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Straße vor dem Lazarett entlang und wäre durch diese unvor-[ Papier . Als Paul Verlaine und Artur Rimbaud da- feine Liebe zum Menschen erklärt sich vor keinem Heldentum, feiner fichtige Gehweise fast an jemand gerannt, der mir entgegen- gegen sündigten, gab es ein neues Hallo und als schließlich der Staatsräfon, feinem Zeugnis menschlicher Schlechtigkeit für besiegt. fam. Zwei Soldaten, ein ganz junger, der mich mit der Hand Mezzer Gustav Kahn eine Theorie des vers libre, des freien Ohne Ermatten müht er sich, in seinem Sang wiederzugeben aus dem Weg drängte, und an seinem Arm ein älterer mit Rhythmus, aufstellte, war das noch keineswegs die völlige Befreiung( Schlicht, ohne Eigennuß, wie ein Eolbat seine Pflicht tut) Teicht angegrautem dunklem Haar. Ich sah erst im letzten der Sprache von zünftigen Regeln und Gefeßen. Diesen lezten und Das, was menschlich bleibt und mir gestattet, zu euch zu gehen, Augenblick auf und war mit meinem Gesicht dem Gesicht des fühnen Schritt hat Jouve getan. Zu einer Dichtergruppe gehört Das, was uns eines Tags zurückgegeben wird, so mir wie euch. älteren Soldaten ganz nahe. er, die sich so wenig um Gustav Kahn wie um Theodor Ohne Unterlaß ermahnt er die sich ausrottenden feindlichen de Banville fümmert. Etwa an Walt Whitman erinnernd, Brüder zum Gebot der Menschlichkeit, und ist zu innerst überzeugt, strömen, stürmen seine Verse fessellos dahin, gebändigt nur durch daß sich das Erbarmen Bahn brechen wird. den eigenen Rhythmus, der in ihnen lebt. Kein Reim und keine Regel eine Schale hält der Dichter hoch, gefüllt mit edlem Wein, mit kostbarem Herzblut, und ungehemmt fließt der teure Saft über des Gefäßes Rand.

Ein Bliß, der vor mir niederfährt, kann auch nicht lähmender wirken als dieses Gesicht. Die Nacht von Bois­Bernard stand mit schmerzhafter Deutlichkeit vor meinem Ge­dächtnis, und zu dieser Nacht gehört unlöslich dieses Gesicht, dem ich da auf Handbreite gegenüberstand.

Kamerad Streicher! Er und kein anderer. Mit dem merkwürdig angespannten Gesichtsausdruck eines Menschen, der eine Dunkelheit zu durchdringen sucht, sah er geradeaus vor sich hin. An der rechten Schläfe flammte eine blutrote Narbe. Es gibt Schicksale, die jedes Wort ausschließen. Ich trat scharf zurück an die Mauer, zog den Hut vor dem jungen Führer des Blinden, der mich verständnislos ansah, und murmelte einige Worte, die wohl etwas wie eine Ent­fchuldigung bedeuten sollten. Die beiden schritten an mir vorbei, der Blinde den Arm seines Führers vertrauensvoll an seinen Arm gepreßt, den markanten Aufriß des Gesichts etwas vorgeneigt, in leicht wiegendem Gang Fuß vor Fuß seßend.

Als schon längst die Türe des Razaretts hinter ihnen ins Schloß gefallen war, stand ich noch immer barhaupt am gleichen Fleď und starrte vor mich in die Zuft, die in felt­samen Streisen und Ringen mit wahnsinniger Schnelligkeit um mich schwang.. ( z)

p. J. Jouve.

Bon Hermann Wendel

In Wahrheit werden Angst und Erbarmen ihr Werk verrichten. Sie werden weder Menschen noch Granaten noch Festungswerke haben

Gegen die Angst und das Erbarmen.

