathien ausgesprochen und ihnen seine Bureaus zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig fordert er sie auf, der Arbeitskonföderation beizutreten.
wollten den Kampf!!
Auch die Gesellen- Ausschüsse haben in ihrer Konferenz vom 16. Dezember 1906 einmütig den Tarifbruch in der schärfsten Weise verurteilt. So stehen die Innungen mit den von ihnen gegründeten und ausgehaltenen gelben Vereinchen allein, und vor der Deffentlichkeit als Tarifbrecher gebrandmarkt. Die unabhängige Gefellenschaft ist es ihrer Ehre und ihrem Ansehen schuldig, diesem neuen Innungs- Wortbruch gegenüber in den Lohntampf einzutreten. Sie weiß sich frei vom Schuld an einem frivol von den Innungsführern heraufbeschworenen Kampfe, den alle Gesellen so gern bermieden hätten, und überläßt getrost der Oeffentlichkeit und allen Gerechtdenkenden das Urteil über die Handlungsweise der Innungen."
Terrorismus der Unternehmer.
Am
In der Vereinigung der Autodroschtenbefizer sind die Großen in Wut entflammt über den Wankelmut der Kleinen. Die Verständigung der Fahrer mit der Firma Lennert u. Barkowsky und der beabsichtigte Abfall anderer Firmen war die Ursache, daß zum Montagabend eiligst eine Versammlung einberufen wurde. liebsten hätte man dafür gestimmt, daß die Abtrünnigen bei lebendigem Leibe langsam gebraten werden und die Verdächtigen bei Wasser und Brot einzusperren feien, aber nach Lage der Dinge mußte man sich mit Drohungen und Geldstrafen begnügen, die Nach dem AbDas sind feststehende Tatsachen, die unwiderleglich beweisen, auf Sichtwechsel eingetrieben werden sollen. daß es eine lügenhafte Verdrehung ist, wenn in Unternehmer- stimmungsmodus im Unternehmerverein haben 4 Direktoren organen fort und fort behauptet wird, der Holzarbeiterverband größerer Gesellschaften fobiel zu sagen wie etwa 20 Befißer fleiner habe den Kampf verursacht und die friedfertigen Arbeitgeber feien Betriebe, und somit geht alles nach dem Willen der Großen. Zu in den Kampf getrieben worden. Insbesondere erhellt aus den spät erkennen die Kleinen, daß der Verein für sie nur eine Falle angeführten Tatsachen auch, daß es eine Lüge ist, wenn die Boss. ist, in der sie gefangen wurden. Allerdings machen jetzt viele der 3tg." behauptete, die Arbeitgeber hätten von Anfang an eine kleinen Befizer Anstrengungen, sich wieder zu befreien und den Lohnerhöhung von 5 Proz. und mehr in Aussicht gestellt. Wenn meistens ungültigen weil nicht gefeßlich eintlagsich die Fachzeitung" nun, um den Vorwurf lügenhafter Dar- baren Verpflichtungen zu entgehen. Die nächste Zeit wird stellung zu entfräften, an den Vorschlag des Einigungsamtes lehren, wie weit die Einschüchterungsversuche der großen Unterflammert, so tann sie damit ihren Zwed nicht erreichen. Dieser nehmer Erfolg gehabt haben. Borschlag wurde ja erst zu einer Zeit gemacht, als die Vertragsberhandlungen infolge des völlig ablehnenden Verhaltens der Arbeitgeber bereits gescheitert waren. Der Vorschlag ging nicht von den Arbeitgebern aus, er ist auch nicht von ihnen angenommen worden. Es steht fest, daß die Arbeitgeber den Ar= beitern in teinem Stadium der Verhandlungen irgend welche 3ugeständnisse gemacht haben.
Wenn nun, im Widerspruch mit den feststehenden Tatsachen, in Unternehmerorganen fortgefeßt das Gegenteil der Wahrheit behauptet wird, wenn man der Oeffentlichkeit immer und immer wieder vorlügt, die Arbeiter hätten den gegenwärtigen Kampf in der Holzindustrie heraufbeschworen, so läßt das darauf schließen, daß die Führer der Unternehmer fein gutes Gewissen haben. Ist die Sache der Unternehmer so gerecht, wie fie es hinzustellen suchen, dann brauchen sie doch nicht mit unwahrheiten zu operieren. Es scheint in der Tat, daß die aussperrenden Arbeitgeber nur noch dadurch zusammengehalten werden können, daß man die so oft widerlegten Lügen, die bestimmt sind, den Holzarbeiterverband ins Unrecht zu sehen, immer wieder von neuem auftischt. Helfen wird es allerdings nicht.
