Das Familienbild in Baden-Württemberg ist im Wandel. Das belegt eine repräsentative Studie, für die Ipsos Public Affairs im Auftrag des Fritz-Erler-Forums der Friedrich-Ebert-Stiftung 804 Erwachsene im Zeitraum vom 22.05. – 25.06.2015 im Land befragt hat. So stehen die Menschen in Baden-Württemberg neuen Familien- und Lebensmodellen insgesamt sehr offen gegenüber. Zwar wird „Familie“ in erster Linie über Kinder und Ehe (99 Prozent der Befragten) oder Partnerschaft zwischen Mann und Frau (92 Prozent) definiert. Bemerkenswert ist aber, dass gut zwei Drittel der Befragten auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Kind(ern) als Familie anerkennen. Die meisten Befragten wünschen sich ein gleichberechtigtes, partnerschaftliches Modell der Familienarbeit. Doch sobald Kinder kommen, setzt in der Lebenswirklichkeit eine Re-Traditionalisierung ein. Dabei sind die Erwartungen an die Mütter besonders hoch. So wird Müttern die Hauptverantwortung für Familie und Haushaltsmanagement zugeschrieben. Gleichzeitig sollen sie finanziell unabhängig sein und sich beruflich weiterentwickeln. Das Vaterbild ist geprägt von Erwerbstätigkeit und beruflichem Erfolg. Doch ein knappes Drittel der Väter würde gerne weniger arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Viele Eltern halten einen weiteren Ausbau der Kinderbetreuung für wichtig. Flexible Betreuungsangebote, eine gute Hausaufgabenbetreuung und eine finanzierbare Ferienbetreuung sind für Eltern in Baden-Württemberg einige der wichtigsten Maßnahmen, um Familien zu entlasten.