Diese Form oder wenn man will Formlosigkeit ist sinnbildlich Nun mag man den starken Glauben dieses verzückten Schwärmers für Jouves tiefstes Wesen, denn der Dichter selbst will überfließen, sich an das Erbarmen als eine mystische Utopie abtun und feine verschwenden und sich der Menschheit schenken, die seit dem 1. August tolstoische Inbrunst als einfältige Torheit verwerfen, über alles 1914 so ungeheuerlich leidet. Seine Sinnesart ist der Franz Achselzucken und Lächeln hinweg bleibt bestehen, daß Glaube und Werfels verwandt, und die Titel von dessen Versbüchern: Wir Inbrunst diesen Dichter in reinere Lüfte hinaufgetragen haben, als find! und Einander! könnten auch über Jouves Schaffen stehen. in denen uns seit siebenundzwanzig Monden zu atmen vergönnt. wie Werfel und das junge Geschlecht, dessen Sprecher er ist, fühlt ist er schwebt, wie sein verehrter Meister Romain Rolland , sich der französische Dichter allem verschwistert, was in der Unend- au dessus de la mêlée, über dem Getirr und Gewühl. Groß lichkeit des Weltenraumes lebt, dem niedrigsten Wurm so gut wie und erhaben ist es, wenn den Dichter sein Erbarmen dazu bringt dem höchsten Stern Bruder ist er im brüderlichsten Sinn des auf jedes Richteramt zu verzichten: Wortes jeglicher Kreatur! Darum wird ihm zum furchtbarsten, geradezu selbstmörderischen Erlebnis

Die Zeit, da vierzig Millionen meiner Brüder, Im Schmutz zufammengepfercht, in den Kasernen eingemauert, Zwischen dem Töten oder dem Tode wählen müssen: Entweder ein ruhmvoller Mörder sein, beim Morde helfen oder erschossen werden!

Die Zeit, da alles, was jung und gut ist, Das tötet, was jung und gut ist!

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Gefoltert von dem Schmerz um die unsäglich leidende Mensch­heit, wendet sich der Dichter darum an die Nugnießer des Krieges mit einem Schrei der Revolte:

In euch ist der Krieg Atem und Kraft, In euch ist der Krieg Saat und Ernte,

Aber in mir ist der Krieg Verbrechen und Elend.

Ich hasse weder den Blinden noch den Narren und nicht einmal den verbrecherischen Machthaber.

Ich basse auch nicht den Mörder- ich erleideihn!

Und nicht minder groß und erhaben ist es, wenn er als Opfer des Krieges unterschiedslos beweint, die da sterben und die da töten:

Ich habe Erbarmen mit dem Verstümmler und dem Brandstifter, Ob sie nun ihre Augen geöffnet oder geschlossen hatten,

Ob sie's mit Freuden taten oder voll Scham,

Ich habe Erbarmen mit dem, den der Blutbefehl freudig stimmt, Ich habe Erbarmen mit dem Standrechtspeloton, Ich habe Erbarmen mit dem, der ermordet an seines stillen Haufes Schwelle liegt.

Ich habe Erbarmen mit den Franzosen und Eng­Ländern, die leiden, Und mit den Deutschen oder den Russen, die Leiden. Ich betrachte sie mit dem gleichen Blid- fic ähneln sich, Sie sterben denselben Tag- Erbarmen für fiel Daß ein Franzose in einer Zeit, da Meere von Blut und Haß

Heinrich Heine über Polen .

( Geschrieben 1822.)

