Abscht ist mehr, die Furchtbarkeiten und schwere Pflicht zu schildern, al Unterhaltung zu bieten. Stelle Dir vor, wie uns zumute sein muß, wenn wir bei Bleichem Mondenlicht Schanzarbeit verrichten und plötzlich auf die Reichen von Franzosen stoßen, die ausgegraben und an einer anderen Stelle begraben werden müssen, weil hier unser Graben durch soll. Oder wir ziehen Drahtverhaue, und in ihnen liegen und hängen noch die Opfer der Herbstoffensive, halb verwest, wie verbrauchtes Kriegsmaterial, oft sogar nur Störperteile. Man hatte, von dem Bestreben gedrängt, weiter zu vernichten, nicht einmal Zeit, Beerdigungsarbeiten zu machen. Denn dieses Gebiet hatte der Franzmann in der Berbstoffensive erobert und wir haben es jetzt zurückgewonnen. Du siehst, das Frankreich von heute hat froß seiner glorreichen Vergangenheit von 1793, in der es als Vorfämpfer und Berfechter der Menschenrechte gepriesen werden konnte, seit dem Herbste bis jetzt keine Zeit gefunden, seine Toten zu bes graben. Die Kriegsereignisse duldeten eben diese MenschlichkeitsMenschli pflicht nicht.
-
-
Dann wieder kommt ein Angriff und man sicht wie es vor gestern der Fall war die feindliche Artillerie mit furchtbarer Wirkung die eigenen Gräben beschießen, so daß gange Störper und Rörperteile nur so in der Luft herumwirbeln. Dann das Eins dringen des Feindes und das Hinauswerfen mit Bajonett, Handgranaten und den gewaltsamsten Stampfmitteln. Endlich ist der Angriff abgeschlagen und bei der Ablösung finden wir auf dem Wege nach dem Unterstand manchen bekannten und unbekannten, manchen lieben Kameraden tot im Schlamme des Grabens liegen, andere schwer verwundet. Und alles sind Menschen, um alle wird zu Hause gesorgt, geweint und geklagt; und während noch hoffe sungsvolle Wünsche daheim gehegt werden, hat vielleicht ein furcht Bares Geschick den Lieben draußen schon ereilt. Das ist beim Fran zosen wie bei uns, hüben und drüben so. Und trotzdem diese graus fame, widerfinnige Unvernunft, wo die Erde doch der Menschheit so viel Raum bietet; alle zu ernähren und zu erhalten imstande ist, und dem Menschen und der Menschheit zur Entwickelung und Entfaltung alles bietet und bieten würde, wenn sie verstehen könnte, fich zu verständigen. Nach den Furchtbarkeiten dieses Strieges wird es hoffentlich diesen Willen bei allen Völkern geben. Bis dahin Heißt es leider noch weiterlämpfen.
Du wirst einsehen, daß, wenn Dn mir wieder von den alltäg lichen Dingen zu Hause schreibst, dies feine Albernheiten, sondern eine Erholung und ein Lichtblick find. Ich mache mir dann meine Bilder und Gedanken und erlebe auch hier im Geiste ein Stild Euers heimischen Friedens, ( z)
Das Brot und seine Geschichte.
Von Dr. 2. Reinhardt( Basel ).
Gin verschlungener Weg tausendfältiger Erfahrungen und Versuche der verschiedensten Art führt vom Genuß der rohen Getreibetörner zum Brot der Gegenwart. In der Urgeit wurden die nahrhaften Samen der wilden Grasarten und später mit dem Aufkommen des primitiven Hadbaus in der jüngeren Steingeit dies jenigen der aus ihrer Zahl zu immer großtörnigeren Getreiber arten gezüchteten Spesies gleich nach dent Sammeln, folange fie noch nicht durch Gintrocknen hart geworden waren, oder, wenn dies wie bei den Vorräten der Fall war, nach vorhergehendem turgen Einweichen in Wasser zunächst roh gegessen. Vielfach ließ man ble Getreidekörner sogar beinten, wobei man ble Beobachtung machte, daß fie dadurch infolge Auflösen des Stärkemehls in Buder( durch ein diastatisches Ferment) einen angenehmen füßlichen Geschmad echielten. Man unterbrach dann die Keimung gelegentlich baburch, baß man sie in die heiße Asche des häuslichen Herdes schüttete, und erfuhr dabei, daß durch eine solche Röstung der Gefchmad wesent lich verbessert wurde. Solches geröstete Getreide hat sich mit beffen natürlicher Würze, dem Salz, im äußerst konservativen Stultus bei manchen Völkern, wie bei den alten Römern, als die älteste Art von Opferspeise pflanzlicher Natur an die Gottheit bis in die Spät seit erhalten, und spielt heute noch in gewiffen Hochzeits- und Geburtssitten der Elawen und anderer Bölfer eine wichtige Nolle. heute Noch heute sollen die Albanier geröstetes Gersten- und Wetzen. maz genießen.
