streuten Elementargebilde( Horden). fügen sich immer mehr| zu einem einheitlichen, sich schließlich über die ganze Erde er­streckenden System ineinander spielender Kräfte, zu einer über­menschlichen Organisation zusammen, die durch immer höhere Formen der Arbeitsvergesellschaftung die Macht des Menschen ins Unermeßliche steigert und vermehrt.

Und das Endziel dieser großartigen Bewegung ist der ,, wohlgeordnete Staat", die Civitas Humana, die die Millio­nen zu sinnvollem Zusammenwirken eint, der Uebermensch, der es vermag, den Kampf gegen die Uebel und Leiden in der wirksamsten Weise zu führen und das sogenannte irdische Sammertal" in eine Welt der Arbeit und der Freude allmäh­lich umzugestalten. Dieser wohlgeordnete Staat ist( wenn wir von leeren metaphysischen Fiktionen absehen) das letzte erkennbare Ziel der menschlichen Rasse auf Erden und der höchste Gedanke, den der menschliche Intelleft bis jetzt zu erfassen vermochte. Mit diesem Gedanken ist die Weltgeschichte an jenem Punkte an­gelangt, wo endlich der Mensch die Aufgabe, die er auf Erden zu lösen hat, klar zu begreifen beginnt.

Bon John Shikowski.

„ Diese Figur ist falsch gezeichnet und diese Farbe stimmt nicht! Es gibt in der Natur kein violettes Gras das kann ich mit meinen eigenen gesunden Augen sehen!" Solche und ähnliche Urteile hört man oft genug in Ausstellungen und Gemäldegalerien. Das gläu­bige Vertrauen auf die Zuverlässigkeit der eigenen gesunden Augen" ist beim Laien in Kunstdingen sehr start- aber es ist des­halb nicht weniger unberechtigt. Darüber einige Betrachtungen an­zustellen, soll der Zweck der folgenden Zeilen sein.

Serr," sagte er, das kann ich nicht, denn ich weiß nicht, was dies das gesprochene und geschriebene Wort matt erscheint, in den für ein Ding ift." Er sah mit seinem von keiner Erfahrung gelei. Dienst der Volksbildung und Erziehung zu stellen, nur weil teten Auge nur Löcher, aber keine Sprossen! Nachdem ihm das dieses Mittel, in unrechter Weise angewandt, bisher mehr oder Beiterbesteigen einmal vorgemacht war, wußte er nun für immer, weniger den entgegengesezten Zwecken gedient hat. Eine was eine Leiter war. Während vorher statt der Leiter bloß zwei augenblicklich in Berlin in Bildung begriffene Deutsche regellos miteinander verbundene Stöde vorhanden waren, die an der Richtbilder gesellschaft", an deren Gründung eine Wand lehnten, stand jetzt plötzlich eine Leiter vor ihm." Reihe erster wirtschaftlicher und wirtschaftspolitischer Körper­Andererseits pflegen wir Gegenstände und Naturbilder, die uns schaften und Einzelpersonen beteiligt ist, beabsichtigt, den durch lange Erfahrung vertraut sind, meistens nur allzu flüchtig Film ganz im großen Stile zur Propaganda für deutsche und oberflächlich zu sehen. Das Auge spiegelt sie natürlich lücken- Kultur und Wirtschaft zu benutzen. los wider, aber der Verstand greift aus dem Bilde instinktiv nur Bereits sehr schöne praktische Erfolge im Kampfe gegen wenige Punkte heraus. Das übrige übersieht" er. Diese Auswahl das Schundkino hat eine vor 22 Jahren in Stettin unter aber, die der Verstand trifft, ist für die ganze Art unseres Sehens von Mitwirkung der städtischen Behörden begründete gemein­der allergrößten Wichtigkeit. Unser Verstand ist nämlich in dieser nüßige Lichtspielgesellschaft, die Stettiner Urania", Hinsicht ein sehr praktisches Ding. Er führt uns in der Regel nur erzielt. Der Gesellschaft wurde von der Stadt Stettin eit das zu, was für uns, d. h. für