r. 256. 28. Jahrgang.
1. Beilage des„ ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 1. November 1911.
Parteitag der deutschen Sozialdemokratie Berleumbung über das national verwüstete Land ergießen. gegenüber, die ratloſe Regierung prebigt den Strieg gegen die in Oesterreich .
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Zentralfloaten in Funktion gehalten, die Ströme der giftigsten stellt. Wir stehen einem Aufbäumen der bürgerlichen Klassen Die Preßjustiz der Richter aus dem Volfe"( der Be- Sozialdemokratie. Weite Schichten neben der Lohnarbeiterschaft sigenden) gibt diesen Infamien völlige Freiheit, die Sanktion fangen nun an zu glauben, daß die Teuerung neben den alldes„ Rechts " und zwingt die Sozialdemokraten, sich gemeinen Ursachen des Kapitalismus noch die Ursache des Egoismus ungestraft mit Schmutz überschütten zu lassen, während ihr der herrschenden und gesetzgebenden Agrarier und sonstigen Ausbeuter hat. Wir fordern das Recht auf Ernährung, das vee Sonntag in Innsbruck ! Sonnenleuchten über der Inn - jede Kritik Verurteilung und enorme Kostenzahlung bringen Agrarismus dem Volte verweigert. Die Regierung will, daß die stadt am blauen Inn und unter den schneeweiß in den Himmel fann. Nur die tägliche Aufklärung der Massen kann die Luft Ernährung Desterreichs abhängig bleibe von Ungarn , fie tagt ragenden Alpengipfeln. Kirchgänger und Spaziergänger auf reinigen und hier hat sich viel gebessert. Endlich rückt man den Eisenbahnern und Firangestellten" zu sagen, sie hätten der Maria- Theresien- Straße und es ist ja das Grenzland heraus aus der Rückständigkeit der Wochenblätter und hat zu schweigen. Jedes Wort der legten Rede des Ministers gegen den italienischen Verbündeten!- Soldaten, Soldaten, schon fünf Tageblätter gegründet. Interessant sind die Schluß- Gautsch ist robotation gegenüber dem Bolte Wolfe, den Soldaten. Ganz feierlich provinzlerisch sieht's aus, sehr ruhig, fäße des, wie immer, geiſtvollen Referats des Leiters als ein Verbrechen anrechnet. Das ist ein Symptom: die Regierung Beamten, den Eisenbahnern, denen er ihren Widerspruch sehr spießerlich, sehr fromm und gutgesinnt. der Wiener Arbeiterzeitung ", die wichtige Erkenntnis, Aber da, Gruppen, die sich umblicken, wie Fremde, die daß es vorbei ist mit der Freundschaft der Sozialdemokratie oboziert, weil sie den Kampf mit den Eisenbahnern will, um ihre Stärke zu zeigen. Bereit liegen die Einberufungsfarten unter sich beim Begegnen grüßen, freudig anrufen. Und hinaus mit dem t. t. schwarzgelben Staat und daß die Regierung an militärische Disziplin, die Verhaftsbefehle...( hört! hört!) Gautsch gehts nach Wilten . Von einem netten, alten, aber sauber die Spige der längst zusammengeschlossenen gegnerischen will als Ordnungsretter erscheinen. Sie erinnern sich, wie die herausgemachten Haus weht da die rote Fahne. Es ist Armee tritt! ganze Meute, an ihrer Spize die Regierung, gegen uns aufschäumte, das Arbeitsheim und hier tagt die Frauenkonferenz. Und die gleiche Erkenntnis tönt scharf und hell aus allen nach jenen wie bestellten Schüffen des armen Menschen, der nicht Sichtlich groß und sehr erfreulich ist der Unterschied der anderen Berichten, namentlich als Danneberg über die wußte, was er tat. Aber die Verblendeten wissen in ihrem