zu zerreiben und das so gewonnene„ Meht"( was Gemahlenes be- Treiben des Brotes, das überall in den alten Stulturländern GuDeutet) mit kaltem Wasser zu einem Brei anzumachen und diesen ropas aus Weizen hergestellt wurde. Erst mit dem Aufkommen des in einem Kochtopf mit Zugabe von Salz bei fleißigem umrühren, sehr viel jüngeren Roggens verwendete man den sogenannten Sauerso daß die Masse nicht anbrennt, zu kochen. Dadurch gelangte man teig zur Herstellung des bäuerlichen Schwarzbrotes. In diesem finzum Brei, der bald als eine feinere und daher beliebtere den sich außer der Hefe noch Milchsäurebildner und andere BakNahrung die gerösteten Getreidekörner ablöste und fich allgemeiner terien, wie das neben Kohlensäure auch Wasserstof bildende BacBeliebtheit erfreute. Diese Breinahrung hat dann eine welt- terium levans, dann Essigsäurebildner und unlösliches Eiweiß in geschichtliche Bedeutung erlangt, indem sie bei allen zum Getreide- lösliche Peptone verwandelnde Bakterien. Durch die von letteren bau gelangten Wölfern die alltägliche Hauptnahrung wurde. Noch gebildeten Säuren wird der Kleber des Mehles gelöst und nimmt int Wittelalter war dies bei unsern Vorfahren der Fall, die neben die Eigenschaft an, sich beim Backen rasch dunkel zu färben, wodurch Schwarzbrot und Gemüse hauptsächlich von Haferbrei lebten. erst das mit Sauerteig bereitete Brot eine dunklere Farbe als das Dieses Habermus" spielte noch in der ersten Hälfte des 19. Jahr- mit Hefe bereitete erhält. Den Pfahlbauern an den Ufern der Schweizer Seen, wie den hunderts eine große Rolle in der Voltsernährung Europas , bevor es als Frühstück vom Milchkaffee verdrängt wurde. Wie die alten Kulturvölkern des Altertums war der Noggen als Brotfrucht unSchweizer ziehen heute noch die Montenegriner mit umgehängtem bekannt. Er kam zur frühen Eijengeit von den Slawen aus der Habersack in den Krieg. Von jenem uralten Brauch heißt heute sarmatischen Ebene Südrußlands, feiner Heimat, zu den alten Gernoch der Soldatentornister vielfach Sabersad, was die Franzosen manen, bei denen er, die ältere Gerste überholend, das Hauptbrotals havre- sac in thren Sprachgebrauch übernahmen. Neben dem getreide, das Storn" schlechthin, wurde. So lernten die Römer zuSafer haben bei unsern Vorfahren besonders auch Sirse und erst in Deutschland das von ihnen verachtete schwarze Roggenbrot später Buchweizen, den sie zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch kennen. Erst zur Zeit der Wölferwanderung kam der Roggen durch Vermittlung der Türken kennenlernten, als Hauptlieferanten der die Germanen auch nach Süditalien und in die westlichen Mitteltäglichen Breinahrung gedient. meerländer, wurde hier aber bald durch die nahrhaftere und wohl= Den Uebergang von Brei zu Brot bildet der dünne, in der schmedendere Weizenfrucht erfest. Auch im alten Römerlande Frankheißen Asche des Herdes oder auf im Herdfeuer Heißgemachten reich fand das Schwarzbrot neben dem älteren Weißbrot keinen BeiSteinen gebadene Fladen, der heute noch in vielen Gegenden fall, wenigstens in den Städten, wo die anspruchsvollere Bevölkerung jede andere Getreidenahrung erscht. In andern, wo er bereits Tebie. Nur auf dem Lande