das betreffende schauende Indivi- zu einem geschmackvollen und praktisch eingerichteten Kino duum, von Nußen und Interesse ist. Das übrige scheidet er mehr umgebautes Panoramagebäude gegen eine geringe Pacht­oder weniger radikal aus. So ist Goethes Wort zu verstehen: Jm summe überlassen. Dafür sicherte sich die Stadt vertraglich Auge spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch." Und und durch Absendung von Vertretern in das Kuratorium der so steht jeder die Welt mit anderen Augen, so hat jeder seine eigene, Gesellschaft einen Anteil an der Leitung des Unternehmens. von allen anderen verschiedene optische Umwelt. Der Vorsitz des Kuratoriums liegt in den Händen des De­Ein Landwirt, ein Naturforscher, ein Offizier und ein Jäger gernenten des städtischen Schulwesens; außerdem ist noch ein Vom natürlichen und malerischen Sehen. felb, erkennt es als Gerste, die nach ihrer Farbe zu schließen in etwa neuen Anschauungsmittels im Interesse des Jugendunter­spazieren durch eine Landschaft. Der Landwirt sieht ein Getreide- pädagogischer Beirat vorhanden, der für die Verwertung des vier Tagen reif sein wird, und ärgert sich über die zahlreichen richts zu sorgen hat. Kornblumen, die als Unkraut zwischen den Halmen wuchern. Der Naturforscher sieht, daß unter den Kornblumen sich neben den ge- man von der ganz richtigen Voraussetzung aus, daß man, um Bei der praktischen Ausgestaltung des Unternehmens ging wöhnlichen blauen auch einige von rötlicher Farbe befinden, woraus dem Schundkino Konkurrenz zu machen, nicht darauf ver­er auf eine besondere Zusammensetzung des Erdreichs schließt. Der zichten dürfe, auch dem durchaus berechtigten- Unter­Offizier bemerkt in der Mitte des Feldes eine leichte Erhebung, haltungsbedürfnis der breiten Massen Rechnung zu tragen. die sich wie ein Hügelrücken hinzieht und zur Anlage eines Schüßen- Also nicht nur belehrende Films, sondern auch dramatische, grabens geeignet erscheint. Der Jäger gewahrt hoch oben in der heitere, Trickfilms, in möglichst guter Auswahl! In den Luft eine Kette Wildenten. So sieht jeder von ihnen je nach den Richtlinien" der Gesellschaft heißt es darüber:„ Die fünft­praktischen Interessen seines Berufs das Naturbild mit anderen Terisch- literarische Verpflichtung der„ Stettiner Urania" geht Die Netzhaut des Auges spiegelt uns die sichtbare Welt in ihrer Augen an und was der eine bemerkt, entgeht dem anderen. In dahin, Häßliches und Sinnloses, Läppisches und Ueber­Art freilich objektiv, getreu und erschöpfend wieder. Aber damit ist ihren Augen spiegelt sich immer das gleiche Bild, zum Bewußtsein triebenes, Langweiliges und Dummes zu meiden; selbst die der Aft des Sehens noch nicht vollendet. Vielmehr muß erst das aber kommt jedem ein anderes, weil er sein Intereffe auf einen lustigsten Darstellungen, aber albern und übertrieben wieder­Gehirn die Eindrücke des Auges verarbeiten, damit sie zur be- anderen Mittelpunkt konzentrierte. Diese allgemein menschliche Ge- gegeben, sind auszumerzen. Alles Langweilige, und mag es wußten Wahrnehmung werden. Könnte jemand," sagt Schopen- wohnheit, immer nur wenige, instinktiv als besonders wichtig aus sich noch so literarisch und klassisch, vaterländisch oder alter­hauer, der vor einer schönen weiten Aussicht steht, auf einen Augen- gewählte Bruchstücke eines Gesamtbildes wahrzunehmen, ist, wie ge- tümlich gebärden, ist auszuschalten." Und weiter: Aus fitt­blid alles Verstandes beraubt werden, so würde ihm von der