Für unsere Mütter und Hausfrauen

Fett Kohlehydrate

4,2

Nr. 1

Wasser

Eiweiß

Magerem Ochsenfleisch. 75,9

21,9

0,9

Geräuchertem Stockfisch

16,2

81,5

0,7

Milch.

87,1

4,1

3,9

Butter

.

17,0

0,9

92,1

-

Käse

40,0

43,0

7,0

Weizenbrot aus ganzem

Korn

.

37,6

12,7

1,32

Reis.

13,5

7,5

78,1

Mais.

13,9

10,0

4,8

69,6

Weizenbrot aus feinster

Mehlsorte

.

31,5

7,1

0,75

58,1

Kartoffeln.

75,0

2,0

-

21,8

Kopffalat.

94,3

1,4

0,3

2,8

Gelbe Rüben

85,0

1,5

12,3

52,2

Die vegetabilischen Speisen scheinen auf den ersten Blick besonders wertvoll für die Ernährung, denn sie enthalten sehr hohe Nähr­werte. In Wirklichkeit stellt sich die Sache jedoch anders.

Da spielt die Ausnutzbarkeit der Speisen durch den Körper die allergrößte Rolle, und diese ist bei den pflanzlichen Nahrungs­mitteln nicht gleich groß wie bei den tierischen. Die unresorbier­baren, nicht aufsaugbaren Teile einer Speise werden bekanntlich als Rot ausgeschieden.

Die größere Menge Kot, die eine Speise gibt, ist das beste Zeichen dafür, daß sie schlecht resorbiert worden ist. Vegetabilische Speisen aber geben viel Kot. Es fanden sich bei den nachstehen­den Speisen, deren Zusammensetzung bekannt ist, unresorbiert im Kot folgende Bestandteile in Prozenten:

18811

Von Kohle­hydraten

Bon der

Trocken

Vom Eiweiß

Vom Fett

substanz

Bei gebratenem Fleisch. 5,3

2,6

M

Schellfischfleisch.

4,3

2,5

M

Milch

8,8

7,1

5,3

V

Käse.

6,4

3,3

5,2

W

Weizenbrot aus fft.

Mehl m. Hefe gebac. 4,2

21,8

1,1

= Katzenbrot aus grob

gemahlenem Rorn. 12,2

30,5

#

Bauernroggenbrot. 15,0

32,0

=

Reis.

4,1

20,4

= Mais

6,7

15,5

19,5

.

20,7

39,0

Kartoffeln als Brei gelben Rüben

III

7,4

10,9 0,9

3,2

0,7

18,2

Die Nahrungsmittel werden also sehr ungleich ausgenützt. Auch die Zeit, die sie zu ihrer Verdauung in Anspruch nehmen, ist ver schieden. Schwer resorbierbare und langsam verdauliche Speisen bieten den Batterien, die stets im Darm vorhanden sind, die gün ftigsten Angriffpunkte für ihre gärungserzeugende Tätigkeit. Leute mit träger und langsamer Verdauung sollten viel vegetabilische Nahrung genießen, weil die Gärungsprodukte der Bakterien eine start reizende Wirkung auf den Darm ausüben.

Feuilleton

Schluß des entfesselten Prometheus.

Von Percy Bijffhe Shelley.

c. b.

Leiden ertragen, das der Hoffnung dünkt endlose Not; Unrecht vergeben, das schwärzer als Nacht ist und Tod; Mächte, die übergewaltig erscheinen, nicht scheuen, Lieben und dulden und hoffen, bis der Hoffnung Kraft Neu aus dem eigenen Wrack das Ersehnte schafft; Nimmer fich wandeln, nicht schwanken, noch jemals bereuen: Dies heißt, Titan, wie dein Ruhm sein, groß, herrlich und rein, frei und beglückt, schön und gütig; und dies ist allein Freude, Herrschaft und Sieg und wahrhaftiges Sein.

00 0

-

3

Wenige von Menschenwerken, was er begreifen fonnte, war ihm göttlichen Ursprungs; das Viele, was er nicht begreifen konnte, war ihm Heyerei und Teufelssput. Der Mensch, das bevor­zugteste der Wesen, hat zum Beispiel die Fähigkeit, das Rindsleder zu gerben und sich Stiefel daraus zu verfertigen, damit ihn nicht an den Zehen friere; diese Gnade hat er von Gott  . Wenn der Mensch aber hergeht und den Blizableiter oder gar den Tele­graphen erfindet, so ist das gar nichts anderes als eine Anfechtung des Teufels. So hielt der Jochem den lieben Gott für einen gutherzigen, einfältigen Alten( ganz wie er, der Jochem, selber war), den Teufel aber für ein listiges, abgefeimtes Kreuzköpfel, dem nicht beizukommen ist, und das die Menschen und den lieben Gott von hinten und vorn beschwindelt.

