fenfcn. Mit Beendigung der Lehrzeit wurden im April 1931 Stadtteil Harburg   arbeitslos: Ausgelernte in der Metallindustrie '46, hiervon je 23 aus Handwerks- und Industriebetrieben, Aus» gelernte aus baugewerblichen Berufen 30, aus dem Holzgewerbe 13, au» sonstigen Berufen(Bäcker, Friseure, Sattler  , Schuhmacher usw.) Ii, aus den kaufmännischen und Angestelltenberufen 34, insgesamt 137. Nach drei- oder vierjähriger Lehre, in dem Augenblick, wo sie Mit ihren Berufskenntnissen sich einen einigermaßen Lohn verdienen zu können glaubten, wurden diese jungen Menschen auf die Straße gesetzt. Harburg   ist kein Einzelfall. In allen Städten und Dörfern wird es taufenden Lehrlingen ähnlich ergangen sein. Da» Schicksal der Ausgelernten, die tn so starkem Maße in» Heer der Erwerbs- losen gedrängt werden, ist ein ernstes Problem: nicht nur für die Sozialpolitik, sondern auch für den Nachwuchs der Qualitätsarbeiter. viele dieser Ausgelernten werden ihren Beruf wieder verlernen. Und zum anderen: die Lust, einen Beruf zu erlernen, wird'immer geringer: denn wozu die Last der vier Lehrjahre den Eltern auf- bürden, wenn man doch nur die Aussicht hat, arbeitslos zu werden? Das Schicksal der Ausgelernten geht uns alle, die wir über den Tag hinaus sehen müssen, an, den Arbeiter ebenso sehr wie den Unternehmer._ Wir wollen den Frieden! Eine Stimme aus LlEA. Es gibt viel« Studenten und junge Arbeiter in den Vereinigten Staaten   von Nordamerika  , die die Probleme des Friedens sehr ernsthaft betrachten und wissen, daß es sich dabei um die lebens- wichtigste Frage von heute handelt. Wir in den Vereinigten Staaten  haben die Schrecken des Krieges nicht in demselben Maße erfahren wie unsere europäischen Freunde aber wir lesen darüber und sind auf das Tiefste über die Abscheulichkeiten des Krieges erschüttert. Jedes Volk, da» einen Krieg billigt, begeht ein großes Unrecht, denn der Krieg ist nichts anderes als gesetzlicher Mord, er ist duinm, zerstörend und unnötig. Darum ist es unser ernstester Wille, zu jeder Zeit für den Frieden zu streben. Viele Leute sprechen heute über den nächsten Krieg, als wenn es sich um eine Wiederholung des letzten handelt. Wer wie irren sie sich! Durch die neuesten Erfindungen giftiger Gase, Raketen, Aeroplane und Hunderten anderer tödlicher Zerstörungsmittel, würde «in zukünftiger Krieg die vollkommene Auslöschung jeder Zivilisation bedeuten! Wir betrachten es darum als die Aufgabe der Jugend der gongen Welt, diesen Krieg zu verhindern. Wenn auch die ältere Generation für den Frieden arbeiten kann, und e» zum Teil auch tut, so wird doch die Hauptlast auf uns ruhen, der jungen Generation Im Februar 1932 soll eine große Abrüstungskonferenz statt- .finden. Wir vernahmen hier tn Amerika  , daß in England und in anderen Ländern eine umfangreiche Kampagne unternommen wer- den soll, um dem Volt begreiflich zu machen, wie wichtig gerade diese Konferenz ist. Tausende von Petitionen sollen in den ver- fchiedenen Ländern unterzeichnet werden, um die Regierungen auf- zufordern, endlich Ernst mit der Entwaffnung zu machen, diese Konferenz mit einer wirklichen Abrüstung endigen zu lassen und Nicht wieder nur mit einer kleinen Rüstungseinschränkung. Auch wir wollen in unserem Land eine solche Kampagne durchführen. Wir wollen den Frieden und das Volk muß gehört werden! Hier ist eine Gelegenheit für die gesamte