ganzen fagt, für die Art des natürlichen, alltäglichen Sehens maßgebend. lich- erziehlichen Gründen, zum Zwede etwa der Verbreitung Aussicht nichts übrig bleiben als die Empfindung einer sehr man- Zu den vier Spaziergängern gefellte sich aber schließlich noch ein von nüklichen, z. B. sozialen Gedanken, darf die„ Urania " nigfaltigen Reizung seiner Nezhaut, den vielerlei Farbenflecken auf Maler. Dieser hatte keinerlei praktische Interessen an der Land- auch einem ausgesprochenen Tendenzfilm nicht aus dem Wege an einer Malerpalette ähnlich." Was das Auge spiegelt, ist eben nur schaft. Er sah nur Farben, Lichter, Linien und Formen. Er sah der rohe Stoff, aus dem das Gehirn, der Verstand sich die Gesichts- die Harmonien und Kontraste, die das bunte Unkraut im reifenden gehen." bilder schafft. Aber der Weg von der Netzhaut bis zum Gehirn ist Getreide bildete, er fah die feine farbige Abtönung, die auf der Prüfung durch zwei Mitglieder des Kuratoriums, die alles Alle vorzuführenden Filme unterliegen zunächst der weit, auf ihm wird vieles umgestaltet, ausgeschaltet und hinzugefügt. Oberfläche des Feldes durch die hügelartige Erhebung hervorgerufen Minderwertige ausschalten. Der unterhaltende Teil des Was von dem Gesehenen und wie es uns zum Bewußtsein kommt, wurde, er bemerkte, daß der eine Schenkel des Winkels, in dem die Filmprogramms wird, wo dies angebracht ist, durch gesang­hängt von zahlreichen Einflüssen ab, die wir durchaus nicht alle und Wildenten zogen, eine leichte graziöse Ausbuchtung hatte, und er liche und deflamatorische Darbietungen umrahmt und ver zu jeder Zeit in unserer Gewalt haben. wünschte, daß der Wintel etwas weiter nach links rüden möchte, tieft. In dem belehrenden Teil wird der Film, wenn nötig, Zunächst spielt die Erfahrung beim Sehen eine sehr wichtige wo er mit der kleinen Wolfe über den Horizont einen schönen durch stehende Lichtbilder und durch Vorträge fachkundiger Rolle. Das neugeborene Kind greift nach der blanken Uhr, die man linearen Zusammenhang bilden würde. Alle diese Details waren ihm vorhält, aber es greift ebenso auch nach dem Monde. Denn es den anderen entgangen. Denn sie alle saben das Landschaftsbild mit von 4 oder 5 Uhr nachmittags bis 11 Uhr abends statt. An Redner ergänzt. Die Vorstellungen für Erwachsene finden kann die Entfernung noch nicht wahrnehmen; es sieht alles in einer mit ihren natürlichen, praktischen gesunden“ Augen, aber keiner zwei Abenden der Woche sind Familienvorstellungen, an denen Fläche und meint, daß alle Dinge gleich weit von ihm entfernt seien. sah es malerisch. Erst als der Künstler sie auf die tausenderlei sich also Alt und Jung in gleicher Weise beteiligen kann, vor­Erst die Erfahrung lehrt uns, daß die Gegenstände, die unserem Nuancen der Farben und Linien aufmerksam machte, tamen sie Auge in einer gewissen Verkleinerung( Linienperspektive) oder in ihnen zum mitgenießenden Bewußtsein. gesehen. einer gewiffen Farbentrübung( Luftperspektive) erscheinen, eine bes Der Landwirt, der Offizier usw. mußten ihren Beruf erlernt Jugendbelehrung. Die hierbei vorzuführenden Filme An den Vormittagen dient die Stettiner Urania" der stimmte Entfernung von uns haben. Und erst durch das Betasten haben, ehe sie so sehen konnten, wie sie sahen, und der Maler mußte unterliegen der Genehmigung des Schulamtes, das sich durch der einzelnen Gegenstände mit unseren Händen oder unseren Augen es ebenfalls. Denn auch das malerische Sehen verlangt Erfahrung