151. Sigung vom Mittwoch, den 6. Mai 1908,
bormittags 11 Uhr.
Am Bundesratstische: Niemand.
Auf der Tagesordnung stehen zunächst Wahlprüfungen. Die Wahl des Abg. Eidhoff( frs. Vp.)( Lennep-Meitmann)
für gültig zu erklären.
-Berichterstatter Abg. Fischer( Soz.)- beantragt die Kommission Die Abgg. Gröber und Genossen beantragen: 1. den Reichs fanzler zu ersuchen, über die Behauptung der Wahlanfechtung, daß der Wahlkreis mit Flugblättern und Schriften überschwemmt wurde, welche im Kolonialamt hergestellt, verpackt und versandt worden sind, als Zeugen Generalmajor Reim, Unterstaatssekretär v. Loebell eidlich vernehmen und hierbei erheben zu lassen, ob und in welchem Umfange die in der Wahlanfechtung bezeichneten Schriften zur Versendung in den Wahlkreis gelangten und an welche Adressen die Versendung erfolgte; 2. die Entscheidung über die Gültigkeit der Wahl des Abg. Gidhoff bis zur Erledigung dieser Beweiserhebung auszusehen. Die Abgg. Albrecht( Soz.) und Genoffen beantragen, diesem Antrag Gröber hinzuzufügen: 3. den Generalmajor Keim eidlich darüber vernehmen zu lassen, welche Tatsachen oder Erklärungen seitens der Beamten des Reichstanzleramts ihn veranlaßt haben, Herrn Eidhoff gegenüber in seinem Briefe bom 17. Januar 1907 in so positiver Form zu er Ilären, daß die amtliche Untersuchung seiner Wahl in jeder Weise fichergestellt sei".
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Abg. v. Derken( Rp.) tritt für die Gültigkeit der Wahl ein. Abg. Fischer- Berlin ( Soz.):
Herr v. Derzen hat mit der Bemerkung geschlossen, er und feine Partei hätten eine hohe Achtung vor den Wählern. Er meint also also wohl, wir hätten diese hohe Achtung nicht. Wie bereinigt sich aber mit dieser hohen Achtung vor den Wählern Ihre
Vorliebe für das öffentliche Stimmrecht?
verlangen
solcher Wahlbeeinflussungen zu vermeiden. Wenn wir anders ver fahren, sezen wir geradezu eine Prämie auf die Wahlbeeinflussung. wenn man auf die Leitsäge des Reichstages hinweist, so ist doch zu bedenken, daß diese tein vade mecum für den Reichstag sei, sondern es handelt sich hier um einen Leitfaden, damit der Reichstag weiß, wie er die einzelnen Fälle entschieden hat. In den früheren Protesten ist aber ein solcher Fall eben noch nicht vorgekommen. ( Sehr richtig!) Wir haben in einer ganzen Reihe von Fällen, wo Nachtwächter mit der Dienstmütze im Auftrage der Ortspolizei warms Sie, baß in Wiedlenburg die Wähler überhaupt kein Wahl- beeinflussung erblickt und hier will man von einer amtlicher sind Sie Gegner des geheimen Stimmrechts und warum Flugblätter verteilt haben, darin eine unzulässige Wahl recht haben.( Lebhaftes Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Herr Wahlbeeinflussung nichts wissen, wo b. Derzen und seine Partei wollen auch Wahlbeeinflussungen mit ungefeßlichen Mitteln verurteilen. Aber mit den Herren Heinze und diese elenden, nichtswürdigen Flugschriften Raab ist er der Auffassung, die Regierung müsse das Recht haben, ausgegangen sind von den Beamten des Reichskanzlers, vom Marines durch Flugblätter Aufklärung zu schaffen. Ich bin der letzte, welcher und Kolonialamt. Wenn die Protestbehauptungen nicht wahr wären, der Regierung das Recht bestreitet, auch zu Wahlzeiten aus ihrem dann würden die Freisinnigen ja als die triumphierenden Sieger Herzen keine Mördergrube zu machen. Es steht ihr das Recht zu, nachher durch das Land gehen können, aber die Protestbehauptungen Erklärungen in öffentlichen Blättern zu erlassen. Aber was ihr nicht sind wahr, niemand bezweifelt es, und die Protesterheber haben nur zusteht, ist, gegen einzelne Parteien mit den Mitteln des Staates nicht die Form gewählt, die sie zwingt, Beweis zu erheben. Wenn auf dem Blane zu erscheinen, und gegen einzelne Kandidaten mit den Sie so vorgehen, müssen Sie verlangen, daß Wahlproteste nur noch Mitteln des Staates Stimmung zu machen.