Mr. 12
14. Dez. 1924
Blick in die Bücherwelt
Volkswirtschaftslehre.
Franz Oppenheimer : Wege zur Gemeinschaft. Hochschul verlag Mag Hueber, München 1924.
Unter diesem Titel gibt Franz Oppenheimer , jetzt Professor an ber Frankfurter Hochschule, früher langjähriger Privatdozent an der Berliner Universität, der aber troh seiner ungewöhnlichen Lehrerfolge ais Jude und demokratischer Sozialreformer in wilhelminischen eiten von jeder amtlichen Berufung ausgeschlossen war, den ersten Band seiner gesammelten Reden und Auffäße heraus. Wer von den fozialen Grundideen des Verfassers ein gedrängtes Bild gewinnen will, dem können die in diesem Band vereinigten Aufsäge dringend empfohlen werden. Die Borzüge von Oppenheimers Darstellungs. weise treten in diesen tieineren Skizzen und Abhandlungen viel lebendiger hervor, als in den gelehrten breitangelegten Schriften, in denen er feine Theorien des näheren auseinandersetzt. Der Leser folgt den Ausführungen gespannt und angeregt, ohne durch den Bellast von Wiederholungen ermüdet zu werden, und erhält dabei zu gleich einen Einblick in des Verfassers seit Jahrzehnten immer wieder vei fündete soziale Allheilslehre.
Geschichte.
M. Beer: Algemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe. Berlag für Sozialwissenschaft, Berlin . 540 S., Breis geb. 10 m.
Die bekannte Geschichte des Sozialismus von M. Beer, die von 1921 bis 1923 in 5 einzelnen Bändchen erschien, ist jetzt zu einem stattlichen Bande vereinigt und mit einem Namen- und Sachregister versehen, in schöner Ausstattung erschienen. Obwohl auch dieses Wert nicht allen Ansprüchen genügt, die man an eine Geschichte des Sozialismus stellen fann. füllt es doch die Lücke aus, die auf diesem Gebiete in der sozialistischen Literatur besteht. Beer schildert auf Grund eigener selbständiger Forschungen die Entwicklung der sozia liftischen Ideen vom Altertum bis in die neueste Zeit; er kennzeichnet die großen sozialen Kämpfe im Altertum, im Mittelalter und in der kapitalistischen Periode und Befert hierbei einen Grundriß der geschichtlichen Entwicklung, in dem Wirtschaft, Politik und Ideen geschichte zu einer höheren Einheit verschmolzen find. Namentlich das 18, und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts sind in dem Buche meisterhaft geschildert. Schwächer ist der letzte Teil, in dem die Ereignisse des letzten halben Jahrhunderts behandelt werden. Jedem, der sich in die Geschichte des Sozialismus vertiefen will, sei das Werk auf das angelegentlichste empfohlen. A. Stein.
Erziehungswesen.
Die tatsächliche Entwicklung der modernen Bolkswirtschaft ist eine folche, die dem Waiten der freien Konkurrenz durch Assoziationen wie durch kontrollierendes Eingreifen von Gesetzgebung und Ber waltung fortschreitend engere Grenzen zieht. Das Selbstinteresse ganz verschiedener wirtschaftlicher Gruppen und Schichten drängt nach dieser Richtung. Vor allem aber liegt es auf der Hand, daß die Lohnarbeiterschaft, deren Angehörige vereinzelt dem kapitalistischen Unternehmer ja vollständig wehrlos gegenüberstehen, auf gemertschaftlichen Zusammenschluß, der ein gegenseitiges Sichunterbieten Der ganze Jammer und Kummer unferes auf äußere Siete auf dem Arbeitsmart'e verhindert, und auf