einen dem Lehrkörper der Höheren, Mittel- und Gemeinde­erhalten wir allmählich den Begriff des Raumes und der plastischen und Uebung, und der Laie erlangt diese erst durch Betrachten und schulen entnommenen Beirat vertreten läßt. Die Vorfüh­Formen. Wir sehen dann die Welt nicht mehr als ein farbiges verständnisvolles Genießen von Kunstwerken. Flächenbild.scus Durchschnittsmensch ist meist sehr stumpf gegenüber der Wirtung Altersstufen, eingeteilt. Für die Unterstufe hat man sich zu­Der Kunstfremde rungen sind in drei Gruppen, entsprechend den verschiedenen Aber nicht allein zum räumlichen Sehen brauchen wir die Er- der Linien und Farben, die für ihn kein praktisches Interesse haben. nächst mit der Darbietung von Märchen, und zwar in Form fahrung. Wir tönnen ein Ding räumlich und überhaupt optisch Er unterscheidet hier nur sehr grob und summarisch. Die Zeit von Vorlesungen mit stehenden Lichtbildern begnügt, weil ganz richtig wahrnehmen, aber wir machen uns in unserem Be- liegt noch nicht allzu weit zurüderst ein paar Jahrhunderte wußtsein trotzdem ein irrtümliches Bild von ihm, wenn uns jede wo der europäische Kulturmensch 8. B. in einem Porträt noch feine man glaubte, dem hier noch nicht voll entwickelten Auffassungs­Erfahrung in bezug auf dieses Ding mangelt. Ein neuer, fremder individuellen Büge wahrnahm und wo ihm jede antike Imperatoren vermögen Rechnung tragen zu müssen. Den Mittelſtufen Gegenstand, in deſſen Art wir noch nie etwas gesehen haben, und den ſtatue als ein Staiserbild gelten fonnte, gleichgültig, ob es einen wird hauptsächlich Anschauungsunterricht unter Berücksichti wir zum erstenmal im Leben erblicken, wird von unserem aufneh- Karl den Großen oder sonstwen barstellen sollte, ebenso wie ber- gung der besonderen lokalen Verhältnisse erteilt. Die Ober­menden Verstande meist nur unvollständig und fehlerhaft verarbeitet selbe im Holzschnitt wiedergegebene Häuserkomplex bald als Magde- stufe erhält Bilder aus der Gegenwart, den Naturwissen­und kann daher in unserem Bewußtsein fein richtiges Bild herbor- burg, bald als Leipzig , bald als Paris figurierte. Kaiser war eben schaften, der Geschichte, Erdkunde und Techmik. Die Schüler ufen. Ein interessantes Beispiel dafür erzählt der bekannte Bio- Naiser, und Stadt war Stadt- mehr Chratteristik verlangte man besuchen das Kino in Begleitung ihrer Lehrer. Für die Ge­Loge Jakob v. legküll.„ Ein junger, intelligenter und förperlich sehr nicht, denn mehr sah man nicht. Die Künstler sind es, die uns erst meindeſchüler sind die Vorführungen vorgeschrieben und un­gewandter Massaineger, den ich aus dem Innern Ostafrikas nach sehen lehren, und jede Beitepoche, jede Generation fieht immer nur entgeltlich. Für die Mittelschüler ist der Besuch freiwillig Dar- es- Salam mitgenommen hatte, erhielt von mir den Auftrag, mit den Augen ihrer zeitgenössischen Maler, nie mit den eigenen bei einem Eintritsgeld von 5 Pf. Für höhere Schulen und eine kurze Leiter zu besteigen, um mein Aquarium zu reinigen. Augen. Als vor ein paar Jahrzehnten der Impressionismus bei Schulentlassene sind noch besondere Vorbereitungen im Gange. uns auffam, entsetzte sich das Publikum über die anscheinend ver­Rund 50 000 Kinder durften sich im letzten Geschäfts­auszuschwärmen brauchen wir, als der Weitermarsch angetreten zerrten Linien und Farben. Die Japaner aber, die sich damals in jahre an den Darbietungen der Gesellschaft unentgeltlich er­wird. Zwei, drei Verwundete werden