pro Tag.
unferer Berliner Wähler dorthin gegangen, und eine solche Auf- Buschüsse gezahlt werden, und zwar in der 1. laffe 20 Bf., in der| Bei der Grundsteinlegung fprachen Vertreter des Vorstandes, Klärungsarbeit werden wir auch in Zukunft für unsere Pflicht halten. 2. Klasse 30 Bf., in der 3. Klasse 35 Pf. und in der 4. Klasse 40 f. des Aufsichtsrats, der Propagandakommission, der Gewerkschaften Sie sehen ja, daß wir deshalb noch immer anwesend sind, viel und der Partei ihren Wunsch auf ferneres Wachsen, Blühen und öfter, als Ihnen angenehm ist.( Sehr gut! bei den Sozialdemo Gedeihen des Unternehmens aus. fraten.) Abg. Hirsch( Soz.):
Ich möchte ebenfalls den Vorwurf des Abg. Kirsch, als ob wir Berliner Abgeordneten die Sitzungen schwänzten, zurückweisen. Uebrigens tvimmelte es damals in dem Zuge, in dem wir nach dem Rheinland fuhren, von Zentrumsabgeordneten. Auch der Präsident des Hauses saß darin.( Heiterkeit.)
Die Unterstügungsdauer beträgt ebenfalls nach einjähriger Mitgliedschaft 5 Wochen Sie steigt pro Jahr um eine Woche, bis Diesen Wünschen schließen wir uns aus vollem Herzen an. Die zur Höchstdauer von 15 Wochen, die nach 10jähriger Mitgliedschaft in der Tabelle wiedergegebenen Zahlen zeigen, wie recht der„ Vorerreicht wird. wärts" hatte, als er seit Jahren unbeirrt um alle Angriffe einDurch die Annahme dieser Vorlage werden erstens die Bei zelner Sonderbündler- betonte: Voraussetzung einer gedeihlichen träge von 40, 50, 60, 70 Bf. auf 50, 70, 85, 100 Pf. erhöht; Entwickelung der Genossenschaftsbewegung ist Aufhebung zweitens ist die Arbeitslosenunterstübung eingeführt; drittens der Beriplitterung, Bentralisation. Am 1. Juli ist die Krankenunterstübung geändert worden. Die Kranken- 1908 erfolgte die Verschmelzung, und innerhalb eines unterstützungsfäße, die sonst 4,50, 5,40, 6,30, 7,20 M. pro Woche Jahres bis zum 30. Juni 1909 hatte die MitgliederAbg. Kirsch( 8.): Ich nagle nochmals fest, daß die sozial- betrugen, sind auf 5,40, 6,60, 7,50, 8,40 W. erhöht; die Unter- zahl fich fast verdoppelt, war von 10 221 auf 19 172 gestiegen. Von demokratischen Vertreter damals ihre Partei hier. im Stich gelaffen stüßungsdauer ist von 10 auf 15 Wochen verlängert worden. da ab ist ein weiteres erfreuliches Wachstum zu verzeichnen. Die haben. Herr Hoffmann hat das selbst ganz zynisch zu Die Wanderunterstügung wurde von pro Tag 80 Pf. auf 1 M. Konsumgenossenschaft in Berlin zählt jest rund gegeben mit der Begründung, sie müßten nach dem Rheinland erhöht. An den anderen Unterstüßungszweigen wurden nur ganz 80 000 Mitglieder. wegen Agitationsverhandlung.( Unruhe bei den Sozialdemokraten.) unwesentliche Aenderungen vorgenommen, dagegen zahlreiche So erfreulich der Fortschritt des vom sozialistischen Geist geAbg. Schepp( Fortsch. Bp.) wendet sich gegen den Antrag des Statutenänderungen, die sich aber auf internere Verbandsverhält tragenen Konsumgenossenschaftsgedankens in Berlin ist, so viel läßt Bentrums. nisse bezogen. doch die Entwickelung noch zu wünschen übrig, um in Berlin die Abg. Hoffmann( Soz.): Alle Aenderungen treten, mit Ausnahme der Arbeitslosenber- Genossenschaftsbewegung auf die gleiche Höhe zu bringen, wie sie Herrn Kirsch habe ich nur zu antworten, daß unsere Genoffen ficherung, am 1. Oftober 5. J. in Kraft; die Arbeitslosenunter andere Großstädte aufweisen. Schwierige Beiten hat die damals 20 Minuten vor Schluß der Sigung abgereist sind. Die stützung dagegen erst am 