Publikationen der Stiftung → Herkunft = Zukunft? Titel
Publikationen der Stiftung → Herkunft = Zukunft?
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Titelaufnahme
Titelaufnahme
- TitelHerkunft = Zukunft?
- Herausgeber
- Körperschaft
- Erschienen
- Umfang136 Seiten : Illustrationen, Diagramme
- AnmerkungLiteraturangaben
- SpracheDeutsch
- DokumenttypSammelwerk
- Schlagwörter
- Geografika
- ISBN978-3-95861-101-6
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- Nachweis
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Klassifikation
Zusammenfassung
Wir alle werden in Umstände hineingeboren, die wir nicht beeinflussen können. Dazu zählt auch die Ausstattung der Eltern mit Bildung und ökonomischen Ressourcen, was den Begriff von der sozialen Herkunft ausmacht. In Deutschland entscheidet eben diese soziale Herkunft über den individuellen Bildungserfolg und die eigene Gesundheit. Kinder aus armen Familien leben häufig ungesünder, haben schlechtere Zähne und im Vergleich zu ihren Altersgenossen aus besser gestellten Haushalten eine geringere Lebenserwartung. Reiche und besser gebildete Eltern verfügen über günstigere Voraussetzungen, bewusster zu leben und ihre Kinder gesünder zu ernähren. Kinder aus Akademikerhaushalten studieren fast immer, Kinder aus Arbeiterhaushalten selten.
Die Ungleichheit beginnt schon in der Schwangerschaft, wenn auch mitunter kontraintuitiv. Die Diskriminierung schließlich beginnt in der Kita und setzt sich dann fort. Wo am Ende der Grundschule, einer entscheidenden Weichenstellung im Bildungsverlauf, gleiche Leistungen von sozial ungleichen Kindern unterschiedlich bewertet werden oder allein der Elternwille über die weitere Schulkarriere entscheidet, wird die Schichtenabhängigkeit beim Übergang auf das Gymnasium nur weiter verstärkt. Noch bei der Wahl des Studienfaches kommt es offenbar auf die Herkunft an: unter Jurastudenten beispielsweise gibt es kaum Arbeiterkinder.
Mehr denn je stehen wir vor der Herausforderung, die zunehmend verfestigte Schichtung von Teilhabe- und damit Lebenschancen mit gravierenden Einschränkungen der Möglichkeiten und Potentiale für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung allmählich aufzulösen. Noch dazu, weil durch die Digitalisierung unseres Lebens weitere Nachteile für Heranwachsende aus sozial schwächeren Schichten zu erwarten sind.