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Für mein Kind.

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Und

wer fich um diese intimfte Angelegenheit des Arbeiters nicht füm- charakteristischste Bestandteil, er ist ungefähr in einer Menge von interessante Tatsache erhärten, daß man einen Menschen im mert, sondern nur als Pazifist Politik treibt, der ist heute sehr 16 Broz. in der Eiweißmoletel enthalten. Man darf nun nicht Eiweißgleichgewicht erhalten kann, wenn man ihm nur die ungenügend. Parteilehre ist es allezeit gewesen, daß auch feindliche glauben, daß diese Atome in der Eiweißmolefel einen regellosen Aminosäuren, aus denen fich das Eiweiß zuſammenſent, in Bustände und Kräfte( Kapitalismus  ) gute Dienste leisten müssen, Haufen bilden. Sie sind funstvoll geordnet so müssen wir es genügender Menge gibt. eshalb muß nun dieser umständliche daß wir fie als geschichtliche Kategorie, als unvermeidliche Durch uns wenigstens vorstellen wie die Teile in einem Mosait- Prozeß der Berlegung erst stattfinden, wenn doch Eiweiß nämlich gangsstudien anerkennen, aber in ihrem Wirken und Walten die bild. Wie in diesem die verschiedenfarbigen Steine das Körpereiweiß des Menschen wieder ans ihm hergestellt Berte zufünftiger Welten aufspüren und dieser Werte uns bemäch- besondere Muster bilden, so treten die fünf genannten werden soll? Da müßte doch eigentlich genügen, das Eiweiß der tigen müssen. Elemente erst unter sich zu verschiedenartigen Gruppen zusammen, Speisen löslich zu machen, damit es durch den Darm hindurch­So hat die Partei seit Marg den Schatz des Armen zu heben aus denen dann, wie aus Bausteinen das Eiweißmolekel sich zu treten kann. Man überlege sich aber, wieviel verschieden gesucht. So sollten wir ihn erst recht in dieser unvergleichlich großen sammensetzt. Diese Bausteine sind die Aminosäuren. Das find or artige Bellen mit verschiedenen Funktionen Eiweiß zu Umwälzung des Krieges fuchen, so ihn aus den Trümmern der ganische Säuren, in denen mindestens eine Atomgruppe aus einem ihrer Ernährung gebrauchen. Leber und Nieren, Gehirn Striegsbrunst holen! Warum verträgt man sich so schwer, wenn Stickstoff- und zwei Sauerstoffatomen gebildet ist. Die einfachste und Muskelzellen, sie alle produzieren verschiedenartige Stoffe, man eine so flare Aufgabe vor sich sieht? von ihnen ist das Leimsüß( Glykofoll), so genannt, weil die fie eben nur aus dem Eiweiß herstellen können. es zuerst aus Leim hergestellt wurde und süß schmeckt; wie man ein neues Haus nicht aus den Architekturteilen es ist eine Essigsäure, in die die obengenannte Atom- eines alten aufbauen kann, sondern nur aus deren Bestandteilen, gruppe eingetreten iſt. Daß das Eiweiß aus diesen den Bausteinen, so stellen auch die Körperzellen ihren Lebensstoff Säuren zusammengesetzt ist, läßt sich dadurch beweisen, aus den Bausteinen des Eiweißes, den Aminosäuren oder mindestens dvß es bei geeigneter Behandlung mit Chemikalien in die Amino- ihren einfachen Zusammensetzungen her. Mit diesem Aufbau aus fäuren zerfällt. Zugleich hat der berühmte Berliner   Chemiker Emil den einfachen Bestandteilen ist dem Körper die Möglichkeit gegeben, Fischer aus diefen Aminosäuren eiweißähnliche Stoffe wieder zu- fich ganz genau das seiner Art eigene Eiweiß zu gewinnen. Denn sammensetzen zu können; es ist für uns fein 8weifel, daß es dem jede Tierart und jede Pflanzenart, wahrscheinlich sogar jede gellart, Fortschritt der Wissenschaft auch gelingen wird, in nicht zu langer scheint ihr ganz besonderes, arteigenes Eiweiß zu besitzen. Die Zeit das Eiweiß selbst im Laboratorium herzustellen. Ob die Möglichkeit, daß alle diese Millionen von verschiedenen Tiers Forscher ihm Leben verleihen können, das wagen wir noch nicht zu arten ihr arteigenes Eiweiß haben können, ist gegeben da prophezeien. Bisher sind ungefähr zwanzig Aminosäuren gefunden. durch, daß eben wie oben erwähnt soviel verschiedene Es ist ausgerechnet worden, daß durch die Verbindung von zweien, Arten von Zusammensetzungen von Aminosäuren möglich find. mehreren oder allen von ihnen über zwei Billionen chemische Körper wird dem menschlichen Körper das Eitbeiß einer anderen Tierart ( Eißweißsubstanzen) möglich find. Durch diese Berechnung wird ein nicht durch den Darm dargereicht, sondern direkt als Lösung in das Licht geworfen auf die Erklärung der Verschiedenheiten der einzelnen Blut eingesprißt, so empfindet er diese ihm artfremde Substanz als Pflanzen und Tierarten. Gift und antwortet darauf mit Produzieren von sogenannten Ab­wehrstoffen wie bei einer Erkrankung durch Bakteriengifte. Das Eiweiß der Nahrung muß also im Darm gespalten und dann im Körper in menschliches Eiweiß verwandelt werden, um nicht schädlich zu wirken. Infolge dieser Tatsache konnte sich ein Forscher den Scherz erlauben: die Menschenfresser nähmen die dem mensch lichen Körper zuträglichsie Nahrung zu fich.