( Lebhafte Zustimmung von Juristen ausgearbeitet werden. Was kein Verstand der Ber bei den Sozialdemokraten.) Herr Heinze meint, in den Flugblättern ständigen sieht, das schreibt dann so ein Juristengemüt.( Große sei nicht gegen einzelne Parteien Stellung genommen, und Herr Heiterkeit.) Herr Heinze ist sogar so weit gegangen zu behaupten, Raab und Herr Derzen haben sich ihm angeschlossen. Aber weder wir wollten Beweise erheben, an die die Protesterheber gar nicht Herr Derzen noch Herr Heinze noch Herr Raab haben sich die gedacht haben. Die Protesterheber haben schon daran Mühe gegeben, die Flugblätter anzusehen. So heißt es in einem: gedacht, denn es wird ausdrücklich im Protest auf das Zeugnis Als man die Leichen fand, waren einzelnen die Augen aus des Generals Keim hingewiesen. Diese Bemerkung des Herrn Heinze gestochen, der Schädel zertrümmert, die Hände abgehadt, der war so ein Schmerzensschrei aus der Schwabachschen Wahl.( Sehr Leib aufgeschlitt, nach ärztlichem Befund war einigen bei lebendigem wahr bei den Sozialdemokraten.) Er sagte, 80 Broteste sind ein Abg. Gröber( 3.) befürwortet seinen Antrag und erklärt sich auch Leibe von den rohen Hereros das Genick umgedreht." Weiter heißt gegangen, 60 geprüft, aber nicht ein einziger hätte durchschlagende mit dem Antrag Albrecht einverstanden. Wenn festgestellt wird, es: An demselben Tag schrieb ein Soldat die wenigen tief- Gründe zur Kassierung gebracht. Nur schade, daß Herr Schwabach daß der gesamte Regierungsapparat für den Kandidaten in beschämenden Worte: Auf der einen Seite diese unfagbaren, uns selber der Meinung des Herrn Heinze nicht ist. Hätte er nicht sein Bewegung gesetzt worden ist, ist, mußte die Wahl für un- Mart und Bein erschütternden Szenen, auf der andern Seite August Mandat niedergelegt, hätte es sich ja gezeigt, ob der Reichsgültig erklärt werden. Auf jeden Fall aber bitte ich Sie, Bebel im deutschen Reichstag die Hereros verteidigend und uns, die tag nicht den Wahlprotest für durchschlagend angesehen hätte. Weil feinen endgültigen Beschluß zu fassen, bis die beantragten Beweis- deutschen Soldaten, beschimpfend." Hier würde wohl kein Mensch er das fürchtete, hat er eben sein Mandat niedergelegt.( Sehr crhebungen abgeschlossen sind. die Hand dafür aufheben, weil es eine vollkommen erlogene Be- wahr! bei den Sozialdemokraten). Herr Müller Iserlohn be Abg. Müller- Iserlohn( frs. Bp.): Eine amtliche Wahlbeeinflussung hauptung ist!( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) hauptet, der Protest tönne nicht ausschlaggebend sein, weil Keim Herr eine muß als folche, als eine von amtlicher Stelle aus geübte erkennbar Nur ein Schon Privatperson sei. Herr fein. Eine solche Wahlbeeinflussung hat aber bei der in Nede ehrloser Tropf Raab hat anerkannt, daß bei der Verbindung des Flottenvereins stehenden Wahl nicht stattgefunden. Ich bitte Sie, die Wahl für tann solche Behauptungen aufstellen; und dieses Flugblatt ist mit den Regierungsstellen davon teine Rede sein könne. Und auch gültig zu erklären. im Wahlprotest selbst ist diese Behauptung widerlegt. Es heißt in Abg. Raab( Wirtsch. Vg.): Eine amtliche Wahlbeeinflussung auf Kosten der Regierung geschrieben dem Briefe des Herrn Keim, der dort angeführt ist: Nach vermuß dem Wähler als solche zum Bewußtsein gekommen sein, um und in dem Wahlkreise verbreitet worden. Ist das eine unzulässige fchiedenen Rücksprachen in der Wilhelmstr. 