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Trok zum Teil

Mit welcher Roheit der Mörder sein wehrloses Opfer hin- 1 so daß ihr Inhalt sich auf dem Fußboden zerstreute. Es waren Als der Apparat plötzlich in steilem Gleitfluge niederging, glaubten geschlachtet hat, geht aus dem Befund der Leiche hervor. Die aber nur wenige Mart in Silber und Nickel. Zwei Goldmünzen die Flieger, daß es sich um einen Unfall handeln könnte und be­Obduktion hat ergeben, daß nicht nur die ganze Schädeldecke, son- hatte der Mann, als er sah, daß es mit seinen Bekannten nicht gaben sich nach Rudow  . Hier trafen sie zu ihrer Verwunderung dern auch der Hinterkopf vollständig zertrümmert worden ist. Der ganz geheuer war, unbemerkt aus der Börse genommen und in den auf dem freien Felde neben dem Kirchhofe einen ihnen unbekannten Mordbube hat den Kopf der Frau Troschke nicht allein mit Feld- Strumpf gesteckt. Enttäuscht uber ihre geringe Beute, die sie natür­steinen bearbeitet, sondern er hat den Schädel auch mit voller Wucht lich sofort aufhoben und einsteckten, fielen sie über ihr Opfer her, Flieger wohlbehalten an, der sich ihnen als der Pilot Letort der berprügelten es und rissen ihm Uhr und Kette vom Leibe. Morane- Saulnier- Werke in Paris   vorstellte. auf einen auf der Erde liegenden Stein aufgeschlagen. Zwischen Als der Wirt dazwischentrat, verschwanden alle bis auf den widriger Windverhältnisse hat der Franzose die Entfernung zwischen dem Opfer und dem Mörder hat auch ein verzweifelter" Führer", der jetzt den Harmlosen spielen wollte. Der Arbeitslose Paris   und Berlin   ohne Zwischenlandung zurückgelegt. Er überflog Kampf stattgefunden. Es geht dies daraus hervor, daß in der traute jedoch auch diesem nicht und ging ihm, als er sich ebenfalls Reims  , Cöln, Hannover   in einer Höhe von durchschnittlich rechten Hand der Ermordeten graumelierte Bart- und aus dem Staube machen wollte, nach. Er sah, daß dieser in ein 1500 Meter. Als er über Rudow   war, glaubte er, Johannis­Kopfhaare des Mörders entdeckt wurden. Bei dem Kampf Haus hineinging, und wartete hier, bis Kriminalbeamte, die in der that vor sich zu haben und ging aus 2000 Meter Höhe in Als er hat die unglückliche Frau dem Täter die Haare ausgerissen. Der Nähe patrouillierten, herbeigekommen waren und den freundlichen einem Gleitfluge herab. sich während des Ab­Verbrecher hat die Ermordete vom Feld in eine Schonung hinein-" Führer" beim Kragen padten. Uhr und Kette fand man noch fluges vergewissert hatte, daß er sich geirrt hatte, wollte er geschleift und auch noch dort erbarmungslos auf sie eingeschlagen. Zeugnen legte und dann einen falschen Namen angab, entpuppte bak der Motor nicht ganz oronungsmäßig funktionierte, ging er in seinem Besiz. Der gefährliche Bursche, der sich zuerst noch aufs wieder höher steigen. Als er aber gleichzeitig wahrnahm, Eine breite Blutspur zeigt den Weg, den der Mörder Frau T. ent­daß Lang gezogen hat. nieder und landete glatt um 12.50 Uhr mittags in der Nähe des Rudower   Kirchhofes, wo ihn seine Berliner   Berufskollegen an trafen. Der Morane- Saulnier- Eindecker wurde dann nach dem Johannisthaler Flugplatz geschafft und bei der Luftverkehrs- Gesell­schaft eingestellt, wo der nur ganz geringfügige Defekt bes Motors repariert werden soll. Retort wird die Rückreise wahrscheinlich nicht auf dem Luftwege machen, sondern mit der Bahn nach Paris   zu­rückkehren. Letort hat den Flug nicht als einen Wettbewerb um einen Preis unternommen, sondern lediglich als Sportflug. Der Franzose wurde von den Berliner   Fliegern sehr herzlich aufge­nommen und für seine glänzende Leistung beglückwünscht.

