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Zur Frage der deutschen   Einheitsschule. und führe ſchon tief in den ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaat

Von Paul Hirsch  .

Der Gedante der deutschen   Einheitsschule kämpft schwer um feine Verwirklichung. Die Versammlung des Landesvereins preußi­scher Lehrerinnen und der deutsche   Lehrertag haben auf ihren dies­jährigen Tagungen die Vereinheitlichung des deutschen Bildungs­wesens in einem einheitlichen Aufbau des gesamten deutschen Schul­wesens auf der allgemeinen Voltsichule als der gemeinsamen Grundschule für alle gefordert. Alle Kinder sollen vom 6. bis 12. Lebensjahre zum Besuch der Einheitsschule gezwungen sein, und erst nach Vollendung des 12. Lebensjahres soll eine Scheidung nach der Befähigung eintreten.

Gegen diesen Gedanken, der für uns Sozialdemokraten nichts Neues bedeutet, wenden sich nicht nur diejenigen politischen Parteien, die von jeber die Bildungsmöglichkeit als ein Monopol für die be­fizenden Kreise in Anspruch genommen haben, sondern leider auch gewiffe Organisationen von Pädagogen. Von dieser Seite wird sonderbarerweise betont, daß der Versuch zur Verwirklichung der Einheitsschule nicht nur zur Verarmung und Berödung, sondern auch zur völligen Verwirrung und Berrüttung unseres geistigen Lebens führen würde. Zur Begründung dieses Einwandes scheut man sich nicht, Ladenhüter aus einer Zeit hervorzuholen, die eigent­lich längst vergessen sein sollten. So wird u. a. gesagt, daß eine unter radikaler Aenderung der Gesellschaftsordnung durch­geführte Einheitsschule erfauft wäre mit der Bernichtung der staats­bürgerlichen Freiheit, der Entrechtung der Familie auf dem Gebiete der Erziehung, und daß sie weder den sozialen Frieden herbeiführen, noch irgendwelche Gewähr für eine sichere Auslese und Ausbildung der echten Begabung bieten würde.

hinein".

Einsideilen sahen wir uns das Feldlazarett etwas näher an. Eine sehr nüchterne, einfach geweißte Dorfkirche, nicht In der Tat find es andere Erwägungen, von denen die Gegner hoch, dafür aber mit viel Richteinfall. Der Raum sah eher der Einheitsschule sich leiten lassen. Man lese nur die Deutsche nach einem kleinen Festsaal als nach einer Dorfkircha aus. Tageszeitung": Festliche Stimmung lag allerdings im Augenblick nicht dar­Glaubt man wirklich, die Befestigung des nationalen Ge- über. An die hundert Mann lagen oder saßen auf den Stroh­dankens durch eine zwangeweise eingeführte einheitliche Schulform säcken. Ein riesenhaft gebauter Krankenwärter ging zwischen zu bewirken? Nein, die wahre Einheitlichkeit kommt nicht aus den Reihen auf und ab und suchte mit Worten unbeholfener einer äußerlichen Uniformierung, sondern sie erivächst aus dem Gefühl der gegenseitigen Achtung der Menschen und der Stände. Güte die besonders Aufgeregten zu beruhigen.. Und diese Achtung ist ein Ausfluß des religiös begründeten Pflicht- Eine unvergeßliche Nacht folgte. Wir lagen halbauf­

bewußtseins und des nationalen Zusammengehörigkeitsgefühls.

gerichtet in den Decken, den Kopf in die Hand gestüßt, und

Was das Gerede vom sozialistischen   Zukunftsstaat betrifft, so unterhielten uns halblaut. Der Raum war ein einziges fann man nicht gerade behaupten, daß ihm der Vorzug der Neuheit Wimmern und Stöhnen. Gequälte Laute, wilde Schreic, gebührt. Wir können diesen Einwand nicht besser abtun, als mit inbrünstige Sehnsuchtsrufe ſchwirrten wie aufgescheuchte Vögel den Worten des politisch etwa der Fortschrittlichen Volkspartei   an- durch das Kirchenschiff. Wohl zwanzig vom Tod Gezeichnete gehörigen Herrn Tews  : fabelten in abgerissenen Worten von ihren Erinnerungen.

