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Seht ihr droben den Stern? Wandert er noch?

Wächst

gerschnitten. Sturm fchrte die Antwort. Eisern umstob sie Kraft. Und gerade der Befreiungskampf der proletarischen| alles Recht erhebt, sogar den Gottesbegriff erniedrigt, und die Rettung der besten höchsten Werte der Menschheit zu Unmenschen, das Böse, Schädliche uns den Weg. Amboßschläge, Amboßschläge! Der Friede Frau ging eindeutig um das cine: trägt in foll kämpfend erschmiedet sein. Und ihr steht am Herde. persönlichen Kräfte vor dem Aufgeriebenwerden im Daseins- und sogar das Schändliche zur Tugend fälschen will,- kampf, damit nicht das eigentliche Leben der Frau, das häus- feines blutigen Mantels Falten auch Kräfte des Heiles und der Haltet die Glut! liche seelisch verarmen muß. Es ist an ihr, den Glauben Heiligung"! Wohlauf, ihr Armen, bemächtigt euch dieser Kräfte, an das kommende, an eine friedevollere bessere Zeit hoch zu eures wahren Schazes! Würdigt euer rechtes Evangelium, das ihr halten und die Seelenkräfte, deren es bedarf, diese Zeit her- nun besser kennt als Buddha! Das Paradies eurer Ent aufzuführen in sich zu hegen, in anderen zu wecken. Und wie ftlavung kann aus diesem Walten der Gewalt nicht nur sie Mut und Kraft in dieser allerschwersten Zeit bewies, so gerettet, nein, sogar durch dieses Walten verwirklicht werden! An ivird fie Mut und Seelenfraft beweisen in der treuen Hut euch ist es, euren Schatz aus der allgemeinen Zerstörung zu heben und Pflege, die sie dem großen Erlösungswerk angedeihen und zu gewinnen! lassen wird, dessen Botschaft wie die alte Weihnachtsbotschaft Nicht auf Zusagen sollt ihr bauen wer wäre so naiv?-,

nicht sein Leuchten?

Der Stern hält überm Schlachtenfeld. Durch treibende Rebel zuckt sein Schein... Was will er fünden?

Das Fest der Mütterlichkeit. heißt: Friebe auf Erden und den Menschen ein Wohl- aber auf Tatsachen! Eines Prinzen Predigt, die Indien erſchüttert

Von Hermine Schmidt- 2ahr.

Nur um bittenden Kinderaugen zu gewähren. entzündet so manche Mutter dies Jahr ein paar Kerzen am Weihnachts­baum. Nur um dem Drängen einer Jugend nachzugeben, die die Wirrnis unserer trüben Zeit um so viel Sonne, so viel Unbefangenheit betrogen. Ein Fest fann es ja doch nicht werden, dies dritte Kriegsweihnachten!

Hier bei uns flackern, wie wartend in Qual und Angst all die Fernen, die Kerzen am grimen und bunten Baum. brennend heiß und schwer wie Tränen fallen ihre opfen. In England ziehen die singenden Knaben von zu Tür und fünden mit silbernen Glocken die fröhliche" Seit. Und wenn sie müd gelaufen und müd gesungen sich um den Tisch sehen, auf dem der mit so viel Liebe und Hoch­wichtigkeit bereitete Plumpudding in blauzüngelnder Flamme dampft, dann suchen auch dieser Kinder und ihrer Mütter Und so hat überall dieser Tag, Blicke den fernen Vater. diese Nacht ihr eigenes, liebemahnendes, erinnerungsreiches Ge­präge. Ja, im Namen einer Heilswahrheit hat sich's im legten und vorlegten Jahr sogar begeben, daß da und dort doch der Kampf abflaute und Freund und Feind einen Augen­blick als einfache Menschen sich begegneten, die nichts von Haß und Kampf wußten, sondern nur von der weihnachtlichen Friedensbotschaft.

Und doch liegt Sinn und Bedeutung dieses Festes unserer Zeit nicht so weltenfern. Eine kämpfende, bedrückte und geängstete menschliche Gemeinschaft war es, die sich zum erstenmal an die Hoffnung anf Erlösung flammerte und Märchen dichtete von Rettern, die sie aller Dual entbinden sollten. Der unerschütterliche Glaube, daß es besser kommen muß, daß der Menschheit Friede und Wohlgefallen beschieden sein muß, hielt ganze Generationen seelisch aufrecht in der Bedrückung.

gefallen!