Erkämpfung sozialgerichteten, das Kind als Ausbildungsgegenstand behandelnden poli ifcher Gefeße angewiefen sind, die doch gleichfalls, wie 3. B. die Unterrichtswesens tönt aus diesen Betrachtungen eines Lehrers, dem gefehliche Beschränkung der Arbeitszeit, in das zügellofe Getriebe des der äußerliche, auf Amtsautorität aufgebaute, durch Revisionen sich der äußerliche, auf Amtsautorität aufgebaute, durch Revisionen fich ofonemischen Konkurrenzfampf regelnd eingreifen. Das einst von dem feligen Manchestertum propagierte Dogma von der Herrlichkeit durchlehende Betrieb alle Berufsfreude, allen Glauben an Schule und Erziehungswissenschaft zerstört hat. Man fühlt mit ihm, wenn der ungehemmten freien Konkurrenz, die, jedem Tüchtigen die besten Chancen bietend, im Interesse der Gesamtheit nicht angetastet werden das den Lehrer und durch ihn die Schüler zu immer höheren„ Leis er die Berpestung der Schulerziehung durch das Revisionsprinzip", dürfe, ist längst zum Kinderspott geworden. Abseits von diesem stungen" peitscht, verdammt. Man versteht es, daß er diesem geist durch die ökonomische Struktur selbst vorgezeichneten Wege ist ein Aufstieg der arbeitenden Massen, der Fortschritt zu einer besseren betrieb verleidet, die naturgewachsene Erziehungsarbeit der Fa und gemütsarmen Treiben, das den Opfern den ganzen Schule und vernünf igeren Gesellschaftsordnung überhaupt nicht dentbar, milie als Muster entgegensetzt. Damit aber hört die UebereinDer oft gehörte Einwand, daß eine so angebahnte und folgerecht ftimmung auf. Mit Recht fragt der Herausgeber, Paul De streid), weiter for schreitende Organisierung und Sozialisierung das wirts im Vorwort, wo denn diese Familie mit ihrem Verständnis für das fchaftliche Eigeninteresse und damit die psychologische Sprungfeder, Werden des Rindes heute fei. Man denke an die Proletarier die den Mechanismus des fapitalistischen Systems in Gang hielt, wohnung, an die überlastete Arbeiterfrau, den Bater, der oft die lahmlege, also den Grundbestand des ökonomischen Gesamtprozesses Kinder wochentags taum zu Gesicht bekommt, an all die Unzuläng notwendig untergrabe, ist offenbar bloßes Sophisma. Denn dieser lichkeiten und Schäden des heutigen Familienlebens in fast allen Antrieb des Eigenin eresses ist selbstverständlich nicht an das unge. Boltsschichten. Ebenso vermag man in der Mißachtung der Wissen Hemmte Walten der Konfurrenz gefnüpft, die Sozialisierung fchaft als Grundlage der Lehrerbildung nur einen Verzweiflungs. vermag ihn, soweit er unentbehrlich, gleichfalls in ihren Dienst zu ausdruck zu sehen, vielleicht auch einen Widerschein des heute gerade ftellen. in t'efgründigen Gelehrten sich oft geltend machenden Widerwillens gegen den ins Lebermaß gesteigerten gelehrten Betrieb unserer Zeit. irgendeine brauchbare Lösung bietet die Schrift nicht. Sie ist ein beachtenswerter Ausbrud naturfräftiger Auflehnung gegen ein menschenentfremdetes Maschinenzeitalter auf dem Gebiet der Menfchenbildung, die als persönlichste und liebevollste Runft geübt wer ben muß. Die Lösung bietet, nach Destreichs Wort. die foziale Ge meinschaftserziehung im Zusammenwirten von Produktionsfchule und Familie. Als Gewissensweder aber fann das Büchlein gute Dienste tun.