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Glutbrände flammen aus Geschützen In jeder Nacht, an jedem Tag. Es kracht. Die Bajonette blihen. Granatenwurf und Kolbenschlag,

Borwärts zum Sturm im raschen Sprunge! Und it's auch grauenhaft und hart,- Es bleibt doch dir dereinst, mein Junge, Erspart.

Im Traum feh' ich die kleine Stube, Bon Mutters Händen aufgeräumt, Bei Büchern dich, mein blonder Bube, Der von des Vaters Taten träumt

In der Begeistrung heißem Schwunge- Die Träne rinnt mir in den Bart: O blieb es dir dereinst, mein Junge, Erspart!

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Der Wind weht und die Floden tanzen. Der Mond scheint über fremdem Land. Dort drüben an des Feindes Schanzen Erhebt der Tod die Knochenhand. Er schreckt mich nicht. Mir ist erklungen Ein Troft von gar besondrer Urt: Dies alles bleibt einst meinem Jungen Erspart. Paul Enderling  .

Das Eiweißrätsel.

Von Dr. J. Schlomer.

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Das Eiweiß selbst ist noch nicht das Leben. Erst dadurch, daß der geheimnisvolle Prozeß des Stoffwechsels sich an ihm abspielt, wird es zur lebendigen Substanz. Solange es lebt, zerfällt es und bildet sich immer wieder neu, bei der einfachsten Pflanze, der Alge, wie bei der Krone der Schöpfung, dem Menschen. Schon lange ist bekannt, daß im Stoffwechselprozeß des Menschen das Eiweiß zerfällt in Harnstoff, Wasser und Kohlensäure. Während die Mit der Entdeckung, daß der Körper aus einfachen chemischen ersten beiden durch die Niere als Harn ausgeschieden werden, Stoffen so zusammengesetzte Stoffe wie das Eiweiß aufbauen kann, entweicht die lettere mit der Ausatmungsluft durch die Lungen. ist wiederum ein Unterscheidungsmerkmal gegenüber den Pflanzen Damit diese Verluste, die der Eiweißbestand unseres Störpers hinfällig geworden. Früher nahm man an, daß nur die Pflanzen fortwährend erleidet, wieder ersetzt werden können, muß ihm wieder aus einfachen chemischen Stoffen höher zusammengesetzte bilden Eiweiß in der Nahrung dargeboten werden. Und wichtig ist, daß, tönnten, während dem tierischen Körper es nur möglich sein sollte, während die übrigen Nahrungsstoffe, Stärke und Fett, sich gegen diese zusammengesetzten Stoffe wieder zu zerlegen. Je mehr seitig vertreten fönnen, immer eiweißhaltige Nahrungsmittel dar man aber in das Stoffwechselproblem eindringt, umſomehr gereicht werden müssen. Man könnte sich vorstellen, daß man durch erkennt man, daß auch das Tier Synthesen wie man diese auf­einen Versuch am hungernden Menschen feststellte, wieviel Eiweiß bauenden Vorgänge nennt vollziehen kann. Damit es aber täglich zersetzt wird, und wieviel deshalb in der Nahrung zum Ersatz seine verschiedenen Eitveißarten bilden kann, müssen ihm, wie gereicht werden muß. Es hat sich aber herausgestellt, daß diese es scheint, sehr viele verschiedene Aminosäuren dargereicht werden. Menge nicht genügt, sondern daß es mehr sein muß, um das Ei- Mit Leim, der dem Eiweiß sonst sehr ähnlich im Bau ist, kann man weißgleichgewicht herzustellen( oder wie der Wissenschaftler einen Menschen nicht im Stidstoffgleichgewicht halten, weil, wie sich lieber fagt Stidstoffgleichgewicht", weil der Stidstoff das jetzt herausgestellt, ihm einige wichtige von diesen Säuren fehlen. wichtigste Element des Eiweißes ist). Ob diese notwendige Menge Fügt man ihm diese hinzu, so kann der Mensch damit vollkommen 50 oder 118 Gramm beträgt, darum streiten sich die Forscher, ob es ernährt werden. als tierisches oder pflanzliches Eiweiß gereicht werden soll, darum fämpfen Vegetarier und Fleischfreunde.