Der Schatz der Armen.

Von Haus Leuß.

hat, ist nur ein ohumächtiges Mittel im Vergleich zur Gewalt der Tatsachen, die der Krieg hinterlassen wird! Schon die ungcheuren Lasten, die er uns aufbürden wird, müssen mit unwiderstehlicher Wucht den Hochmut der Vorrechte zu Boden zwingen! Man wird nicht nur cuch, cure Arbeit, sondern sogar euren guten Willen brauchen, wenn man den Staat, das Reich nicht verkommen lassen will! Das Mit wie viel Aufgebot von Herz und Verstand hat man seit ist der wahre historische Materialismus icht, daß cuer Jahrtausenden die Elenden zu trösten gesucht! Buddha, der Königs- Kampf in ein ganz anderes, stärkeres Bündnis mit den wirt­fohn, ist durch Weltverachtung und Weltverneinung für eine halbe schaftlich- politischen Tatsachen, den wirklichen, ökonomisch­Milliarde Menschen zum Gott geworden; zweitausendfünfhundert politischen Zuständen gebracht fein wird, wenn der Friede Jahre dauert seine Religion der Entsagung; unverstanden kommt! Nicht was ihr getan und getragen habt in diesem von ihren Bekennern, deren Gebetsmühlen jetzt sogar in den eng- Kriege, sondern was ihr nach ihm zu leisten haben werdet­lischen Schüßengräben ihre dunkle Formel Om mani padme hum" Unentbehrliches das ist der Anter eures Rechts, der dadurch aus abbaspeln. Ursprünglich eine Revolution der allgemeinen Menschen einer bloßen Forderung, einem 3iele, zur Wirkung wird, rechte gegen die Tyrannei von Geburts- und Standesvorrechten; nämlich zur Wirkung der Veränderung eures Ranges, der Gleichheit gegen die Staste; der Ruf zur Menschenwürde ge- eurer Macht im Staate und seiner Volkswirt­richtet an Berachtete, nur für den grenzenlosen Hochmut der Aus- fchaft! erwählten der Geburt im Staube Dahinlebende erstarrte sie bald genug, als der Prinz tot war, der als ein Bettler aus dem Königspalast entflohen war, um das Volk zu erlösen. In Indien jiegte wieder die Kaste.

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Die Buddhaisten wanderten zwar aus nach Tibet , China ; aber sie trugen nur den Wahn mit fort, nicht den Geist. Was Erlösung werden sollte, wurde neue Sklaverei, das Fundament für den Thron der Mönche, des Lama in Tibet . Die Gebetsmühle wurde das Grab der Innerlichkeit, die Buddhas Leben und Lehre tennzeichnet! Das Kleinod im Lotos"( Om mani padme). ein Symbol aus aristokratischer Urkultur Aegyptens und Indiens , höhnt die Ursprünge der Revolution Buddhas gegen den Hoch­mut der Brahmanen!

Die Zusammenhänge zwischen dem Urchristentum und der ein halbes Jahrtausend älteren buddhaistischen Welterlösungslehre sind noch dunkel, fallen aber auf. Auch Jesus hielt es mit den Armen. Die von ihm ausgegangene Bewegung revolutionierte das Weltreich der Römer. Als ihr Stlavenaufstand in der Moral" gesiegt hatte, als die Götter Griechenlands und Roms nur noch auf Dörfern unter Bauern Anbeier fanden, als die Wörter Bauer" und" Heide" gleich bedeutend wurden( paganus; franzöfifch noil, heute païen Heide), Da wurden die vormals Berfolgten alsbald Verfolger, die Demütigen die Allerhochmütigſten.

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Wollten irgend welche Toren es unternehmen, diese beiden nach dem Kriege einem erbitterten, zerrüttenden inneren Kriege" auszuliefern, so würden alle bald merken, daß dies Unternehmen das schwerste Unheil für das Reich bedeuten würde. In dieser Tatsache dürft ihr, Schüler der Lehre vom historischen Materialismus, eure Ansprüche und Rechte materiell das heißt wirtschaftlich veranfert Was aber die idealen Mittel eures Rechtes und des sehen. Kampfes darum angeht, so bringt ihr aus dem Kriege auch deren nicht wenige mit. Was immer den Menschen heilig war und ihr era in zwingende Verbindung mit ihrem Willen, ihren Fehl schlüssen brachte, das dürft ihr von Stadt zu Stadt, von Land zu Land als Loiung vor euch hertragen und für euch aufrufen!

