Ke. 4 15. AprÄ 1P24 Hlick in öie Hüchertoelt Vellage öes Vorwärts Sozialismus in Theorie unö Praxis. Karl Vorländer : Geschichte der sozialistischen Ideen. Verlag Ferdinand Hirt, Breslau , Preis geb. 2,50 M. Mar Adler: Der Sozialismus und die Jntellet» tuellen. Wien 1923, Wiener Volksbuchhandlung. Preis 75 Pf Mar Winter: Das Kind und der Sozialismus. Berlin 1924, I. H. SB. Dietz Nochf., Preis kart. 1,75 M. Ein günstiges Zeichen für die beginnend« Gesundung der sozia» listischen Bewegung ist dd» sich wieder regende?nteress« sür die Theorie des Sozialismus. Es gibt zwar noch manche Kreis«, die mit souveräner Berachwng auf die„Theorien� und die �Theoretiker" herabsehen, oder die, von Sachkenntnis nur wenig beschwert, für all« schwierigen Fragen der sozialistischen Theorie und Praxi» funkelnagelneue Losungen konstruieren, die sich bei näherer Prü- sung meist als Rückfälle in längst überwunden« Gedankengänge er- weisen. Aber bei den«rnstzunehmenden Elementen der Arbeiter- bewegung bricht sich dsimo» mehr und m«hr die Erkenntnis Dahn , daß der neu« konstruktive Sozialismus der Jetztzeit nur dann Er- folg haben kann, wenn er sich der G«nefl, der sozialistischen Ideen bewußt ist und wenn«r s«in« Lösungen aufbaut auf dem gründ- lichm Studium der theoretischen und praktischen Wandlungen, die sich in jedem Land« vollzogen haben. Für das Studium des Entwicklungsganges der sozialistischen Ideen bietet das soeben erschienen« Buch Professor Porländers «inen vorzüglichen Leitfaden Es steht zwar hinter dem in fünf Bändchen erschienenen Werk von M. Beer über.Allgemein« Ge° schichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe"(Berlin , Verlag für Sozialwisfenschoft) zurück, da es sich lediglich auf die knappe Wiedergabe der wichtigsten sozialen Ideen in allen Ländern und Zeitaltern konzentrieren muß, ohne aus die Wechselwirkung zwischen den Ideen und den seweiligen SZerhölinissen näher«in- gehen zu können. Doch trotz dieser Beschränkung gibt die Schrift Porländers einen ausgezeichneten Ueberblick über die Entwicklung der sozialistischen Ideen vom Altertum bis in die neueste Zeit,«inen Ueberblick, der sich sowohl durch sein« vollst« Obsektioitöt wie durch fein« knappe, prägnant«, den Kernvuntt der Sache hervorhebend« Darstellungsweis« auszeichnei. In den letzten Abschnitten, die dem modernen Sozialismus gewidmet sind, sucht der Verfasser zwar, entsprechend seiner Vorliebe für Kant, eine Brücke zwischen Marx und Kant zu schlagen. Dieser versuch beeinträchtigt indes nicht die Objektivität seiner Darstellung, er steigert vielmehr den Wert der Schrift, da er den Leser zur Nachprüfung und Vertiefung seines Standpunkte» anregt. Bon einer anderen Seite geht der dekannt« österreichische Ge- 'losse Max Adler an da» Problem des Sozialismus heran. In seiner in vierter vermehrter Auflage erschienenen Schrift schildert er die Tragödie der Intellektuellen in der gegenwärtigen Ueder- gaags Periode vom Kapitalismus zum Sozialismus. Wirtschaftlich zum größten Teil entwurzelt und In das Proletariat hinabgewor- klammern sich dennoch breit« Schichten der Angehörigen der sogenannten freien Beruf« an die bürgerlich-kapitalistische Gesell- ichoftsordnung und finden weder die Kraft noch den Willen, zu denen zu gehen, die ihnen sozial am nächsten stehen— zu den Ar- beitern. Au« ihren Kreisen rekrutieren sich noch immer die wütendsten Handlanger der Reaktion, die sich vergebens bemühen, da» Rad der Geschichte nach rückwärt» zu drehen. Di« Tragödie dieser Men. schen ist zugleich dl« Tragödie der jetzigen Phase der kapitalistischen Gesellschaft. Treffend weist Adler nach, daß die kapitalistisch« Ge- lellschast nicht nur zu eng geworden ist für die Produktivkräfte, die sie selbst entwickelt hat, sondern auch für die ideellen Kräfte, die sich in ihr regen. E