Zwei Raubanfälle.

sich als ein Bootsmann Anuschisch.

Rettungstat einer Zwölfjährigen.

Gine brave Tat hat am Sonnabend die 12jährige GIse Zwei schwere Ueberfälle wurden in der Nacht zum Sonntag Schneider aus Oberschöne weide vollbracht. In der Ge­berübt, beide im Nordosten der Stadt, der eine im Friedrichshain  , meindebadeanstalt in der Nähe von Tabberts" Waldschlößchen" an der andere an der Ede der Kurischen und Trakehner Straße. Auf der Oberspree war das 20jährige Dienstmädchen B. über die Sperr­die Ermittelung der noch nicht verhafteten Täter ist in beiden Fällen leine des Schwimmbassins hinausgeschwommen. In der Mitte der eine Belohnung von je 300 M. ausgefeht worden. Die Spree verließen das junge Mädchen plößlich die Kräfte, und es rief Polizei läßt darüber die folgenden Mitteilungen berbreiten. angstvoll um Hilfe. Die kleine Else Schneider schwamm sofort Im Friedrichshain   war ein Tischler Albert R. aus hinzu, und es gelang ihr, die B. gerade in dem Augenblick zu fassen, der Greifswalder Straße ein Opfer der Räuber. Er kam gegen als diese zu versinken drohte. In der Todesangst umschlang die 1 Uhr nachts mit seinem Fahrrad durch den Hain   und führte das Verunglückte den Hals des Mädchens und zog dieses mit sich in die Rad, weil er feine Baterne hatte. Als der Ahnungslose am Spiel- Tiefe. Der mutigen Retterin gelang es aber mit Aufbietung aller plak vorbeiging, sprangen plößlich drei junge Burschen auf ihn zu Kräfte, sich und die B. wieder an die Oberfläche zu bringen. Noch und fielen ohne weiteres über ihn her. Während einer ihn am einmal wurde die Schneider durch die schwere Last in die Tiefe ge­Halfe padte, würgte und zu Boden warf, schlug der zweite mit zogen, fonnte sich jedoch wieder herausarbeiten. Inzwischen war Fäusten auf den Ueberrumpelten ein und benutzte seine Wehr- und der Unfall auch von dem Bademeister beobachtet worden, der unver­Silflosigkeit, ihm das Portemonnaie mit 10 M. aus der Tasche zu züglich ins Wasser sprang und den beiden Mädchen zunächst einen reißen und einzustecken. Der driite Räuber ergriff unterdessen das Rettungsring zuwarf. Nach vieler Mühe vermochte Else Schneider Fahrrad und fuhr davon. Ihm folgten die beiden anderen Räuber den Ring zu ergreifen und sich daran über Wasser zu halten. In­mit ihrer Beute, bevor der Beraubte sich von seinem ersten Schreck zwischen war der Bademeister an die Unfallstelle herangeschwommen erholt hatte. Alle drei entkamen unerkannt, doch fönnen sie zum und konnte die beiden Mädchen ans Land bringen. Die ver­Teil einigermaßen beschrieben werden. Der eine ist etwa 25 bis unglückte B. war besinnungslos und konnte erst nach längeren Be­26 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 Meter groß und schlank, hat ein läng- mühungen wieder ins Leben zurüdgerufen werden. Auch die mutige liches Gesicht mit dunklem Schnurrbart und trug ein dunkles Jadett Retterin brach infolge der Ueberanstrengung bewußtlos zusammen, und Hose und einen schwarzen, steifen Hut. Der Zweite ist etwa erholte sich aber glücklicherweise bald. Dem tapferen Mädchen 17 bis 18 Jahre alt unb 1,50 bis 1,55 Meter groß, hat ein rundes wurden lebhafte Beifalls bezeugungen dargebracht. bartloses Gesicht und trug ein graues Jadett mit Radfahrerhosen, schwarze Strümpfe, einen grauen Sweater und eine graue Rad­fahrermüze. Der Dritte ist 20 bis 23 Jahre alt, 1,50 bis 1,70 Meter groß und gleichfalls bartlos. Die Kleidung kann Beraubte nicht

angeben.