sozialistische Jugend, sich mit allen Kräften an der Arbeit für den Frieden zu beteiligen! Anne Fox, Syracuse  , New Port  , USA  . Anmerkung de» Uebersttzers: Die amerikanische   Genossin Anne ffox hat im Vorjahr mit einer amerikanischen   Voltshochschule«ine Studienreise durch Deutschland   gemacht. Sie brachte nichts mit, als großes Verständnis und Interesse für soziale Probleme. Die Be- rührung mit der deutschen   Arbeiterbewegung, Filme, Besichtigungen, Vorträge, Diskussionen, Insbesondere mit der Sozialistischen Arbeiter- fugend haben jedoch einen so nachhaltigen Eindruck aus sie gemocht, daß sie als begeisterte Sozialisttn zurückkehrte und heut« die Leiterin «iner Gruppe sozialistischer Studenten und Jungarbeiter in Syracuse  , New Jork, ist. Studenten in Frankreich  . Der französisch« soztaltsttsche Studenten» k o n g r ejz fand in Toulouse   statt. Er legte ein beredtes Zeug- ni» fünMrs Wachstum und die innere Konsolidierung der französi- fchen sozialistischen   Jugendbewegung ab, die mit ihren rund 1209 Mitgliedern an einer großen Reihe ftanzösischer Hochschulen und Lehrerseminare Fuß gesaßt hat. Die Tagung wurde eingeleitet durch eine öffentliche Kundgebung, die am Sonntagoormittag im Stadttheater stattfand. Daran anschließend formierte sich ein Demonstrationszug zu dem Denkmal von Jean Jaures  , wo der Se­kretär namens der Internationalen Sozalfftischen Studentenföde- Nation Blumen niederlegte. Die Stadt Toulouse  , deren Verwaltung rein sozialistisch ist. und ihr Bürgermeister, Genosse B t l l t e r e, luden die etwa 100 Tagungsteilnehmer in das Rathaus zu einem feierlichen Empfang ein. Die Tagung selbst nahm einen durchaus harmonischen Verlauf. Die Vertreter der einzelnen Gruppen erstatteten ihre Berichte, und die verschiedenen Organisationsfragen wurden eingehend diskutiert. Entsprechend den bejonderen französischen   Verhältnissen(Sicherung der Demokratie, der Republik   und des parlamentarischen Kräfte» spiels) ist die Haltung unserer französischen Genosien vorläufig Koa» litionen jeder Art gegenüber recht ablehnend. Es fand dies feinen Ausdruck darin, daß man ebenso gegen die französische   Sektion der FUJ. wie gegen die republikanische Linksorganisation LAURS. ein» stimmig die Exklusive beschloß, das heißt also die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in beiden Organisationen. Demgemäß wurde auch beschlossen, sich an einem tn Marseille   geplanten deutsch  -ftanzösischen Studententreffen, an dem auch bürgerliche ftanzösische Studenten» organisationen teilnehmen sollten, nicht zu beteiligen und den anderen Bruderorganisationen einen demenffprechenden Wunsch zu Übermittelm Zum Sekretär wurde Genosse I t a r d wiedergewählt. Die französische   Redaktion desEtudiant sodaliste  " wurde dem Genossen B o i v i n übertragen und an Stelle des durch bevorstehen» den Heeresdienst verhinderten Genossen Häver der Genosse Mar- j o l i n zum Mitglied im Exekutivkomitee vorgeschlagen. Den Hauptteil der Tagung bildete eine auch in der Diskussion auf beträchtlicher Höhe stehende Auseinandersetzung über die Fragen der Kultur, da» ist in französtichem Sinn» der Bildung". Eingeleitet wurde die Debatte durch ein Referat der Genossin L e f r a n c- Genf und abgeschlossen wurde sie durch Aus- führungen des bekannten Pädagogen und Abgeordneten Genossen Professor Z o r e t t t und des gerade eben durch