77, wo man sich für Ihre eine Ungültigkeit der Wahl herbeizuführen. Daher können wir nicht Wahlbeeinflussung oder nicht?( Zustimmung bei den Sozialdemo- Wahl interessiert, ist, um die Sache praktisch zu gestalten, die amtfür den ersten Teil des Antrages Gröber stimmen. Wohl aber traten.) Weiter heißt es: Deutsche Wähler! Hierfür ist die aus liche Unterstützung der Wahl in jeder Weise sichergestellt".( Hört! werden wir für den zweiten Teil und für den Antrag Albrecht Zentrum und Sozialdemokratie zusammengesetzte Reichstagsmehrheit hört! bei den Sozialdemokraten.) Was verlangt man noch mehr stimmen, worin Beweiserhebungen verlangt werden. Der Brief des verantwortlich." Es ist vergessen, hinzuzufügen, daß auch die Frei- an positiven Behauptungen bei einem Wahlproteft.( Sehr General Keim rechtfertigt den Verdacht, daß die Kandidatur Eickhoff sinnigen und ihr Kandidat Eickhoff zu dieser Mehrheit gehört haben. richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich verstehe nicht, als amtliche Kandidatur angesehen wurde. Gerade die Freifinnigen( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Weiter heißt es:" Das waren daß die Freifinnigen nicht selber das Gefühl der Reins hätten allen Anlaß, den Berdacht fern zu halten, als seien sie bereit, die Folgen der unzureichenden Ernährung der Truppen, weil der lichkeit in dem Maße besitzen, um zu sagen, wir müssen Herrn von der Regierung etwas unzulässiges entgegenzunehmen.( Sehr Reichstag aus elenden und kleinlichen Barteirücksichten die Eisenbahn Eickhoff gegen den Vorwurf verteidigen, daß er sich amtliche richtig! bei der Wirtschaftlichen Vereinigung.) berweigert hat." Und nun sagen Sie, ob das keine unzulässige Wahlbeeinflussungen hat gefallen lassen, daß er sie sich vom General Abg. Dr. Spahn( 3.): Wenn sich der Verdacht von Ungesetzlich- Wahlbeeinflussung zugunsten des freisinnigen Standidaten ist.( Bu- major Keim hat zusichern lassen.( Sehr gut! bei den Sozials feiten, auch wenn sie im Wahlprotest nicht behauptet werden, ergibt, ſtimmung bei den Sozialdemokraten.) demokraten.) Wenn Sie( zu den Freisinnigen) aber schon gegen so muß stets Beweis erhoben werden; schon deshalb ist das auch in Man sagt, die Behauptungen des Protestes könnten deswegen einen solchen Beweisantrag Widerspruch erheben, so können Sie es diesem Falle nötig. nicht in Betracht kommen, weil sie ganz allgemeiner Art wären. uns nicht übelnehmen, wenn wir sagen: das ist die reine_blasse Abg. Dr. Heinze( natl.): Die Regierung ist befugt, ihre Au- Seit wann hat sich aber der Reichstag auf den Standpunkt gestellt, Angst, daß etwas herauskommt.( Sehr wahr 1 bei den Sozial schauung in der Bevölkerung energisch zu vertreten, auch durch Flug- daß der Name des Kandidaten genannt sein muß, demokraten.) Kein Wähler im ganzen Deutschen Reich ist sich blätter, ganz besonders wenn es sich um eine bestimmte Frage wenn zugunsten einer bestimmten Partei gegen bestimmte Parteien zurzeit der Wahlen im Unflaren gewesen, woher die Berge von handelt, wegen der sie den Reichstag aufgelöst hat. In den Flug- Wahlbeeinflussungen erfolgt sind.