( z)

Das bekannte Wort, daß im Kriege die Musen schweigen, muß für unsere Zeit dabin abgeändert werden, daß auch die Musen von In brennenden Farben schildert er sein Verbrechen und Elend, Kriegshofterie ergriffen werden. Als die Mobilmachungsplafate an den Straßeneden auftauchten, wurden die Dichter, und die aller- aber selbst dieser gute Europäer" ist so sehr Franzose, daß er nicht dienstuntauglichsten zu allererst, wild und stürmten, Schaum vor immer über den Dingen zu stehen vermag: Wenn er den deutschen dem Munde, heldenhaft in die Saiten. Nur wenige vermochten dem Durchmarsch durch Belgien und sogar die Beschießung der Kathedrale großen Taumel zu widerstehen, der alle Hirne und alle Herzen er- von Reims als besondere Schandtaten vermerkt, so wäre gerade für griff. Selbst anerkannte Größen wie Gerhart Hauptmann und den Dichter einer reineren und höheren Menschlichkeit auch die Ver­Richard Dehmel versagten dichterisch und darum auch menschlich. Schleppung des nach Hunderttausenden zählenden schwarzen und zwischen den beiden großen Kulturvölkern stehen, solche Verse In keinem Lande war das anders, aber in Frankreich tat sich die braunen Kanonenfutters auf die europäische Schlachtbank ein schreibt, freut uns Deutsche um Frankreichs und um der Menschheit Literatenwelt auf dem Gebiet des lyrischen Kriegswahnsinns doch lonender Vorwurf. Aber das sind schließlich Kleinigkeiten, und willen. noch eine besondere Güte an. Nicht Thrtäus, sondern Thersites selbst, wo man mit dem, was er sagt, nicht mitgehen kann, die scheint hier das Vorbild der Kriegsdichter zu sein, denn es gibt Art, wie er es fagt, als echter und starker Dichter, wirkt stets hin­zahlreiche widerliche Schimpfergüsse auf die boches" aus der reißend und aufstürmend. Feder bejubelter Poeten, neben denen Lissauers heute schon In einer Art Weltuntergangsstimmung untersucht Jouve die berichollener Haßgefang gegen England sich wie eine Geßneriche Frage, warum die Menschen, statt sich zu lieben, einander die Kehlen Schäferidylle ausnimmt. Um so erhebender wirkt es, wenn aus abschneiden, und kommt dazu, entschlossen alles zu verwerfen, was bem Chor wutheiserer Schreier eine Stimme gütig und menschlich Herausflingt, um so tröstlicher ist es, Ivenn sich aus der Schar haßverzerrter Gesichter eine Stirn rein und flar erhebt. Das gilt von P. J. Jouve , einem Lyrifer, der während des Strieges zwei Gedichtbände hat erscheinen lassen, Vous êtes des hommes"( hr feid Menschen) im Verlage der Nouvelle Revue Française und Poëme contre le grand crime 1916"( Gedicht gegen das große Verbrechen 1916) im Verlage der Genfer Zeitschrift Demain". Beide. Sammlungen weisen Jouve einen besonderen und hervorragenden Plaz unter den Künstlern an, deren Harfe der in große Sturm zum Tönen gebracht, einen Platz seitab vom durch­ſchnittlichen Haufen, einen plag über dem durchschnittlichen

Haufen!

den Krieg als Notwendigkeit hinstellt. Heimat, Baterland, Staat, alles zerfällt vor feinen fiebernden Blicken zu Staub und Afche, denn jedes ist wertlos und nichts hält stand vor dem eine Welt umspannenden Einn des findlich schlichten Wortes: Liebe deinen äften wie dich selbst! Dieses Wort erschüttert ihn, da durch ganz Europa der Ruf hallt: Töte! Töte!, und es jagt ihn auf zu tätigem Erbarmen. In seinem Blut singt

Der Sang des Lebens, das sterblich ist, aber ewig durch die heilige Vereinigung aller, Der Sang des Prinzips, das nicht haßt und nicht zerstört, aber in alle Ewigkeit liebt.