Verbündet zugleich mit den realen, materiellen, ökonomischen Triebkräften und idealen; mehr als vorher von beiden getragen, werdet ihr nach dem Kriege noch mehr als vor ihm die Garde der Gerechtigkeit sein und mit dem Schatz des Armen zugleich den Triumph der Humanität aus dem Schutthaufen der Kriegshinter lassenschaft erheben!

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Wundersam, wie dieser Erlösungsgedanke in der ge­staltenden Volksphantasie sich als schönstes ein einfach mensch Der internationale Haß, mit dem der Krieg die Menschen liches Sinnbild schuf. Mutter und Kind, das sind die entehrt, ist nur ein Schwächling gegenüber dem allgemeinen Schrei Gestalten, in die sich zu versenken dieses innerlichsten aller der Europäer nach dauerndem Frieden! Ein Bündnis der Feste eigentliche Weihe war. Nicht die Bibel und die biblische aus 3wang und 3wangsvorstellungen befreiten Vernunft wird sich mit Naturgewalt Bahn brechen unter den Völkern, Christusgeschichte legten dem Urbild der Mütterlichkeit große Bedeutung bei. Im Gegenteil, wir hören dort von Christi Aber der alte Geist lebte fort in Seften, weďte neue Gedanken die jetzt einander nötigen, einander zu quälen! Der Sturz der hochfahrender Art, mit der er sich von Mutter und Geschwistern und Lehren, aber nicht nur solche der duldenden Demut! In jeder Zwangsgewalt der nationalen Interessen wird der des Krieges felber wandte. Auch die römische Kirche mit ihrer Verachtung des Regung der Menschenrechte", in jeder Empörung der Rechtlosen, sein, der Friede der Geburtstag einer neuen, Weibes wußte zunächst mit der Gestalt der Mutter nichts an- die zum Licht streben, wirkt er fort, wie sehr auch die Empörer und stärkeren Internationale! Die Lehren der Erfahrung zufangen. Erst nach und nach, als sie sich auch dem Bedürfen ihre Feinde diese Zusammenhänge leugnen und verkennen mögen! werden den Abscheu gegen den Strieg zu einer Willens und gerade der nordischen Völker anpaßte, nahm die Kirche den Der Forscher sieht unter dem Schutt der Geschichte die verborgene er dens macht befördern, während er vorher doch fast nur ein Marienkult auf. Aber mit welchen Ehren und Würden Geschlechterfolge der Gedanken, und hört im hellen Ton der Trom- sanfter Wunsch von Ideologen" und eine Lehre" geblieben war! sie auch die erhabene, mit der Gewalt der unfehlbaren peten von 1789 einen unmittelbaren Nachhall der leidvollen Lehren Ich bin nicht geneigt, gegen die Not der Zeit eine leera Frost­Fürbitte ausgestattete, Himmelstönigin" ausstattete, dem Volf des revolutionären Stönigssohnes Gautama- Buddha und einen weniger predigt zu halten, sondern will die zum Verstehen und Sandeln. blieb vor allem nahe als die milde erbarmende Mutter. mittelbaren, direkteren des Lebens, des auf Golgatha mit vergeb- anreizen, die dazu berufen sind. Handlungen aber find nicht She box a Ihr Kind aber ist Botschaft und Gewähr einer fom- lichem Schimpf als das eines Aufrührers gewaltsam, doch auch ver- Demonstrationen ohnmächtige gar! Sammlung der Kraft für die Zeit nach dem Friedensschluß. Aufklärung über unsere menden besseren Zeit. Und das Licht umstrahlt die Mutter, geblich vernichtet wurde! deren Hut dies in der Wiege liegende Werdende anvertraut Machtmittel, Ausbildung und lebung in ihrem Gebrauch,- ist. Ihre mütterlich hegende Liebe darum ist Gewähr für die diese Aufgabe, die uns der Krieg und seine wirklichen Wirkungen kommende Erfüllung des Ersehnten und Erhofften. Und stellen, müßte ein unfehlbares Heilmittel gegen den zerrüttenden darum ist auch sie anbetungswürdig. 8wiespalt unter uns sein! Wer unter gründlich veränderten Zuständen und Machtverhältnissen nur die alten Mittel, Wege, Waffen fennen und nugen will, der beraubt uns und geht mit dem Schatz des Armen verwegen um: dieser ist aber der höchste Echag der Menschheit!

