Diese Bundestagswahl wird als eine außergewöhnliche in die Geschichte der deutschen Wahlkämpfe eingehen. Es war ein Wahlkampf der Untertreibung und der Übertreibung.
Die Anlage der Kampagne der Union suggerierte, es käme in den nächsten Jahren nicht allzu viel Veränderung auf das Land zu. Die Grünen-Kampagne rief zum Schluss, leicht
apokalyptisch, dass bei dieser Wahl zum letzten Mal Einfluss auf den Klimawandel genommen werden könne. Beides ist sicherlich falsch. Wesentlich ging es für die Wähler_innen wohl darum, die
Nachfolge bei der Regierungsführung zu bestimmen, und diese Entscheidung haben sie durch die Zuweisung von Platz eins auch wenn es knapp ist getroffen. Kajo Wasserhövel, Strategieberater und früherer SPD-Wahlkampfmanager analysiert die Kampagnen der Bundestagswahl 2021.