Gewalttat ist", und einem gefallenen Soldaten ruft er zu: Er weiß, daß das neue und wahrhafte Leben die Liebe ohne Ein großer Tag wird kommen( in zehn Jahren oder in zehn Jahr­hunderten wird er kommen),

Da wir unsere Liebe begreifen werden und die Nichtigkeit alles anderen;

An diesem Tag, toter Gefährte, wirst Du als Vorläufer erscheinen! Du, der Du eine große Stolle im Dunkel fpieltest, Dann wird Dein Tod die ersten Früchte tragen!

Schon wie Jouve die Sprache meistert, macht ihn merkwürdig. Für den Romanen im allgemeinen und den Franzosen im beson­deren ist die Form eines Kunstwerkes in einem Grade wesentlich, den der Germane und der Deutsche nie ganz begreifen wird. Eine Revolution erträgt der Franzose, einen unreinen Neim nicht. Nur Tangsam und fahrittweise vermochte sich die französische Verskunst im neunzehnten Jahrhundert starren Ueberlieferungen Malherbes zu entraffen. Als die Romantifer um Victor Hugo schwärmerisch in immer neuen Zönen besingt, bedarf es des Er einige der ehrwürdigen Bersregeln zum alten Eisen warfen, schrie man Zeter und Mordio. Theodor de Banville brachte dann etwas gelockerte, aber immer noch strenge Grundsäge der Poetit zu zwische Siwe und Acht gab's noch en Likör, un dann kam widder e schwarzer Kaffee.-

Gege halwer Neu ward dann, zivelf Mann hoch, uff­gebroche.

Um tää Uffieh zu errege," hat ääner von de Nichternste den Vorschlag gemacht, föllt merr nicht iwwer die Sachse häuser Brid geh, sonnern am Fahrdhor iwwerfahrn."- All­gemää Zustimmung.

Um in dieses tausendjährige Reich zu gelangen, das Jouve barmens und nur des Erbarmens. Der Dichter trägt dieses Er­barmen wie ein Sakrament in sich. Nazarenisches Mitgefühl beseelt ihn. Tolitoisches Christentum durchglüht ihn ganz und gar, und

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Wärn merr widder drauß," hat der Kammachermääster dem Dappezierer ängstlich ins Ohr gesacht.

Nicht selten fand ich bei dem geringsten Polen jenen originellen wit( nicht Gemütswizz, Humor), der bei jedem Anlaß mit wunder­lichem Farbenspiel hervorsprudelt, und jenen schwärmerisch- sentimen talen Bug, jenes brillante Aufleuchten eines Offianischen Natur­gefühls, dessen plötzliches Hervorbrechen bei leidenschaftlichen An­lässen ebenso unwillkürlich ist, wie das Insgesichtsteigen des Blutes.

Die Unterwürfigkeit des polnischen Bauers gegen den Edelmann ist empörend. Er beugt sich mit dem Kopf fast bis zu den Füßen des gnädigen Herrn und spricht die Formel: Ich füsse die Füße." Wer den Gehorsam personifiziert haben will, sehe einen polnischen Bauern vor seinem Edelmann stehen; es fehlt nur der wedelnde Hundeschweif. Bei solchem Anblick denke ich unwillkürlich: Und Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbilde! und es ers greift mich ein unendlicher Schmerz, wenn ich einen Menschen vor einem anderen so tief erniedrigt sehe.

Wenn man den Begriff von Glücklichsein in seiner Relativität auffaßt und sich wohl merkt, daß es kein Unglüd ist, wenn man von Jugend auf gewöhnt ist, den ganzen Tag zu arbeiten und Lebens­bequemlichkeiten zu entbehren, die man gar nicht fennt, so muß man ge­stehen, daß der polnische Bauer im eigentlichen Einne nicht unglücklich ist... Biele Edelleute wünschen( fogar) die Selbständigkeit der Bauern­der größte Mensch, den Polen hervorgebracht hat, und dessen An­denken noch in allen Herzen lebt, Thaddäus Kościuszko, war eiu eifriger Beförderer der Bauernemanzipation... Sie sehen, daß es mit dem Zustand der Bauern nicht mehr so schlimm steht, und daß ein allmähliches Selbständigwerden derselben wohl zu hoffen ist. Auch die preußische Regierung scheint dies durch zweckmäßige Ein­richtungen nach und nach zu erzielen.