fand sich Roggen, Gersten- und Buchverschwunden ist, läßt er sich noch in Ueberresten feststellen. Seute weigenbrot. So unterschied sich bis in die neueste Beit Deutsch und ist der Fladen bekannt von Lappland bis nach Spanien und Nord- Weisch durch sein Brot. Erst mit den napoleonischen Kriegen wurde afrika , im ganzen Often bis nach Japan und China und darüber das bis dahin vorzugsweise Schivargbrot eisende deutsche Volt mit hinaus in der Neuen Welt in Gestalt der Maisfladen. Ist doch dem feinen französischen Weizenbrot bekannt, indem der französische der Mais das Urgetreide der amerikanischen Völker, das erst nach Soldat überall, wohin er tam, sein Weißbrot mitbrachte. Auf weiten der Entdeckung Amerikas durch die Spanier zu uns nach Europa Strecken der von ihm eroberten Länder war es gleichbedeutend mit gelangte. Wo nun der Fladen zur täglichen Nahrung geworden Reichtumt, den man sich nicht leisten konnte. Aehnlich wie vor hun ist, da wird er nebeneinander aus mancherlei Getreidesamen und dert Jahren in Deutschland bringt heute noch der polnische oder Nährfrüchten hergestellt, nicht nur aus einer Getreideart wie das ruffische Bauer Weißbrot von Markt in der Stadt heim für die Brot. Es herrschen vor: Hirse und Buchweizen in einem großen Wöchnerin oder das kranke Kind. Teile Rußlands , verschiedene Sirfearten in Vorderindien.
Da nun beim Weißbrot das Eiweiß famt Kleber, den verschie Die ungeschälten, von Wienschenhand auf der primitiven, aus denen Nährsalzen, Lipoiden und Vitaminen mit der Holzstoffhülle in givei Steinen bestehenden Handmühle gemahlenen Eamen geben der Stiele entfernt und dem menschlichen Genuß entzogen wird, ist eine rauhe, holzstoffreiche, mit dem abgeriebenen Steinfand verin neuerer Zeit von den Volkswirtschaftlern mit Recht gefordert unreinigte Speise, bie, wie das alte Fladenbrot der vorgeschicht werden, daß bei der Wichtigkeit des Brotes als Bolfsnahrung das lichen Pfahlbauern der Schweizerfeen, zwischen den Zähnen der es ganze Korn Verwendung finden müsse und nicht nur das weniger Verspeisenden förmlich knirschte und die Zähne mit der Zeit star! Mahrhafte, während das allernahrhaftefte und weitaus wichtigste in abschliff, zugleich aber gesund erhielt, da sie sie täglich mehrmals der Kleie dem Verbrauch durch den Menschen entzogen werde und sorgfältig reinigte. höchstens als Vichfutter Verwendung finde. So kam man dazu ein Wolltornbrot herzustellen, das alle nahrhaften und wertvollen Bestandteile des Stornes gleicherweise enthält. Zu diesem Zwede wird das Storn zuerst gewaschen und dann erst gemahlen. So entsteht ein Brot, das in jeder Beziehung viel gefünder als das feine Weißbrot ist, weil es alle nahrhaften Bestandteile des Kornes enthält.
Nun ging man einen Schritt weiter und schaltete auch das Mahlen als überflüssig und das Brot unnötig verteuernd aus und tam dazu, das gewaschene Storn einige Zeit angefeuchtet liegen zu laffen, wobei es zu feimen beginnt und ein Teil der Stärke in Degtrin und andere Vorstufen von Zucker umgewandelt wird. Dann wird das aufgeweichte. Storn( brei Viertel Roggen und ein Viertel Weizen) zwischen Stahlivalzen zerquetscht, mit Sefe getrieben und zu Brot verarbeitet.