zurückgetragen. Links neben Deutschland aufhielten, fanden die neuen Bilder vollkommen natur- freuen. uns bricht der Wald in steilem Hange ab. Unten blinkt Wasser. diesen Bahnen. Und als Reistikow seine ersten Grunewaldland- spornend ist auch die Tatsache, daß die„ Stettiner Urania" getreu, denn ihre Kunst bewegte sich bereits seit Jahrhunderten in Verheißungsvoll und zur Nacheiferung anderwärts an­Erst halten wir's für einen See, dann erkennen wir den gewun- schaften ausstellte, spottete man über die ziegelroten Stiefernstämme, sich finanziell durchaus bewährt hat und ohne Buſchuß denen Lauf eines Fluffes. Und nun mit wenigen Schritten hinaus aus dem Wald. Bon jeder, der bei Sonnenuntergang am Riemeister spazieren geht. die man noch nie in der Natur bemerkt hatte. Heute aber sieht sie von der Stadt ausgekommen ist. Sie konnte sogar in dieser tahler Anhöhe bliden wir hinab in das weite Flußtal. Zwei Kilo­verhältnismäßig ungünstigen Zeit aus eigenen Mitteln eine meter stromabwärts winkt eine Stadt. Ein Haus brennt, jetzt über die Naturwahrheit eines Stunstwerts und man verlasse sich einer Gesamtlänge von 10 000 Meter anlegen. Also sei man als Laie vorsichtig und bescheiden beim Urteilen wertvolle Sammlung von Glasbildern und Lehrfilmen in schlägt aus einem zweiten alleinstehenden Gebäude dichte Lohe. nicht zu sicher auf die eigenen, gesunden Augen". Denn sie sehen Rosatentaten! in malerischen Dingen weder selbständig, noch genau erschöpfend.

Aber was ift bas, was bort den ferhang entlang blinkt, von Masten in regelmäßigem Abstand begleitet? Viele rufen es gleich­zeitig aus: Die Eisenbahn!

Ja, sie ist es. Seit Beginn unseres Vormarsches hatten wir teine Bahnlinie angetroffen. Jeht fühlten wir uns zum erstenmal wieder mit der Kulturwelt verbunden. Da berläßt noch ein Zug in rajender Gile die Stadt, vom Gewehrgeknatter verfolgt. Er ent­tommt. Doch es ist der letzte Zug, den die Nuffen auf dieser Strede fahren laffen.

Die Reform des Kinos.

Von Gertrud David .

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Es wäre zu begrüßen, wenn recht bald in möglichst vielen anderen Städten das Vorbild Stettins Nachahmung fände. Je größer der Kreis derartiger Unternehmungen, um so leistungsfähiger ist auch das einzelne, da die Programme gegenseitig ausgetauscht werden können, und es bei einem größeren Bedarf immer lohnender wird, wertvolle Films auszuarbeiten, mit Vorträgen und stehenden Lichtbildern zu verbinden, eventuell auch eigene Filme herzustellen. Das er­strebenswerte Ziel wäre natürlich die Schaffung einer Zentral­stelle für das ganze Reich, die gute Filmnegative aufzukaufen Denn eine halbe Stunde später überschreiten wir bie Bahn worden, das Kino auf eine höhere Stufe zu heben: von der ihren Bedarf deckten. Bon zwei Seiten aus find in letzter Beit Versuche gemacht oder aufzunehmen hätte und bei der die einzelnen Theater bei dem unversehrten Stationshäuschen, übersteigen den Fluß auf rein künstlerischen und von der praktisch- theatermäßigen aus. Etwas Aehnliches hatte ja auch schon der Bildungsaus­dem hohen Bogen einer Holzbrücke, welche die Russen in der Hast Nachdem die wunderbare Erfindung der lebenden schuß der sozialdemokratischen Partei geplant, der ein Film­ihres Rüdzuges zu zerstören vergessen haben, obwohl ein paar Bhotographie anfänglich das lebhafteste Interesse wohl archiv mit Vorträgen anlegen, geeignete Programme zu­Bündel brennendes Stroh genügt hätten, fie in Flammen aufgeben aller