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Der zweite Ueberfall ist um 4 Uhr, also schon bei hellem Morgenlicht, berübt worden Als ein Kaufmann R. aus der Wichertstraße auf dem Heimwege durch die Kurische Straße fam und eben die Ede der Trakehner Straße erreicht hatte, traten ihm bier Butschen in den Weg und fragten ihn, ob er ihnen nicht fagen tönne, wieviel Uhr es sei. Der Gefragte tam aber gar nicht zu einer Antwort. Ohne daß er ihnen die geringste Veranlassung bazu gab, fingen fie so schildert er den Hergang Händel   mit ihm an und brachen einen Streit vom Zaun, um ihn zu berauben. Schon nach wenigen Worten schlug einer der Wegelagerer R. mit einem Stock über den Kopf. Der Angegriffene jezte sich aber kräftig zur Wehr und streďte seinen Gegner durch einen Gegenhieb zu Boden. Jetzt sprang sofort ein zweiter hinzu, stürzte sich auf den Angefallenen und warf ihn nieder. Zu seinem Glück fand der Ueberfallene in Armnähe einen halben Mauerstein auf dem Boden. Er ergriff diesen und schlug damit den zweiten Angreifer so wuchtig auf den Kopf, daß er besinnungslos zusammenbrach. Nachdem der Ueberfallene fich so auch des zweiten Angreifers entledigt hatte, eilte er nach der Revierwache, um die Polizei zu holen. Unterdessen schleppten die drei anderen Burschen den am Stopfe schwer verlegten und besinnungslosen Räuber, ohne Beute gemacht zu haben, fort. Als die Polizei mit dem Ueberfallenen am Tatort erschien, waren die Täter bereits verschwunden. Es ist anzunehmen, daß der Ver­letzte sich in einem Krankenhause, auf einer Unfallstation oder aber wenigstens von einem Heilgehilfen hat verbinden lassen. Sicher ist, daß er eine Kopfverlegung erhalten hat, die schwer und deutlich fichtbar sein muß.

Kampf mit einem Einbrecher.

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Der alte Schwindel der Wechselfalle. Mit großem Raffinement geht eine dreiste Gaunerin zu Werte, die als Wechselfallenschwindlerin auftritt. Sie sucht mittlere und fleinere Geschäfte auf, macht kleinere Einkäufe und gibt ein Behn­martstück in Zahlung. Während des Wechselns versteht es die Be­trügerin, die Verkäufer in eine Unterhaltung zu verwickeln, so daß diese meist nicht sogleich bemerken, wie die Kundin sowohl das Wechselgeld als auch das Zehnmartstück einstreicht. Die Gaunerin ist etwa 25 Jahre alt, gent elegant gefleidet, trägt neueste Mode und sucht dadurch Eindruck" zu machen.

Messerstecherei.

In der Nacht zum Sonntag stand in der Naunynstraße der Arbeiter Georg Lorych zu später Stunde mit seiner Braut vor dem Hause Nr. 13, als vier junge Burschen vorüberfamen. Dieſe hänselten ihr und das Mädchen und wurden tätlich, als er sich das verbat. Alle fielen über Lorych her und dann auch über den Arbeiter Wilhelm 8ahn, der aus einer benachbarten Schankwirtschaft kam und Lorych beisprang und den Streit zu schlichten versuchte. Jekt wandte sich die ganze Gesellschaft gegen die beiden, und es dauerte gar nicht lange, da griffen sie zu den Messern und stachen blindlings auf sie ein. Borych und Bahn wurden beide so schwer verletzt, daß sie nach dem Krankenhaus Bethanien gebracht werden mußten. Während es Leuten, die hinzu­famen, gelang, einen der Täter, einen Arbeiter Anton Pallacz aus der Blumenstraße, zu ergreifen, entkamen die anderen un­1204231260

erkannt.

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Einbrüche.

Unbeabsichtigte Sperrung des Simplontunnels. Das Eingangstor des Simplontunnels nach der italienischen Zwischen Felsen­Seite zu befindet sich auf Schweizer   Boden. gehängen an schweren Ketten hängt ein schweres eisernes Tor. Im Falle eines Krieges wird es herabgelassen, wodurch der Eisenbahn­berkehr unterbunden ist. Die Ketten, welches dieses Tor hielten, zerrissen am Sonnabend, das Tor fiel herab und versperrte den Weg. Dadurch hatte der Expreßzug nach Mailand   eine Stunde Verspätung. Glücklicherweise fonnte man noch dem Zuge Signale geben und so ein großes Unglück verhüten, da das starke Tor darauf berechnet ist, einem Eisenbahnzug erfolgreichen Widerstand zu leisten.