Solches Brot ist als das Brot der Zukunft anzusehen. Wer einmal davon gegeffen hat, wird nicht mehr anderes Brot effen wollen; denn es ist äußerst schmackhaft und hält sich 14 Tage frisch im Gegensaß zu Weißbrot, das äußerst rasch scherb wird. Es nährt nicht nur beffer, sondern es fättigt auch weit mehr als das Weißbrot.
In folgender Weise gelangte die kochende Frau zur Herstellung von Flaben und später Brot. Erfahrungsgemäß wußte fie, daß ein leberreft von Wiehlbret fich nicht gut aufbewahren ließ, indem er balb von selbst burch Gärung sauer wurde und so nicht mehr gut fahmedte. Sie suchte deshalb solchen Rest dadurch zu konservieren, daß sie ihn flach über die heiße Berbafche oder daran erhitzte Steine strich und so buk. Dadurch entstand der Fladen, der wie auch die fpäter hergestellten bideren Laibe aus Getreidemehlbret Brot", das heißt Gebratenes, genannt wurde. Indem so ein Notbehelf zur Er findung des Fladens und später bes eigentlichen Brotes führte, wurde diefer Stunstgriff regelmäßig ausgeübt auch mit dem nicht vor Sauerwerben zu schützenden Bret. Er schmedie eben so beffer, und fo machte der Mensch den Fortschritt vom Brei zum Flaben als täg liche Nahrung. Dabei lernte er aber die fleberhaltigen Getreide arten vorzugsivelse schätzen, indem nur fie richtigen Brotfladen gaben. Gerfte und Safer taugten nicht zur Brotbereltung und schic ben balb aus. Es folgte der Kampf zwifchen Weigen und Roggen brot, in welchem schließlich der Weizen als die befte Brotfrucht" Steger blieb. Segen wir die brotlofen Breivölker" den„ Brotvölkern" Das sich heute in allen Kulturländern, besonders in Frankreich entgegen, so nicht minderen Rechts die Roggen und Weizenvölkern. verbreitende Verfahren, das Mehl beim Mahlen übertrieben zu beuDer Fladen war wie das älteste Brot überhaupt felbstverständ- teln, ist ein offenfundiger Unsinn, dem man nicht schroff genug entlich ungetrieben, dicht, zur Stonservierung getrodneter Mehlbrei. gegentreten kann. Erreicht es doch heute 50 Prozent des Weizens, Grst die Erfindung der Lockerung des Teiges führte zum viel schmad 5. h. mit andern Worten, daß nur noch die Hälfte, nämlich der aushafteren und leichter verdaulichen, gefäuterten Brot. Diese schreibt schließlich aus Stärfemcht bestehende Kern des Kornes zur menschman gemeinhin den Aegyptern zu, doch kann fie ebenso gut irgendwo Inchen Nahrung verwendet wird, während man noch vor zwei in Worberaften, wo die Rebe kultiviert wurde, gemacht worden sein. Menschenaltern mindestens 85 Prozent auch bei Feinmehl verwendete. a Nach den Schriftstellern der alten Griechen und Römer bediente man Grft der gegenwärtige Weltkrieg veranlaßte die Behörden, fich um fich nämlich zuerst dreitägigen Weinmostes, den man mit Mehl die giveemäßige Verivertung des Kornes bei der Zivilbevölkerung zu Mit dem Aufkommen der Töpferei und der damit zusammen- mischte, zum Treiben des Teiges. Die so sur Zeit der Weinfefe fümmern. Nur England und Frankreich ließen es beim alten, hängenden Kochkunst in der füngeren Steinzeit tam einmal eine gewonnene Sefekultur wurde das übrige Jahr hindurch in Mehl Italien schrieb Brot vor aus Michl 80er Ausbeute, die Schweiz folches findige kluge Frau auf den guten Gedanken, das durch Auf- teig weiter gezüchtet und immer ein Rest für das nächste Baden auf der Ausbeute. Deutschland und Oesterreich nüßen das Korn noch bewahren in großen Töpfen oder geflochtenen Störben hart gebie Seite getan. In den Vier trinkenden Ländern