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Die Ernährungsfrage steht im Mittelpunkt der Erörterungen, Mit der Erkenntnis, daß zum Ablauf der verschiedenen Lebens­Im Parlament und am Stammtische, im Salon und in der Mansarde funktionen sehr viel verschiedene Aminosäuren nötig sind, lernen wir wird darum geftritten, wieviel Eiweiß, Fette und Stärkestoffe zur Das Eiweiß wird vom Menschen vor allem als Fleisch, aber verstehen, weshalb der Mensch mehr Eiweiß in der Nahrung ge Erhaltung des Lebens nötig sind. Die Führer der Wissenschaft auch in pflanzlichen Nahrungsmitteln, wie in Hülsenfrüchten, ge- braucht, als er im Hungerzustande zerfekt. Es muß ihm eben ein giehen in Schlachtordnung gegeneinander auf mit dem Feldgeschrei: gesien. Durch die Verdauung, die im Magen- Darm- Kanal vor sich Gemisch dargereicht werden, in dem sie alle enthalten sind. Das ist Viel oder wenig Eiweiß". Wir aber wollen die Leser hinter die geht, werden zuerst die Hüllen, beim Fleisch das Bindegewebe, bei beim Menschen wahrscheinlich nur möglich, wenn er tierisches und Front dieses Kampfes führen, wo der Forscher mit Probiergläschen den pflanzlichen Nahrungsmitteln die Zellulofen- Hüllen, gesprengt. pflanzliches Eiweiß genießt. Jedenfalls gebraucht die Hirnzelle andere und Retorte, mit Versuchen an Menschen und Tieren dem Geheimnis Das geschieht schon im Magen. Aber schon hier wird das Eiweiß Stoffe als die Muskelzelle. So erklärt sich vielleicht die durch Der Eiweißernährung nachspürt. auch durch die im Magensaft vorbandene Salzsäure und das Bepsin nichts hinwegzudeutende Tatsache, daß die städtische Bevölkerung Das Eiweiß ist der Träger jeglichen Lebens. Bir Tennen in sogenannte Peptone übergeführt. Das Pepsin ist ein Ferment, der Industries und Geistesarbeiter anders zusammengesetzte th: wenigstens fein Leben ohne Eiweiß. Bet Pflanze, Tier und Mensch nämlich ein Stoff, der, ohne sich selbst zu verändern, ununterbrochen Nahrung zu sich nimmt als die Landbevölkerung, daß fie ist es die lebende Substanz. Die Eiweißarten sind Stoffe, die zivar einen chemischen Prozeß hervorrufen lann. Die Peptone, die im Magen Fleisch den pflanzlichen Nahrungsstoffen vorzieht. Wahrscheinlich strin Waffer löslich sind, aber nicht wie gewöhnliche Salze, sondern entstehen, sind so löslich, daß sie durch tierische Membranen, also weil das Fleisch die zu ihrer Art der Arbeit nötigeren Stoffe ent­fie find folloid, d. h. sie lassen sich nicht durch tierische Häute hindurch- auch durch die Schleimhaut des