Nr.
Das Wirtschaftsjahr 1907.
Lebensmittelpreise.
Ein Wirtschaftsjahr, reich an bedeutsamen und charakteristischen| Preiserhöhungen unberücksichtigt lassen, muß man zu dem Schluß gefliegen. Wie hoch die Steigerung war, darüber fehlen noch sichere Erscheinungen, geht zu Ende. In feltener Schärfe prägen sich in fommen, daß eine starke Verschiebung in der Warenbewegung ein- Angaben. Aber das ist unbestreitbar: den Lohnsteigerungen stehen ihm die Widersinnigkeiten der kapitalistischen Wirtschaftsweise aus. getreten ist. Die Zufuhr an Rohprodukten hat zugenommen, während auch gesteigerte Haushaltungskosten gegenüber, die viele Arbeiter Es war Zeuge der Ausschreitungen der Hochkonjunktur; und es in der Ausfuhr Rohmaterialien und Halbzeuge start burch fertige zwvangen, trotz erhöhter Löhne ihre Lebenshaltung zu verschlechtern. sicht die Schrecken einer sich schon fühlbar machenden Krise herauf- Artikel verdrängt worden sind. Dieselbe Erscheinung zeigt sich für Ein ungefähres Urteil erlauben die folgenden Angaben. ziehen. Das Jahr 1907 umschließt die ganze Dialektik der privat- Großbritannien , während der Außenhandel Frankreichs und der Verwirtschaftlichen Gütererzeugung und-Verteilung, mit ihren treibenden, einigten Staaten ein stärkeres Anwachsen der Einfuhr ausweist. Nach Hemmenden und zerstörenden Kräften. Die Unternehmungsluft einer Berechnung des englischen Handelsamtes ergibt die Außenwar so groß, daß sie selbst in einer bisher noch nie erreichten handelsstatistik der vier Hauptindustrieländer für die ersten neun Produktionshöhe nicht genüge fand. Aber sie half auch die Ver- Monate 1907 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres folgende hältnisse auf dem Geldmarkt derart erschweren, daß von hier aus prozentuale Wertsteigerungen: der Produktion Fesseln angelegt wurden; und nun sieht man die Import Export 10,9 Produzentenorganisationen schon bei den Vorbereitungen, durch der gesunkenen Einschränkung der Gütererzeugung diese mit Nachfrage in Einklang zu bringen. Marktregelung" nennen das die Syndikate! Bei Licht besehen, ist es nichts anderes als der Versuch
"
0
14,5
. 16,8 6,0
14,5
6,8
7,4
14,8
M.
M.
im Durchschnitt 1900/01
159,19
130,61
"
"
1901/02
168,40
148,44
1902/03
152,29
"
125,28
1903/04
"
"
169,40
129,65
20
V
1904/05
167,39
144,48
1905/06
"
179,09
162,19
"
•
176,92
155,54
200-205
n
.
III. Duartal 1906 Diese Zahlen legen den Schluß nahe, daß sowohl Frankreich als September 1907 225-230 auch besonders die Vereinigten Staaten einen sehr starken Inlands- am 20. Dezember 1907 215-218 198-199 tonfum hatten. Damit gewinnt der Rückschlag in Amerika erhöhte In Berlin fostete im Großhandel ein Doppelzentner Roggen Bedeutung, insofern, als er eine sehr starke Verschärfung der Konkurrenz mehl im Oktober 1906: 20,49 M., im November 1907: 29,50 M., auf dem Weltmarkt ankündigt. Der Auftragsbestand des amerikanischen die Steigerung beträgt 44% Proz.; Weizenmehl stieg in derselben Stahltrusts, der Ende März 8 Millionen Tonnen betrug, war Ende Sep- Beit von 23,75 M. auf 32,00 m. oder um 34,7 Proz. Nach den tember auf 6 425 000 Tonnen zurückgegangen. Dabei muß berücksichtigt Busammenstellungen der" Statistischen Korrespondenz " über Durchichnittspreise nach den Marktpreisen an 23 verschiedenen Orten toſtete werden, daß die Aufträge der Eisenbahnen sowohl in Amerila als schnittspreise nach den Marktpreisen an 23 verschiedenen Orten Oftober Steigerung auch in Europa eine große Rolle spielen.