1. Oktober 1911. Konsumgenossenschaftsbewegung in Berlin durchzufämpfen geSache war für uns nicht so wichtig, da wir ja noch bei der dritten Der alte Vorstand wurde wiedergewählt und Drunjel zum habt, nicht zuleßt infolge der gutgemeinten Eigenbrödeleien Lesung antworten konnten. Beim Berggejez übrigens war das Kopenhagener Kongreß, Drunjel( Redakteur), Schmit, einiger, die da glauben machen wollten, die Konsum Zentrum so schwach vertreten, daß feine eigenen AnDomschte. Weißensee, Saul ich Hamburg zum nächsten Ge- genossenschaftsbewegung fönne die bürgerliche Gesellschaftss träge nicht angenommen werden konnten.( Hört! werkschaftstongreß delegiert. Der Verbandsausschuß wird ordnung unmodeln, den Klassenkampf beseitigen. Diese Ueberhört bei den Sozialdemokraten.) Wir werden in der Folge öfter in Wegfall kommen; Siz des Verbandes bleibt Berlin ; Tagungs- treibungen führten naturgemäß zu unterschäßungen der großen Gelegenheit nehmen, vor dem Lande" zu konstatieren, wie das ort der nächsten Generalversammlung ist Leipzig . Sentrum, speziell seine Arbeitervertreter, abwesend find. Ich stelle nochmals vor dem Lande" fest, wir mußten damals die Sigung berlassen, um das Volk über den Wahlrechtsverrat des
P
Eine Etappe
Zentrums aufzuklären. Wenn Herr Stirſch ſagte, ich hätte unser im Berliner Konfumgenoffenfchaftswefen. Buſammenſchluß im Jahre 1908. Das beweist das rapide Wachstum der Genossenschaft seit dem
demokraten.)
wirtschaftlichen und kulturellen Vorteile, die eine in sozialistischem Sinne geleitete Genossenschaftsbewegung den einzelnen Arbeitern und der Arbeiterklasse bringt. Diese Zeiten der meist unfreiwilligen Bekämpfung derer, die zusammengehören, find für Berlin vorbei. Fernbleiben zynisch zugegeben- ich habe es ehrlich zugegeben. Die Gedanken über die MöglichWenn ehrlich zynisch ist, dann ist das Zentrum niemals Am Sonntag fand in Lichtenberg auf dem von der Konsum feit des Erfolgs der Genossenschaften wurden aus dem Himmel aynifch.( Große Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozial- genossenschaft Berlin und Umgegend erworbenen 12 810 Quadrat phantastischer Illusionen auf den Boden der harten Wirklichkeit meter großen Gelände in der Rittergutstraße die Grundsteinlegung gesteht. Dadurch wurde die Genossenschaftsbewegung am kräftigsten Damit schließt die Debatte. der Neubauten statt. Auf dem 100 Meter Straßenfront aufweisenden gefördert. Der Zentrumsantrag wird gegen die Stimmen des Grundstück sind fünf Wohnhäuser mit modernsten Einrichtungen Teuerung der notwendigen Lebens- und Bedarfsmittel weist den Die durch indirekte Steuern und Zölle hervorgerufene Künstliche Zentrums abgelehnt, die Vorlage in dritter Lesung gegen das( Bäder, Dampfheizung, elektrisches Licht usw.) und ein Verwaltungs- Arbeiter und feine Familie darauf hin, in seinem und der Seinen Zentrum angenommen. gebäude mit großen Lagerräumen im Neuban. Auf dem Hinter Interesse Mitglied der Konsumgenossenschaften zu werden. Zu den Zwei Anträge Hammer( f.) und Qusensky( natl.) betr. die lande foll rechts eine Dampfbäderei mit 6 bis 20 Doppel- diretten in Mark und Pfennig auszurechnenden Vorteilen tritt das Erhebung der kommunalen Umsatzsteuer werden nach kurzer Debatte auszugsöfen errichtet werden, die den Mitgliedern ein gefundes und burg( l.) auf Erhöhung der Dienstaufwandsentschädigung für die Links foll ein Lager- und Kontorhaus mit Fruchtsaft und scheidenem Maße der Geist der Solidarität der