Sozialistisch  " ist die Forderung der Einheitsschule feines- Manchmal ein schriller, gurgelnder Schrei, dein eine unheim­wegs, weder in ihren Wirkungen, noch rein inhaltlich, auch wenn liche Stille folgte... Fünfmal in dieser Nacht hörten wir fie, was bekanntlich nicht der Fall ist, nur von Sozialdemokraten diesen Schrei und stießen uns jedesmal mit leisem Schaudern vertreten würde, die übrigens in Schulfragen gar nicht iminer in die Seite, froh, wenn wir merkten, daß keiner von uns ein. ausschweifend sozialistisch, sondern oft recht nüchtern individualistisch geschlafen war. ,, Wieder einer!. Wie ein Automat denken. Die Einheitsschule hat mit dem Sozialismus ungefähr bewegte sich nach jedem Schrei der Kranfenwärter mit ebensoviel zu tun wie die Gewerbefreiheit und die Freizügigkeit schlürfenden Schritten auf die Richtung des Schreis zu, bückte mit dem Zunftzwang. Die Einheitsschule will die geistige Frei­zügigkeit erhöhen und jeden das werden lassen, wozu er Straft und sich zu Boden und zog die Decke über einen Körper. Er Neigung hat. Ein Sozialismus", mit dem auch jeder Man mußte wohl unsere großen, fragenden Blicke bemerkt haben, chestermann" einverstanden sein müßte. als er wieder vorbeikam, denn er zuckte verlegen mit den Achseln und flüsterte im Vorbeigehen: Gebegert! Der große Reservist mit dem Bauchschuß...!" Wir erricten den Sinn des Ausdrucks sofort.

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Eine andere Frage ist die, ob die Einheitsschule möglich ist oder ob nicht die Hindernisse, die ihrer Durchführung im Wege stehen, unüberwindlich sind. Die Behauptung, daß die Einheitsschule zu hohe kosten verursacht, trifft nicht zu, tatsächlich ist das Gegen- Wir redeten die ganze Nacht, krampfhaft bemüht, ein Ganz ähnliche Argumente fehren in verschiedenen Artikeln der teil der Fall, wie sich an der Hand der Ergebnisse der letzten Schul- Thema zu finden, das uns wach erhielt. Unjer Lebenslauf, Tagespresse wieder. Die Kreise, die in der fonfeffionellen statistit in Preußen nachweisen läßt, wie ja die Frage der die Familienverhältnisse, alles war schon durchgesprochen, als Bolksschule ihr Jdeal erblicken, konfeffionelle Verbände evangelischer Einheitsschule überhaupt keine Geldfrage ist. Aber selbst wenn sie endlich ein fahler Schimmer durch die hohen Fenster fiel, der und katholischer Volksschullehrer nicht minder, wie Anhänger der das wäre, würde es einem Kulturstaat schlecht anstehen, wenn er uns den nahenden Tag kündigte. In dem einen Fenster stand fonservativ- flerifalen Mehrheit des preußischen Abgeordnetenhauses, die für die Volksbildung notwendigen Mittel nicht aufzubringen in das Gemälde des heiligen Barnabas  . Die zum Segnen er. sträuben sich mit Händen und Füßen gegen eine folche der Lage wäre. Den Einwand vollends, daß der mit der nationalen hobene Hand deutete gerade auf uns, und mit sanftem Lächeln Reform, und sie machen auch kein Hehl daraus, daß es ihnen in Einheitsschule geforderte Elementarichulzwang unter Beseitigung schien der sehr freundlich aussehende Heilige sein fofett erster Linie darum zu tun ist, die Klaffenschule beizubehalten, anderer Schulformen dem bestehenden Gesetz widerspricht, da wir frisierter Kopf mit dem tadellos gezogenen Scheitel wird mir weil sie darin ein Instrument zur Verhinderung des Aufstieges wohl einen gesetzlichen Unterrichts zwang, nicht aber einen einheitlichen unvergeßlich bleiben eine Predigt zu überlegen. der begabten Kinder aus dem Volfe und zur Sicherung des fon- Echulzwang haben, fönnen wir ebensowenig gelten laffen, wie den Kamerad Streicher atmete deutlich hörbar auf, wozu ich fessionellen Volksschulunterrichts sehen. Nicht freie Bahn anderen Einwand, daß die mit der fünftigen Einheitsschule ver- beistimmend nickte. Nur nicht noch eine solche Nacht erleben jedem Züchtigen soll die Losung sein, sondern freie Bahn fnüpfte Reichsschul gefeggebung einen empfindlichen Ein- müssen! Fort aus dieser Hölle, schnell fort. einem jeden, der von begüterten Eltern stammt. Allenfalls will griff in die Hoheitsrechte der Einzelstaaten bedeutet. Angesichts der Gegen Mittag kamen die Lastautos und nahmen die man sich gnädigst dazu herbeilassen, begabten Kindern durch Stis gewaltigen Umwälzungen, die der Krieg hervorgerufen hat, fich Transportfähigen mit. Ich war dabei, Freund Streicher, pendien und Stiftungen den Aufstieg zu ermöglichen, in feinem Fall hinter solchen Zwirnsfäden zu versteden, sollte man kaum für dessen Wunde in der Nacht schlimmer geworden war, mußte aber will man die Gliederung des Schulwesens aufgeben. Die möglich halten. Daß die Gegner der Einheitsschule trotzdem solche bleiben. Standesschule soll als Grundlage unseres gesamten Bildungswesens Gründe heranziehen, ist lediglich ein Zeichen der Schwäche ihrer Wir drückten uns kräftig die Hand. Denn eine solche beibehalten werden. Stellung. Nacht fittet die Menschen..