Darms, hindurchgehen können. Man hält. So würde die Bußpredigt der Kriegsernährungsfanatiker, gur filtrieren. Für diesen Zustand ist ein bekanntes Beispiel eine Gelatine- glaubte daher auch früher, daß diese Peptone wirklich als solche von Mehlsuppe der Vorfahren zurückzukehren, vielleicht dem ganzen wirt­Lösung( überdies ist Gelatine kein Eiweiß). Aus dieser Tatsache dem Darm aufgenommen und in das Blut überführt werden können. schaftlichen Aufschwung der Neuzeit den Todesstoß versehen. Um diese geht schon hervor, daß das kleinste Körperchen, in das man sich das Die neueren Forschungen haben aber gelehrt, daß dies nicht der Frage zu entscheiden, dazu bedarf es noch eines langen verständnis Eiweiß mechanisch zerlegt denken kann, die Eiweißmolekel verhältnis- Fall ist, sondern die vom Magen in den Darm übergetretenen vollen Zusammenarbeitens der Laboratoriumsforscher und der Sozial­mäßig fehr groß fein muß; und das ist sie auch. Besteht doch z. B. Peptone werden durch Fermente, die von der Bauchspeicheldrüse hygieniker. Diese werden durch Massenerhebungen und Vergleiche der das Serumeiweiß des menschlichen Blutes aus 1432 chemischen Atomen. und der Darmschleimhaut ausgeschieden werden, weiter in die Ernährungsweise und der Arbeitsverhältnisse der verschiedenen Völker Diese Atome sind wie in allen Eiweißen die Elemente Kohlenstoff, Bausteine des Eiweißes, nämlich die Aminosäuren zerlegt. und Bevölkerungsklassen eine Uebersicht zu gewinnen suchen, wie Arbeits* Wafferstoff. Sauerstoff, Schwefel und Stidstoff; letzteres ist der Daß dies der Fall sein muß, läßt sich auch durch die leistung und Ernährung im Zusammenhang stehen. Für die Frage­Hatto, der Eremit, stand am Flußgestade vor seiner Höhle und seiner Nähe zum Flusse und dem Niedgras, ihrer Vorratskammer| Baustoff. Sie fanden weder Zeit zur Mittagsrast noch zur Besper­betete das große Gebet seines Lebens. Er betete zu Gott, den Tag und ihrem Speicher. Eines der Vögelchen schoß pfeilschnell herab ruhe. Glühend vor Eifer und Vergnügen flogen sie hin und her, des Jüngsten Gerichts über diese böse Welt hereinbrechen zu lassen. und legte sein Wurzelfäferchen in die ausgestreckte Hand des Gre- und ehe der Abend anbrach, waren sie schon beim Dachfirst ange­Er rief die pofaunenblasenden Engel an, die das Ende der Herr- miten. langt. schaft der Sünde verkünden sollten. Er rief nach den Wellen des Blutmeers, um die Ungerechtigkeit zu ertränken. Er rief nach der Best, auf daß sie die Kirchhöfe mit Leichenhaufen erfülle.