Lohnbewegung der Bäder.
• Diese Taktik der großen Unternehmer, die auf bedingungslose Unterwerfung der Fahrer abzielt, hat unter den letteren eine große Erbitterung hervorgerufen. Wer etwa noch an eine Harmonie der Interessen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer glaubte, den muß die höhnische Zurückweisung aller Friedensbestrebungen der Fahrer eines Besseren belehren. Wiederholt schon haben die Fahrer nachgegeben, so auch bei den letzten Verhandlungen wieder in bezug auf das Waschgeld für den Wagen, aber ihre Hoffnung, damit eine breitere Basis für den Frieden geschaffen zu haben, wird durch neue feindliche Maßnahmen der großen Unternehmer gestört.
Heute vormittag sprach eine Delegation, bestehend aus dem Sekretär der Arbeitsbörse und einer Vertreterin der Gewerkschaft der freien Lehrer beim Minister des Innern vor, um gegen die Maßregel des Präfetten zu protestieren. Clemenceau antwortete ziemlich ausweichend. Einerseits berief er sich auf das Gesetz von 1884, das sich auf die Lehrer nicht ausdehnen lasse, andererseits erkannte er an, daß manche Beamtentategorien eine über den Buchstaben des Gefeßes hinausgehende Toleranz genossen hätten. Die den Lehrern von Lhon angedrohte Verfolgung sei bis zur be= vorstehenden Vorlage eines Gewerkschaftsgefeßes für die Staatsbeamten bertagt worden. Die Zulassung der Lehrer in die Arbeitsbörse scheine ihm jedoch unmöglich, da diese lediglich für Lohn= arbeiter, nicht für Beamte bestimmt sei.
Diese Antwort konnte natürlich die Lehrer nicht befriedigen. Sie sind entschlossen, ihr Koalitionsrecht durchzusehen. Daß sie dabei die Unterstübung der sozialistischen Abgeordneten finden werden, ist selbstverständlich.
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Eine Illustration zur heutigen Bülow- Rede.
Wir erhalten aus Frankfurt a. M. folgende Privatdepesche: Frankfurt a. M., 26. Februar. Zur Bülow- Rede bitte zu vers öffentlichen, daß ich bereits am Stichwahlabend nachts 1 Uhr der Frankfurter Zeitung " folgende Berichtigung übergeben habe:
Frankfurt a. M., den 5. Februar 1907. An die Redaktion der Frankf. 8tg." hier. Unter Berufung auf§ 11 des Breßgesetes ersuche ich Sie, in die nächste Nummer Ihres Blattes an der gesetzlich vorgeschriebene Stelle die nachstehende Berichtigung aufzunehmen: Im 1. Morgenblatte der Frankf. 8tg." vom 6. d. M. findet sich ein Artikel„ Halunkenmoral", in welchem die schwersten Beleidigungen gegen das sozialdemokra tische Wahlkomitee und speziell gegen meine Person enthalten find. Es heißt dort, das von mir unterzeichnete Flugblatt mit der Nachricht von dem versuchten Stimmentaufe für Defer charakterisiere sich als Fälschungsprodukt" und" Schurterei". Ferner ist dabei von" Frechheit"," Lüge" und" Berleumdung" die Rede, und schließlich erbieten Sie sich, jederzeit den Nachweis dafür zu erbringen, daß diefes Flugblatt bereits gestern abend gedruckt und zur Verteilung bereitgelegt war". Diese lettere Behauptung ist unwahr. Die fragliche Mitteilung ist mir erst heute morgen kurz nach 10 Uhr von dem betreffenden Wähler in Gegenwart des Arbeitersekretärs Heiden und anderer Zeugen gemacht worden. Daraufhin habe ich das fragliche Flugblatt geschrieben und gegen 11 Uhr morgens in die Uniondruderei in Drud gegeben; dafür sind Dußende von Zeugen zu erbringen, u. a. auch mein Parteigenoffe Mag Cohen. Wegen der gegen mich ausgesprochenen Injurien behalte ich mir gericht liche Schritte bor. Wilhelm Dittmann . Diefe Berichtigung ist im Abendblatt der Frankfurter Zeis tung" vom 6. Februar abgedrudt. Am 7. Februar habe eine zweite Berichtigung geschict, ist auch abgedrudt. Die Klage gegen die " Jedem Teilnehmer steht der Rücktritt von solchen Vereini- Frankfurter Zeitung " ist einaeleitet. Morgen früh ist obligater gungen und Verabredungen frei, und es findet aus letzterem Sühnetermin. Parteisekretär Dittmann. weder Klage noch Einrede statt."