Arbeiterklaffe an die Gemeindeľommission verwiesen; ein Antrag v. Blanden nach Möglichkeit wohlfeiles Brot zu liefern im stande sein werden. erhebende Bewußtsein für die Genossenschaftsmitglieder, daß durch den Beitritt zur Genossenschaft wenn auch in noch so beDistritskommissare in Posen im nächsten Etat geht an die Budgets Bierfüllerei, Selterwasser. und Brauses tommission. wirtschaftliche Macht erhöht wird. limonadenfabrit zu stehen kommen. Die Bauvorbeiten für eine gepflegt und Ein Antrag Dr. Gottschalt( natl.) ersucht die Regierung Straftzentrale und einen Automobilschuppen sind im Gange. Zwecks Mitglied der Konsumgenossenschaft werden will, der Schulpflicht unter Berücksichtigung berechtigter Sonderverhältnisse an die Gebäude vorgesehen. Um der hoffentlich bald in Erfüllung anteil beträgt für jedes Mitglied 30 M. und fann in Raten bezahlt um Borlegung eines Gesezes zur einheitlichen Regelung der Dauer Berbilligung der Transportkosten ist diretter Bahnanschluß an eine der Verkaufsstellen. Dort unterzeichnet man die Beitrittserklärung und zahlt eine Eintrittsgebühr von 50 Pf. Der Geschäftsder einzelnen Landesteile, sowie betreffend einheitliche Bestimmungen gehenden gewaltigen Ausdehnung der Konsumgenossenschaft unter oder von der Rückvergütung gutgeschrieben werden. Die Rückverüber die Folgen der ungerechtfertigten Schulverfäumnis, ihre Straf- allen Umständen Rechnung tragen zu können, ist das Vorkaufsrecht gütung wird aus dem Reingewinn entnommen und nach Maßgabe auf ein benachbartes, ebenso tiefes Grundstück von 54 Meter Straßenber getauften Warenmenge an die einzelnen Mitglieder verteilt. Abg. Glattfelter( 8.) beantragt ueberweisung des Antrages an front für fünf Jahre gesichert. die Unterrichtskommission. Mögen die Berliner Genossen dafür sorgen, daß die Berliner Der Bau ist so ristig vorwärtsgeschritten, daß er voraussichtlich schon im Februar 1911 vollendet und spätestens im April seiner Be- Genossenschaftsbewegung bald an erster Stelle in Deutschland steht. Je mehr Mitglieder desto höher die Leistungen. stimmung wird übergeben werden können. Die demokratische Organisation der Genossenschaften sorgt dafür, daß die Leitung im sozialistischen, dem Allgemeinwohl dienenden Sinne auch ferner betätigt wird.
barkeit usw.
trage an.
Abg. Graf Clairon d'Haussonville( t.) schließt sich diesem AnAbg. Caffel( Fortsch.Vp.) bittet, den Antrag ohne Kommissionsberatung anzunehmen.
Ein Regierungskommissar erklärt, daß die Regierung die gefeßliche Regelung der Materie nicht für dringend halte, aber die Un gelegenheit prüfen werde, wenn es der Wunsch der Parteien fei.
Abg. Dr. Gottschalk( natl.) wendet sich gegen die lleberweisung an die Unterrichtskommission. Dort sei der Antrag schon einmal gewesen und Bedenken gegen ihn seien nicht erhoben worden.
Der Antrag auf Ueberweisung an die Unterrichtstommission wird gegen die Stimmen der Linken angenommen. Ein Antrag Find( natl.) betreffend Errichtung eines Prüfungsamtes für landwirtschaftliche Maschinen bei der technischen Hochschule in Hannover wird an die Budgetfommission verwiesen.
Hierauf vertagt sich das Haus.
Nächste Sigung Dienstag 11 Uhr: Antrag Eickhoff betreffend die Einführung der Koedutation in den höheren Lehranstalten( Gemeinsame Erziehung der Geschlechter). Beratung der Denkschrift über die Ausführung des Ansiebelungsgesezes in der polnischen Proving. Petitionen.
Schluß 4 Uhr.
Nennte Generalversammlung der Töpfer nud Berufsgenossen.
