Rüffet zum Reichsjugendtag in Frankfurt  !

Der Reichsausschuß des Verbandes der Sozialistischen Arbeiter­Jugend beschloß in seiner letzten Sizung, den 6. Deutschen Arbeiterjugendtag vom 28. bis 30. August in Frankfurt am Main   abzuhalten. Die Veranstaltung steht unter der aktuellen Losung: Für Demokratie und Sozialismus, gegen den Faschis mus!" Der Reichsjugendtag in Frankfurt   foll durch einen Maffen­aufmarsch der sozialistischen   Jugend den Freunden und den Feinden zeigen, daß die Jugend trotz aller Not und Demagogie zum bemofra­tischen Sozialismus steht. Heute muß fájon in allen Jugendgruppen bas Sparen und Rüsten für das Reichstreffen der roten Jugend Deutschlands   einsetzen.

Das 2. Reichsjugendzeltlager geht dem Reichsjugend­tag vorauf. Es wird vom 16. bis 28. August auf der schönen Rhein­insel Namedy durchgeführt. Namedy hat einen guien Klang in der sozialistischen   Erziehungsbewegung; eine Reihe von Kinder­freundelagern wurde dort mit großem Erfolg veranstaltet. Für ein Jugendlager ist Namedo in jeder Beziehung eine ideale Stätte. An weiteren Veranstaltungen im Jahre 1931 sind vorgesehen:

Rundschau

ein Werbemonat im März unter der Parole: Gegen Faschis­mus und Wirtschaftsnot!" In den Monaten April bis Juni finden fünf Schulungswochen für leitende Funktionäre in den ein­zelnen Landesteilen statt. Zu Pfingsten sind zahlreiche Bezirks­oder Unterbezirksjugendtreffen. Am ersten Sep­temberſonntag ist ein Reichsspiel und Sporttag. Zur Werbung für den Friedensgedanfen ist am 4. Oktober der Inter­nationale Jugendtag, der nicht mur in Deutschland  , son­dern in allen Ländern mit fozialistischer Jugendbewegung veran­staltet wird. Für Deutschland   ist der Internationale Jugendtag der Auftakt zur Herbstwerbewoche.

Arbeit die Hülle und Fülle erfordert die restlose Durchführung dieses Jahresplanes der SAJ. Sie wird von Erfolg getrönt ſein, wenn alle Jugendgenossinnen und Jugendgenossen, wenn jede Jugendgruppe ihre Pflicht freudig erfüllen und wenn alle Arbei.er­eltern erkennen, daß ihre schulentlassenen Kinder in die SAI. gehören, Es darf innerhalb der organisierten Arbeiterschaft keine Ausreden mehr geben auf die Frage: Genosse, wo ist dein Kind?"

schen Jugendverbände, der Deutsche   Reichsausschuß für Leibesübun gen, die Zentralfommission für Arbeitersport und Körperpflege, der Reichsherbergsverband und mancherlei Zweckverbindungen innerhalb der Jugendverbände sind durch eigene Berichte vertreten. In cinem Anhang werden die Jugendpflegearbeit des preußischen Staates, der übrigen Länder, des Reiches, der preußischen Provinzen, der Land­freise und der Städte geschildert. Der Preis des Handbuchs beträgt 16 Mark.

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Aus der Bewegung

Wie start ist die sozialistische Jugend?

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Schuldenwirtschaft bei den Jungfommunisien. Der Kommunistische Jugendverband bemüht sich seit Monaten, die Junge Garde" als Wochenschrift herauszubringen. Vom Fe­bruar ab foll fle sogar täglich erscheinen. Wie sehr organisatorische Fragen bei den Jungfommumisten als Schluderware betrachtet wer­ben und wie sehr thre Organisation auf Sand gebaut ist, beweist das folgende Bitat aus einem Artikel im Heft 1( September/ Oktober 1930) der Jugend- Internationale", offizielles Blait der Kommu­nistischen Jugend- Internationale Es heißt dort in einem Artikel Schafft eure Tageszeitung!":" Bon etwa 1200 Gruppen und Zellen beziehen und vertreiben etwas mehr als 300 unsere Zeitung.( Also Mit dieser Frage begann der Vorsitzende der Sozialdemokrati­gerade ein Biertel. D. Red.) Im Laufe von vier Monaten hat die schen Partei Deutschlands  , Artur Crispien, fein Referat in der Mehrheit unserer Organisationseinheiten durch verantwortungsloses Eröffnungsversammlung des Arbeitstreifes junger Go­Arbeiten es so weit gebracht. daß ihr Schuldenkonto bei der Bei- zialdemokraten in Leipzig  . Genoffe Crispien antwortete mit tungsstelle immer höher anwuchs. Nicht nur, daß sie den Verband konkreten Zahlen: 1. Kinderfreunde, nahezu 200 000 Kinder im After politisch schädigten, indem sie die Zeitungsstelle zwangen, von einer von 6 bis 14 Jahren; 2. Sozialistische Arbeiterjugend, rund 56 000 weiteren Belieferung bis zur Bealeichung eines Teils der Schulden Mitglieder im Alter von 14 bis 20 Jahren; 3. Jugendgruppen der abzusehen, woraus sich ergab, daß ein großer Teil des Verbandes Freien Gewerkschaften, ungefähr 300 000 Jugendliche; 4. Jugend­und breite Kreise der Jungarbeiterschaft nicht die Rolle und Auf- gruppen der Arbeiterturn- und Sportverbände und der sozialisti­gaben unserer Organisation erkannten, sondern, was ebenso gefähr schen Kulturorganisationen rund 500 000 Jugendliche. In der So­lich ist, sie brachten die Beitungsstelle und damit unsere Beitung zialdemokratischen Bartei sind 80 000 Barteimitglieder weniger als felbst in finanzielle Schwierigtetten, so daß oft eine unregelmäßige 25 Jahre alt. 61 Proz. aller Barteimitglieder stehen in einem Aler Herausgabe der Wochenzeitung erfolate." von 20 bis 25 Jahren. Mit der vielbesprochenen Ueberalterung der Mitgliedschaft der sozialdemokratischen Bewegung ist es also nicht weit her.