Wie uns versichert wird, wäre die Mehrzahl der kleinen Firmen und auch eine Anzahl größerer bereit, sich mit ihren Fahrern wieder zu verständigen, die Lohnreduktion zurückzuziehen und sich mit dem Gewinn zu begnügen, den ihnen die Erhöhung der Tare bringt. Sie fühlen sich jedoch durch die ausgestellten Sichtwechsel gezwungen, dem Terrorismus der paar Scharfmacher in der Unternehmer- Organisation nachzugeben. Ihnen allen ist nicht bekannt, daß sie zur Teilnahme an der Aussperrung, auch durch Wechsel, in feiner Weise gezwungen werden können. Der § 152 der Gewerbe- Ordnung fagt in seinem zweiten Teile ausdrücklich:
Eingegangene Druckfchriften.
Am Dienstag tagte in Kellers Saal eine sehr stark besuchte öffentliche Versammlung von Bädergesellen Berlins und der Vororte. Das einleitende Referat hielt es chold. Eingehend besprach er die Vorgänge, welche mit Recht den Unwillen der Arbeitnehmer im Bädergewerbe gegen das Treiben der Jnnungen er- Wer also den Scharfmachern seinen Rücktritt erklärt und regt haben. Schon beim Abschluß des gegenwärtig bestehenden seinen Wechsel zurüdberlangt, ist aller Verpflichtungen gegen den Tarifvertrages seien die Führer der Innungen von der Absicht be- Unternehmer- Verband ledig. Kein Vertrag fann ihn zum Bleiben seelt gewesen, die ihnen unbequemen Bestimmungen des Vertrages, in der Organisation oder zur Zahlung einer Konventionalstrafe richt von B. Heims. Selbstverlag in Leipzig . wo irgend möglich, nicht innezuhalten. Habe doch der Obermeister zwingen. Abmachungen, die den Abfab 2 des§ 152 zuwiderlaufen, Schmidt auf einem Innungsverbandstag erklärt, die Meister hätten nur deshalb den Tarif abgeschlossen, weil sie zu jener Zeit noch nicht wußten, ob die Organisation der Arbeitgeber start genug fei, um ihren Willen den Gesellen gegenüber durchzusehen. Was man hiernach erwarten konnte, das sei eingetreten. Die Innungen
stnd ungültig und ihre Einhaltung fann auch durch Silage nicht erawungen werden. Die ausgestellten Wechsel find Matulatur. Achtung, Kleber, Bauarbeiter!
Wie erlernt man fremde Sprachen? Binke für den Selbstunter Jahrbuch der Wohnungsreform 1905/06 bon D. Meißgeier. Preis 1 M. Berlag Bandenhoed und Ruprecht in Göttingen . Unser praktischer Mutterschutz von Maria Lischnewsla. Schriften des Bundes für Mutterschutz Nr. III. Preis 30 Pf. Selbstverlag des Bundes, Berlin W., Rosberikerstr. 8.
hätten ben Tarif nicht gehalten. Besonders die Bestimmung, baß differenzen für Atleber geſpert, netradi formen folgende Letzte Nachrichten und Depeschen.
Die Verbandsleitung der Tapezierer. Deutfches Reich.
Die
Eisenbahnunglüd.
Budapest , 26. Februar. In der Nähe der Station Csap tarams bolierte ein Personenzug mit einem Laftzuge. Bier Personen wurden getötet, zahlreiche verwundet.
Reffelerplosionen.