Flug über die Alpen  .

Der Schweizer   Flieger Bider stieg gestern früh 4 Uhr 8 Minuten zu einem Flug über die Berner Alpen   nach Mailand  auf. 6 Uhr 7 Minuten passierte er das Jungfraujoch in einer Höhe von 3470 Meter, 6 Uhr 20 Minuten Eggishorn, 6 Uhr 40 Minuten landete er, von einer Voltsmenge begeistert begrüßt, in Domodossola  . Nach Einnahme von Benzin ſette er ſeinen Flug fort, um dem Bürgermeister von Mailand   ein Schreiben der Stadt Bern   zu überbringen.

Kleine Notizen.

Ein sehr schwerer Eisenbahnunfall hat sich in der Nacht zum Sonntag auf dem Bahnhof von Dijon   ereignet. Der Pariser  Schnellzug aus Marseille  , der gegen 1 Uhr nachts in Dijon   an­fommt, stieß bei seinem Einlauf in den Bahnhof von Dijon   auf sieben dort stationierte Rangierlokomotiven auf. Der Zusammen­prall war äußerst heftig und vier Gepäckwagen find völlig zer­trümmert worden. Das Ende des Zuges stürzte um und sperrte das Gleis. Die Postbeamten, die sich in den ersten Wagen be= fanden, sind von dem Unfall sehr schwer betroffen worden. Einer von ihnen ist bereits tot, drei andere lebensgefährlich verletzt. 27 andere Personen sind durch herumsprißende Glassplitter mehr Der Verkehr war auf der oder weniger leicht verlegt worden. ganzen Strede bis gestern morgen 10 Uhr unterbrochen. Troß der fofort eingeleiteten Untersuchung fonnte die Ursache des Unglüds nicht festgestellt werden.

Bei einem Eisenbahnunglück in Colchester  , das durch den Zus sammenstoß eines Expreßzuges mit einer Lokomotive verursacht wurde, sind vier Personen getötet worden. Der erste Wagen des Buges ging völlig in Trümmer. Der Speisewagen wurde schwer beschädigt. Die Zahl der Verlegten ist noch unbekannt.

26 Letzte Nachrichten.

Griechische Siegesmeldungen.

In der Holsteinischen Straße zu Wilmersdorf  hatten Einbrecher es auf die Gesellenstube des Bäder. meisters Schmidt abgesehen. Während die Gesellen bei der Arbeit waren, öffneten die Spitzbuben mit einem Nachschlüssel die Tür und stahlen alles Bargeld und die Schmuck- und Wertsachen der Gesellen. Außerdem nahmen sie noch deren beste Kleidungs­stücke mit. Klingelfahrer suchten den im zweiten Stock des Athen  , 13. Juli. Nach einem Telegramm des Haupt­Hauses Pestalozzistraße 4 zu Charlottenburg   quartiers an das Kriegsministerium wird der bul­wohnenden Professor Dr. Fröhlich heim, während dieser garische Rückzug über die Bässe von Kresna und Bet­mit feiner Gemahlin ausgegangen und die Wohnung unbeaufsichtigt schewo fortgesetzt. Die Griechen sind auf ihrem Bor­geblieben war. Sie stahlen für ungefähr 1000 M. Kleidungs- marsch ununterbrochen mit dem Feinde in Berührung. Sie gegenstände. finden allenthalben zurückgelassene Waffen, Munition und Lebensmittel. Mehrere bulgarische Soldaten, die auf der Flucht vor Ermattung liegen geblieben waren, wurden sterben aufgefunden. Das beweist die voll. tommene Berrüttung der bulgarischen Streitkräfte. Auf dem Wege von Sichtip nach Petritsch wurden 26 Kanonen, 400 Wagen mit Munition, funken­telegraphischen Apparaten sowie Krankenwagen, Infanterie­patronen und andere Kriegsmaterialien und Lebensmittel

Aus aller Welt.

Ein neuer flug Paris  - Berlín  . Der Flieger Audemars ist am Sonnabendabend auf dem Flugfelde von Villacoublay   gelandet.