Verhandlungen gegen frühere. daß sie uns Schichten zutreiben, die Auch innerlich ist die systematische Bildungsarbeit spricht und flar aufzeigt, armen Geiste nicht, Arbeiterinnenbewegung gewachsen, sie hat nicht nur 10 000 Mit- wie eine Rette bürgerlicher, antisozialistischer Beeinflussung noch lange nicht nötig hätten, Sozialdemokraten zu sein. ( Heiterkeit.) Mit starken Worten allein macht man noch glieder gewonnen. das ganze Leben des Arbeiters, das seiner Klasse bedroht. fein Preußen- starke Hand und Schlamperei, Nachmittags ziehen die Innsbruder Genossen und Ge- Und der stürmische Beifall der 260 Delegierten unter das wird so nicht gehen.( Großer Beifall.) Die ausgebeuteten nossinnen in die Stadtsäle. Die deutschnationale Stadt- ihnen ist übrigens auch der t. t. Universitätsdozent Dr. Ludo Instrumente der Ausbeutung fann man beleidigen aber zu berivaltung hat die Säle dem Parteitag nicht verweigert. In Hartmann- unterstreicht jeden neuen Appell an die Streichen, Staats-, Knuten- oder Bubenstreichen langt's nicht. den Sudetenländern wäre es unbedingt geschehen. Tiroler Massen draußen: Vorwärts auf allen Linien!( Heiterfeit.) Die kommende Zeit wird an uns Anforderungen an die Rückständigkeit! Tapferkeit und wenn sie den Kampf wollen, so wie vor 20 und 30 Jahren an das Einsegen der ganzen Persönlichteit stellen.( Stürmischer Beifall.) Nun wohlan, wir werden nicht weichen! Man mache sich gefaßt, daß man sich an diesem Granit die Zähne ausbeißen wird.( Erneuter brausender Bei fall.) Um so notwendiger aber ist Besonnenheit: Sparsam sein mit den Opfern, je näher der Kampf selbst kommt! Prüfen wir unsere Verantwortlichkeit bei jedem Schritt....
Die Delegierten kommen an. Seit zwei Jahren haben fich viele nicht gesehen. Und die meisten sehen zum erstenmal und alle mit Freude Karl Kautsty in ihrer Mitte. Die deutsche Sozialdemokratie hat Müller und Frau ziet vom Vorstand entsandt.
Der geschmackvoll dekorierre Saal füllt sich. Die Galerie des sehr großen Saales ist dicht besetzt.
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Und nun Gefang, Begrüßungsworte des alten Holzhammer und nun ein Beifallssturm: Adler spricht. Sorgsam wägt er die Worte, das Bild der verkörperten Verantwortlichkeit, die er allen Genoffen zur Pflicht macht. Und in aller Verantwortung spricht er von den kommenden schweren Kämpfen, von Gefahren und jubelnd fallen die Hunderte ein, als er schließt: Die Gefahren von außen mögen nur herankommen, fie fönnen uns nur nügen!
Pernerstorfer wird selbstverständlich Präsident. Mit Ernst gedenft er der Toten, mit Humor eines Agitationserlebnisses in Tirol.
Jede Anspielung aber, die Müller und Kautsky auf den Separatismus der Tschechen machen, wedt donnernden Beifall.
Das wird die Frage dieses Kongresses sein.
Der erste Verhandlungstag des deutschöfterreichischen Parteitages gehörte den Berichten, die nur vielleicht etwas zu ausführlich erstattet wurden. Sie zeigten aber, daß die Desterreicher aus den urwüchsigen und fast schon etwas „ prähistorischen" Zuständen herausgekommen sind. Die
Innsbrud, 29. Dftober.
Zu ernsten und wichtigen Beratungen sind heute abend im Saalgebäude der Stadtfäle die Vertreter der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterschaft Desterreichs zusammengetreten.