einer Anpassung an die durch die kapitalistische Wirtschaftsweise eingeengte Konsumtraft. Man bringt den Widersinn in ein System. Mit noch sehr hochgespannten Erwartungen ging man in das Jahr 1907 hinein. Der Hunger nach Arbeitskräften schien unersättlich; am Warenmarkt ging die Nachfrage weit über das Angebot hinaus. In ungezügelter Haft wurde die Gütererzeugung forciert und schuf neue Rekorde. Die wilde Gier, durch Spekulation angereizt, trieb die Preise fast aller Waren sprunghaft in die Um so mehr fällt Höhe. Und diese Entwickelung warf dem industriellen Kapital enorme ids Gewicht, daß in den Vereinigten Staaten die EisenGewinne in den Schoß. Begünstigt von der neudeutschen Zollbahnen jetzt jezt mit Aufträgen sehr zurückhalten, was die und Wirtschaftspolitik, gingen die Lebensmittelpreise nicht nur scharf Anders nach oben, sie trieben fogar teilweise start über den Grad der Preis- age in der Stahlindustrie ungünstig beeinflußt. liegen die Verhältnisse in Deutschland . Hier ist die staatsteigerung der Ware Arbeitskraft hinaus. Die nominellen Lohnliche Eisenbahnverwaltung der Großindustrie, gerade als die steigerungen bedeuteten daher nicht auch eine entsprechende Zunahme der Konsumtraft. Für manche Arbeiter- und Beamtenkategorien ist diese Krisenzeichen unverkennbar hervortraten, mit erhöhten Aufträgen zu tros absoluter Lohnerhöhung sogar noch geschwächt worden. Die höheren Preisen hülfreich beigesprungen. Ohne diese Staatspolitik Arbeiter, Handwerker, Beamten usw. waren nur das Vehikel, das wäre auch in Deutschland die Abschwächung des industriellen einen Teil des Konjunkturfegens an die Agrarier übermittelte. Beschäftigungsgrades schon schärfer in Erscheinung getreten, und die Für die produktiv tätige Bevölkerung brachten die Jahre der Hochtönnen. Welche Bedeutung die Staatsaufträge haben, lassen folgende Rohproduzenten hätten an ihrer Preispolitit nicht solange festhalten konjunktur in der Hauptsache nur reichlichere Arbeitsgelegenheit Angaben erkennen. Die preußischen Staatsbahnen benötigten 1906: und gesteigerte Ansprüche an die Arbeitskraft. 6 960 400 Tonnen Steinkohlen a Tonne 10,98 m., 1 073 700 Tonnen Beginnen wir mit den Briketts a 12,40 m. und 56 000 Tonnen Kots a Tonne 15,90 M. Für 1907 stellte sich der Bedarf bei gleichen Breifen wie folgt: Steinkohlen 7945 400 Tonnen, Britetts 1153 000 Tonnen und Rots 66 300 Tonnen. Schienen wurden bestellt: 1906: 207 000 Tonnen im Gesamtiverte von 24 Millionen Mark, 1907: 235 000 Tonnen im Werte von 27 Millionen Mark. Die Bestellungen an Schwellen umfaßten 1906: 115 000 Tonnen; 1907: 131 000 Tonnen; der ert dieser Aufträge stieg von 12,5 Millionen Mark auf 14 Millionen Mart. Das ist schon eine gute Unterlage für die Industrie.
Neugründungen und Investierungen.
Vorweg sei bemerkt, daß die diesjährige Produktion in der Hauptsache befruchtet war durch den Kapitalzufluß im vorigen Jahre. Im laufenden Jahre hat die Gründungstätigkeit schon erheblich nach gelassen. Das Kapital war ängstlich geworden; es witterte die tommende Krise. Immerhin waren die Neuinvestierungen ver hältnismäßig noch sehr hoch. In den ersten zehn Monaten stellte sich die Summe des neu investierten Kapitals bei Aktiengesellschaften und Gesellschaften m. b. H. wie folgt:
1906 M
1907 W.
1 102 551 509 1 301.007 725 Kohlen und Eisenproduktion.
Wenn im laufenden Jahre die Gründungstätigkeit auch nachließ, so verzeichnet die Gütererzeugung doch erhöhte, teilweise sogar ganz gewaltig höhere Ziffern. Das kommt besonders bei einem Vergleich mit dem Jahre 1904 zum Ausdruck. Das Jahr 1905 eignet sich weniger zu Vergleichen, weil durch den großen Bergarbeiterstreit im Januar und Februar jenes Jahres sowohl die Kohlen- als auch die Eisengewinnung stark beeinflußt worden ist.
Es wurden produziert:
Steinkohlen.
Braunkohlen.