nahm man die weiter aus und beschränken sich nicht auf den Weizen, sondern wordene Getreide zwischen zwei Steinen zu zerklopfen und später Hefe daraus, und so nehmen auch wir jetzt fogenannte Bierhefe zum nehmen mit Recht auch den Roggen ausgiebig in Verwendung, wobei ein möglichst geringer Kleicabzug vorgenommen wird. Dabei Jebt sprang Van Dhuljne, wie von einem Spornenschlag ge- wollten ihn sehen, ganze Horden eilten auf beiden Seiten des wird im K- Brot bis zu 10 Prozent Startoffelmehl verwendet, was troffen, wieder auf. Mit eisernem Griff entriß er den Hammer Buges voran, Weiber schricen laut, Kinder siteßen gellende Rufe eine sehr gedmäßige Neuerung ist, da es das Brot feuchter und ber Hand des Rohlings, schwang sich in den Wagen und fällte das aus. Und die Polizisten wurden allmählich machtlos; mit den länger frisch aufbewahrbar macht. Was nun die Not des Krieges Scheufal mit einem einzigen Schlag auf den Kopf. Aber er wußte brohenb gefchwungenen Säbeln mußten sie beständig die Neugieri- geseitigt hat, sollte nicht in der Zeit des nachfolgenden Friedens verselber nicht, daß er ihn mit dem ersten Schlage zu Tode getroffen gen vertreiben, burch rauhe Stöße mit der Faust oder mit dem Toren gehen, sondern die Bevölkerung sollte unbedingt auf der größe hatte, er schlug wetter, schlug und schlug immerfort blindlings gu, Stnie trieben sie den Gefangenen immer mehr zur Gile an, der, ren Ausnugung des Kornes beharren und sich immer mehr zum aus jeden Schlag mit einem unheimlichen Stnurren begleitend. Sein schluchgend und trafiles, unter Tränen feltfame Bitten äußerte, ab- schließlichen Genuffe von Vollbrot betehren, das alle Bestandteile des Kornes Gesicht war ebenfalls ungeheuer abstoßend geworden, feine weit gebrochene Worte und Säße, die niemand verstand. und zivar am besten drei Viertel Roggen und ein aufgesperrten Augen waren wie von einer roten Lohe geblendet, Viertel Weigen gleicherweise verwertet, selbst den Holzstoff dec feine Sünde, feine Wangen, feine Augen, fein röchelnber, teuchenStleie, der bas beste stuhlbefördernde Wittel darstellt und einzig den der Mund waren besprit mit dem Blut feines abscheulichen Wert des Grahambrotes ausmacht. Feindes.
Plötzlich wurde er heftig von zwei Händen am Kragen gepadt und aus dem Karren geriffen.. Zwei Männer hielten ihn fest und hatten ihn im Nu entwaffnet; eine Anzahl anderer eilte von ferne herbei...
Blitzschnell ward Van Thuijne fich der Wirklichkeit bewußt. Er starrte stumm, erschredt, verstört die beiden Männer an, die ihn unter wilden Rufen fräftig weiterschoben; er starrte auf das ent feßliche Schauspiel auf der Straße; er begriff, was er getan; er begann zu zittern und brach, während er auf seinen Knieen wantte, wie ein Kind in Tränen aus.
Schon näherten sie sich der Vorstadt. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne spiegelten sich wie Feuer in den Fenster scheiben der Säufer, und die hohen Fabritmauern färbten sich wie mit Blut, während sich aus dem dider werdenden Rauch das ungeheuere dumpfe Brummen der großen Stadt erhob.
Sie schritten über eine Brüde, die unter dem Getrappel der Menge dröhnte. Der Zulauf des gröhlenden Voltes war so groß geworden, daß man den armseligen Gefangenen zwischen den Beiden Polizisten nicht mehr gewahren fonnte. Man fah in dem aufgewirbelten Staub über dem wogenden Gewimmel der Köpfe nichts weiter als die Spitzen ihrer Helme, die in der abendlichen Sonnenglut von Zeit zu Zeit aufslisten.