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Die Eröffnungsversammlung, zu der der große städtische Saal reich und geichmadvoll dekoriert war, hatte einen Waffenbesuch der Genossen und Genoffinnen von Tirols bergumwallter Hauptstadt Gautsch hat nach dem 17. September seine Richter gegen die zu verzeichnen. Die Beschickung des Kongresses ist troß der geo- Opfer gehegt.( Pfuirufe.) Es kommen vielleicht noch andere Opfer. Darum sind wir nicht befriedigt von dem Schwung des Aufstiegs graphisch sehr ungünstigen Lage Innsbruds ungewöhnlich stark. Delegierten namens der stark wachsenden Arbeiterpartei des ehedem der Kern und die Wurzel der Kraft der Partei das klassenbewußte Genosse Holzhammer Innsbrud begrüßte herzlich die 265 des österreichischen Proletariats; feien wir darum uns bewußt, daß ganz finsteren Landes Tirol, in dessen Hauptstadt vor wenigen Broletariat und das allein ist. Deshalb berfagen wir feiner Not, Monaten Genosse Abram im ersten Wahlgang zum Reichsrats- wessen immer, unsere Hilfe. Und so wirkt die Sozialdemokratie abgeordneten gewählt wurde. An die Stelle von Verfolgungen und nicht nur für die Zukunft des Proletariats, sondern des ganzen Prozessen sind die ungeahnten Lügen und Verleumdungen der Voltes! Nur von uns selbst fann eine Gefahr fommen, die Gefahren Gegner getreten. Auch damit werden wir fertig werden! Auf von draußen können uns nicht schaden, sie wünschen wir!( Lang denn, für Wahrheit und Gerechtigkeit und gleiches Recht für alle! anhaltender stürmischer Beifall.) ( Beifall.) Von brausendem Beifall umjubelt, ergriff nun Dr. Viktor Adler das Wort: Im Namen der Parteivertretung erkläre ich den Parteitag für eröffnet. Unsern alten Holzhammer hier in Innsbrud den Parteitag begrüßen zu hören, ist uns eine wahre Freude. Ist es doch fast ein Wunder, daß hier in diesem leider rückständigen Land die früher noch verfemte Sozialdemokratie Borsigender Bernerstorfer widmet ben verstorbenen Gewächst. Das ist ein Symptom, wie das Klassenbewußtsein alle nossen , insbesondere dem Abg. Josef Barth, einen warmen Nachruf. Teile des Proletariats ergreift, auch dort, wo die Verhältnisse noch so Der Parteitag hat sich erhoben. Insbesondere erwähnt er den ungünstig sind. Die Freiheit, die wir brauchen, die wohnt nicht auf den unermüdlichen Vorkämpfer unserer großen Sache, Paul Singer. Bergen, die müssen wir erst in sie hineintragen!( Sehr gut!) In harten, Dann gedenkt der Vorsigende auch der unschuldigen Erschossenen Beiten bersammeln wir uns. Die Wahlen im Frühsommer haben des 17. September in Wien und der Opfer der Justiz. Auch ihr gezeigt, daß wir vorwärts gehen, daß aber auch unsere Gegner Leiden wird unsere Reihen stärken wider alles Unrecht! wehrhafter werden. Wir standen gegenüber einem terroristischen Die Gäfte.
Die Konstituierung.
Bu Borfizenden werden einstimmig gewählt: Bernerstorfer, Abram Innsbruck und Tomschil- Wien . Auch die Schrift führer De Witte, Benz, Richter und Frl. Proft wurden einstimmig gewählt.
toloffale Verschärfung der Klassengegensätze hat die Partei Verleumdungsfeldzug, den wir so gemein selbst nicht für möglich Bom Vorsitzenden werden nun begrüßt die Genossen Müller
Kleines feuilleton.