So völlig fern auch Oppenheimer die Bertretung irgendwelcher kapitalistischer Interessen liegt, so wenig an der Ehrlichkeit feiner demokratisch- sozialen Absichten gezweifelt werden darf, gilt ihm troy dem die freie Konturrena, wenn auch nicht die des Manchestertums, sondern eine idealistische, nach bestimmten Oppen heimerschen Rezepten erst noch herzustellende freie Konkurrenz als oberste, durch die Natur der Dinge vorgeschriebene, sozusagen natur. rech liche Norm des Wirtschaftslebens, die einmal durchgeführt alle Schäden unseres Wirtschaftslebens in ei'el Harmonien auflösen merde. Daß die Konkurrenz in der heutigen Volkswirtschaft diesem thren von Oppenheimer erfannten natürlichen Beruf so gar nicht entspricht, vielmehr in umgekehrter Richtung wirft, liege einfach, daran, daß unsere auf Warenproduktion und Warenaustausch beruhende Defonemie einen„ Fremdförper" einschließt, der nach Oppen heimers Doftrin bei ökonomisch friedlichem Berkehr der Gesellschaftsglieber sich überhaupt nicht hätte herausbilden können, sondern aus friegerischen Gewalt und Machtverhältnissen vergangener Zeiten stammt. Der Störenfried, durch den die Menschheit heute um die sonst gewissen Segnungen der freien Konkurrenz gebracht werde, sei das aus dem Feudalismus mit herübergeschleppte Großgrund eigentum, das den Boden in weitem limfange monopolisiert und gesperrt habe. Und diese so erzeuate Bodensperre, die einer fort schreitenden Besitzergreifung und Bearbeitung des Landes durch felbftarbeitende fleinbäuerliche Familien im Wege stehe, troge schuld an jeder Art von Ausbeutung und Elend, unter der die Massen in Stadt und Land heute seufzen. Das ist die These, auf der Oppen. heimer die wunderliche Utopie feines fozialen Allheilmittels aufbaut. Auch die Sozialdemokratie steht aus politischen und ökonomischen Gründen dem Großgrundeigentum feindlich gegenüber und verlangt in ihrem Görliker Programm die Expropriation desselben. Aber es fällt der Sozialdemokratie natürlich nicht im Traume ein, von folchen Bodenreform maknahmen die Wunderwirkungen zu warten, die sich Oppenheimers blind schwärmender Konkurrenz Aberglaube davon. verspricht. Es ist gewiß dentbar, daß eine der artige Landpolitik, in greßem Maßstab durchgeführt, nicht nur zu einer dichteren Besiedelung des heimatlichen Bodens, sondern auch Hand in Hand damit unter Umständen zu einer fühlbaren Entlastung des städtischen Arbeitsmarktes führen kann, die den Lohnkämpfen der Stad'arbeiter zugute fäme. Aber die Oppenheimerfche soziale Erlösungsdoktrin ist eben dadurch charakterisiert, daß sie aus solchen
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durchaus diskutablen Wahrscheinlichkeit serwägungen unvermittelt ins Bereich fritilloser Prephezeiungen hinüberspringt. Wird der Großrundbesik zum Rwed bäuerlicher Besiedelung vom Staate ausgetauft( was für die Großgrundbesizer schließlich eine Verwandlung ihres Grundrente abwerfenden Bodenvermögens in verzinslich an legbares Geldvermögen bedeuten würde), fo ist nach Oppenheimer meiß Gott warum damit zugleich die Grundlage für die Be seitigung des Zinses selbst und weiter überhaupt allen arbeitslofen Einkommens gegeben! Der Lohn wird automatisch weiter steigen, der industrielle Unternehmer wird im Gewinn aus dem Verkauf der in seiner Fabrit erzeugten Waren nur eine seiner qualifizierten& r beitsleistung entsprechenden Lohnvergütung, nicht aber Kapitalprofit beziehen usw.! Mit einem Wort, es bedarf nur jener verhältnismäßig einfachen Operation und die freie Konkurrenz wird ihre von Oppenheimer entdeckte Naturbestimmung glanzvoll harmonisch offenbaren, der Menschheit das, was der Sozialismus anstrebte, ganz von selber ohne Sozialismus bescheren! Er ist so sehr in diesem Bann visionärer Borstellungen befangen, daß er es gar nicht verstehen fann, warum die sczialistische Arbeiterschaft, statt dieser Heilsbotschaft freudig zuzujubeln, an ihr ungläubig vorübergeht.
Biomalz
Konrad Schmidt.