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Seit dieser Nacht sind zwei Jahre vergangen, zwei Jahre, lazarett zu Bois- Bernard so ungeheuerlich erschienen war.

Wie wenig stichhaltig die Gründe gegen die Einheitsschule find, Die Gegner mögen sich noch so sehr sträuben, die Einheitsschule das hat neuerdings wieder einer unserer verdienstvollen Pädagogen ist auf dem Wege, der Gedanke wird sich durchsetzen, ob sie es J. Tews   nachgewiesen. In feiner Schrift: Die deutsche Einheits- wollen oder nicht. Aufgabe der Sozialdemokratie aber wird es sein, schule. Freie Bahn jedem Tüchtigen"") zerstreut er nicht nur die diefe Forderung, mit der sie einstmals allein stand und die jetzt auch in denen sich Tag für Tag wiederholt hat, was uns im Feld­unterrichtlichen Bedenken gegen die Einheitsschule, sondern vor allem von hervorragenden Schufleuten und von Politikern der bürgerlichen auch die Besorgnis", daß durch den einheitlichen Aufbau des Schuls| Linken erhoben wird, in immer stärkerem Maße zu propagieren und wesens ein wesentlich stärkerer Zudrang von Kindern aus ärmeren Volks so die Grundlage dafür zu schaffen, daß das Wort Freie Bahn flaffen zu den höheren Berufsstellen im Staat und im freien Erwerbs- jedem Tüchtigen" zur Wahrheit werde! leben herbeigeführt werden würde. Treffend führt Tews aus, daß zur Verteidigung des bisherigen Zustandes immer wieder darauf hingewiefen wird, daß bloße Begabung und Willenskraft zu diesen Stellungen noch nicht geeignet mache, daß vielmehr die Traditions­werte". die Familienüberlieferungen, die höhere allgemeine Stultur

Ein Wiedersehen.

Von Karl Bröger  .

Mich hat der Krieg auf die Seite geworfen. Ich bin für ihn erledigt. Mein rotes Rentenbuch erinnert mich an ihn und die Bilder, die unvergeßlichen Bilder, die keine Zeit aus einem menschlichen Gedächtnis brennen wird.