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gezwungen, ihr Sekretariat zu modernisieren, neue Kräfte gehalten hätten.( Sehr wahr!) Aber das beweist nicht nur einen einzustellen und, wie Staret berichtet, bedeutende Ar- Mangel an politischer Moral, sondern es zeigt, daß unsere Gegner und Frau 3iez vom deutschen Parteivorstand, Karl Kautsky beit mußte geleistet werden und ist geleistet worden, zuletzt püren, wie ihnen unser Wachstum, unser Kampf ans Leben( Großer Beifall), Troyky- Rußland, Dr. Kunfi- Ungarn . geht! Darum haben wir nicht nur schöne Siege, sondern Die italienisch- österreichische Partei ist vertreten durch die Abgg. in dem beispiellos heftigen Wahlkampf. Ueber eine Viertel- auch schwere Verluste erlitten gegenüber der geschlossenen Bittoni und Oliva, die flowenische durch Kristan, die million hat er, wie Ellenbogen, der unermüdliche Partei- und entschlossenen Kraft aller unserer Gegner, ruthenische durch Abg. Witht. tassierer hervorhebt, die Partei der Besitzlosen getoftet, gegen mit der wir es auch später stets zu tun haben Genosse Müller- Berlin hält eine mit warmem Beifall aufdie das Kapital seine Tausender und seine Gelben mar- werden.( Buftimmung.) Wir find nicht imftande gewefen, genommene Begrüßungsrede. Die deutsche Partei hat als ausges schieren läßt. den durch die Wahlrechtsbewegung aufgeaderten Boden überall durch- sprochen internationale Partei( Großer Beifall!) die Ents Aber auch seine Verleumdungen! Eine packende Schil- auarbeiten. Die wichtigste Aufgabe dieses Parteitages ist, dies zu wickelung aller Bruderparteien mit brüderlichem Intereffe verfolgt. derung der furchtbaren Verwilderung des politischen Kampfeschweren Krisis. Wir müssen unsere Pflichten in ihr fest Proletariat.( Stürmischer Beifall!) Mit Ihnen verbindet uns die prüfen. Die österreichische Internationale steht vor einer Der Internationalismus ist eine Lebensnotwendigkeit für das im gemütlichen" Desterreich ist das Referat Austerli' ftellen und uns unseren Weg vorzeichnen. An unsere Staltblütigkeit eine Sprache und eine starte Literatur. Ihre Wahlrechtskämpfe über die Presse. Mit den Millionen-es tönnen auch be- und Entschlossenheit werden in dieser auch durch die allgemeine haben unsern Kampf befruchtet. Ihre Wahlfiege 1907 und 1911 schnittene Kronenstücke sein- der Kapitalisten werden die Weltlage höchst schwierigen Zeit große Anforderungen ge- haben auch bei uns herzliche Freude erregt; insbesondere die Nieders Künstlerische Tat. Mit Recht hat ein Kenner vom Range Wilhelm Altmanns eine historische Stizze und fachliche Rechtfertigung des hier waltenden Strebens gegeben( in der Zeitschrift„ Die Welt der Frau", 1911, Nr. 30). Danach begann die öffentliche Tätigkeit der Frau als Instrumentalkünstlerin erst anfangs des 19. Jahrhunderts. Handelte es sich damals um Solistinnen, so tam der Zusammenschluß zum Orchester erst später, zuerst wohl in den fiebziger Jahren in Wien . Damit ging es bergauf und bergab. und nur für Unterhaltungsgwede gehiehen die Dawentapellen" in breiterem Umfang und sicherlich mit mehr Leiden, als es von außen scheint. Erst die jeßige Gründung, vom Ende des Jahres 1910, verspricht Pestand und eine ernst künstlerische Weiterentwida lung. Die Seele des Gangen ist die Komponistin Elisabeth Subper. Die Teilnehmerinnen sind Musikerinnen von Beruf. Gine vielleicht für immer unüberwindliche Schwierigkeit fün ein Frauenorchester sind die maffigeren Blasinstrumente, die doch nur von Männern zu behandeln sind. Dazu kommt noch, daß heutzutage Klavier und Geige übermäßig bevorzugt und andere Instrumente leider äußerst felten erwählt werden. Also besteht auch unser Orchester fast ausschließlich aus Streicherinnen, allerdings u. a. mit einer tüchtigen Bautenschlägerin; der übrige Orchesterbestand muß zumeist aus männlichen Musikern zusammens gesetzt werden.