Rings um ihn war die öde Heide. Aber eine kleine Strecke weiter oben am Flußufer stand eine alte Weide mit kurzem Stamm, der oben zu einem großen, topfähnlichen Knollen anschwoll, aus dem neue, frischgrüne Zweige hervorwuchsen. Jeden Herbst wurden ihr von den Bewohnern des holzarmen Flachlandes diese frischen Jahresschößlinge geraubt. Jeden Frühling trieb der Baum neue geschmeidige Zweige, und an stürmischen Tagen sah man sie um den Baum flattern und wehen, so wie Haar und Bart um Hatto, ben Eremiten, flatterten.

Der Sturm hatte gerade aufgehört, so daß das Wurzelfäserchen Aber ehe der Abend anbrach, hatten sich die Blide des Eremiten ihm nicht sogleich aus der Hand gerissen wurde, aber in den Ge- mehr und mehr auf sie geheftet. Er folgte ihnen auf ihrer Fahrt, beten des Eremiten gab es kein Aufhören. Mögest Du bald er schalt sie aus, wenn sie sich dumm anstellten, er ärgerte sich, kommen, o Herr, und diese Welt des Verderbens vernichten, auf wenn der Wind ihnen Schaden tat, und am allerwenigsten konnte daß die Menschen sich nicht mit noch mehr Sünden beladen. er es vertragen, wenn sie sich ein bißchen ausruhten. Möchtest Du die Ungeborenen vom Leben erlösen! Für die Lebenden gibt es keine Erlösung."

Nun fette der Sturm wieder ein, und das Wurzelfäserchen flatterte aus der großen, knochigen Hand des Eremiten fort. Aber die Vögel kamen wieder und versuchten die Grundpfeiler des neuen Heims zwischen seine Finger einzuteilen. Da legte sich plößlich ein plumper, schmußiger Daumen über die Halme und hielt sie fest, und vier Finger wölbten sich über die Handfläche, so daß eine fried­liche Nische entstand, in der man bauen konnte. Doch der Eremit fuhr in seinen Gebeten fort.

Das Bachstelzenpaar, das sein Nest oben auf dem Stamm der Weide zwischen den emporsprießenden Zweigen zu bauen pflegte, hatte gerade an diesem Tage mit seiner Arbeit beginnen wollen. Aber zwischen den heftig peitschenden Zweigen fanden die Vögel feine Ruhe. Sie tamen mit Binsenhalmen und Wurzelfäserchen öffnest Du des Himmels Schleusen, die die Arche zum Berge und borjährigem Riedgras geflogen, aber sie mußten unverrichteter Dinge umtehren. Da bemerkten sie den alten Hatto, der eben Gott anflehte, den Sturm siebenmal heftiger werden zu lassen, damit das Nest der kleinen Vöglein fortgefegt und der Adlevhorst zerstört werde.

" Herr, wo sind die Feuerwolken, die Sodom verheerten? Wann Ararat   erhoben? Ist das Maß Deiner Geduld nicht erschöpft und die Schale Deiner Gnade leer? Herr, wann kommst Du aus Deinem sich spaltenden Himmel?"

Und vor Hatto, dem Gremiten, tauchten die Fiebervisionen vom Tag des Jüngsten Gerichts auf. Der Boden erbebte, der Himmel Natürlich kann kein heute Lebender sich vorstellen, wie bemoost glühte. Unter dem roten Firmament sah er schwarze Wolken und vertrocknet und knorrig und schwarz und menschenunähnlich fliehender Vögel; über den Boden wälzte sich eine Schar flüch­solch ein alter Heidebewohner sein konnte. Die Haut lag so stramm tender Tiere. Doch während seine Seele von diesen Fiebervisionen über Stirn und Wangen, daß sein Kopf fast einem Totenschädel erfüllt war, begannen seine Augen dem Flug der kleinen Vögel zu glich, und nur an einem kleinen Aufleuchten tief in den Augen- folgen, die blitzschnell hin und her flogen und mit einem vergnügten höhlen sah man, daß er Leben besaß. Und die vertrockneten Muskeln kleinen Piepsen ein neues Hälmchen in das Nest fügten. gaben dem Körper keine Rundung, der emporgestreckte nackte Der Alte ließ es sich nicht einfallen, sich zu rühren. Er hatte Arm bestand vielmehr nur aus ein paar schmalen Knochen, die mit das Gelübde getan, den ganzen Tag stillstehend mit empor­berrunzelter, harter, rindenähnlicher Haut überzogen waren. Er gestredten Händen zu beten, um so unsern Herru zu zwingen, ihn trug einen alten, eng anliegenden, schwarzen Mantel. Er war zu erhören. Je matter sein Körper wurde, desto lebendiger wurden braungebrannt von der Sonne und schwarz von Schmuß. Nur sein Haar und sein Bart waren licht, hatten sie doch Regen und Sonnenschein bearbeitet, bis sie dieselbe graugrüne Farbe ange­nommen hatten, wie die Unterseite der Weidenblätter.