Meinen Kameraden Streicher habe ich in diesen zwei Jahren mit keinem Auge gesehen. Zufällig wurde mir gesagt, daß er ausgeheilt, felddienstfähig geworden; schon lange wieder in der Front steht. Was ist auch der einzelne Mensch in diesem Aufruhr, der die ganze Welt erfaßt und schüttelt? Denfe ich an die Nacht von Bois- Bernard, dann ist mir

des wohlhabenden Haufes für den Gefamtwert des Menschen eine Beim ersten Sturm auf die Loretto- Höhe hat es uns beide überragende Bedeutung habe und daß deswegen der Grundfag. in erwischt, meinen Freund Streicher und mich. In der gleichen der Regel folle jeder in seinem Stande bleiben, im allgemeinen Sekunde von der gleichen Granate... Ihm hatte ein Splitter Geltung behalten müsse, unbeschadet der Förderung hervorragender den Oberschenkel durchschlagen, mir ein Eisenteilchen den Freund Streicher sofort gegenwärtig. Ich sehe sein kluges, Talente aus den niederen Volksklassen. In diesem Zusammenhang Senochen am rechten Hinterkopf gottsfämmerlich geprellt. Alle scharf markiertes Geficht mit den dunklen, lebendigen Augen. Sie haben in jener Nacht werde auch besonders betont, daß die intellektuelle Auspowerung" zwei waren war dann durch das kleine Holz dem Verbands- Ja, ja, die Augen besonders. der arbeitenden Klassen für diese selbst ein Unglüd sei und daß platz zugehinft, er mit eingefniffenen Lippen, ich mit unheim- soviel Wiſſen um menschliches Leid, soviel Verstand und kräf­tigen Willen geoffenbart. insbesondere dem praktischen Leben, der Landwirtschaft, dem Ge- lich sausendem Schädel. werbe und dem Handel möglichst viel geistige straft erhalten werden müsse. So mische sich in den Kampf um die beste Schulform der Kampf um den Plaz an der Sonne und erschwere die rein fachliche Erörterung der in Betracht kommenden Unterrichts- und Erziehungs­fragen, und um das Ganze noch wirtiamer zu machen, trete auch die Behauptung auf, die Einheitsschule sei sozialistisch

*) Verlag von Julius Klinkhardt in Leipzig  .

Parre Kännche.

Von Friedrich Stoltze  .

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Nach zwei Stunden hatten wir unseren Wundzettel am dritten Mantelknopf hängen und fuhren einträchtig die sieben Silometer zurück ins Feldlazarett nach Bois- Bernard. In der Kleinen Dorfkirche waren Strohsäcke auf den Boden geworfen und Pferdedecken darüber gelegt. Wir nahmen zwei dieser föniglichen Lagerstätten mit Beschlag, versteht sich, daß sie nebeneinander lagen, und warteten der Dinge, die da kommen sollten.