Immer wird diese Weihnachtslegende auch dem, der dem Christentum ganz entfremdet ist, ein ehrwürdiges Symbol bleiben.

Da kommt nun dieser Krieg ohne Beispiel in der Welt Geschichten, rüttelt an Allem, was es gibt auf der Welt, zerstört, zerrüttet alles Recht, alle Güter der Menschen, mäht Millionen da­Hin, unterbricht alle Verbindungen der Zivilisation, stattet überall den wahnwißigsten Fanatismus mit dem Anschein des Rechtes aus, fich für der Weisheit letzten Schluß und tiefsten Sinn auszugeben, so daß nur noch der Wahnsinn für Verstand, Humanität für Dumm­heit und sogar für Berrat gelten muß!

Auch das Werk des Sozialismus ist ein Erlösungs­Aber wie es zu allen Zeiten getvesen ist, so heute auch in dem wert, das wir freilich nicht von einem vom Himmel gesandten Kind erwarten, sondern als Wirkung unserer eigenen Uebel selbst ist ein Geist des Guten; der Krieg, der Gewalt über

Gegen Abend wurde der Lärm schwächer und als die| Und alle die kleinen Bäumchen begannen wiederum zuj Nacht tam, heulte nur noch der Sturm aus den Wolfen, hoffen und zu glauben. wimmerte und schrie es gedämpft aus der Ebene herauf, und der Regen brach wie eine Sintflut nieder und löschte die qualmenden Feuer im Dorfe.

Am Morgen strahlte die Sonne.

Da blinkten große, helle Tropfen an den Nadeln der Tannen auf wie Tränen an Menschenwimpern. Es war, als hätten sie die ganze Nacht geweint...

Denn nun war auch der feurige Lärm seit langem ver­stummt. Die grauen Männer hatten sich Erdhütten im Walde gebaut, und zuweilen an den frühen Abenden drang Musik und Gesang daraus hervor.

Die große Tanne lauschte den Liedern und flüsterte freudig: hört nur, hört! Nun singen sie wahrhaftig von uns Gedämpft, wie aus weiter Ferne her, flang es: ,, D Tannenbaum, o Tannenbaum, Wie grün sind deine Blätter..."

In der Folge geschah es öfter, daß eins der vernichtenden Eisen seinen Weg in die Schonung nahm und die kleinen Tannen zu Dußenden zerbrach. Sie starben hin mit einem Eifrig lauschten die Tannen; die ganze Schonung geriet schwachen Schrei. in ein seeliges Entzücken; die Bäumchen wiegten sich leise hin Die aber am Leben geblieben waren, flüsterten in stillen und her und begannen zu singen. Der Wald sang mit und Nächten mit einander und sagten trauernd: Das Märchen die Ebene, die Steine und das Land, der Himmel und die von dem silbernen Haar, den goldenen Nüssen und strahlen- Sterne den Lichtern ist eine Lüge."

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Die schlanke Tanne am Abhange schien zu wachsen vor ,, Nein," erwiderte die Tanne am Abhang. Es ist Stolz und Glückseligkeit. Ihre weißen Aeste strebten auf­dennoch wahr. Neulich rasteten einige der grauen Männer wärts wie Schwingen. Und inbrünstig raunte sie: Haltet in meinem Schatten, und ich hörte, wie sie von uns sprachen. euch bereit! Worgen ist der große Lag, da sich unser Los Sie sagten, sie wollten mich nach ihrer Heimat mitnehmen. erfüllt und wir die Freude zaubern werden in die glänzenden Dazu lachten sie seltsam weich und freudig, so daß ich wohl Augen der Kinder... merkte, es tam ihnen von Herzen."

In derselben Sekunde fuhr jenseits der Ebene ein Feuer­Ein heulendes Eisenstück brauste heran Die Bäumchen schüttelten ungläubig die Zweige und strahl in die Höhe. und traf die große Tanne mitten ins Herz. wiesen auf ihre zerbrochenen Brüder hin.