6. R.
Mar Hodann: Eltern und Kleinkinderhygiene. Berlag Ernst Oldenburg , Leipzig . Preis 60 f. Den Berfasser beschäftigt die Frage, wie in diefer Zeit der Unterernährung des Boltes, der Vernachlässigung der Kinder durch den Druck wirtschaftlicher Berhältnisse und der erhöhten Kräntlich feit und Nervosität nach dem Kriege die Widerstandsfähigkeit und Spannfraft des ungereiften Individuums durch Erziehung erhöht werden farm. Eine Frage, die Aerzte und Lehrer nicht weniger intereffieren muß wie Sozial- und Bevölkerungspolitiker. Da die Wirksamkeit der Erziehung in erster Linie von der Konstitution abhängig ist, die das Kind als Erbaut von den Eltern mitbringt, find hygienische Erwägungen vor der Zeugung nicht minder wichtig, wie eine entsprechende Lebensführung der Eltern nach der Geburt wie eine entsprechende Lebensführung der Eltern nach der Geburt des Kindes. Auch durch die seelische Faltung dem Kinde gegenüber wird dieses start beeinflußt. In ungleichem, erregtem Milieu fann fchon in der Kindheit viel Spannkraft verbraucht werden. Ber. nünftige Geburtenregelung, Fürsorge für Säugling, Kleinkind und Schulkind in förperlicher und geistig- feelischer Richtung wirken zusammen, um eine Regeneration der Raffe herbeizuführen. Nur durch die Erfüllung dieser Forderungen fann Erziehung wirtfam gemacht werden. Diese Grundidee der Hodannschen Schrift machen fie für Eltern und Erzieher in gleicher Weise wertvoll und unents behrlich. S. R.
Kunst.
Heinrich Zille , Berliner Geschichten und Bilder. Mit 163 Bildern und einer Einleitung von Mag Liebermann . Dresden 1924. Verlag Carl Reißner.
Bille ist nichts für höhere Löchter. Seine Kunst ist, um mit Wilhelm II. zu reden,„ Rinnsteinfunst": schmuddeliges Kleinbürgertum, Kaschemmenbrüder, Prostituierte, verdorbene Großstadtjugend, rhachitische Kinder sind sein milljöh",
Bille ist nichts für moderne Kunstmetaphyfiter. Er sucht nicht mittels Linienrhythmit oder Flächendynamik die Idee" des GroßStadtsumpses oder die begriffliche Abstraktion Wohnungselend" darzustellen, sondern er zeichnet höchst tonkret- lebendige BoulliontellerTypen und verblüffend naturwahren Hinterhausbred. Er ist Realist im bündigsten Sinne des Wortes und doch nichts weniger als Photo graph, denn er gibt nur Wesentliches, holt es aber unmittelbar aus der greif- und sichtbaren Erscheinung heraus, formt es also nicht erst im Bege mystischer Seelenprozesse zu einem hölzernen Geſtrichel oder verworrenem Krikelkrakel um, deffen Reize nur Auserwählte nach quempfinden vermögen. Zille ist in seiner Ausdrucksform völlig unproblematisch. Er tann, mit einem Wort, zeichnen; und das darf ein moderner Graphifer ja eigentlich nicht tönnen. Zille ist nichts für jene Idylliter, die egal Sonne im Herzen" haben und Kunst lediglich als Unterhaltung betrachten. Zwar find feine Großstadtidyllen nebenbei auch oft unglaublich amüsant, aber in erster Linie find es furchtbare Antlagen gegen die heutige Gesell
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Beilage des Vorwärts
schaft, voll blutigen Hohnes; Tendenzkunst durch und durch, ohne daß jemals ein aufdringlicher moralischer Zeigefinger stört.