( Sehr wahr! bei den Sozial- Flugblättern gekommen sind, mit denen der Flottenverein das ganze blättern ist nicht Partei ergriffen für irgend einen Kandidaten demokraten.) Wenn festgestellt ist, daß mit den Mitteln der Re- Deutsche Reich überschwemmt hat. Herr Gröber hat sehr mit Recht oder irgend eine Partei, sondern nur die Anschauung der gierung, mit dem Beamtenapparat des Kolonialamtes, des Reichs- darauf hingewiesen, es sei gar nicht notwendig, daß der einzelne Regierung ist vertreten, und das war ihr Recht. Der marineamtes Scharen von Flugblättern verbreitet worden sind, Wähler von der Wahlbeeinflussung unterrichtet war. Auch im Falle Brief des Generals Keim ist der ciner Brivatperson; fann man doch nicht sagen, daß eine ungenügende Protest- Schwabach ist in keinem Falle der juristische Beweis erbracht worden, diese Privatperson sagt, die amtliche Unterstügung sei sichergestellt. behauptung vorliege, weil nicht einmal der Name des Kandi- daß ein einzelner Wähler bestochen worden sei, aber die WahlWürden wir nach der Auffassung der Abgeordneten Gröber und daten genannt sei. Wenn man hier von ungenügender Substantiierung prüfungskommission hat weitere Beweiserhebungen beschlossen, um Spahn verfahren, so müßten wir auch über die Wahl des sozial- fpricht, so glaube ich das keinem Menschen und wenn er das zehnmal die fehlenden Schlußglieder zu erbringen. Wenn aber festgestellt ist, demokratischen Abgeordneten Lehmann- Wiesbaden Beweis- wiederholt. Herr Heinze freilich meinte, wir müßten recht streng daß die nationalliberale Wahlleitung in jenem Wahlkreise konerhebung beantragen; im Wahlprotest wird behauptet, daß die gegen die Wahlproteste sein, da so außerordentlich viele Proteste servativen Vertrauensmännern 500 Mart angeboten hat, damit für den liberalen Kandidaten wenn agitieren, Katholischen Geistlichen im ganzen Rheingan für Lehmann eingetreten eingingen. Aber der Reichstag hat doch die Aufgabe, dafür zu fie sind. Wir tun das nicht, wir sind aber in der juristischen Behand- sorgen, daß seine Wahlen in reinlicher, unantastbarer Weise zustande einem anderen Falle den Agitatoren gesagt worden ist: für jede lung dieser Fragen konsequent und lehnen auch hier die Beweis- fommen( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), und wir dürfen Stimme für Schwabach bekommt Ihr 1 Mart, so wird doch jedererhebung ab.( Lebhaftes Bravo! bei den Nationalliberalen und nicht die Wahlproteste so behandeln, daß den Wählern die mann anerkennen müssen, der noch nicht politisch korrumpiert Freifinuigen.) Lust vergeht, überhaupt noch Protefte einzureichen, sondern ist, sondern geradeaus sehen kann, daß hier eine Wahlbestechung vorVizepräsident Paasche teilt mit, daß ein Antrag Wellstein ein die Wahlproteste müssen pünktlich verhandelt und es muß liegt. Herr Heinze hat dann einen besonderen Trumpf damit auss gegangen sei, die Beweiserhebung noch auszudehnen. bon unserer Seite alles getan werden, um eine Wiederholung zuspielen versucht, daß er auf die Wahl meines Parteigenossen
Kleines feuilleton.
Naturbetrachtung in märkischer Landschaft. Auf dem zweiten allgemeinen märkischen Touristentag hielt Bruno Wille cinen von warmer Liebe und feinem Verständnis zeugenden Vortrag über Naturgenug in unserer Landschaft, der einem größeren Publikum geboten zu werden verdient.
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uns niederblickt und, wie Lenau sagt, der„ Himmel seinen Hader donnert," immer erscheint uns der Horizont als das, was der Ebene ben belebenden Ausdruck gibt.
in
Mitwelt betrachten müssen, so sollten wir auch die Liebe zur Land. schaft, zur Natur, zu unseren Mitwesen ausbilden. Dieses Naturempfinden ist die Vorstufe der höchsten Sittlichkeit. Darum sollen wir wandern und schauen.
Bureau.
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Humor und Satire.
Arbeit. Am Morgen aber ging Herr Lehmann in fein Und er riß den Abreißkalender ab und erwischte dabei versehentlich zwei Blätter. Da schlug er die Hände über den Kopf zusammen und freute sich, denn er hatte die Arbeit zweier Tage hinter sich.