Kots
Noheisen.
im ganzen Jahre in den ersten 10 Monaten 1904
1906
1907
in 1000 Tonnen
120 815
114 273
119 296
48 635
46 098
51 106
12 335
16 720
18 139
10 058
10 346
10 827
Preissteigerungen.
1906 M.
Weizen.
1000 Kilogramm 172,0
Roggen.
1000
"
1000
"
1000
"
1000
9
1907 M. Prozent 222,0 29 159,0 201,0 26,4 156,0 172,0 243,0 259,0 52,4
in
10,2
6,6
9
58,9
12,4
"
1
"
2,52 2,57
2
1
1
Gerste Erbsen
Eßkartoffeln Egbutter Weizenmehl Roggenmehl
"
0,32 0,37 15,6 0,27 0,32 17,2 erhöhungen gegenüberstehen, wenn die durch jene hervorgerufene Solchen Preissteigerungen müssen schon ansehnliche LohnBerteuerung der Lebenshaltung auch nur ausgeglichen werden soll. Die Fleischpreise sind allerdings von der exorbitanten Höhe des Vorjahres etwas hinabgegangen, wovon im Kleinhandel allerdings noch nicht viel zu verspüren war; jedenfalls stehen sie noch beträchtlich über dem Stand der Jahre von 1900-1904. Wie wirksam die Teuerung war, geht daraus hervor, daß im Jahre der Hochtonjunktur 1906/07 der Fleischverbrauch pro Kopf der Bevölkerung um 1,27 Kilogramm hinter der Verbrauchsmenge des Jahres 1904/05 zurückgeblieben ist; bei Schweinefleisch beträgt der Rückgang sogar 2,71 Kilogramm.
Geldmarkt.
Die hohen Ansprüche, die die Industrie und daneben Die starke Nachfrage am Warenmarkt hat, unterstützt von der auch noch die Kommunen usw. alt den Geldmarkt stellten, Preispolitik der Produzentenorganisation, die Preise aller Waren hatten schon im Vorjahre eine ungewöhnliche, anhaltende stark in die Höhe getrieben. Von der Gunst der Verhältnisse hat in Spannung hervorgerufen, die sich ab Mitte dieses Jahres erster Linie die Kohlen- und Eisengroßindustrie profitiert. Hier noch weiter verschärfte. Nicht zuletzt hat zu der pretären fonnten Preise durchgesetzt werden, die die des Jahres 1900 erreichen, Lage am Geldmarkt die starke Steigerung der Warenpreise beija fogar noch übertreffen. Nach den Notierungen der Effener Börse| getragen. Im Handel und Verkehr waren größere Summen zum ergeben sich folgende Preise pro Tonne loco Wert:
Gasförderkohle Gasflammförderkohle Fettförderkohle Kokskohle Magere Förderkohle.
"
Hochofentots Gießereifots Brechkoks
0
Durchschnitt 1900 M.
12,75
10,87
10,25 10,75
melierte
9,50 10,50
22,00
23,50
24,50
seit April 1907 M. 11,50-12,50 11,00-11,50 11,00-11,50 12,25-13,25 10,00-11,00 11,25-12,25 16,50-18,50 19,00-21,00 21,00-24,00
In den ersten zehn Monaten 1907 ist die Gesamterzeugung an Brennmaterialien schon um 12 Millionen Tonnen größer als die Die Kohlenpreise sind jetzt durchweg höher als im Jahre 1900, Erzeugung des ganzen Jahres 1904, und gegenüber der gleichen Zeit nur die Kokspreise haben die damalige Höhe nicht wieder erreicht. des Vorjahres ergibt sich eine Zunahme um rund 10 Millionen Das vom Kokssyndikat vor sieben Jahren ausgeführte Experiment, Tonnen. Ganz enorm ist die Steigerung der Kotsproduktion. Und die Abnehmer unter Drohungen zur Bewilligung von Preisen zu auch bei Noheisen ist die Erzeugung im laufenden Jahre sowohl vingen, die über die vertraglich abgeschlossenen hinausgingen, läßt über die Produktionsmenge der gleichen Periode des Vorjahres, wie sich nicht gut wiederholen. auch über die des ganzen Jahres 1904 hinausgewachsen. Nicht ganz die gleiche Erscheinung zeigen die Versandziffern des Stahlverbandes. Die Versandmenge der Produkte A- Halbzeug, Formeisen und Eisenbahnmaterial- betrug:
in den ersten 11 Monaten
1906
1907
5 285 876 Tonnen 5 224 594 Tonnen
Daß auch die Eisenkönige die Gunst der Verhältnisse zu nutzen verstanden, zeigen folgende Notierungen der Düsseldorfer Börse . Gs foſtete pro Tonne:
Es
22. Novbr. 1907 Mr. 90-92 80 88
1903
M.
