Für unsere Kinder
Nr. 4ooooooo Beilage zur Gleichheit ooooooo 1911
Troft.
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Inhaltsverzeichnis: Trost. Von Joseph v. Eichen-| dahin, nur hier und da einmal bunt unterdorff.( Gedicht.) Im Wald. Aus Iwan Tur- brochen von kleinen Flecken grüner Birkengenjeffs, Memoiren eines Jägers". Puppen- haine. Nirgends schimmert eine Kirche, nirtheater. Von E. B. Der Knabe von Budapest . gends leuchtet ein Feld; alles Wald, alles Von Klara Müller- Jahnke.( Gedicht.)- Lebensgeschichte eines Massai. Aus„ Durch Massailand". Bäume, nichts als spize Wipfel und darüber Bon Joseph Thomson. ( Fortsetzung.)- Wunder- in der Ferne ein feiner, dunkler Duft, der same Reise einer Mühlenmaus und ihr trauriges ewige Duft des Urwaldes. Etwas Erhabenes Ende. Von Fr. Pritschow.( Fortsetzung.)- Ob haucht von allen Seiten des Himmels über den ich mich wehre! Von Hoffmann v. Fallersleben . Wald her. Große weiße Wolfen ziehen über ihn ( Gedicht.) hin, still und hoch. Heiße Sonne brütet über der schweigenden Erde. Das rötliche Wasser des fleinen Flusses vor dem Walde schleicht matt zwischen den Gebüschen hin, und auf seinem Grunde sieht man runde Hügel von Haarmoos. Die Ufer verschwinden ganz im Sumpfe, und nur hier und da treten sie im Glanze weißen Sandes hervor. Nun erhebt sich plötzlich ein Windstoß und wird ebenso plöglich wieder still. Zwischen einzelnstehenden Laubbäumen am Rande des Waldes zeigen sich seine Spuren: Haufen von Blättern, die er zusammengewirbelt hat, und die nun unbeweglich daliegen. Leise beginnen die Bäume zu rauschen, Schatten fallen auf sie hernieder. Der Abend naht. Das Morgenrot hatte wie eine Feuersbrunst geglüht und den halben Himmel eingenommen. Jetzt senkt sich die Sonne; die Luft hat etwas Durchfichtiges, gleichsam Glasartiges. Die Ferne wird von einem leichten Nebel verschleiert und mit dem Tau breitet sich ein rötlicher Glanz über das grüne Waldmeer, das eben noch von Strömen flüssigen Goldes übergossen war. Von den Bäumen und Gesträuchern am Waldsaum fallen lange Schatten. Die Sonne geht zur Rüste, ein Stern blinkt auf.
Es haben viel Dichter gesungen. Jm schönen deutschen Land, Nun sind ihre Lieder verklungen, Die Sänger ruhen im Sand. Aber solange noch kreisen Die Stern' um die Erde rund, Tun Herzen in neuen Weisen Die alte Schönheit kund.
Jm Walde da liegt verfallen Der alten Helden Haus, Doch aus den Toren und Hallen Bricht jährlich der frühling aus. Und wo immer müde fechter Sinken im mutigen Strauß, Es kommen frische Geschlechter Und fechten es ehrlich aus.
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Im Wald.
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Puppentheater.
Aus Jwan Turgenjeffs Memoiren eines Jägers". Ein Wald, der sich endlos dehnt, der den ganzen Horizont überdeckt, erinnert an das Im Vergnügungspark war ein PuppenMeer. Indes der Wald ist einförmiger und theater aufgestellt. Ein buntbemaltes Haus starrer als das Meer, besonders der Fichten- mit einer Bühne, die durch einen purpurroten wald in seiner tiefen Stille und seiner fast Vorhang abgeschlossen war. Im Halbmond vollständigen Regungslosigkeit. Das Meer reihten sich um die Bühne grün gestrichene rauscht und tändelt, es spielt in allen Farben Kinderbänke, von einem zierlichen, niederen und spricht in allen Stimmen. Der unver Holzgitter eingefaßt. Innen auf den Bänken änderliche düstere Wald hingegen schweigt saßen die Kinder, die ein Geldstück bei sich ernst oder murrt dumps. In langen anein- hatten und für das Schauspiel bezahlen konnanderhängenden Reihen ziehen sich die bläu- ten. Außerhalb des Gitters hielten sich solche lichen ungeheuren Massen von Nadelbäumen Kinder auf, deren Taschen und Hände leer