Dresden , 27. Mai. Der letzte Berhandlungstag war ein Tag der Wahlen und Abstimmungen, die meistens ohne lange Diskussionen vor sich gingen. Nur ein Antrag des Vorstandes, eine Lehrlingsabteilung einzurichten, erfuhr eine kurze, aber scharfe Bekämpfung. Es waren die Großstadtdelegierten( Berlin , Hamburg , Leipzig ), die sich entschieden gegen diesen Antrag wandten und erklärten, daß die Erziehung der Jugend Sache der freien Jugendorganisationen sei. Verschiedene kleinstädtische Delegierte aus Orten, wo die freie Jugendorganisation noch keinen Eingang fand, traten aber warm für den Vorstandsantrag ein und begrüßten es, daß endlich in dieser Frage etwas geschehen sollte. Als der Antrag mit schwacher Majorität abgelehnt war, sagte Drunsel, daß der Vorstand, um den Wünschen aller Delegierten entgegenzukommen, mit der Zentrale der freien Jugendorganisationen in Verbindung treten und den Filialen in der nächsten Zeit Agitationsmaterial zustellen werde, durch das sie die jugendlichen Arbeiter auf die für sie geschaffenen Jugendorganisationen verweisen sollten.
befoldete Gauleiter
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In den am meisten umstrittenen Fragen des Verbandstages Beitragserhöhung, Arbeitslosenunterstübung, hatte gegen Schluß der Diskussion die Opposition immer mehr an Boden verloren. Die Abstimmungen fielen denn auch im Sinne des Vorstandes aus. Bei der Gauleiterfrage wurde zuerst über die prinund zwar namentlichzipielle Seite der Frage abgestimmt, ob Gauleiter befolbet werden sollten oder nicht. Die Frage wurde mit 46 gegen 12 Stimmen bejaht; diejenigen der bis jebt unbefoldeten Gauleiter, bie als Betverber in Betracht kamen, enthielten sich der Abstimmung. Nach dieser grundsäßlichen Klarstellung wurde mit allen gegen 8 Stimmen auf Anstellung von vier befoldeten Gauleitern erkannt. Das Gehalt wurde auf 2000 m., steigend bis 2400 M., nominiert; der Dienstantritt auf 1. Oktober d. J. festgesetzt. Aus der Wahl gingen einstimmig Evers- Hildesheim , BossogBreslau, Beier- Dresden , Freitag München hervor.
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Da die Vorstandsvorlage zur Arbeitslosenversicherung weder Freunden noch Gegnern dieser Versicherung Freude gemacht hatte, ließ die Beratungskommission fie fallen und unterbreitete ſelbständig eine neu bearbeitete Vorlage, die ebenfalls in namentlicher Abstimmung, mit 40 gegen 23 Stimmen angenommen wurde. Ihre wesentlichsten Bestimmungen sind folgende:
Die Höhe der
Erwerbslosenunterstübung
richtet sich nach den in den letzten 26 Wochen geklebten niedrigsten Beitragsmarken. Es wird gezahlt:
Unterstützung
pro Woche
4,20 M.
Beitrag
pro Tag
50 f.
0,70 m.
70
0,80
"
4,80
"
85
"
100
0,90 1,00
5,40
"
"
"
"
6,00
"
Die Dauer der Unterstützung beträgt: nach einjähriger Mitgliedschaft 5 Wochen, steigend pro Jahr um eine Woche bis zur Höchstdauer von 9 Wochen, die nach 5jähriger Mitgliedschaft erreicht wird. Die Unterstützung wird vom 13. Tage der Erwerbslosigkeit ab gezahlt. Die
Krankenunterstüßung
wird schon nach dreitägiger Karenzzeit gezahlt. Sie ist in der Weise geregelt, daß auf die Säße der Erwerbslosenunterstüßung
Dem Grundstein wurden außer anderen Zeitdokumenten, unter denen sich auch Zeitungen, darunter der„ Vorwärts" befindet, eine Urkunde einverleibt, die in knappen Zügen die Entwickelung der Berliner Genossenschaftsbewegung bis zum Juli 1908 schildert. Den Worlaut lassen wir nachstehend folgen:
Urkunde
niedergelegt anläßlich der Grundsteinlegung zu den Neubauten der
Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Berlin Lichtenberg , Rittergutstr. 22-26,
I
am neununzwanzigsten Mai neunzehnhundertundzehn.
Am 28. Juni 1899 wurde der Konsumverein Berlin - Nord gegründet. In den Jahren 1900 und 1901 entstanden die Konsum bereine Berlin - Süd, Schöneberg und Weißensee .