.67
1906 M. 92-93
58
70
68.
82
78
70
85 78
Spiegeleifen Stahleisen Deutsches Bessemereisen Gießereieifen I 67,50 III 65,50
"
Betriebe erforderlich. Dazu flossen den Landwirten enorme Beträge zu, die zu einem Teile jedenfalls dem Umlauf entzogen blieben. Die Schwierigkeiten auf dem Geldmarkt spiegeln die Diss fontosätze der Reichsbank wieder. Ende 1905 hatten wir einen Diskont von 6 Proz. Im Januar 1906 erfolgte Herabsetzung auf 5 Proz., im Mai auf 42 Proz; im September wurde der Diskont auf 5 Proz., im Dezember auf 7 Broz. erhöht. Damit war der Krisensaz vom Jahre 1899 erreicht. Im laufenden Jahre gestalteten die Verhältnisse sich noch unfreundlicher. Im Januar ging die Rate der Reichsbank zunächst auf 6 Proz., dann im April auf 5% Proz. hinab. Das war die untere Grenze dieses Jahres. Am 29. Oktober signalisierte die Reichsbank Sturm, der Diskont stieg auf 6% Proz. Die in Amerika ausgebrochene Finanzkrise veranlaßte aber zu noch fchärferen Maßnahmen; am 8. November erfolgte weitere Herauffegung des Distonts auf 7 Broz, ein Stursfag, der feit 1873 nicht mehr in Geltung war und von dem wir anscheinend in diesem Jahre Mußten schließlich schon die fortnicht mehr loskommen. gesezten Preissteigerungen der Rohmaterialien, denen nicht in allen Zweigen der Weiterverarbeitung gefolgt werden konnte, die Unternehmungsluft eindämmen, so wirkte noch besonders lähmend der teure Geldstand, unter dem vornehmlich der Baumarkt zu leiden hatte. Als weiteres Moment der Abschwächung müssen die Befürchtungen angesprochen werden, die der Zusammenbruch der wilden Haussen an berschiedenen Märkten auslöfte. Sobald die Preise abzubröckeln begannen, wurde die Spekulation ängstlich, zurückhaltend. Das Abflauen der Nachfrage wirkte weiter preisdrückend und dieser Bewegung konnten schließlich selbst die gut syndizierten Produkte nicht widerstehen. Nur der Kohlenpreis ist noch unerschüttert, dagegen mußten die
Die Gesamtversandmenge der Produkte A( Halbzeug, Formeisen, Eisenbahnmaterial) ist demnach etwas geringer geworden. Das Minus entfällt aber lediglich auf die letzten Monate. In den ersten 8 Monaten dieses Jahres war die Versand- Baumwolle kostete im Februar per Doppelzentner 111,21 M., Eisen- und Stahlproduzenten den veränderten Verhältnissen menge um rund 200 000 Tonnen größer als in der gleichen im September 131,39 M. Im Oktober ging der Preis wieder auf bereits Rechnung tragen. Ende September waren die Preise einer Zeit 1906. Einen weiteren Maßstab für die Forcierung der Pro- 120,94 M. zurück. Für Petroleum mußte pro Doppelzentner gezahlt Reihe wichtiger Artikel schon stark gefallen. Es notierten z. B.: duktion gibt die Eisenerzversorgung deutscher Hütten. Es betrug bei werden Anfang 1907: 21%, M. im September 22,95 M. und im Stabeisen Feinblech Kupfer Zinn Bint fast ganz gleicher Ausfuhr die Einfuhr an Eisenerz in den ersten Oftober 23,10 m. gegen 21,45 im Oktober 1906. Preissteigerung 9 Monaten 1906 rund 62% Millionen Tonnen, in der gleichen Zeit auf der ganzen Linie! dieses Jahres aber 70 Millionen Tommen. Konjunkturfegen.