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Von diesem Horizont und aus dieser Ebene heben sich ab die Wälder und einzelnen Bäume, deren verschiedene Baumcarattere unser Interesse erheischen. Die Eiche gleicht, wie Goethe sagt, einem aufgetürmten Riesen", ihre knorrige Gestalt läßt sie uns als den König des Waldes erscheinen. Die Kiefer, der wesentliche Baum des märkischen Waldes, hat etwas Grüblerisches; da, wo wir sie in ihrer eigentlichen knotigen Gestalt ſehen, wo sie frei und nicht in Schonungen und Massen zu unnatürlicher Schlankheit aufwächst, können wir sie als die Eiche unter den Nadelbäumen 8ur Sicherheit. Frigl( der immer ein schlechtes Ges betrachten. Die Birte hat etwas Mädchenhaftes, zart hängt ihr feines Haargezweig und ihre Stämme leuchten, als wär' in stiller wiffen hat, als er vom Papa Schläge friegt, ohne genau zu wissen Sommernacht das Mondlicht blieben hangen". Die Weiden blicken warum):" Gelt, Papa, da ist doch schon die Scheibe dabei, struppig, verwundert drein, und die Erle, die gern auf Moorboden ich heute beim Nachbar zerschlagen habe!" mit hohen Wurzeln wie auf Stelzen steht, hat etwas Düsteres, wie Starke Einbildung. Backfisch( als ein elegantes denn auch ihre Blätter sich im Herbst schwarz färben. Die Buchen Automobil vorbeifährt:„ Ach, Mama, wie riecht das doch vorwölben prächtige Dome aus ihrem Blättergezweig und der Wacholder, nehm!" der ein Vorzug der märkischen Landschaft ist und in alter Zeit als - Eine Musterhausfrau. Was machen Sie denn mit Lebensbaum galt, duckt sich zusammen wie ein grübelnder Mensch. ,, Gar nichts! Ich mache sie Doch auch die Feldlandschaft kann schön sein. Nicht gerade all' den leeren Konservenbüchsen?" endlose Kartoffel- und Rübenfelder, so doch der Anblick eines nur rein und dann werfe ich sie fort!" ( Meggendorfer- Blätter".) wogenden Kornfeldes, die mit Blumen geschmückte Wiese oder eine Fläche mit Haidetraut. Wenn dann die Adergrenzen nicht gerade geschnitten sind, erfreut uns auch die Linie, die gewundene Ackergrenze oder der Anblick eines sich in Krümmungen windenden Baches.
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Notizen.
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Die Landbewohner und Naturvölker führte Bruno Wille aus erwachen durch das Grauen des Tages, der moderne Mensch nur durch das Rattern seines Weckers oder des Straßenlärms. Er achtet nicht Sonnenaufgang noch Untergang. So läßt der Dichter Hölderlin , der den Sonnenuntergang poetisch schildert, den Sonnenjüngling flagen:„ Geh unter, Sonne, zu Völkern, die dich noch ehren." Die Naturvölker besaßen viel innigere Hingabe und Verständnis für die Natur, ihre Sonnenanbetung und ihr Baum- und Quellenfultus zeigen uns das starte Vertrautsein und das Gefühl für die Eigenarten und die Größe der Natur. Wir achten heute nicht mehr der Brunnen und Quellen, die einst unseren Vorfahren köstliche Reichtümer und Offenbarungen der Natur waren, und so können wir das reizende Märchen„ Undine " des märkischen Dichters Fouqué dahin auslegen, daß Undine, die Quellnige, die verlassene Geliebte des Ritters, jezt um die Brunnen und Quellen herum schleicht und um die verlorene Liebe des Menschen weint. Eine Erneuerung unseres zurückgedrängten Naturgefühls tönnen wir nur durch regelmäßiges Hinauswandern in die Landschaft wiedergewinnen. Dabei müssen wir zuerst den Organismus der Landschaft Theaterchronit. Das Deutsche Theater nahm fennen zu lernen suchen. Ein großer Dichter und eifriger Wanderer Die Mark ist lange genug mit Vorurteil angesehen worden zur Aufführung einen Einattergyllus Die Fadel des Gros trie Goethe suchte die Landschaft stets im ganzen zu erfassen: Das Wer aber von dem trostlosen Sandcharakter der Märt spricht, hat von Friedrich Freksa , dem Verfasser von„ Barock ", zur AufWesen des Gebirges, die Art der Schichtung und die Entstehung. Die sich nicht vertieft in die Landschaft. Ueberall finden wir