i n Ausweg ist nur vorhanden:«in Bündnis �mischen Kopf- und Handarbeitern, ein Zusammengehen der Intel - lektuellen mit dem Proletariat, aus dem allein sich einerseits die Befreiung der Intellektuellen au» ihrer unwürdigen Handlanger- rolle in der Gesellschaft und andererseits die kulturell« und geistig« Bereicherung der proletarischen Bewegung ergeben kann. Dos Buchlein von Max Winter.Das Kind und der Sozia- lismus" zeigt einen der Wege, der auf diesem Gebiet« beschrttten werden kann. Ausgehend von der Rot und dem Elend der Arbeiter- kinder. deren Schicksal bereit, Otto Rühle in seinem Im Verloae Langen-München erschienenen ergreifenden Buch.Da» proletarische Aind"»«schildert hat. zeichnet Winter auf Grund eingehender per- fönlicher Kenntnis alle Phasen des schweren Daseinskampfes der proletarischen Familie, die in der kapitalistischen Gesellschaft nicht nur keine eigenen Entwicklungsmöglichkeiten findet, sondern darüber hinaus noch verurteilt ist, der SZerkümmerung und dem Untergange der neuen Generation ohnmächtig gegenüberzustehen. Hier bietet nur die Selbsthilfe de» Proletariat»«inen Ausweg au« der Not der Gegenwart: Einerseits Kampf um die Eroberung der politischen Macht in Staat und Gemeinde, andererseits Förderung und Festigung des Gemeinschaftsgeistes, Schaffung beson- derer Organisationen und Instilunor.en, durch die die im Prole- tariat schlumrnernden schöpferischen Kräfte sich zu entfallen ver- mögen. Ein»«ingehend« Schilderung der segensreichen praktischen Tätigkeit der österreichischen.Kinderfteund« zeigt, wieviel selbst bei den jetzigen traurigen wirtschaftlichen Verhältnissen in Mittel- europa von der sozialistischen Arbeiterschaft geleistet werden kann. wenn sie erfüllt ist von einheitlichem Willen und von klarer Erkenntnis de» Zusammenhange« zwischen Theorie und Praxi» de» Sozialismus. A.E t« i n. wirtfchasts- unü Zinanzkunüe. Zohanne» Schult: WasistKopital undKapitalismus? Preis 40Pf.— GeldundLaläta. Preis 45 Vf. Der Arbettersugend-Derlag(Berlin SW. 88, Linden- siraß« 8), in dem diese beiden Bändchen de» populären Darsteller» ökonomischer Problem« erschienen sind, bat sich mit ihrer Heraus» Sibe ein verdienst erworden. Karg Ist heut» die Literatur, die ein tudium der Grundlagen rosrtiibcfll icher Erkenntnis ermöglicht. Da«!S«dürfni, danach ist aber in den breiten SRasien groß. Um so mehr ist e» zu begrüßen, wenn dt« gemeinverständliche Darstellung der ökonomischen Togessragen sowohl wie die der Grundbegriff« neuerdings wieder von sozialistischen Verlegern intensiver gepflegt wird. Schult verfüg: hierzu über ein« glückliche Feder. Wie er z. B. au» den einfachsten Vorstellungen vom Geld dem Leser zur Durchdringung der modernen Geldfragen oerhilft, wie er die Enl- stehung und die Funktionen de» Kredits ausrollt, die Tätigkeit der ©ernten darlegt und dann da» Valutaproblem entwickell, dies« ein. fache und faßliche Darstellungsweis« macht da» Büchlein zu einer Einkührung zum Studium der Währungsfragen, wie sie der Anfänger sich kaum besser wünschen kann. Das gleich« gill für das andere Böndchen, das die Begriffe Kapital, Ware, Wert, Preis, Zins, Mehrwert, Prosit behandelt. Beide Bücher sind nicht» als Mittler der Grundlagen wirtschaftlicher Erkenntnis. Diese SZeschränkung auf den Zweck einer Einführung läßt über manche Mängel hinwegsehen, die wir bei einer Heber- arbeitung oder Neuauflage gern missen würden. Di« Heber- schätzung der Handelsbilanz in der modernen Volkswirtschaft, die im Voluwproblem auftaucht, ist wissenschaftlich überholt. In der Darstellung vom SVerte ist die Grenznutzentheorie zugunsten der Arbeitswerttheorie gänzlich übergangen. SBenigstens eine kurze Andeutung müßt« zeigen, daß zur Beurteilung des einzelnen Wirt- fchaftsvorgange» die Grenznutzentheorte nicht entbehrt werden kann, ein