Die Vögel, die umherflatterten und einen Platz für ihr Nest fuchten, hielten Hatto, den Eremiten, auch für eine alte Weide, die ebenso wie die andere durch Art und Säge in ihrem Himmels­streben gehemmt worden war. Sie umkreisten ihn viele Male, flogen weg und kamen zurück, merkten sich den Weg zu ihm, berech neten seine Lage im Hinblick auf Raubvögel und Stürme, fanden fie recht unvorteilhaft, aber entschieden sich doch für ihn, wegen

die Gesichte, die sein Hirn erfüllten. Er hörte die Mauern der Städte zusammenbrechen und die Wohnungen der Menschen ein stürzen. Schreiende, entsetzte Volkshaufen eilten an ihut vorbei; und ihnen nach jagten die Engel der Rache und der Vernichtung, hohe, filbergepanzerte Gestalten mit strengem, schönen Antlitz, auf schwarzen Rossen reitend und Geißeln schwingend, die aus weißen Bligen geflochten waren.

Die kleinen Bachstelzen banten und zimmerten fleißig den ganzen Tag, und die Arbeit machte große Fortschritte. Auf dieser hügeligen Heide mit ihrem steifen Ricdgras und an diesem Fluß­ufer mit seinein Schilf und seinen Binsen war kein Mangel an

So sank die Sonne, und die Vögel suchten ihre vertrauten Ruhestätten im Schilf auf.

Wer abends über die Heide geht, muß sich herabbeugen, so daß sein Gesicht in gleicher Höhe mit den Erdhügelchen ist, dann wird er sehen, wie sich ein wunderliches Bild von dem lichten Abend­himmel abzeichnet. Gulen mit großen, runden Flügeln huschen über das Feld, unsichtbar für ben, der aufrecht steht. Nattern ringeln sich heran, geschmeidig, behend, die schmalen Köpfchen auf schwanähnlich gebogenen Häljen erhoben. Große Kröten friechen träge vorbei. Hasen und Wasserratten fliehen vor den Naubtieren, und der Fuchs springt nach einer Fledermaus, die Mücken über den Fluß jagt. Es ist, als hätte jedes Erdhügelchen Leben bekommen. Doch unterdessen schlafen die kleinen Vögelchen auf dem schwanken Schilf, geborgen vor allem Bösen auf diesen Ruhestätten, denen kein Feind nahen kann, ohne daß das Wasser aufplätschert oder das Schilf zittert und sie aufweckt.

Als der Morgen kam, glaubten die Bachstelzchen zuerst, die Ereignisse des gestrigen Tages seien ein schöner Traum gewesen. Sie hatten ihre Merkzeichen gemacht und flogen geradeswegs auf ihr Nest zu, aber das war verschwunden. Sie gudten suchend über die Heide hin und erhoben sich gerade in die Luft, um zu spähen. Steine Spur von einem Nest oder einem Baum. Schließ­lich setzten sie sich auf ein paar Steine am Flußufer und grübelten nach. Sie wippten mit dem langen Schwanz und drehten das Köpfchen. Wohin war Baum und Nest gekommen?

Doch kaum hatte sich die Sonne um eine Handbreit über den Waldgürtel auf dem jenseitigen Flußufer erhoben, als ihr Baum gewandert kam und sich auf denselben Platz stellte, den er am vorigen Tage eingenommen. Er war ebenso schwarz und knorrig wie damals und trug ihr Nest auf der Spike von etwas, was wohl ein dürrer, aufrechtragender Ast sein mußte.

Da begannen die Bachstelzchen wieder zu bauen, ohne weiter über die vielen Bunder der Natur nachzugrübeln.

Hatto, der Eremit, der die kleinen Kinder von seiner Höhle fortscheuchte und ihnen sagte, es wäre besser für sie, wenn sie nie­mals das Licht der Sonne geschen hätten, er, der in den Schlamm hinausstürzte, um den fröhlichen jungen Menschen, die in bewim­pelten Booten den Fluß hinaufruderten, Berwünschungen nachzu­