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Für unsere Kinder

Fauft.

Ein Diener( tommt aus dem Schloffe).

Gehorchen möcht ich gern der schönsten aller Die Tafel steht gedeckt.

Frauen

Doch hier am hellen Tag

Mephistopheles .

O, das hat nichts zu sagen.

Ich laß auf Guern Wink es nachten oder tagen. Faust( setnen Sauberstab schwingend). So schwinde denn der Tag und weiche holder Nacht!( Es wird Nacht.) Was wünscht Ihr nun zu schauen? Habt Ihr Euch was erdacht?

Herzogin.

Ja so, hab ich die Wahl? So zeigt auf hohem Thron,

Der Geistern auch gebot, den König Salomon! Faust( den Zauberstab schwingend).

Ihr seht ihn schon vor euch, leibhaftig. ( König Salomon auf dem Thron erscheint.) Don Carlos.

Ganz charmant!

Herzogin.

Er ist mir doch zu ernst. War er nicht auch galant? Faust.

So schaut dies neue Bild.( König Salomon vor der Königin von Saba fntend, erscheint.)

Herzogin.

Wer ist dies schöne Weib?

Faust.

S' ist Sabas Königin. Den weisen Salomon bezwang ihr weifrer Sinn. Wollt Ihr ein andres jetzt? Habt Ihr Euch

eins gewählt? Herzogin.

Herzog( zu Faust).

Ihr sollt als unser Gast die Tafelfreuden teilen. Omöchtet Ihr recht lang an unserm Hofe weilen! Ihr zeigt uns wohl nach Tisch noch dies und jenes Stück? Faust.

Wenn ich Euch dienen kann, das schätz ich mir zum Glück. ( Herzog, Herzogin, Don Carlos und Gefolge gehen ins Schloß. Faust will ihnen folgen, aber Mephistopheles hält thn am Mantelzipfel zurück.) Mephistopheles . Folgt ihnen nicht! Faust. Ei, warum denn nicht?

Mephistopheles . Verlaßt den Hof! Flieht, flieht, so schnell Ihr könnt. Ihr schwebt in Todesgefahr. Euer Knecht Kasperle hat mit Perlippe und Perlappe die Hölle in Be­wegung und das ganze Volk in Erstaunen und Aufregung gesetzt. Guch, seinen Meister, hält das Volk für einen gefährlichen Wettermacher uud Brunnenvergifter. Eben rottet es sich zu­sammen, um Euch den Garaus zu machen.

Faust. Da muß ich freilich weichen. Den Kasperle laß ich aber hier zurück, damit er mir nicht wieder solchen Possen spielt. Aber unsere Auffahrt muß glänzend sein, damit sich wenigstens das dumme Volk über meine Herr­lichkeit ärgere.

Mephistopheles . Damit werde ich mich nicht in zu große Unkosten legen.( Der feurige Drache erscheint. Fauft und Mephistopheles stzen auf und fliegen davon. Hinter der Szene Lärm, laute Ausrufe des Er­

staunens und Schreckens.

Kasperle( tommt wütend auf die Bühne gerannt und starrt in die Höhe). Mordblizkreuzbataillon­fapperment! Ist das nit mein höllischer Sper­

Nein, wählet selbst; ich bin sonst mit der Wahl ling? Und wenn ich recht sehe, sitzt mein Herr

gequält.

Faust( schwingt seinen Bauberstab).

drauf und der Drangutang von Leibteufel! Das ist ja eine garstige Geschicht. Mich hier bei den Makkaronifressern im Stich zu lassen?

( Das assyrische Lager erscheint, wo Judith dem Holo Das geht doch übers Bohnenlied. Was stell

fernes das Haupt abschlägt.)

Herzog.

ich nun hier an bei den welschen Grütköpfen? Soll ich Rattenfallen oder Tinte verkaufen wie

Die Judith ist sehr schön, der Holofernes plump. die Welschen bei uns zu Land. Aber da müßt

Don Carlos.

Sie schlägt das Haupt ihm ab, und so ge­bührt's dem Lump.

Herzogin.

Was andres; wenn's beliebt, sei es ein lustig

Stück!

Faust( schwingt wieder seinen Bauberstab).

( David und der Riese Goliath erscheinen.)

ich ja Tinte gesoffen haben. Halt, da fällt mir bat.( Er fchrett): Perlippe, Perlippe, Perlippe! was ein. S' ist doch gut, wenn eins was gelernt Auerhahn( erscheint). Na, so hab doch Ruh, ich bin ja schon da.

Kasperle( fällt ihm um den Hals und herzt und füßt thn). Ach, du herzallerliebstes Ratten­schwänzle! Wie froh bin ich, daß ich dein schwarz Teufelsgesicht wiederseh.