Hmstand, der von modernen Anhängern der Arbeitsweftlehr« wie Leder er anerkannt und gewürdigt wird. Wenn im Durch- schnitt der Orte und der Zeiten nur gleiche Arbeitswert« sich mit- einander tauschen, so ist diel« rein theoretische Erkenntnis nutzlos bei der Beobachtung des einzelnen Taufchprozesies, in dem sich die verschiedensten soziologischen, indtviduell-psychologischen und ander« Moment« kreuzen(Monopolmacht, Dringlichkell des Bedarfs,©er- trauen w den Geldweri, Konjunkturschwankungen usw.). Das dürfte in einer Darstellung der Grundbegriff« nicht fehlen. Falsch ist die Borstellung von da: Hnproduktivität des Handel». Die kohle am Lagerplatz der Zeide Ist in ihrem Proit-'cktionswert etwas andere« als diejenige am Orte des dringendsten Bedarfs. Di« Veränderung wird nicht nur durch den Transport bedingt,, andern in der tapito- listischen Wirtschaft durch den Händler, im günstigsten Falle durch den gen o sien scho ftli chen Verteiler, der die Nachfrag« am entlegenen Orte sammelt und sichtet, und nun erst überschlägt, ob der Transport lohnend wird, welch« Transportmittel gewählt werden u. a. m. Eine Beseitigung derartiger Schönheitsfehler lediglich zu dem Zweck, um den Lernenden die Bahn zu höheren Wirtschaftserkennt nisien freizuhalten, wäre sehr erwünscht. A. Saternn». Analysen Wigmanscher Einzeltönze(denen gegenüber die Gruppen- ränze ein wenig zu kurz kommen). Dos nicht mehr zweifelhafte Ziel des Entwicklungss.anges, der von allen akrobatischen, dekorativen und pantomimischen Elementen gereinigte abstrakte Stil wird freilich mehr umschrieben und angedeutet al, klar herausgearbeitet und definiert. Auch sind« die neueste Richtung des modernen Tanzes, die über den klassisch reinen, oder militärisch starren Wig- manstil hinausgehend, eine mehr locker« Gruppmführung und freiere Entfaltung inÄvidueller Ausdrucksformen anstrebt, nicht die ge- führende Beachtung. Indessen können diese Einwände gegen Einzel. heit-n die Beurteilung des Buches als Ganzes nicht wesentlich modifizieren: es ist die beste Einführung in das Verständnis der modernen Tanzkunst. SBer sich über diese Probleme, die heut« weiteste Kreise inkeressieren, unterrichten will, der vertiefe sich m seine Lektüre. „Äunstgaben für Schule und Hans". Hnter diesem Gesomttitel S.t W. Günther Hamburg, im Berlog von Georg Wigand in Ipzia seit zwei Jahren ein« Serie kleiner Bilderhefi« heraus, deren jedes für den billigen Preis von 20 Pf. erhältlich ist. Die mir vorliegenden Hefte bringen Holzschnitte von Ludwig Richter , Silhouetten von Paul K o n« v ka und Hold«in« Großen Totentanz. Di« Reproduktionen sind im allgemeinen gut, besonders 'chön in Richters„Lust und Lachen", etwas verblas«!: tn„Vater Unser " desselben Meisters Gegen die Auswahi de« Stoffes ist grundsätzlich nicht, einzuwenden. Was geboten wird, ist vornehme, solide Kunst Aber weshalb begnügt mm: sich mit der Kunst, die unser« Größväter erfreute? Weshalb schreckt mm» vor der neuen, c.us dem Geist unserer Zeit entstandenen zurück? Tierbilder von Franz Marc — um nur ein Beispiel zu nennen— könnten der deutschen Schul« und dem deutschen Hanfe unserer Tag« am Ende doch noch mehr sagen als 5)mdichel und Oskar Pletlch 3. Schitowski. Politik. Technik. kegln« Deusich: Parlamentarische Aranenardelt. Verlag Perthes, Gocha. Ihrer Schrift„Zwei Jahr« parlamentarische Frauenarbeit", die sich mit der Tätigkeit der weiblichen Mitglieder der Natlonalver- sammlung befaßte, ließ Regin« Deutsch ein Buch folgen, da, die varlamentarlsche Frauenarbeit Im ersten Deutschen Reichstag« unter- sucht. Die setzt erschienen« zweite Aussog« umfaßt die Zeit bi» zum 15. Februar 1924. Di« iverfasserin war demüht, sich jede» Urteils über die Frauenarbeit im Parlament zu enthalten und durch«in- fache» Registrieren der Leistungen die Tatsachen