Volksschichten erweckt hatte, war dieses Interesse mehr ſammenstellen und diese den Arbeiterorganisationen im Reich zu laffen. und mehr einer ablehnenden und mißbilligenden Haltung für ihre Unterhaltungsabende zur Verfügung stellen wollte. Die unzerstörte Bahn, die stehen gelaffene Brüde- fie bildeten gerade der kulturell feiner empfindenden Kreise in dem Maße Auch ein Fonds von mehreren tausend Mark war für diesen unseren Triumph, denn sie zeigen uns, wie sehr die Russen durch gewichen, in dem das Kino in den Händen einer von fünft- Bwed schon zur Verfügung gestellt. Leider hat der Krieg zu­unseren Gewaltmarsch überrascht waren. Nur um die Häuser lerischen Hemmungen kaum belasteten Industrie zu einem nächst einen Strich durch diese Pläne gemacht, denen wir aber einiger mißliebiger Juden anzuzünden- dazu hatte die Zeit Mittel geworden war, die nun leider einmal im Volt noch vor- eine recht baldige Auferstehung wünschen. natürlich ausgereicht. handenen kitschig- sentimentalen oder sensationell- brutalen Be­Aber ich will nun endlich unsern Erfolg beim wahren Namen dürfnisse zu befriedigen und noch mehr zu steigern. Das Kino nennen: Wir hatten durch unseren Vormarsch die Gisenbahnlinie galt als der große Geschmackverderber und die Verurteilung Wilna- Dünaburg beim Orte Podborodzy erreicht und damit die Ver- ging so weit, daß man ihm selbst die Möglichkeit einer bindung der russischen Wilna - Armee mit der nördlich gelegenen künstlerischen oder erzieherischen Wirkung absprach. Feftung durchschnitten. In diesen Anschauungen hat sich, wie gesagt, in neuerer Dieser wichtige Erfolg war bei der völligen Ueberraschung der Beit ein Wandel vorbereitet. Auf der einen Seite bricht sich Ruffen errungen mit einem Menschenverlust von ein paar Ver- immer mehr die Erkenntnis Bahn, daß auch im Film starfe wundeten beim ganzen Regiment. Aber dafür waren wir sechs fünstlerische Wirkungen zu erzielen sind, sobald nur erst ein­Stunden unaufhaltsam marschiert, hatten 27 Silometer, eine ziem- mal der der Filmtechnik entsprechende künstlerische Stil ge­liche Tagesleistung, ohne längere Pausen als jeweils einige Minu- funden ist. Die Reformbestrebungen dieser Richtung knüpfen ten und zum Teil im Gewaltmarschtempo an einem Vormittag zu- sich vor allem an den Namen Paul Wegener 3. Auf der rüdgelegt. Ohne eigentlich gefochten zu haben, durften wir uns anderen Seite beginnt man immer mehr einzusehen, daß es der Siegesfreude hingeben; es war troballedem ein Sieg, den wir verkehrt wäre, darauf zu verzichten, ein Mittel von so un­errungen hatten ein Sieg der Beine! ( z) erhörter Anschaulichkeit und Eindringlichkeit, dem gegenüber

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Eine Wiedergeburt des Kinos ist möglich, und man braucht fein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß in einer gar nicht sehr fern liegenden Zeit das Reino sich einen ehren­bollen Plak in dem künstlerischen und geistigen Leben unseres Volkes erobert haben wird. Um gute Films brauchen wir nicht bange zu sein. Denn diese werden kommen, sobald das Bedürfnis dafür vorhanden sein wird. Die Fabrikanten wollen ihre Filme abseßen und nicht für irgendwelche ideellen Brede arbeiten das kann man ihnen schließlich nicht ber­Zwecke denken. Sorgen wir also dafür, daß dieses Bedürfnis geweckt und vergrößert und der Geschmack der Kinotheaterbesucher allmählich verfeinert wird. Die Arbeiterbewegung kann auf diesem Gebiete viel wertvolle Erziehungsarbeit leisten.