Abgesehen von dieser hohen Meinung vom Luzifer, Beelzebub ( was weiß ich, wie sie alle heißen) war mein Pate ein gescheiter Mann. Ich verdankte ihm manches neue Linnenhöslein und man­chen verdobenen Magen.

Sein Trost gegen die Anfechtungen des bösen Feindes und sein Vertrauen war die Wallfahrtskirche Mariaschutz am Semmering  . Es war eine Tagreise dahin, und der Jochem machte alljährlich einmal den Weg. Als ich schon hübsch zu Fuße war( ich und das Bicklein waren die einzigen Wesen, die mein Vater nicht einzu­holen vermochte, wenn er uns mit der Peitsche nachlief), wollte der Pate Jochem auch mich einmal mitnehmen nach Mariaschuh. Meinetweg'," sagte mein Vater, da kann der Bub' gleich die neue Eisenbahn sehen, die sie über den Semmering   jetzt gebaut haben. Das Loch über den Berg soll schon fertig sein."

" Behüt' uns der Herr," rief der Pate, daß wir das Teufels­zeug anschaun!' s ist alles Blendwerk,' s ist alles nicht wahr." ,, Kann auch sein," sagte mein Vater und ging davon. Ich und der Pate machten uns auf den Weg; wir gingen über das Stuhleckgebirge, um ja dem Tale nicht in die Wege zu kommen, in welchem nach der Leut' Reden der Teufelswagen auf und ab ging. Als wir aber auf dem hohen Berge standen und hinab­schauten in den Spitalerboden, sahen wir einer scharfen Linie ent­lang einen braunen Wurm friechen, der Tabak rauchte.

" Jessas Maron!" schrie mein Pate, das ist schon so was! spring' Bub'!" Und wir liefen die entgegengesetzte Seite des Berges hinunter.

-

entweder

Gegen Abend kamen wir in die Niederung, doch der Pate war hier nicht wegkundig, oder es hatte ihn die Neu­gierde, die ihm zuweilen arg zusetzte, überlistet, oder wir waren auf eine Frrwurzen" gestiegen anstatt in Mariaschutz zu sein, standen wir vor einem ungeheuren Schutthaufen, und hinter dem­selben war ein kohlfinsteres Loch in den Berg hinein. Das Loch war schier so groß, daß darin ein Haus hätte stehen können, und gar mit Fleiß und Schick ausgemauert; und da ging eine Straße mit zwei eisernen Leisten daher und schnurgerade in den Berg hinein.

Mein Pate stand lange schweigend da und schüttelte den Kopf; endlich murmelte er:" Jetzt stehen wir da. Das wird die neumodische Landstraßen sein. Aber derlogen ist's, daß sie da hineinfahren!"

Kalt wie Grabesluft wehte es aus dem Loche. Weiter hin gegen Spital in der Abendsonne stand an der eisernen Straße ein ge= mäuertes Häuschen; davor ragte eine hohe Stange, auf dieser baumelten zwei blutrote Kugeln. Plößlich rauschte es an der Stange, und eine Kugel ging wie von Geisterhand gezogen in die Höhe. Wir erschraken baß. Daß es hier mit rechten Dingen nicht zu ginge, war leicht zu merken. Doch standen wir wie festgewurzelt. " Pate Jochem," sagte ich leise, hört ihr nicht so ein Brummen in der Erden?"

Ja freilich, Bub'," entgegnete er, es donnert was! es ist ein Erdbidn"( Erdbeben). Da tat er schon ein kläglich Stöhnen. Auf der eisernen Straße heran kam ein kohlschwarzes Wesen. Es schien anfangs stillzustehen, wurde aber immer größer und nahte mit mächtigem Schnauben und Pfustern und stieß aus dem Rachen ge­waltigen Dampf aus. Und hinterher

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Kreuz Gottes!" rief mein Pate, da hängen ja ganze Häuser dran!" Und wahrhaftig, wenn wir sonst gedacht hatten, an das Lokomotiv   wären ein paar Steirerwäglein gespannt, auf denen die Reisenden sizzen konnten, so sahen wir nun einen ganzen Markt­flecken mit vielen Fenstern heranrollen, und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und

Als ich das erstemal auf dem Dampfwagen saß. ein solches Brausen war, daß einem der Verstand still stand. Das

Von Peter Rosegger  .

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Mein Pate, der Knierutscher Jochem er ruhe in Frieden!- war ein Mann, der alles glaubte, nur nicht das Natürliche. Das

* Aus ,, Waldheimat. Erinnerungen aus der Jugendzeit", 1. Band. Verlag von 2. Staadmann, Leipzig  .

bringt tein Herrgott mehr zum Stehen! fiel's mir noch ein. Da hub der Pate die beiden Hände empor und rief mit verzweifelter Stimme: Jessas, Jessas, jetzt fahren sie richtig ins Loch!"

Und schon war das Ungeheuer mit seinen hundert Rädern in der Tiefe; die Rückseite des letzten Wagens schrumpfte zusammen, nur ein Lichtlein davon sah man noch eine Weile, dann war alles