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Die arabischen" Rämpfer in Tripolis . Seit dem Eingreifen der Araber in den türkisch - italienischen Krieg ist ein Umschwung eingetreten, der hauptsächlich auf die friegerische Kühnheit der Wüsten Junggesellensteuern. Die Tatsache, daß der Landtag des Fürsten - föhne zurückzuführen ist. Die Frage nach ihrem Temperament und tums Reuß foeben einen Antrag angenommen hat, wonach steuer- Charakter ist jetzt von besonderem Jntereffe. Diese Araber" sind pflichtige Personen beider Geschlechter, die das dreißigste Lebens- natürlich nur zum kleinsten Teil Nachkommen jener Anhänger des jahr überschritten haben und ledig geblieben find, einen nicht Propheten, die um 1050 n. Chr., etwa 250 000 Köpfe start, nach unerheblichen Steuerzuschlag zu zahlen haben, beweist, daß die Nordafrika einwanderten; fie sind vielmehr zum größten Teil Idee der Junggesellensteuer nicht mehr nur ein drohendes arabisierte Berber und stammen von der Urbevölkerung Nordafrikas Gespenst ist. Von der Gedankenfolge ausgehend, daß der her. Die große Bedeutung, die den Berbern zukommt, hat der erfte Ehelofe sein Einkommen für sich verbrauchen tann und Kenner des fomplizierten Bevölkerungsproblems im Mittelmeergebiet, nicht gehalten ist, es zum Unterhalt einer Familie zu verwenden, Prof. Theobald Fischer , in einer umfassenden Abhandlung seiner im Dafeinstampfe also günstiger gestellt ist und eine höhere Mittelmeerbilder" hervorgehoben. Besteuerung leicht ertragen fann, bereitet auch Oldenburg Die Berber faßen schon in vorgeschichtlicher Zeit in ihrem einen Gefeßentwurf vor, wonach unverheiratete Personen im Alter heutigen Wohngebiet. Die Denkmäler der 19. Dynastie in von mehr als 30 und weniger als 50 Jahren, falls sie ein Ein- Aegypten stellen die Libu" bereits dar und zwar als ein blondes tommen von mehr als 4200 m. befizen, zu den Gemeindeabgaben und blauäugiges Volk. In der Römerzeit hatten die Berber eine mit einem Zuschlag von 10 Prozent herangezogen werden sollen. hohe Kultur entwickelt. Es ist dieser hamitischen Völkergruppe trop Diefer bis jetzt allerdings noch nicht zur Eat gewordene Fistalis- der Ueberflutung durch fremde Eindringlinge vermöge ihrer rücksichtsmus steht jedoch in der Gegenwart feineswegs vereinzelt da. In lofen Tatkraft und Zähigkeit doch gelungen, sich ihre besonderen Großbritannien besteuerte man in der Regierungszeit König Raffenmerkmale zu erhalten. Die Berber sind eine körperlich außer Wilhelms III( 1689-1702) und der Königin Anna ( 1702-1714) ordentlich fräftige und leiſtungsfähige Raffe, fchlant, etwas über jeden ledigen Mann im Herzogsrang, sobald er das Alter von Mittelgröße und muskulös. Im Ertragen von körperlichen An25 Jahren überschritten, mit 12 Sovereigns( 240 Mark) und alle strengungen und Entbehrungen, bei Witterungsunbilden in Hize und Die Damen spielen, nach dem Maßstab des heute üblichen und anderen Junggesellen mit je 1 Schilling( 1 Mark) pro Jahr. Eine stälte leisten fie Erstaunliches. In welchem Maße fie im grellsten der Schwierigkeiten, die eine solche Schöpfung erst noch im ElemenJunggesellenſtener von wahrhaft rigoroser Strenge befigt seit dem Gegensatz zu dem trägen Araber an Körperübungen Gefallen finden, tarſten zu überwinden hat, vorzüglich, zeigen besonders einen Jahre 1907 die Republik Argentinien . Dort haben ledige ſieht man daraus, daß allenthalben unter ihnen Sportgesellschaften gleichmäßigen Ton, der höchstens gegen das Ende einzelner Noten Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren jährlich 25 Mark Jung bestehen, die sich zum Schießen, Fechten, Ballspielen usw. zusammen- und Tonfolgen noch etwas genauer durchgezogen werden könnte. gefellensteuer zu entrichten. Für die Jahresklassen von 30 bis 35 geschlossen haben. Ihre Hautfarbe ist eine leichte Bräunung, wie Auch der Ost", der ungefähr 70 bis 80 Mann umfaßt, bea Jahren steigt der Steuerbetrag