Ja," sagte die große Zanne traurig und nachdenklich. Sie schrie wild auf, hob die weißen Arme, sprang mit ,, Viele gehen dahin, che sie das Ziel ihres Lebens erreichen. ihren Wurzeln hoch aus der Erde und stürzte zerrissen in den Das ist überall so, in der ganzen Welt... Aber Abgrund.. ihr müßt es dennoch glauben, das große Wunder unseres Todes, das zugleich das höchste Wunder unseres Lebens ist. Bereiten wir uns auf unsere hohe Aufgabe vor, und wir werden über den Tod triumphieren."

Die anderen schwiegen und wußten nicht ein noch aus. Sie aber träumte weiter, ob auch die Ebene bebte und donnerte und der Wald von den feurigen Eisen zerrissen wurde.

Schon hauchte der Winter seinen eisigen Atem aus dem Often, und über Wald und Ebene wölbte sich ein schwerer grauer Himmel. Die Wolken öffneten sich und Floden stürzten herab, unzählbare Flocken, die das ausgebrannte Dorf, die zerfekten Aeder und Wiesen, die Gräben und grauen Männer mit weißer, weicher Watte überschütteten und Wald und Schonung in glizernde Märchenpracht fleideten.

" Seht ihr!" Die große Tanne wiegte sich stolz und schüttelte die Neste, so daß die Flocken wie silberne Funken umhersprühten. Scht ihr? Seht ihr? Nun ist unser Tag nicht mehr weit."

Weihnachtsfaat.

Gen Himmel groß durch Winterland Und weiße Sternennacht

Ein Sämann schreitet bis zum Rand Der fernften Wehr und Wacht.

Er schreitet mit gewaltigem Schrift Den Riesenader ab

Und mißt den blutigen Ernteschnitt Un Helm und Kreuz und Grab.

Bor manchem Hügel schneeumhüllt Da stodt des Sämanns Fuß,

Er neigt das Haupt von Schmerz erfüllt Und beut der Ehrfurcht Gruß.

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Wer uns nichts zu sagen weiß über die wahrhaft radikale Revolution der Volkswirtschaft durch die Erbschaft aus dem Kriege;

Dann richtet sich sein Rüden fest, Nach Gottes Ruf und Rat Schwingt er den Urm und fallen läßt Er segnend seine Saat.

Und wenn ein Saatforn fällt, so spriest In freier Heimat Grund,

Die Kampf und Not zusammenschließt, Ein neuer Menschenbund.

Und wo zu Kindesweisen hell Erwacht der Lichter Schein,

Tief springt im Herzen auf ein Quell, Der löscht der Mütter Pein.

Und wo sich heimlich um Verlust Die Seele sorgt und müht,

Da geht ein Stern auf in der Brust, Der Stern der Zukunft glüht.

Das wirkt des großen Sämanns Hand In weißer Weihenacht,

Er wirft die heilige Saat ins Land Der deutschen Liebesmacht. Karl HendelL

Die Legende vom Vogelnest.

Von Selma Lagerlöf .

Hatto, der Eremit, stand in der Einöde und befete zu Gott . Es stürmte, und sein langer Bart und sein zottiges Haar flatterte um ihn, so wie die windgepeitschten Grasbüschel die Zinnen einer alten Ruine umflattern. Doch er strich sich nicht das Haar aus den Augen, noch steckte er den Bart in den Gürtel, denn er hielt die Arme zum Gebet erhoben. Seit Sonnenaufgang streďte er seine Inochigen behaarten Arme zum Himmel empor, ebenso unermüdlich wie ein Baum seine Zweige ausstrect, und so wollte er bis zum Abend stehen bleiben. Er hatte etwas Großes zu erbitten.

Er war ein Mann, der viel von der Arglist und Bosheit der Welt erfahren hatte. Er hatte selbst verfolgt und gequält, und Verfolgung und Qualen anderer waren ihm zuteil geworden, mehr als sein Herz ertragen konnte. Darum zog er hinaus auf die große Heide, grub sich eine Höhle am Flußufer und wurde ein heiliger Mann, dessen Gebete an Gottes Thron Gehör fanden.