„ Gib dem, der bittet, und wer von dir borgen will, von dem wende nicht dein Angesicht hinweg." ,, Entziehe nicht Gutes, denen es gebührt, wenn es in der Macht deiner Hand ist, es zu thun."
" Ich hasse leere Gedanken, aber dein Gesetz liebe ich." „ Das letzte Kapitel des Predigers Salomonis und das Buch der Makkabäer ", erzählen seine Töchter,„ liebte er ganz besonders, und an Fasten- und Feiertagen pflegte er oft das 85. Kapitel des Jesaias zu lesen.
" So oft er abends nach Hause kam, erschöpft und arbeitsmüde, ließ er gern vorm Schlafengehen von einem Familienglied sich aus der Bibel vorlesen, was er überhaupt regelmäßig morgens
und abends that. Gewöhnlich sagte er:, Lies mir einen von David's Psalmen.' Seine
liebsten Kirchenlieder aus Watts' Gesangbuch waren fast lauter solche, die Kampf und Sieg im Tode athmen. Er war ein großer Be= wunderer Cromwells."
Einer seiner Biographen sagt von ihm:
war das Alte Testament in amerikanisches Fleisch und Blut übersetzt."
Im Frühjahr 1846 eröffnete er zu Springfield , Massachusetts , ein Wollengeschäft; bald darauf nahm er sich einen Associé, und die Fir ma„ Perkins and Brown" bekam bald einen guten Namen. Brown, den sein thatkräftiger Geist aus dem engen Geleis der Routine herausdrängte,
plante
eine vollständige Revolutionirung des Wollhandels. Mit Entrüstung hatte er gesehen, wie die Produzenten( die Farmer) von den Spekulanten und Zwischenhändlern
ausge
B Strassbergee
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keinen Absaz fand. Rasch entschlossen lud John Brown die Wollenvorräthe auf ein Schiff und fuhr selber mit hinunter nach Er London . Er fand sich in seinen Berechnungen getäuscht. mußte infolge ungünstiger Konjunkturen" weit unter dem Preis verkaufen, die Firma„ Perkins und Brown" war an dem Ver= such, den Handel ehrlich zu treiben, gescheitert. Das war 1848. Jm kleineren Maßstabe hatte John Brown schon einmal Aehnliches erfahren, als er zehn Jahre vorher auf den Gedanken verfallen war, sich vom Güter- Kauf und Verkauf redlich zu nähren. Auch damals hatte er das donquixotische Beginnen mit dem größten Theil seines Vermögens zu bezahlen gehabt.
Der eigene Verlust ging ihm nicht nahe er hatte das Zeug, schnell wieder auf
beutet wurden: dem wollte er steuern. Diese betrügerischen, geldgierigen Spekulanten und Zwischenhändler überflüssig zu machen, das war das Problem. Gedacht, gethan. Er setzte sich mit den Produzenten in Verbindung und es gelang ihm, so ziemlich sämmtliche Produzenten des Staates Ohio für seinen Plan zu gewinnen: die Firma„ Perkins und Brown" übernahm, gegen einen geringen Prozentsatz, die Besorgung des Verkaufs der Wolle unmittelbar an die Konsumenten, d. h. die Wollenfabrikanten. Die Jdee war gut, aber sie scheiterte an der Konkurrenz. Die Spekulanten, welche sich in ihrer Existenz bedroht fühlten, schlossen ein Schuß- und Truzbündniß gegen die abscheulichen Revolutionäre, die das Geschäft verdarben"; fie terrorisirten die Fabrikanten, die bei ihnen in Schuld waren, und brachten es richtig so weit, daß die Firma Perkins und Brown" in den Vereinigten Staaten
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die Füße zu springen-, aber den Kompagnon, der im Vertrauen auf ihn sein Kapital in das Geschäft gesteckt hatte, durfte er nicht im Stich lassen. So wandte er mit ungeheurer Anstrengung drei Jahre lang den Bankrott ab, sorgte für Zahlung der Schulden, trieb die Außenstände ein, und wickelte das Geschäft so glücklich aus allen Schwierigkeiten heraus, daß 1854. die Trennung der Firma nicht blos
in Ehren, sondern auch ohne Verlust
für Perkins erfolgen konnte.
In jene Zeit fallen verschiedne Reisen nach Europa . Er war wiederholt in England, Frank reich und Deutsch land . Es muß ihm damals schon die Rolle vorge= schwebt haben, die er später zu spie= len hatte: er interessirte sich ganz besonders für das Militärwesen der genannten drei Länder, studirte
dasselbe eingehend, wohnte verschiedenen Revuen und Manövern bei, besuchte einige der bekannteren
Schlachtfelder u. 5. w. Schlachtfelder u. s. w. Er schrieb seine Beobachtungen nieder, die Aufzeichnungen sind uns jedoch leider verloren gegangen. Nur einzelne Bruchstücke sind erhalten worden, aus denen wir ersehen, daß er die stehenden Heere als den größten Fluch der europäischen Staaten betrachtete, als das Grab der Freiheit, der Bildung und des Volkswohlstandes. Außerdem beschäftigte er sich viel mit dem Stand des Ackerbaus. Aus Deutschland nahm er in dieser Beziehung höchst ungünstige Eindrücke nach Amerika zurück: bei uns sei der Ackerbau noch halb barbarisch, die Bewirthschaftung höchst irrationell, grade als ob das deutsche Volk hundert Jahre lang geschlafen hätte. So unrecht hat er sicherlich nicht gehabt; liegt doch der deutsche Ackerbau, dank der unheilvollen Zwergwirthschaft, selbst heut noch im Argen!
Bereits im Jahre 1849 also vier Jahre vor formeller