Herrschen hieß die füße Frucht, nach der es jedem Bolen gelüftete. sch hab schont an der Dhir prowiert, awwer sie is von Nicht durch Geisteswaffen wollte der Pole sie erbeuten, diese führen auße zugeschlosse," hat der Dappezierer erwiddert. Der nur langsam zum Ziele; ein fühner Schwerthieb sollte die füße Herr Barre atower hat jet sein rechte Aerm ausgestreckt un Frucht zum raschen Genuß herunterhauen. Daher aber bei den mit de Finger uff die Zwelf an der Kerchedhir higewisse: Bolen die Vorliebe für den Militärstand, wozu ihr heftiger und Aberrr sie werden dem Zorrrn des Herrrn nicht ent- streitlustiger Charakter fic hinzog; daher bei den Polen gute gehen! Mit den Fingern wird man auf sie weisen und Soldaten und Generale, aber gar wenig feidene Staatsmänner, Die Schwierigkeite bei'm Eisteihe in den Ache warn sprechen: Sehet, da stehen sie! Sehet, da stehen sie! Die noch viel weniger zu Ansehen gestiegene Gelehrte. Die aiviver nicht ganz unbedeitend, dann wann zwelf Mann an Schlemmer, die Völler, die Trunkenbolde!- Schaut sie euch Baterlandsliebe ist bei den Polen das große Gefühl, alle anderen Gefühle, un for sich schont schwanfe, un sie vertraue sich em e Ache als an, die Verschwender des Guts ihrer Frauen! Die Verprasser worin trie der Strom in das Dreizehter aa, der ääch schwankt, so entsteht e groß, allgemää der Habe ihrer Kinder!- Schauet sie euch an, diese Nacht- Weltmeer, zusammenfließen... Nicht aus dem Boden selbft, aus Schwankung. Endlich faße je alle 8welf uff die zwää Bänt, eulen mit ihren großen gläsernen Augen und den struppigen dem Kampf um die Selbständigkeit, aus historischen Erinne un der Schiffer hat fräftig mit ſeim Fahrbääm abgedrickt, Saaren, in die kein Kamm gekommen ist seit ehegestern. rungen und aus dem Unglück ist bei den Polen diese Vaterlandsliebe wodorch se alle Zwelf widder von der Bänk erunnerkame. Als se widder saße, fam Aeäner uff de gute Gedanke, sich de Stopp mit tihlem Määwasser e Bissi ze erfrische. Err nahm sich e paar hohle Händ voll un wusch sich das Aatlik, wodruff err dann e laut" Ah!" vernemme ließ. Die Sach fand ääch gleich Nachahmung. Un bis die Achegesellschaft eniwwer ans Ufer fam, war se ganz wunnerbar erfrischt und hat, wann ääch noch e bissi vor sich gebeugt, doch sonst mit großem Aastand, die stäänern Ufertrepp erstiche.

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Mit Gott im Herze un nasse Sackdicher in de Hosesäck, fin se in die Dreifönigsferch eigetrete un hawwe sich aus Vor­sicht ganz in der Näh von der Eingangsdhir hipostiert.-

Der Herr Parre Kännche war schont uff der Kanzel un hawwe e Predigt gehalte, als hätt err in zehe Jah nix als pure Wasser getrunke. Dann Alles hat geflennt vor Rihrung. Der Herr Barre hielt e Predigt iwwer den verlorne Soh in der Bimel. Un wie err da uff äämal sei zwelf Zechbrüder aus dem Rewestod hat in die Kerch erei komme seh, da hat err gedacht: Warum Ihr komme seid, deß wääß ich! Awwer ich will Euch häämte schicke!"- Un uff äämal gab err seiner Breddigt e anner Wendung un sprach:

Schauet sie an!".