In den letzten Tagen bin ich öfter an einem Spezial­Lazarett vorbeigegangen. Schwere Kopfschüsse, vor allem Das Lazarett Augenverlegungen, werden dort behandelt. liegt mitten in der Stadt an einer sehr belebten Straße. Gestern war es nun. Nach meiner leidigen Gewohnheit ging ich ziemlich schnell und mit vorhängendem Kopf die forter e wichdig Sprichwort: Gott im Herze un die Gesellschaft, sowohl vom männliche als ääch vom weibliche Ge. Kaart   im Ermel." Schont e halb Jahrhunnert vorm schlecht, hatt en sehr gute Appedit mitgebracht un en noch deitsche Bruderjahr hat der Barre Kännche Sechsundsechzig" bessern Dorscht. Der Herr Barre Kännche aße norzt verrzeh - Sei Hääptstammkneip Gänsberzel mit de entsprechende Säfte derrbei, benebst ge­Wann alle geistliche Herrn so denke dhete, als wie der gespielt un wwersch Kreuz". Barre Kännche felig in Frankfort  , da wär' alles ää Lieb's un ammer in Frankfort   was des Gasthaus zum Reivestock, ob- dämpfte Eppel, tranf awwer nor halb so viel Schoppe Deides­Gut's in der Welt. Deß war e Mann, der hat noch die gleich errsch dribb in Sachsehause, wo sei Sprengel war, näher heimer derrzu. Nach uffgehowener Dafel ward gedanzt, Dugende von de bääde herrschende Staatsreligione in sich gehat hätt. Awwer in dem Rewestock gab's e besonnersch wodraa awwer der Herr Barre, als em e zu weltliche Ver­beräänigt; mit der evangelische Geistlichkeit hat err die viele gut Tröppche un große Porzione. An so em e Spojaukopp gniege, fänn Dhääl nahm. Err zog sich mit seine drei Spiel­Rinner gemäänfam gebat un mit der katholische de viele war ääch e groß Stick vom Hals, mitsamt de Klaue von de follege in de Sinnergrund an en Disch zeric, uff dem nicht Dorscht. Err hat net allää die greeßte Sticker uff sei evig zwää Borderpote. Begleich hat der Herr Barre in dem allää e funkelnen Spiel Kaarte, sonnern ääch noch e Werfel  Seligkeit gehalte, err war ääch for sei errdisch Wohlfahrt sehr Stewestock jedesmal regelmäßig an em Samstag Awend sei becher bereit stand. Besagter Werfelbecher war vonſeite des besorgt. Err hat geräächt wie e Dert, geschnuppt wie e Heid Kreuzmariaaschbardie gefunne. Deß warn lauter Männer, Gasthalters zum Rewestod e net ganz undeitlich Aaspielung un hat ääch sonst nicht an der Schissel getrugt un hinner der die sich uff Kaartespiel un Werfellust sehr wohl verstanne uff e winschenswert Knöchele um Wei. Dieser Werfelbecher Bodell, sonnern hat allzeit verlieb genomme mit de giedigste hawwe un ääch uff Gott Bacchus Bauch ihrn feste Glääwe ward ääch von dene vier Herrn dorchaus richdig uffgefaßt, Gawe der Nadur, forzum, err hat als frommer, gottesferch gesetzt hatte. Wehe Dem awwer, der sich da beim Staartespiel dann in die Kreuzmariaasch wollt dorch die Näh von dene diger Mann des Böse gemiede un hat was Gutes liewer geise berworfe hätt odder hätt sich gar de Zehnter fange lasse! Snöchel kää recht Andacht komme.- Un als sich gar der Mit­un getrunke als wie was Schlechtes. Daß der liewe Gott Wann so was bassiert is, da is der Barre Kännche von seim mann von dem Herr Barre, e Kammachermääster, den Trumb dem Adam un der Eva verbotte hat im Paradies von em Stuhl uffgespruge, hat die zwää Fäust uff's Spielbreet ge- Behnter hat fange lasse, da warf der Herr Parre die Kaart gewisse Eppelbääm ze esse, hat err sehr in der Ordnung ge- ftist, hat sein Mitmann mit e paar große zornige Aeäge unnern Disch un sprach: ,, Snöchel owe!