sprechen zu lassen. Den stärksten Eindruck bei der Lektüre de» Buche« mach» die Sachlichkeit und der Fleiß, mit dem die 38 Frauen im Deutschen Reichstag ihre Arbeit verrichtet haben. Dies«. Arbeit galt vor allem der Iugendwohifahrt, Schul- und Erziehungsfragen, einer Besse- rung der sozialen Fürsorge und der Ernährung, dem Kampf gegen die GesMechtskronkheiten sowie der Gleichberechtigung der Frauen in der Rechtsprechung und im Eherecht. E» scheint, daß sich fast «Ine geViss« Ressortteilung herausgebildet hat, die den Frauen die Arbeit auf diesen Gebieten zuwies. Seltener ist ein Hervortreten von weiblichen Abgeordneten in Fragen der großen Potitik zu ton- statieren. Die Arbeitskraft der Frauen wird aufgesogen von dem weiten Komplex der sozialen Problem«. Diese Erscheinung Ist auch außerhalb des Parlaments zu beobachten und offenbor auf die ge- ring« Zahl der politisch tätigen Frauen zurückzuführen. ___ A n n a G e'y«». Alexander Büttner:„Mensch en flug", Franckhs technischer Berlog, Dieck u. Co., Stuttgart , Preis kartoniert 8,60 M. Die uralt« Menschensehnsucht, stch von der Erde zu lösen und befreit von allen Fesseln irdischer Schwere den unermeßlichen Raum zu durcheilen, ist in unseren Tagen verwirklicht worden. Alexander Büttner, der durch sein« zahlreichen technischen Aufsätze siiy viele Freund« erworben hat, hat in einem Bilderband die Entwicklung des Menschenfluges in einer Art zur Darstellung gebracht, wie sie bisher noch nirgends zu finden ist. Bom grauen Altertum bis zur Geoenwart, vom phentasiebeschwingten Gedanken bis zur greifbaren Wirklichkeit, führen diese Bilder, dl« au» aller Herren Länder ge- sammelt, einen großzügigen Heberblick über die ungeheure Arbeii geben, die Menschen auf diese» Gebiet verwandt haben. Di« Be- ziehungen de» Menschenflug«» zu Kunst und Wissenschaft, Satire und Phantast«, werden in vielen bisher wenig bekannten Bildern ge- zeigt. Erklärender Text in deutscher, ftanzöstscher und enchstchcr Sprache, der sich auf da» äußerst« beschränkt, und dennoch nichts un- erwähnt läßt, ist«ingestreut und trägt mit dazu bei, dem ganzen Wert« eine Lebendigkeit zu geben, wie man st« allen technische» Werken, die sich an weite Kreis« der Bevölkerung wenden, wün- schen muß._ M ö b u s. hanöbücher. Sllöungsarbett. Klchard Seidel: Vi« Betriebsräteschul«. Verlag der Arbeitsgemeinschaft, Berlin W. 36, Derfflingerstr. 20. Preis ge» heftet 2,40 M. Der Berfasser wirst zunächst die Frag« auf: WasisteinBe- triebsrat? Noch ehe die Betriebsräte sich über ihr« Aufgaben klar wurden und mir lhri?n vertraut mochen konnten, wurde von g«. wisser Leite versucht, sie gegen die Gewerkschaften auszuspielen, während sie in Verbindung und mit Hilf« der Gewerkschaften diesen Aufgaben gerecht werden können. Das Betriebsrätegesetz stellte dt« Vertreter der Arbeiterschaft innerhalb der Betriebe auf schwierig« Posten, zu deren gehöriger Ausfüllung neben der nötigen Besonnen- heit und Eharakterfestigkeit auch eine nicht gering« Sachkenntnis ge» hört, die nur durch besonder« Schulung erworben werden kann. Hängt doch die Auswirkimg und Sicherung des Mitbestim- mungsrechts der Arbeitnehmerschaft in den Betrieben ganz wesentlich davon ab, daß die Betriebsräte sich ihrer großen Mission bewußt und erfolgreich tätig sind In der Beschränkung auf ihr« gesetzlich um- grenzten Ausgaben müssen sie sich als Meister erweisen. Seidel erläutert dann Wesen und Aufgab« der Betriebsräte-' schul« und geht auf deren Arbeitsweise ein, für die er die Form der Arbeitsgemeinschaft empfiehlt. Di« Schul « soll da» Ausfinden der Totsachen erleichtern, das Erkennen des Wesentlichen fördern und da« Verarbeiten de» wesentlichen Stoffes ermöglichen, um nach Möglich- »teit zu gemeinsamen Endergebnissen zu kommen. Der letzte Abschnitt behandelt da, Stoffgebiet