Der Zigarrenhändler Julius Lewin aus der Tied straße 26 wurde gestern morgen durch ein heftiges Geräusch aus dem Schlafe gewedt. Als er aus dem hinter dem Laden belegenen Zimmer nach der Straße eilte, sah er, daß seine Schaufensterscheibe eingeschlagen worden war. Geraubt war fast nichts, vielmehr hatten die Einbrecher, weil das Geräusch zu groß geworden war, schleunigst die Flucht ergriffen. Eine Bädersfrau hatte sie jedoch gesehen und beschrieb dem Bestohlenen die Burschen und sagte ihm auch, daß diese die Borsigstraße hinuntergelaufen seien. Hier traf Lewin einen Mann, der genau so aussah, wie einer der Diebe, nur hatte er nicht wie dieser ein weißes Paket unter dem Arm. Der Bestohlene trat auf ihn zu und fragte nach dem Manne mit dem weißen Batet. Der Gefragte antwortete ruhig, niemand gesehen zu haben. Als Lewin der Bäckersfrau den Mann beschrieb, den er gesehen hatte, wußte diese sofort, daß er mit einem der Einbrecher gesprochen hatte. Lewin eilte nun wieder nach der Borsigstraße Audemars, dem es nach verschiedenen vergeblichen Versuchen und hier traf er den Mann noch an, wie er, die Hände auf dem nun endlich geglückt ist, in den Besitz des Batscharipreises zu ge­Rücken, langsam auf und ab ging. Jetzt padte Lewin den Dieb langen, äußerte bei seiner Landung in Villacoublay  , daß sein Flug beim Kragen, um ihn zur Polizei zu bringen. Der Ertappte sette infolge des starken Windes sehr mühsam gewesen sei. Er hielt sich sich jedoch heftig zur Wehr und schlug mit einem Stiefel, den er durchschnittlich in einer Höhe von 1500 Meter, war aber zeitweilig aus dem Jadett hervorzog, so lange auf 2. ein, bis der zusammen- durch den Nebel so behindert, daß er, um die Orientierung wieder­brach. Dann ergriff er die Flucht, der Händler erhob sich aber augewinnen, bis auf 30 Meter Höhe heruntergehen mußte. wieder und nahm mit anderen Bassanten die Verfolgung des Interessant ist, festzustellen, daß die Landung Audemars   ge­Flüchtigen auf. Es gelang ihnen auch, den Einbrecher in der Ar- nau 7,41 Uhr abends erfolgte. Die Sonne geht am 12. Juli um tilleriestraße zu stellen. Auch hier wehrte er sich aus Leibeskräften 7,49 Uhr unter. Audemars hat den Preis also mit der geringen mit Stiefeln, die er und seine Spießgesellen, wie sich später heraus. Differenz von 8 Minuten in seinen Besitz gebracht. stellte, in der Nähe bei einem Schaufenstereinbruch gestohlen hatten. Als ein Schutzmann hinzulam, gelang es schließlich, den Tobenden zu überwältigen und nach der Wache zu bringen. Noch im Laufe des Vormittags konnte die Kriminalpolizei auch seine beiden Spieß­gesellen festnehmen. Alle drei leugneten zuerst, gaben aber schließ lich die Einbrüche zu. Die von ihnen angegebenen Namen sind

falsch.

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Kaum hat der Pilot Audemars seinen Flug Berlin  - Paris  , der ihm den Batscharipreis eingetragen hat, vollendet und schon hat wieder ein französischer Flieger den Flug Paris  - Berlin   ohne eine einzige Zwischenlandung vollbracht.

erbeutet.

Türkischer Größenwahnsinn.

Konstantinopel  , 13. Juli. In Besprechung des Marsches ber türkischen   Armee führt Lanin" aus: Die Intervention Rumäniens  , insbesondere das Vordringen der Griechen in das Wilajet Adria­ nopel   habe die Lage vollständig geändert. Die Armee bei Bulair werde gegen Dedeagatsch   und Adrianopel marschieren müssen. Bezüglich der Verhandlungen mit Bulgarien   meint das Blatt: Solange die Bulgaren   sich nicht verpflichten, Adrianopel an die Türkei   wieder abzutreten, werden wir Verhandlungen ablehnen. Taswir i Effiar" sagt, die türkische   Armee müsse Adrianopel   wieder befeßen und sodann nach Dedeagatsch  , Gümuldschina und Drama marschieren.