Un die ganz versammelt Gemää hat sich wie ää Mann und wie ää Frää nach der Dhir zugewendet, wo die Zwelf stanne, wie zwelf begossene Buddel un unner sich sahe in schwerer Verlegenheit un sich immer mehr an die Dhir zurück­30ge zu em e dichte Selimbche.

Un de Herr Barre Kännche sprache weiter:

Aberrr sie sind entlarvt vor den Augen der Gläubigen und können nicht bestehen vor den Blicken der Frommen! Und sie ziehen sich zurück vor dem Antlik der Andächtigen und geraten in Verwirrung vor den Guten: Die Schlemmer! Die Völler! Die Trunkenbolde! Die Saufause! Da stehen sie: Man könnte sie mit Händen greifen! Man könnte sie mit Namen nennen!"

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Nor net! nor net! hawwe die Zwelf an der Kerchedhir vor sich hingewimmert. Nor net!" Un Aeäner von ihne hat fachte an der Kerchedhir gekloppt. Un es ward von Auße uffgemacht, un die Zwelf hawwe sich iwwer Hals un Kopp enausgedridt un hawwe nor noch gehört, wie der Herr Parre mit erhowener Stimme gesproche hatt

,, Weiche mit ihnen von dannen, Satanas! Und schleppe fie in den untersten Pfuhl der Höllen, die Völler! Die Soffer!

Heil dem verlorenen Sohn, der ja wieder gefunden ist! Seil ihm, denn er hat sich gebessert. Aber wehe denen, die in Die Schlemmer!" der Sünde beharren! Den Schlemmern und Säufern, die da Hab und Gut berprassen ihren Weibern und Unmündigen!

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Friedrich Stolbes föstliche Erzählung im Frankfurter Welche die Nächte durchschwärmen in Völlerei bis der Hahn Dialekt ist zur Erinnerung an seinen 100. Geburstag( am träht und die Sonne aufsteht, und dann zur Kircha wandern, 21. November). der bei Heinrich Keller in Frankfurt a. M. er­wo man sie noch niemals gesehen hat an solcher Stelle; mit schienenen Gesamtausgabe seiner Werte entnommen. Dem gleichen hochgerötetem Antlik, so feine Röte der Andacht ist. Wahr- Verlag danken wir auch eine einbändige Auswahl seiner Gedichte Lich, ich sage euch, sie haben ihren Sohn dahin!" und Erzählungen,

entsproffen.

Dieses Todeszuden des polnischen Boltstörpers ist ein entseg licher Anblick. Aber alle Völker Europas und der ganzen Erde werden diesen Todeskampf überstehen müssen, damit aus dem Tode das Leben, aus der heidnischen Nationalität die christliche Fraternität hervorgehe.

... Es ist erstaunlich, wenn man sieht, welche Macht schon das bloße Wort Freiheit auf ihre Gemüter ausübt, fie glühen vie Flammen, wenn sie hören, daß irgend für die Freiheit gestritten wird, ihre Augen schauen leuchtend nach Griechenland und Süd­amerifa. In Polen selbst aber wird unter Niederdrückung der Frei­beit bloß die Beschränkung der Adelsrechte verstanden, oder gar die allmähliche Ausgleichung der Stände. Wir wissen das besser; die Freiheiten müssen untergehen, wo die allgemeine gesetzliche Freiheit gedeihen soll.

Du aber aber..

Nicht Sterne schaut noch Wolken der Beschwerte: Ihm zeigen seiner Stube niedre Scheiben Ewig der Gaffen goldgehetztes Treiben Oder die hungrig aufgewühlte Erde... Du aber, der von keiner Not Versehrte, Dem stets aus hochgewölbtem Fensterbogen Die Blicke frei durch alle Simmel flogen, Denke der Gassen und der kargen Erde! Bruno Frant