Wasser, führung an. Gestaltung unserer Mark erklärt sich durch die Tatsache, daß in Schilf und Torf, die doch beweisen, daß der Sand nicht dominiert. Bühnenchronit. Adalbert Mattowsth bom fönigl. vorgeschichtlicher Zeit die ganze Mark von Eismassen und Gletschern Flüsse und Fließe durchziehen die Landschaft, und Sträucher, Hasel- Schauspielhaus hat zu seiner Erholung einen viermonatigen Urlaub bedeckt war, die bei ihrem Abschmelzen nicht nur Sand- und Gesteins- büsche und Wälder treffen wir überall; Mühlen und Mühlteiche antreten müssen. massen, welche sie ehemals aus Standinavien mit sich herbrachten, erfreuen uns und besonders unsere märkischen Seen verleihen der Ein Denkmal für Max Ehth, der als Ingenieur zurückließen, sondern auch die vielen Eeen und Flüsse erzeugten. Mark einen ganz ausgeprägten Landschaftscharakter. Wer das alles und Schriftsteller allerdings mehr allgemeines Interesse bietet denn Das ehemals fumpfige Gelände war ein guter Waldboden und so richtig sehen will, muß aber zu den verschiedensten Jahres- und als Begründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, wurde im haben wir in unserer Mark einen seltenen Reichtum an Seen und Tageszeiten, ja auch bei verschiedenem Wetter wandern. Dann Hofe der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft zu Berlin enthült. Einen Schönheitsabend Wäldern. Aber nicht nur das allein müssen wir sehen. Auch auf kann er erst interessante Vergleiche anstellen. So über die verohne polizeiliche Zenjur- die Stimmung tommt es an. Der Zived und verständige Geschiedene Farbe der Bäume bei verschiedener Beleuchtung. Dann veranstaltet die Schönheitsvereinigung am 19. Mai im Mozartsaal sichtspunkt erfüllt heute ganz den modernen Kulturmenschen, wir wird er auch die Naturbeseelung spüren, wenn von Baum zu Baum für Mitglieder und geladene Gäste. Näheres durch das Sekretariat, können aber bei unseren Wanderungen die Brille der Intelligenz" die Abendlichter springen, wenn aus Mooren und Wassern die Dessauerstr. 38. ruhig ablegen und mehr die Sinnenfreudigkeit, das, was Phantasie Dünste aufsteigen und unserer Landschaft ein selten schönes Neuerwerbungen der tgl. Museen. Für die und Gemüt bewegt, beachten. Abendrot ermöglichen. Und wenn die niedersinkende rotglühende Gemäldegalerie wurden ein prächtiges Brustbild eines weißAuch die Ebene, wie wir sie vorwiegend in der Mark finden, Sonne ihre Abendglut auf die rotbraunen harzigen Stiefernstämme bärtigen Mannes von Tintoretto und eine ungemein leicht gehat ihre Schönheiten. Ja, sie hat den Vorzug vor der Gebirgs- wirft, dann glühen diese auf, als ob ein inneres Feuer aus ihnen malte, koloristisch sehr feine Darstellung nach Tasso( Armidens landschaft, daß sie unseren Sinn nicht auf das Große, Gewaltige hervorbreche. Kiefernglühen sollten wir das stolz nennen Baubergarten) dem letzten großen venezianischer Maler dem englischen Maler ablenkt, sondern auf das Kleine, Intimere. Der weite Hori und diese großartige Naturanschauung mit dem Alpenglühen der Tiepolo, sowie ein Porträt von 3ont ist das Große in der Ebene, von dem sich die einzelnen Er- Schweizer vergleichen. Boffang( einem gebürtigen Regensburger ) aus dem Ende des scheinungen abheben. Ob er in wolfenloser Blaue scheint und Das Innenleben des Menschen zerfällt in ein sich von der All- 18. Jahrhunderts erworben. Wilhelm Busch wird im Münchener Kupferstich unser Sinn sich im blauen Raum, der jubelnden Lerche gleich, ver- gemeinheit trennendes und sich mit ihr verbindendes Jch. So Tiert; ob Cirruswolfen gleich friedlichen Lämmern am Himmel wie wir die Verbindung mit unserem Volke und der Mitwelt fabinett hervorragend vertreten sein, da der bayerische Staat eine stehen, oder ob ein gewaltiger Gewitterkopf drohend, düster auf! pflegen und als unser Jdeal die Interessen der Allgemeinheit, der Auswahl seiner besten Handzeichnungen ankaufte.
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