auf 50 Mart, um dann plötzlich auf bei Südeuropäern, das Haar ist vorwiegend braun, aber auch häufig währt sich in ähnlicher Weise mit einem meist guten Durchhalten 120 Mart hinaufzuschnellen, die auch dem gebeugten Greise bis zum blond und die Augen blau, das Geficht offen, frei und intelligent. der einzelnen Töne, mit einer hübschen Klarheit der Vokale, bei der Alter von 75 Jahren abgenommen werden, worauf eine Er- Rasche Faffungskraft, namentlich in praktischen Dingen, und große nur noch die höheren Tenortöne etwas milder und die Konsonanten mäßigung auf die Hälfte eintritt. Die Steuer ist so tonfequent als Arbeitsamkeit ist für den Berber im schroffen Gegensatz zu dem etwas schärfer genommen werden könnten. Gleiches gilt von dem Strafe für das Unbeweibtsein ersonnen, daß sie auch von dem zum Araber kennzeichnend. Solosänger Paul Bauer . Witwer gewordenen aufs neue erhoben wird, wenn er sich nicht Die Berber sind durchaus nicht reine Nomaden; man fann sie Das Programm war wieder etwas sehr bunt, aber dadurch auch innerhalb einer dreijährigen, vom Tode seiner Frau laufenden Frist höchstens als Halbnomaden bezeichnen, denn Neigung zur Scß vielfach lehrreich; vielleicht fönnte in solchen Fällen eine gebrudte Bekanntlich ist auch Serbien , von seiner haftigkeit und zum Landbau tritt start hervor. Staunenswert ist Erläuterung nügen auch durch Hinweise auf die Gründe den chronischen Geldknappheit getrieben, vor Jahresfrist mit dem Blane es, wie sie manche trockenen und felsigen Gebirge in Tripolitanien Ueberlegenheit etwa eines Bruch oder gar eines Mozart über einer Junggesellensteuer hervorgetreten, und in Massachusetts durch künstliche Bewässerung und Düngung, durch Terrassierung in einen Uthmann. steht ein Entwurf zur Beratung, wonach jeder ledige Mann im wahre Gartenlandschaften verwandelt haben. Jedes Dorf und jeder Alter von mehr als 24 Jahren mit einer Jahressteuer von 5 Dollar Stamm hat seine getrennte Verwaltung. Von den eigentlichen Notizen. belastet werden soll. Auch in Paraguay trägt man sich mit Berbern unterscheidet man die sogen." Mauren " und" Araber", dem Gedanken, die Ehelosigkeit unter eine Jahresstrafe von 5 Besos unter denen man die arabisch sprechenden Städtebewohner versteht. ( 20 Mark) zu stellen. Doch ist auch bei diesen der Grundstock sicher berberisch.
wieder verheiratet.
Mufik.
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SZ.
Theaterchronit. May Halbes neues Bert Der Ning des Gaullers" wurde von der Direktion des Deutscen Theaters zur Aufführung angenommen. Alle bisherigen Junggesellensteuern find entweder schon im Projekt oder nach nur kurzer Lebensdauer daran gescheitert, daß -Im Kunstgewerbemuseum sind von Mittwoch an die Neuerwerbungen der letzten beiden Jahre in einer SonderDie Steuer nicht dem Einkommen entsprechend abgestuft wurde und Der Gesangverein Männerchor Ost" gab am Sonntag ausstellung zu sehen. daß man nicht auf das erzwungene Junggesellentum derer Rücksicht in der Brauerei Friedrichshain ein Herbstkonzert. Außer Schon wieder ein Verbot. Das Schauspiel, Beter nahm, die sich aus rein sittlichen Beweggründen, zum Beispiel um zwei Solisten wirkte das Berliner Tonkünstlerinnen- Fehres Modelle" von Tralow , das bereits in Hamburg in Szene arme Eltern und Geschwister ausgiebig zu unterstützen, zur Ehe- Orchester mit. ging, wurde von der Polizei dem Stadttheater in Danzig ber Loftgfeit entfchloffen. Auch ein Anwachsen der Bevölkerungszahl ist Es ist schon ein kleines Verdienst, daß uns hier die Bekannt- boten. Das Werk ist u. a. auch von den Hoftheatern in Koburg und ebensowenig dadurch erreicht worden, wie die Hebung der bei schaft des noch jungen Orchesters vermittelt wurde. Seine Grün- Gotha erworben. In Preußen ist das Gefühl für das Sittliche eben zunehmender Chelosigkeit verfallenden Sitten. dung sowie opfervolle Förderung ist zugleich eine soziale und cine noch mehr entwidelt.