der Betriebsräteschul«, ihre Mittel und schließlich ihre Hörerschaft. Da der Verfasser nicht nur cheoretisiert, fondern mit au» der Praxi» schöpft, ist die Schrift den Betriebsräten und denen, die es werden wollen, sehr zu empfehlen. F. Etztorn. Kunst. hm» w. Klscher- Da, Tanz buch,«ertag Sllberr Langen, München . Endlich ein Buch, das dem nichtsochverständigen Leser einen Begriff vom Wesen und Werden des msdernen Kunsttanzes gibtl Klar, leichl verständlich, unterhaltend zu lesen, in geschickter Gliederung das Wichtig« hervorliebend. Gleich fern von dem trtystischen Geschwafel der körperrhythmischen Kirchenväter wie von der Seichtbcutelei de» Glos unserer heutigen Tanzschriftsleller. Ge- rechte Würdigung der grundlegenden Reformen Labans , glänzende hickman«: Geographisch- statistischer Handatlas, Verlag G. Freytag und©erndt, Wien . Otto Hübner : Geographisch. statistische Tobellen, Verlag L- W. Seidel, Wien . Wir alle sind längst gewohnt, statistische Darstellungen, besonders solche vergleichender Natur, nicht in bloßen Zahlen, sondern in ein- präqiamen Fiaureo vor uns zu sehen: etwa die Getreide"roduttion verschiedener Länder durch entsprechend groß« Kornsäcke, die Heeres» stärken durch verhältnismäßig abgestufte Soldatenfiguren usw. Diese geradezu vergnügliche Methode, statistische Ergebnisse in sich auf- nehmen zu kirnnetr verdanken mir dem Professor.ft i ck in a n n, dessen Geographisch-Statistischer Hniversal-Atlas nun wieder vorliegt. Alois Fischer hat das Werk des Meisters fortgeführt.„Der Hickmann" ?ibt aber nicht nur Diagramme, er bringt auch Himmels- und Erd- arten, ersetzt dadurch einen Atlas, zeigt uns die Verteilung der Völker, Sprachen und Religionen auf diesem Planeten, bring: eine Fülle tabellarischer Angaben über alle Staaten, wirft Streiflichter auf alle möglichen Gegenwartsfragen, wie den Weltkrieg und seine Folgen, den Wiederaufbau Nordftankreichs, die Sanierung Deutsch - österreichs und gibt obendrein noch ein« Menge Angaben über tech- nische Dinge. Es ist eine wahr« Freude, im Hickmann lernend zu blättern. Ein zweite» Nachschlagewerk aanz ähnlichen Inhalts sind Otto H ü b n e r» Georgophisch-Statistische Tabellen aller Länder der Erde. Sie liegen nun im 67. Jahrgang vor, neu bearbeitet von Sogen MörPhor-er Leivzig,'!nv©v: ter Gräwell, Berlin . Da„der Hübner" keine Landkarten und Diagramme bringt, hat er desto mehr Platz für seine Tabellen und Textanqaben. Diese spezialisieren siel) aus die Staaten, ihr« Größe, Bevölkerung, Volksbewegung, Ver» siissuwt, Koniekssno�o. Biiltiin�en. Siebte usw. In der zweiten Abteilung ist die Wirtschaft aller Länder mit Hilf« der neuesten Statistiken sehr«ingehend dargestellt. Wenn diesen Tabellen natür- lich das unterhaltende Moment der Hickmannschen Sachbilder fehlt. so werden die Tobellen desto mehr Antwort auf tue Fragen sachlich Interessierter geben. R i ch. B« r n st e i n. A. Sarkoriu, von wattershausen: Zeittafel zur Wirt» aftegeschicht«, Verlag H. Meyer» Buchdruckerei. Halber- t(Ptei? 2,80 M.) Mit großer Genugtuung begrüßt man da» neu« Wertchen des betonnten Straßburger WIrtschaftshistortker», der auf dem engen Raum von 110 Seiten dt« sichtigsten Totsachen au» der Wirt- schaftsgeschtcht« vom Altertum dt« fn die jüngst« Zeit bringt. Be- sonders eingehend ist die Wirts chaftsgcschichie der wichtigsten Staaten der Weit i«it Ansang de» 19. Iohrhunoerts geschildert. Dos kleine Werk ist nicht nur«in vorzügliches Hilfsmittel zum S'udium(zumal«, tn jedem Abschnitt die entsprecheirden Litcraturhinweis« ent. hält),«» sst auch außerordentlich nützlich für den prak'i'chen Volks- wirt, den Gewerkschaftler, den Beiriebsrat usw. Das Buch ist aller- dings nicht frei von einzelnen Cntg'eisungen. So schreibt Ver- fasser auf Seite 56 über das Jahr 1918 in Deutschland :„Die No-