Man müßte annehmen. daß nach solchen Feststellungen die Junglommmunisten zu der Meinung fämen: wir wollen erst einmal bie wöchentliche Herausgabe der Jungen Garde" sichern. nein, fie haben sich nämlich ihren russischen Arbeitgebern dazu verpflichtet, eine Tageszeitung für die Jugend herauszubringen. Und Befehl ist Befehl. Wenn auch die ganze Organisation dabei in Schulden ersäuft. Oder horft man auf den baldigen Ausbruch der Weltrevolution, die dann auch diese Schulden beseitigen würde?

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Nationalsozialistische Jugenderziehung.

Im SA.- Mann", der Wochenbeilage zum Bölkischen Beob= achter", vom 15. Januar ist in einem Artikel mit der Ueberschrift Die Erziehung des waffenlofcn Körpers" folgendes zu lesen: Die andere Art von sicherer Selbstverteidigung ist der technisch richtig gelandete Borschlag, durch den der Gegner fofort außer Gefecht geseht mird. Das Ziel ist die Kinn­spike, die von vorne mit Geraden oder von unten oder der Seite mit Aufwärtsbacken oder Hacken getroffen werden muß. Sizt der Schlag, sinft der Gegner tautlos zusammen, um erst nach fanger, langer Belt die Befinnung wieder zu erlangen, wenn er sie überhaupt wleder gewinnt."

Wenn folche Säße in dem Zentralorgan der nationalsozialistischen Bewegung stehen, braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Hitlerjugend thre Gegner durch Kinnhaken, Dolch oder Pistole ,, erledigt".

Handbuch der deutschen   Jugendverbände.

Wie dem Amtlichen Preußischen Bressedienst berichtet wird, ist das Handbuch: Die deutschen   Jugendverbände", ihre Ziele, ihre Or­ganisation fomie ihre neuere Entwicklung und Tätigkeit, heraus­gegeben von Dr. Hertha Siemering, soeben in der dritten neu­bearbeiteten Ausgabe im Berlag Karl Heymann, Berlin  , erschienen. Die früheren Ausgoben: Die deutschen Jugendpflegeverbände", Berlin   1918, und" Die deutschen   Jugendverbände", Berlin   1923, sind bereits seit Jahren vergriffen Das neue Wert bringt in drei zehn Kapiteln authentische Berichte über die jüngere Entwicklung von etwa 170 Jugendverbänden aller Gattungen und Richtungen. Auch die großen Dachorganisationen, der Reichsausschuß der deut­

Diese Feststellungen sollen aber nicht zur Selbstgenügsamleit dienen, sondern zu weiterer verstärfter Werbung unter der Jugend anspornen. Denn es ist erst ein Bruchteil der Ju­gend, die hier erfaßt worden ist. Es gibt in Deutschland   rund neun Millionen Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren. Davon sind 7 Millionen erwerbstätig. Das ist das Reservoir für unsere Jugendwerbearbeit. Jugendwerbearbeit ist für die sozialistische Be wegung mehr als eine reine Nachwuchsfrage. Sie ist im Zeichen des Kampfes um die Jugend zu einer hochpolitischen Frage ge­mehr als bisher erkennen und entsprechend arbeiten. worden. Alle Teile der sozialistischen   Bewegung müssen das noch

Neue Verfolgungen in Rußland  .

Die Verschärfung der politischen Krije in Rußland   hat auch erneute Verfolgungen der Sozialisten mit sich gebracht. Nach den lekten Meldungen befinden sich unter den Verhafteten auch wieder Mitglieder des Verbandes der sozialdemokratischen Arbeiterjugend Rußlands  . Die Verhaftungen wurden in fast allen Städten vorge­nommen, in denen unsere Genoffen nach langjährigem Gefängnis oder Verbannungsstrafen unter Polizeiaufsicht wohnten. Darüber hinaus wurden aber auch aktiv tätige Genossen in Moskau   verhaftet. Im Oftober 1930 wurden die Jugendgenossen Roisman, Onischtschento und die Genoffin Gendelmann fest­genommen. Ende 1930 hat die GPU.  ( politische Polizei) alle dret Festgenommenen auf administrativem Wege also ohne jegliche gerichtliche Verhandlung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren im berüchtigten Gefängnis Suzdal   verurteilt. Gleichzeitig wurde eine andere Genossin, Morosowa( Tochter eines alten, 1929 in sibirischer Verbannung verstorbenen Sozialdemokraten), auf drei Jahre verbannt. Das Verbrechen" der ganzen Gruppe soll darin bestanden haben, daß sie versucht hat, einen sozialdemokratischen Auf­ruf abzudrucken. Das Schicksal der in der Verbannung verhafteten Genossen darunter führender Mitalieder des Jugendverbandes ist vorläufig unbekannt. Es verdient der Erwähnung, daß ble meisten seit 1922/23 fast ununterbrochen ihr Dasein im Gefängnis bzw. in der Berbannung fristen.

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