- Drei Basch! Der Mann en Vogel! funne un hat sich iwwerhääpt, als e uffgeklärter Mann, das aagestarrt, mit e paar große zornige Aeäge, die gefunkelt ganze Alte Testament   so zurecht gelegt, daß ääch e frommer hamive von Sindeabscheu, un hat gefrische:" Spiel' ich mit E Bodell Ridesheimer forn Gulde dreißig!" Aus dere ääne Bodell worde zwää, aus dene zwää drei, Christ mit gutem Gewisse draa Dhääl nemme konnt. Err is Männer odder mit Buwe?!" An em e scheene Novemberabend, wo e Wetter war, daß aus dene drei vier. In jetzt hawwe sich ääch noch mehrere die Wege des Herrn gewannelt, un zwar am liebste nach Hause zum Braumann, un hat jogar, als toleranter Mann, merr noch lang net en Hund vor die Dhir geschickt hätt, kam christliche un isserlittische Dhäälnemmer derrzu gesellt, un es ääch Ginnheim   nicht verschaneht, obgleich deß nicht Frank der Herr Parre Kännche ganz besonnersch bei Zeit in Rewe- gab zuletzt e groß un allgemää Sauferei. Der Gasthalter fordisch war, dann die Erde is iwwerall des Herrn, un der stod. Err war in en große Regemantel von Wachsduch gehillt, zuni Rewestod wollt ääch sei Iveriges dhu un hat e ganz beste Mensch geht die Pannekuche nach, wo se am greeßte sin. weil da des Wasser besser abgeloffe is, dann der Herr Parre Batterie Champagner uffahrn lasse. Un gege Morjend zwische -Daderrmit soll zwar beileib nicht gesacht sei, daß der Herr war e abgefagter Feind von allem Wasser, wanns net ge- Finf und Sechs was Alles, vorab der Herr Barre, so voll wie Parre Kännche deffentwege die linksmainische Ortschafte weiht war. Daß err so frih kam, deß hat sei geweist Ur- die Kroppe.- Da der Herr Barre awwer sehr schwer trans­Owerrad und Nidderrad vernachlässigt hätt; daß hat err fach) gehat, dann es war an demselwigte Awend e Martini- die Kroppe. Da der Herr Barre ammer sehr schwer trans­zwää Braune einspanne un hat der Herr Parre eniwwer nach schunt als Seelsorger von Sachsehause nicht iwwersch Herz schymaus im Rewestoď, un der Herr Barre wollt sich sei Zeib- portamel war, so ließ der Herr Gasthalter zum Rewestod jei brenge kenne. Dem Claus in Owerrad war err ewejo zu- eſſe de Gäns, die Berzel, reserwieren lasse. Aus Schenkel Sachsehause fahrn lasse. Regele is tää hat err sich nig gemacht. gedhaa wie dem Schneider in Nidderrad.- Also, die ehrschte sechs Berzel sein pour moi, Musie Sind net. Im Gegedhääl! Im Kegelspiel is e sehr lehrreich Weltgeschicht, for iwwermitige Unnerdhane sowohl, acroir, berstande vous?" hat der Herr Barre zum als wie ääch for de Hochmut der Mensche iwwerhääpt, ent- Owerkellner Lacroix gesacht, dann der Musje Lacroix war e halte. So oft ääch uff so ere Kegelbah den König geschorn geborener Franzos. Sechs Berzel vorderhand. Bei so em werrd, so werrd err doch immer widder, so lang das Spiel e Wetter sellt e Christenmensch un zemal e Barre gar nicht dauert, uffgestellt. Un was is der Sinnergrund vom ganze aus dem Haus geh! Un deß geschieht ääch net. Ich bin emal Regelspiel un vom ganze menschliche Lewe? Der Strohsad! hier, un sobald geh ich ääch net widder iwwer die Brid." Trotz dem Regewetter war der Martinischmaus im Newe­Uff Den komme merr alle emal druff. Daderrher kimmt ge­wiß ääch der Ausdrud: Barmherziger Strohia dl- stock sehr stark besucht, dann die Gäns könne schwemme. Die Der Barre Kännche war ääch e uffrichdiger Verehrer vom edele Kaartespiel, dann ääch daderrfor hatte die alte Frank­

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*) seinen triftigen Grund.

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,, No," hat der Kammachermääster mit schwerer Zung ge­sacht, wie der Herr Barre abkutschiert warn, den megt ich heut Morjend in der Dreikfönigskerd die Preddigt halte hörn!"

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Merr bleine beisamme," hat e Dappezierer gerufe, Gottverdoppel, mer bleiwe beisamme hier in Newestod bis es Beit zur Kerch   is un gehn dann in corpore eniwwer in die Dreifönigskerch." Bravo! Merr bleiwe beisamme!" hat Alles gerufe. Un es ward noch e Stunn weiter getrunte. Dann kam e schwarzer Kaffee. Dann ward widder weiter getrunke, un dann kam widder e schwarzer Kaffee. So ward's Dag, un