Die Firma Müller, Rochowstraße, ist wegen LohnMainzerstr. 23; Tempelhof , Borussiaben Gesellen nur auf Wunsch, das heißt auf ihren Wunsch, Kost und Logis gegeben werden darf, sei durch die Arbeitsnachweise der Straße 7-9; Westend , Häfelerstr. 1-4 und 10; Charlottenburg , Innungen gar nicht beachtet worden. Die Meister hätten sich auf Steinplak 4, Ede Uhlandstraße. den Standpunkt gestellt, daß ihr Wunsch für die Gewährung von Rost und Logis maßgebend fei. Demzufolge hätten dann auch nur die Hälfte der Bädereien in der Kost- und Logisfrage den Vertrag Im Bremer Braugewerbe ist wieder Frieden. Am lezten befolgt. Unter denen, welche fortgesetzt gegen den Vertrag ber stießen, befänden sich alle Innungsgrößen. Weiter erinnerte der Sonnabend hatte es noch den Anschein, als ob im Bremer BrauToulon, 26. Februar. An Bord des Torpedobootes Kabyle , Redner an den Konflift wegen des Arbeitsnachweiſes. Dem Ver- Bremer„ Brauer- Sozietät" hatte am Sonnabend morgen bereits das lebungen bei den Sheriachan- Inseln vornahm, fand eine gewerbe ein erbitterter Kampf ausgefochten werden sollte. trage zufolge soll ein paritätischer Arbeitsnachweis eingerichtet 100 Bierfahrer und solche Arbeiter aufs Straßenpflaster gefeßt, die Reffelegplosion statt, durch die 9 Mann gefährlich verlegt wurden. werden. Die Meister wollen jedoch von wirklicher Parität nichts sich entweder weigerten, einen Revers zu unterzeichnen, nach dem London , 26. Februar.( W. 2. B.) Lloyds Institut meldet aus wissen, sondern einen Arbeitsnachweis haben, der in den Händen fie auf die Verbandazugehörigkeit verzichteten, oder das Anfinnen Korfu : Gestern abend ereignete sich auf dem Kriegsschiffe Dragon der Innungen bleibt, so daß alle die zahlreichen, oft beklagten Miß der Unternehmer zurüdwiesen, den Platz der gemaßregelten Bier- ein Dampfteffelunfall. Zwei Heizer wurden getötet und vier ge= stände, welche den jezigen Innungsnachweisen anhaften, für immer fahrer einzunehmen. Den Anlaß zu diesem Konflikt gab eine in fährlich verbrüht. fortbestehen würden. Die Frage des Arbeitsnachweises sei für die der Bremer Bürgerzeitung" veröffentlichte und an die organis Arbeitnehmer von so großer Wichtigkeit, daß sie sich dem Willen fierte Arbeiterschaft gerichtete Aufforderung, die Bierfahrer auf In den Flammen umgekommen. der Innungen auf keinen Fall beugen können. Die Vertreter der ihre Verbandszugehörigkeit zu kontrollieren, ein Verfahren, das in der letzten Nacht in Bristol ausbrach, find 5 Kinder einer London , 26. Februar.( B. H. ) Bei einer Feuersbrn ft, welche Gesellen wollten diese Streitfrage der unparteiischen Entscheidung in anderen Städten bisher keinerlei Aufsehen erregt hat. des Einigungsamtes des Berliner Gewerbegerichtes unterbreiten. Bremer Brauherren erfaßten diese Gelegenheit, um ihren Macht- Arbeiterfamilie in den Flammen umgekommen. Vater, Mutter Auch das lehnten die Innungen ab. Nur das von ihnen abhängige figel an dem berhaßten Brauereiarbeiterverband zu fühlen. Wäre und eine 18jährige Tochter konnten rechtzeitig gerettet werden. Jnnungs- Schiedsgericht wollen sie mit der Entscheidung betrauen. die Arbeiterschaft mit derselben Rücksichtslosigkeit gegen die UnterDiese Instanz, die nicht unparteiisch sein könne, tönnten die Ar- nehmer vorgegangen, in diesem Augenblid wäre der schärffte Kampf Durch Einsturz getötet. beiter nicht anerkennen. Angesichts dieser Sachlage bleibe leider im Bremer Braugewerbe entbrannt. Daß der Kampf nicht tobt, Constantine, 26. Februar. ( B. H. ) In Perigotville sind eine nichts anderes übrig, als mit dem heutigen Tage in eine Lohn- ist nur auf die Besonnenheit und das hohe Maß Verantwortlichkeits- Anzahl Gebäude infolge der auf ihnen lagernden Schneemassen bewegung einzutreten, um den Tarif, der durch die Meister ge- gefühl der Verbandsleitung zurückzuführen, die im letzten Augen eingestürzt. Trotz den sofort angestellten Rettungsversuchen gelang brochen worden sei, in allen Punkten zur Anerkennung zu bringen. blid noch den Versuch machte, eine Verständigung zu erzielen. es nicht, die zehn verschütteten Personen zu retten, dieselben konnten Gern hätten die Arbeiter diesen Kampf vermieden, aber leider sei So ist es denn gelungen, auf der Basis eine Einigung zu schaffen, erst später als Leichen geborgen werden. Taniw. Mebatteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.:
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