Diese vier Vereine schloffen sich am 1. Juli 1902 zur Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend, e. G. m. b. S., zu
sammen.
Der am 24. Juni 1900 gegründete Berliner Konsumberein beschloß in seiner Generalversammlung vom 15. März 1908 die Verschmelzung mit der Konsumgenossenschaft und erfolgte die Vereinigung in demselben Jahre. Die Entwickelung der Genossenschaft zeigt nachstehende
Tabelle:
1aq agos
Rüd
bergütung
taufsstellen
Zahl der Ver
Proz
Mart 4390,04 8 11 869,91
Geschäftsjahr
Zahl gezahlte der GeschäftsMit- guthaben glieder
Ein
Umsatz in den Verkaufsstellen
Rein überschuß
Mart
Mart
50 490,67 185 345,41 330 406,05 855 515,55 814 258,80
6
760 816,84
665 803,38
9 898,17 2 24 539,18 21 15 3 24 870,06 16 18,081,48 21 16 19 519,87 2
27 349,09 62 437,96
31 5
15 15
20
1376
1899/1900 386 3 8611900/1901 1 218 10 633,42 1901/1902 2 199 23 120,58 1902/1903 4 787 58 234,58 1903/1904 5 227 68 174,82 1904/1905 4 947 69 906,87 1905/1906 4 631 68 351,40 1906/1907 5 790 66 762,87 696 590,02 1907/1908 10 221 75 109,71 1 101 457,88 1908/1909 19 172 152 968,79 2 805 513,- 157 275,41 5 42 Zum Zwecke der Errichtung einer eigenen Zentrale sowie des Ueberganges zur Eigenproduktion wurde in der am 27. September 1908 abgehaltenen Generalversammlung die Herausgabe von Hausanteilen in Höhe von einer halben Million Mark
Beschlossen.
Am 30. Juni 1909 wurde das 12 310 Quadratmeter große Grundstück Rittergutstraße 22/26 in Lichtenberg zum Preise von 199 603,20 M. erworben; die Auflaffung erfolgte am 29. September 1909.
Im Februar 1910 wurde der Bau begonnen.
Die Bauleitung lag in den Händen des Architekten Herrn Leb. P. Ehricht.
Der Verwaltung der Genossenschaft gehörten im Jahre der Grundsteinlegung folgende Genossen an: Vorstand: Rudolf Junger, Karl Müde, Wilhelm Lamm, Paul Müller, Gustab Flade.
Aufsichtsrat: Friedrich Schulze und Heinrich Stühmer als Vorsitzende, und die Genossen Karl Bartel, Mar Buchholz, Karl Friz, Friedrich Güttler, Albert Haese, Franz Hanel, Konrad Holland, Karl Kleinschmidt , Franz Liese, Frau Gertrud Lodahl , Paul Meister, Andreas Mirus, Wilhelm Schmidt. Der Grundsteinlegung wohnten bei:
Vom Vorstand: G. Flade, R. Junger, W. Lamm, K. Mücke, P. Müller.
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Wer
wendet sich
legung zu dem schönen Werke am Sonntag erfolgen. Möge die Durch die emfige Tätigkeit von Arbeitern konnte die Grundstein genoffenschaftliche Arbeit ferner ihr Teil mit zur Verwirklichung der Faustschen Verse beitragen:
Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich fie erobern muß.
Und so verbringt, umrungen von Gefahr,
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.
Solch ein Gewimmel möcht' ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volte stehn. Zum Augenblicke dürft' ich sagen: Berweile doch. Du bist so schön!
Gerichts- Zeitung.