deutschen Boltsfeele etwas fabelhaft Biederes, Blondes, Treues, Bille ist schließlich auch nichts für alle die, die sich unter der leider nur durch jüdisch- marristische Einflüsse zurzeit Srregeleitetes vorstellen. Der Fridericus" schrieb vor einiger Zeit:„ Der Berliner Abort- und Schwangerschaftszeichner Heinrich Zille ist zum Mitglied stätigt worden. Berhülle, o Muse, dein Haupt." Für„ völf" der Akademie der Künste gewählt und als solches vom Minister bes Eingestellte gehört Bille eben mit zum Heer des inneren Feindes: weil er in Boltsschichten hineinleuchtet, die immerhin auch da sind und immerhin gar nicht flein sind und leider nur in das Bild des Bolles so gar nicht hineinpassen wollen. zwar schwergeprüften, aber gottesfürchtigen und gemütvollen deutschen
Bedarf das neue Zille - Buch, das der Berlag Carl Reißner in schöner Ausstattung herausgegeben hat, noch einer weiteren Empfehlung? Erwähnt sei aber doch ausdrücklich noch, daß die den größtenteils ganzleitigen, gut reproduzierten Beichnungen beigegebenen fleinen literarischen Stizzen und Erzählungen sowie die furze Selbstbiographie höchst lefenswert sind und beweisen, daß meister Bille auch im Reiche des Wories die Gabe plastischer Schilde rung befizt. D. Koester.
Naturkunde.
Kurt Groffemih, Unser Wald. Ein Bolfsbuch. Herausgegeben von Wilhelm Bölsche . J. H. W. Diez. 180 G. Preis geb. 5,80 Mart.
Wie in der Geschichte und im Deutschunterricht hat es unfere daß der Schulentlassene von all diesen Dingen nichts mehr wissen Schule auch im Unterricht in den naturkundlichen Fächern erreicht, will. Die herrschende Unterrichtsmethode hat feinen Blick für die Notwendigkeit, lleberblicke und Zusammenhänge zu erkennen und gerade daraus die stärksten Antriebe für ein neues Lebensgefühl zu holen. Wieviel wird in der Schule von dem deutschen Wald geschwärmt, tommt cter der Junge hinaus, dann muß er sich von dem sechsjährigen Försterbuben erklären lassen, was eine Fichte, eine Tanne, eine Kiefer und eine Lärche( zum Unterschied von einer aber nicht. Er fann ihn aber nicht erleben, wenn er nur gefühlvoll Lerche) ist. Der Mensch unserer Lage fieht den Wald, er erlebt hn von ihm schwärmt. Buvor muß er die einzelnen Bestandteile tennen lernen. Und hier hat unser leider so früh und so tragisch geendeter Dringend und unbedingt notwendig ist es, daß gerade ein solches Freund Grottewig eine ganz wunderbare Art, belehrend zu plaudern. Buch auch zur Grundlage des Schulunterrichts gemacht wird. Grottewitz, der nicht nur Naturwissenschaffer, sondern auch Benderer war, hat die feltene Gabe, das Einzelne immer als Teil des Ganzen zu sehen und zu schildern. Alle unsere lieben Bäume, Eiche, Buche, Linde, Birke, Efche, Erle, Kiefer, Fichte usw. führt er uns por, lebendig und wahrhaftig. Hundertmal haben wir sie vorher gefchen, gleichgültig und unintereffiert. Von nun an werden wir sie lieben.
Ir.
Bengt Berg : Mit den 3ugvögeln nach Afrika . Berlin . Dietrich Reimer( Ernst Bohsen). 186 Seiten. Preis 9 M.