in Mark
155
162 135
in Pfund Sterl 105 198 28
135
Anfang 1907. Ende September 64 160 21 Und seit September sind die Preise teilweise weiter erheblich
Daß auch die Textilindustrie gut beschäftigt war, läßt sich Die Preiserhöhungen, die schon im Vorjahre wirksam waren gesunken, Stabeisen z. B. auf 115 M. aus der Versorgung des deutschen Marktes mit Baumtvolle schließen. und bereits für 1906 glänzende Geschäftsergebnisse brachten, haben
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In diesem Zusammenhange muß auch noch ein anderer Faktor
Die Verforgung stellte sich auf 3772 507 Doppelzentner im Jahre auch für das laufende Jahr den Aktiengesellschaften enorme erwähnt werden. Die guten Welternten der Jahre 1905 und 1906 1906 und auf 3700 981 Doppelzenter in den ersten 10 Monaten Gewinne gesichert. Die Gesellschaften, die Ende Juni ihr übten naturgemäß einen günstigen Einfluß auf die industrielle Unters 1907, fodaß in diesem Jahre die sehr starke Versorgung des Geschäftsjahr schließen, haben für 1906/07 durchweg höhere nehmungsluft aus. Nun folgte aber 1907 eine schlechte Welternte, die Jahres 1905 mit 3943 131 Doppelzentner wohl noch erheblich über Dividenden ausgeschüttet als im Jahre vorher, und dabei hat in umgekehrter Richtung wirkt. Der Ertrag der Welternte an Getreide, schritten werden wird. man durch enorme Abschreibungen und Rückstellungen schon der im Jahre 1906 rund 3251 Millionen Doppelzentner ergab, stellt Außenhandel. für schlechtere Zeiten vorgeforgt. Nach einer Zusammenstellung sich für 1907 auf nur 3076 Millionen Doppelzentner. In Deutschder Rhein.- Westf. 3tg." erzielten zwölf der bedeutendsten Hütten- land war die Ernte allerdings günstig, aber das ist unter den ob werke, die für das Jahr 1905/06 mit einem Rohgewinn von waltenden Umständen nur für die Agrarier vorteilhaft. 87% Millionen Mark abschloffen, für das legte Geschäftsjahr 10434 Millionen Mark Nohgewinn. Das ist eine Zunahme von rund 20 Prozent! Die im Oftober erfolgten Veröffentlichungen im " Zentralhandelsregister" lassen auch keinen Zweifel darüber, daß im Durchschnitt sämtliche Industrien höhere Erträge abwarfen. Nach den Bilanzen zahlten Aftienkapital Gesellschaften 1906
Mit der Steigerung der Warenerzeugung nahm auch der AußenHandelsverkehr zu. Leider ist die amtliche Statistik teine ganz sichere Leiterin; sie führt verschiedene Artikel nur nach Stückzahl oder Hohlmaß auf. Bei Zugrundelegung von Einheitswerten ergeben sich, nach einer Aufstellung der Voff.- 8tg.", folgende Bahlen: In den ersten 9 Monaten wurden
1906
1907
"
eingeführt Menge Doppelz. 417 555 603
485 959 302
Wert in Mill. Mark
6112 6.569
ausgeführt Menge Doppelz.
324 137 101 332 571 806
Wert in Mill. Mark 4514 5 135
Dividende
in 1000 Mark
in Prozent in Mill. M. 1905/06 1907/08 1905/06 1906/07 540,4 39 809 45 209 7,4 8,4
Aussichten.
Die ungünstige Welternte läßt wenig Hoffnung, daß wir vorläufig von den hohen Lebensmittelpreisen wieder herabkommen, während andererseits die andauernde Geldteuerung die industrielle Abflauung verschärft. So steht denn die arbeitende Bevölkerung am Schlusse des Hochkonjunkturjahres vor wenig tröstlichen Aussichten. Schon hat der Beschäftigungsgrad merklich nachgelassent, fchon ist ein bedenklich großes Heer Arbeitsloser vorhanden. Dazu kommen fast jeden Tag neue Meldungen über Betriebseinschränkungen, Ents lassungen, Einlegung von Feierschichten und Lohnkürzungen. Und
Der Menge nach ist die Einfuhr viel stärker gestiegen als die 289 Ausfuhr, 15,6 Prozent gegen 2,6 Prozent; dagegen stieg dem Werte Die durchschnittliche Berzinsung des nominellen Aktienkapitals ist um nach die Ausfuhr um 13,8 Prozent, die Einfuhr jedoch um 7,4 Bro- rund 1 Proz. höher. Die Unternehmer fönnen mit den Er- durch den Rückstrom Arbeitsloser aus Amerika wird der Druck auf zent. Da der Aufstellung Einheitswerte zugrunde liegen, die die gebnissen zufrieden sein. Natürlich sind auch die Löhne nominell den Arbeitsmarkt weiter verschärft. Verschlechterung der Erwerbs