Gegen die Heegermühler Demonstranten", s
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Die Justiz will, daß auch Heegermühle bei Eberswalde ( Kreis Oberbarnim) eine Demonstration gehabt habe. Angeklagt war gestern in Eberswalde Genoffe Balm, am 13. Februar auf öffentlichen Straßen ohne polizeiliche Genehmigung einen Aufzug geLeitet zu haben. Am 13. Februar hate eine Versammlung mit Genossen Heinig als Referenten stattgefunden. Die Versamm lungsbesucher waren zum späteren Zusammenbleiben dadurch getissermaßen gezwungen, daß die Polizei einzelne Straßen abge sperrt hatte. Wie die Aussagen des Gendarmen in der Beweiss aufnahme erwiesen, war die gesamte bewaffnete Macht Gen darmen, Ortspolizeidiener und Nachtwächter schon am Bors mittag wegen in Aussicht stehender Demonstrationen" alarmiert. Die Polizei, meinte der Gendarm, habe durch ein geheimes Bir fular aus Berlin " Kenntnis erhalten, das von dem Plan einer Demonstration gehandelt habe. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosenfeld, wies nach, daß hier das amtliche Vergrößerungsglas aus der harmlosen Aufforderung der Zentralleitung der preußischen sozialdemokratischen Partei zu machtvollen Demonstrationsversammlungen ein Geheimzirkular für Demonstrationen gemacht hatte. Der Gendarm meinte, der Angeklagte und der Referent Heinig seien vorangegangen, die anderen seien gefolgt, der Angeklagte habe den Zug geleitet. Vergeblich, daß alle Zivilzugen darlegten, daß weder ein, Umzug geplant war noch stattgefunden hatte. Der Amtsanwalt beantragte 30 M. Geldstrafe, der Berteidiger verlangte Freisprechung, das Schöffengericht er tannte auf 15 M. Geldstrafe.
Was doch alles zu einem Aufzug" aufgezogen werden kann!
Um Mißstände in dem Charlottenburger Krankenhause, welche schon einmal Gegenstand öffentlicher Grörterungen gewesen tvaren, handelte es sich in einem Beleidigungsprozeß, welcher gestern vor der 2. Straftammer des Landgerichts III unter Borsitz des Landgerichtsdirektors Gockel zur Verhandlung fommen sollte. Angeklagt wegen Beleidigung des Leiters des Krankenhauses Westend , Professor Bessel- Hagen, sowie der Aerzte dieses Krankenhauses und ferner der Aerzte des Krankenhauses CharlottenburgKirchstraße waren die Schriftstellerin Elisabeth Bonneß( Ruth Bre ) und die Schriftstellerin Dr. phil . Helene Stöder. Der Anklage liegt ein in dem Publikationsorgan des Bundes für Mutterschuh ( Neue Generation") erschienener von Ruth Bré berfaßter Artikel mit der Ueberschrift: Da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in Deiner Geburt" zugrunde. In diesem Artikel wird nach ein leitenden Weihnachtsbetrachtungen folgender Vorfall mitgeteilt: Kurz vor dem Weihnachtsabend sei das Dienstmädchen St., welches unmittelbar vor der Niederkunft stand, in das Bureau des Bundes für Mutterschutz in der Trautenaustraße gekommen. Die St. habe angegeben, daß ihre Dienstherrschaft, eine Arztfamilie in Lantiik, Vom Ausschuß des Genoffenfchaftsrates: fie nicht früher fortgelaffen habe, obwohl sie um Entlassung gebeten A. Engelmann, A. Heitmann, F. Pauligt, N. Schulze, D. Werner. habe. Die Leiterin des vollbeseßten und viel zu fleinen MutterVon der Propagandatommission zur Förde- heims habe nichts anderes tun können, als das Mädchen, welches rung des Genossenschaftswesens für Groß vor Schmerzen weinte und jammerte, auf ihre Kosten in ein Berlin : E. Böske, E. Brückner, Karl Leid, D. Flemming, Automobil zu setzen und es mit einer Begleiterin in das Char C. Giebel, K. Hezschold, M. Hoppe, M. Jacobsen, G. Lautant, lottenburger Krankenhaus in der Kirchstraße zu schiden. Hier A. Ritter, A. Stadthagen, D. Wels, A. Winter, E. Wuzzkh. habe man sie nicht aufgenommen, weil sie in Charlottenburg nicht Von der Bauleitung: Architekt Leb. P. Ehricht, Bau- gemeldet sei. Die Begleiterin sei dann mit dem Mädchen im führer H. Ehricht, Bauführer S. Hanns. Automobil nach dem Krankenhaus Westend gefahren. Als sie hier schon auf dem Geburtstische gelegen habe, fei der Oberarzt ge tommen und habe mit den Worten: Wir haben hier keine Ents
Vom Aufsichtsrat: R. Bartel, M. Buchholz, C. Fritz, F. Güttler, A. Haese, F. Hanel, K. Holland, K. Kleinschmidt, F. Liese, G. Lodahl, P. Meister, A. Mirus, W. Schmidt, F. Schulze, H. Stühmer.
Von der Bauausführung: Maurermeister C. Linges leben und Bauführer F. Siedmann.
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