Eine Reisefchilderung von eigenartigem Reiz ist uns in diesem Buch beschert worden, bas weniger die geographischen Intereffen zu meden bestrebt ist, als uns Citblick in die Lebensgewohnheiten licht und Büchfe" und denkt auch wieder an Selma Lagerlöfs wunderDer Zugvögel zu gewähren. Man denkt an Schillings mit Bliz baren Erzählungen aus ihrer nordischen Heimat, in denen oftmals die Beziehungen von Mensch und Tier so märchenhaft eng aneinanderrücken. Auch Bengt Berg ist Schwebe. Hochoben in Lopp and hat er feine ersten Vogelerleb tiffe. Sin unwegsamen Moor pürscht er sich an einen brütenden Kranich heran, beobachtet das AusSchlüpfen der Jungen, ihre ersten Geh- und Flugversuche. Und zufehends und unbezwingbar wächst in ihm die Sehnsucht, das Leben der Bögel näher und auf weiter gedehnten Gebieten zu beobachten, Bom Nördlichen Eismeer aus verfolgt und begleitet er die„ Seger der Lüfte" mit scharfen Augen und mit gutgehandhabter Kamera bis zum Weißen Nil . Eigentlich ist es nur der Kranich , der ihn neri anlaßt, diese weite Reise zu unternehmen. Aber auch andere Vogelarten und Echfen werden beobachtet und im Bilde festgehalten. Erst füdlich von Chartum eröffnet sich ihm das eigentliche Vogelparadies. Hier findet er sie alle zu Tausenden und aber Tausenden verfammelt: die Kranide, die Störche, die Ibisse, die Marabus, die Reiher , die Flamingos, die Pelikane, die Geier, die Krokodile' und Flußpferde usw. Auf einem ägyptischen Segelboot folgt er ihnen ( die Flußfahrt mit der schwarzen Befagung ist außerordentlich Lustig gefchildert!); inmer mußte er sich einen Versted suchen, damit die fcheuen Tiere ihn nicht wittern. Tagelang muß er oft im Sumpf oder Schwemmsand waten, bis sich ihm ein geeignetes Bild vor die Kamera schiebt. Aber seine Ausdauer ist nicht umsonst. Die 130 Abbildungen des Buches zeigen, daß er mit gutem Erfolg zu arbeiten versteht.( Im übrigen wurde Bengt Bergs Vogelfilm vor einiger Zeit auch in Berlin gezeigt; die Filmbilder, die u. a. im September„ Bolt und Zeit" in einer fleinen Auswahl brachte, si to teilweise identisch mit dem Bildern des Buches.) Es ist ein hoher Genuß, sich in den Inhalt dieses Buches zu vertiefen, auf das wir ouch Arbeitervereinsbibliotheken aufmerksam machen möchten; es unterhält und belehrt, es weitet den Blick und macht das Herz froh; es ist eins von den seltenen Büchern, die in ihrer Art bahnbrechend genannt werden müssen. Aufmachung und Ausstattung find als erstklassig anzusprechen; die Ueberseßung aus dem Schwedischen ins 2. Lessen. Deutsche besorgte Edmund Harms.
Technik.
technisch- historischer Abreißkalender. Verlag Oldenbourg , MünchenDr.- Ing. J. M. Feldhaus: Tage der Techni?, Illuftrierter
Zum vierten Male erscheint dieser technisch- historische Kalender, den eldhaus mit gewohnter Meisterschaft bearbeitet hat. Die außer mit der Auswahl künstlerisch wertvoller und technisch gut unterordentliche Reichhaltigkeit der technischen Gedenktage in Verbindung richtender Bilder machen diesen Kalender zu einer wahren Fundgrube für jeden, der sich für die geschichtliche Entwickelung der Technik interessiert,
Großtaten der Technik: Ein Abreißfalender für das Jahr 1925. Verlag Died u. Co., Stuttgart .
Gründliche Kräftigung und Auffrischung
berfchafft bas vorzügliche, billige, mobis& medende Biomala. Es gibt wohl fein einfacheres, bequemeres und angenehmeres Mittel; feines erfreut sich einer gleich großen und uneingeschränkten Beliebtheit wie Biomalz. Neben der Hebung des Kräftegefühls tritt fast immer eine
auffallende Befferung des Aussehens
ein. Mau fühlt sich gerabeau wie verjüngt. Mit feinem andern Kräftigungsmittel fann man bessere Erfolge erzielen als
Was nehmen ble Werate Alle Erfahpräparate und Eifenmittel erzielen nicht die Mietang, was Appetitanregung und Kräftigung anfangt. mie Blomals. Sn meiner eigenen Familie bin ich mit der Anwendung ganz besonders zufrieden. Dr.& in 66
mit Biomalz
Meine Frau hat Biomala fehr gern ,, befonbers in Bier, ge nommen, und es war eine erfreuliche, namentlich sehr rasche Ge wichtszunahme und blühendes Ausfehen erfolgt. Dr. med. Biomala hat sich bei meiner Frau und belben Eöhnen vorzüg lich bewährt Dr. Sch.