Gestern morgen um 4,10 Uhr stieg der Flieger Leon Betort Ein Deutscher auf der Pariser Westbahn überfahren. auf dem Pariser Flugfelde zum Fluge nach Berlin   auf. Letort, Hamburg  , 13. Juli. Ein auf den Gleisen der Pariser   Westbahn Vorsicht vor Bahnhofshyänen! dessen Flug vom herrlichsten Wetter begünstigt war, und der einen in der Nähe des Bahnhofs Champ du Mars aufgefundener Toter, Eine der Bahnhofshyänen, die den durchreisenden Ar. Morane- Saulnier- Gindecker mit einem 80pferdigen Motor benußte, der ein Abonnement der Hamburger Vorortbahn bei sich trug, ist beitern auflauern, um ihnen durch List oder Gewalt ihre Er hatte für neun Stunden Benzin und Del aufgenommen. Ohne als der 30jährige Kaufmann Friedrich Kirschner, geboren in Witten  sparnisse abzunehmen, kam gestern an den Unrechten. Ein Ar- iede Zwischenlandung flog Letort auf Berlin   zu und landete auf( Ruhr), Sohn eines dortigen Großindustriellen, festgestellt. Er beiter, der hier durchfuhr, um Arbeit zu suchen, traf auf dem dem Flugplay in Johannisthal   gegen 1 hr. Letort hatte sich hatte in einer hiesigen Pension gewohnt und war eines Tages spur. Schlesischen Bahnhof einen Mann, der sich bereitwilligst während seines Fluges immer in beträchtlichen Höhen aufgehalten los verschwunden. erbot, ihm in der Großstadt behilflich zu sein, und ihm erklärte, und seine größte Höhe war 3720 Meter. Der Pilot, der die Strecke daß er auch Beschäftigung nachweisen fönne. Er veranlaßte den in einer Zeit von nicht ganz 9 Stunden bewältigt hatte, landete Mann, mit ihm ein Lokal in der Nähe des Bahnhofes zu besuchen, im schönen Gleitflug auf dem Johannisthaler Flugplaze, und be­um dort die Sache weiter zu besprechen. Der Arbeitslose war sehr absichtigt, fich längere Zeit hier aufzuhalten. erfreut, einen Führer" und Arbeitsvermittler" gefunden zu haben. Bald gesellten sich mehrere andere Männer zu ihnen, die

Leon Betort steht im 24. Lebensjahre und erhielt das franzö

den Helfer kannten und sich, wie sie sagten, freuten, ihn zufällig fische Pilotenzeugnis Nr. 170 am 9. August 1910 in Paris   auf hier zu treffen. Nachdem die ganze Gesellschaft eine Beitlang ver- einem Blériot- Eindecker. gnügt geplaudert und gezecht hatte, suchten sie einen Grund, um dem Fremden das Portemonnaie abzunehmen, das,

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wie sie durch geschickte Fragen erfahren hatten, gut gespidt war. Seite folgendes mitgeteilt: Ueber Retorts Landung in Berlin   wird uns von anderer Sie verlangten schließlich, daß der Arbeitslose für alle Mann die Beche bezahle. Dieser lehnte das Ansinnen aber entschieden ab, und Am gestrigen Sonntagmittag gegen 1 Uhr bemerkten die auf fo gerieten sie bald in Streit. Als nun der Frembe seine eigene dem Flugplak Johannisthal   übenden Flieger genau über Rudow  Zeche bezahlen wollte, schlugen sie ihm die Börse aus der Hand, ein Flugzeug, das in einer Höhe von etwa 2000 Metern herantam.

Soeben erschienen:

Wegen Hochverrats im Zuchthaus

Bon Rudolf Oestreich, Verlag der Tribüne, Berlin   SW., Zimmer­ftraße 95. Preis 50 Pf. Der wegen eines Zeitungsartikels zu lang jähriger Zuchthausstrafe verurteilte Verfasser unterzieht in dieser Schrift den Strafvollzug im Zuchthaus zu Brandenburg   einer sachlich scharfen Stritit. die Broschüre ist durch alle Beitungshändler und Buchhandtungen, sowie direkt durch den Verlag bet gribüne, Berlin   SW, Simmerstraße 95, au be. ziehen.