Sie famen zwischen die ersten Häuser, die da und dort schon für das Fest des nächsten Tages mit Flaggen und Wimpeln ge In wenigen Augenblicken waren sie von einer wie aus dem schmückt waren. Auf den Türschwellen standen Frauen mit blaffen, Boden hervorgewachsenen Menge umringt; fie umdrängte das kleine erschreckten Gesichtern, die kleine Kinder auf den Armen trugen. Pferd, das zwischen den Deichselbäumen niedergefunden war, und Steine Buben Tiefen unter schrillen Rufen, eine Staubwolfe auf. den Hund, der eben verendet war, und Rufe des Abscheus und der wirbelnd, dem Zuge voran, und aus der immer mehr aufgeregten Wut ließen sich vernehmen, gemischt mit heftigen Ausbrüden und Menge, beren gemeinsame Seele endlich unwiderstehlich ihr Mitwirren Fragen. Die beiden Männer, die Van Thuijne aus dem leib für den Gefangenen äußerte, stieg jest ein einziger, ringsum Karren gezogen hatten, hielten ihn noch immer mit allen Kräften wiederholter, immer mehr anschwellender und bald wie Donner über fest; teuchend, von dem murrenden Böbel wie von einer Meeres- bie Köpfe hinwegrollender Schrei auf: woge hin und her geworfen, gingen fie mit ihrem Gefangenen ab-„ Er hat recht getan! Laßt ihn los! Laßt ihn los! Laßt wechselnd rechts und links der Straße, ohne zu wissen warum. thn Tos!" Endlich ellten mit gezogenem Säbel drei Polizisten herzu. Und plöhlich entstand an der Spitze des Juges ein schreckliches Sie trieben energisch den Janhagel auseinander, zwei von ihnen Mingen. Wutrufe erfchollen, die Säbel der Polizisten wurden gebemächtigten sich des wehrlosen, immer noch wie ein Kind weinen- fdungen und in Stüde geschlagen, und plöglich wurde unter unden Gefangenen, legten ihm Fesseln an und nahmen ihn sogleich in geheurem Jubel ein Mann, der fürchterlich aussah, ein Mann, ihre Mitte; der dritte ging neben dem Karren. deffen Geficht mit Blut bebedt war und dessen Kleider in Feyen
Sie schritten weiter, schnell, schnell, so schnell fie fonnten, von Bingen , der seine gefeffelten Hände bittend nach dem Volke aus. einer immer aufgeregter werdenden, stets noch mehr anwachsenden streckte, triumphierend auf die Schultern gehoben und fortgetragen: Menge begleitet. Und aus dieser aufgeregten Menge, die noch das Bolt, das endlich seine Tat verstanden hatte, entriß ihn den ganz unflar bie Ursache und den Vorgang des Mordes begriff, erhob Klanen der Polizisten und proflamierte feierlich seine Freisprechung sich dennoch ein allgemeines und überwältigendes Gefühl, ein in einent gewaltigen Aufschrei des Gewissens. mächtiger, instinktiver Aufschret, ein Aufschrei der Angst und der Teilnahme für den Unglücklichen, der den Word verübt hatte. Alle
( Berecht. Uebersetzung von G. Gärtner.)
Endlich sollte aus Zweckmäßigkeit auch das Treiben statt durch Hefe durch chemische Treibemittel ersetzt werden, da die Sefepilge 1,5-2 Prozent des Wehles verzehren. Dies macht auf die 100 Millionen Doppelzentner Brotmehl, die Deutschland jährlich zu Brot verbadt, einen Ausfall bis zu 2 Millionen Doppelzeninern, die wir den Hefepilzen zum Fraße überlassen, statt sie selbst zu essen. Dazu nimmt man am besten 9,4 Gramm Weinfäure und 10,8 Gramm doppeltfohlensaures Natron per Kilogramm Mehl oder Korn.
Friede!
Ich möchte eine Glocke fein
mit großem Con und lautem Schlag und in das fchwarze Land hincin verkünden einen neuen Tag.
Hus dem der Menschheit Friede quillt, den keiner zitternd flucht und flieht, und betend auf dem Eifenfchild der allerletzte Kriegsmann kniet.
O, daß er kommen wird und muß- ich Tehe, wie es fich fchon hellt.
Es wird ein ungeheurer fluß
der Liebe Itrömen durch die Welt.
O, daß ich dann ein Schiffsmann wär', dem Schnfucht feine Segel zwingt, ich würde fahren hin und her, bis mich der große Strom verfchlingt. Alfons Petold.