sein BuchPer- spectives focialistes" in den Vordergrund des Interesses gerückten Sekretärs der Kammerfraktion, Genossen Marcel D e a t. Im all» gemeinen kam in der Diskussion und in den Referaten die Forde- rung nach einer Demokratisierung de» Bildung»- wesens und die Sorge zutage, daß durch ein« Begabtenauslef« nicht eine Entproletarisierung des einzelnen, sondern ein wirklicher Aufstieg befähigter und fest in der proletarischen Bewegung ver» wurzelter Genossen erfolge. Genosse Friedländer   wies in der Diskussion auf die deutschen   Bemühungen in dieser Hinsicht hin und brachte auch die von der sozialistischen   Studentenschaft Deutsch  « lands und Oesterreichs   gemachten Vorschläge zur Hochschulreform zum Vortrag. /OiS DER JUGEND-INTERNATIONALE Gruß an die spanische Jugend. An dem Sieg der Republikaner   in Spanien   hat auch die sozia» listische Jugend Spaniens   ihren bedeutsamen Anteil, denn die jungen Sozialisten haben in der Presse und durch mündlich« Propaganda viel für dieses Ziel gewirkt. Dt« spanische sozialistische Äugend- organisation hat bei der Regierung beantragt, da» Wahlalter auf 21 Jahr« festzusetzen. Da» Sekretariat der Sozialistischen Iugend-Jnternationale hat den spanischen Genossen fol- genden Gruß übermittelt: Wir haben mit großer Freude von den letzten Vorgängen in eurem Lande Kenntnis genommen, und wir möchten nicht versäumen, euch zu dem Sieg der Bepublit die herzlichsten Glückwünsche unserer Internationale zu übermitteln. Wir hoffen, daß«s der Tätigkeit der sozialistischen   Arbeiterbewegung und der sozialistischen   Jugend- bewegung in Spanien   gelingen möge, auf der Grundlage des neuen Staates unsere gemeinsamen sozialistischen   Ziel« der Verwirklichung näherzubringen. Ihr dürft überzeugt sein, daß ihr tn eurem Kamps für die Demokratie und den Sozialismus stets auf die volle Sym» pathie und die unbedingte Unterstützung der in der Soziallstischen Iugend-Jnternationale vereinigten jungen Generation der sozialistt- schen Arbeiterbewegung rechnen!Mnt. Wir zweifeln nicht daran. daß die sozialistssche Jugend Spaniens  , die sich so tapfer tm Kamps gegen die Diktatur geschlagen hat, auch unter den neuen Berhält» nissen stets als eine Kerntrupve»er internationalen sozialistischen  Jugendbewegung wirken wird. RUNDLONAU Mehr Lugendurlaub! Wie dem Amtlichen Preußischen Pressedienst mitgeteilt wird, hat sich der Arbeitsausschuß der Reichsarbeitsgemeinschaft für Jugend- erholungs- und Heilfürsorge(JEHRAG.) eingehend mit dem Antrag des Reichsausschuffes der deutschen   Jugendverbände an die Reichs- regierung auf Herbeiführung eines Sonderschutzes für erwerbstätig« Jugendliche beschäftigt. Aus Anregung des Deutschen Städtetage« ist am 27. April 1931 mit den Vertretern der Arbeitgeber- und Ärbeitnehmerverbände nochmals die gesamte Frage des Jugend- lichenurlaubs beraten worden Nach eingehender Aussprache wurde von den an der Arbeit der JEHRAG. beteiligten Stellen einstimmig nachstehende Einschließung angenommen:Die JEHRAG. hält vom Standpunkt der Gesundheitsfürsorge die gegenwärtige Urlaubs- regelung für erwerbstätig Jugendliche für unzureichend. Sie be- grüßt die Initiative des Reichsausschuffes der deutschen   Iugendver- bände zu dieser Frage. Vom gesundheitlichen Standpunkt hält sie die sofortige gesetzliche Regelung einer ausreichenden Ur- laubsgewährung für dringend erforderlich."