stellen und verlangen, daß ein klarer Beweis für die Entwaffnung aller militä rischen Verbände, vor allem der SA. und der SS. erbracht wird.
Dr. Schacht versucht angesichts der verzweifelten 2age Die Meinung der Pariser Presse
des dritten Reiches" Hitler von der Notwendigkeit zu überzeugen, einen Kurs einzuschlagen, der praktisch die Liquidation des Nationalsozialis. mus bedeutet. Schacht verlangt, daß selbst in der Judenfrage von einigen Ueberspigungen Abstand genom men wird. Die Neuyorker Hochfinanz, bei der Schacht durch Vertrauenspersonen über die Möglichkeit von Krediten anfragen ließ, hat deutlich zu verstehen gegeben, baß man nicht bereit sei, dem„ Dritten Reich " größere Gummen zu gewähren, solange die Judenhag nicht be= seitigt ist. Aber auch sonst will man in Neuyork anscheinend nur Baumwollkredite gewähren, wäh rend Lebensmittelkredite strikt abgelehnt wurden, solange die Schulden nicht bezahlt werden. In seiner Not wandte fich Schacht auch nach Schweden . Aber auch Schweden will keine Kredite geben.
Seine ganze Hoffnung setzt Schacht auf England. Aber biese Hoffnungen werden sich erst verwirklichen, wenn Hitler in der Rüstungsfrage kapituliert und den Nationalfozialismus endgültig liquidiert. Entwicklungstendenzen in dieser Richtung sind bereits zu beobachten. Das zeigt die Erstarkung der Reichswehr und die Säuberungsaktion" unter der SS. und SA. , sowie auch die Abfägung des Apostels der Zinsbrechung", Gottfried Feder . Nach dem 13. Januar wird aller Voraussicht nach Dr. Schacht endgültig triumphieren und dann ist die Tür für den Biftgang nach Canossa menigstens zum Teil offen.
..Relchsnährstand"
Die Landwirte müssen zahlen
Berlin , 9. Jan. Mit Zustimmung des Reichsfinanzministers hat der durch den Staatssekretär Willikens vertretene Reichsernährungsminister den vom Reichsbauernführer Darré festgesetzten zweiten Jahresteil= beitrag der Landwirtschaft zum Reichsnähr stand in gleicher Höhe wie den ersten Jahresteilbeitrag
( Von unserem Korrespondenten) Paris , 9. Januar 1935. Wenn einmal alle Aften über die Vorgeschichte der französisch- italienischen Verständigung vorliegen werden, dann wird man erst beurteilen können, in welchem Maße Hitler selbst diese Verständigung gefördert hat. Denn darüber darf man sich feinem Zweifel hingeben, daß der Wendepunkt in der italienischen Außenpolitik der 25. Juli 1934 ist, der Tag, an dem die Nazipropaganda in Wien blutige Früchte trug, der Einmarsch der Hitlerdeutschen Truppen in Desterreich nur dadurch verhindert wurde, daß Mussolini die Wacht am Brenner bezog. Nicht unrecht hat wohl auch„ Ere Nouvelle", wo es heißt, vielleicht jei der jetzt in Rom erzielte Erfolg erleichtert worden durch die Enttäuschungen, die Mussolini im Laufe und infolge feines bekannten Gespräches mit Hitler erlebt habe. Musso lini habe begriffen, daß es vorteilhafter sei, sich mit den Ländern zu verständigen, die nur ein Wort hätten, und die ihre Unterschrift respektierten, als mit denen, die ihre Verpflichtungen alsbald leugneten, wenn sie sie unterzeichnet hätten.
Wir haben an dieser Stelle wiederholt eingehend über die Fragen gesprochen, die in Rom Gegenstand der Verhandlungen waren. Die Leser der Deutschen Freiheit" sind zur Genüge über den Wesensinhalt der Abmachungen, die
Desterreich und das Donaubecken betreffen, unterrichtet. Eine Frage aber ist in Rom behandlet worden, die noch besonders unterstrichen werden muß, die Abrüstungstraac. Es steht fest, daß Mussolini sich nunmehr zu dem französischen Standpunkt befehrt hat, das heißt im Gegensatz zu der von ihm noch im April vorigen Jahres bekundeten Auffassung, Deutschlands Rüstungsgleichheit anzuerkennen. vertritt er nunmehr die Meinung, daß Deutschlands Rüstun= gen illegal find und bleiben bis zu dem Reitvunft. wo awischen Deutschland und den Großmächten in neuen Verhandlungen Deutschlands Aufrüstung anerkannt würde.
Damit hat die französische These gefiegt. die im Prinzip Deutschland nur dann die Berechtigung zur Aufrüstung anerkennt, wenn dieses Sicherheits- und Friedensgarantien gibt. Der Reidtragende von Romist Adolf Hitler und mit ihm das dritte Reich", das er in eine außenpolitische Sackgasse hineingeführt hat, aus der es heute nur heraus fann, wenn es den Weg nach Canossa geht.
Im Paris- Soir" erzählt der nach Berlin entsandte Sonderberichterstatter dieses Blattes, Jules Sauer wein , wie Hitler am 2. Januar gegen 4 Uhr nachmittags. erfahren habe, daß Laval nun doch wider aller Erwarten nach Rom gehe. Da hätten es die Minister und Parteiführer für ratsam gehalten, in einem für Deutschland so schwierigen und delikaten Augenblick vor aller Welt die Einheit der Partei bestätigt zu sehen. Telefonisch und telegrafisch habe man von überall her die Führer aufgeboten. Man habe einen Saal gesucht. Wohl habe der Saal der Krolloper, wo der Reichstag untergebracht sei, ausgereicht, aber man habe nicht mehr Zeit genug gehabt, um ihn zu beizen. Darum jei man auf die Staatsoper verfallen. Dort habe sich denn Hitler out rächsten Tage der Deffentlichkeit gezeigt. Aber seine bedeutungsvollsten Worte habe man nicht veröffentlicht. Er habe im wesentlichen seinen Leuten auseinendergesetzt, daß in furzem eine für Deutschlar ernste Zeit von wichtigen Verhandlungen beginne und do er meine, daß während dieses Zeitabschnittes die hohen un die niederen Führer Schluß damit machen müßten. durch ibre Rivalitäten und durch ihre Streitigkeiten die Meinung des Auslandes gegen sich mobil zu machen und zu alarmieren.
Die Geste in der Staatsoper bat in Rom feinen Eindruck gemacht. Das beweist der günstige Abschluß der Verhandlungen. Mit der sogenannten Einheit der Partei wird Hitler auch bei den kommenden Verhandlungen, um die Deutschland nicht herumfommt, feinen Eindruck machen; denn das Ausland- das beweist ein einziger Blick in die ausländische Presse sieht genau, was sich hinter der glänzenden Fassade abspielt.
Als Sammler für die Winterhilfe"
möchte doch so gern einen Stern haben, um zu zeigen:„ Sieh her, ich bin Scharführer bei der SA ." Aus diesem Grunde fommt es zu den vielen Denunziationen, bloß um etwas zu gelten, bloß aus Streberet. Diesen Leuten ist jedes Mittel recht. Es sind die bekannten 110prozentigen Nationalsozialiften, die nicht mehr sammeln, sondern schon erpressen.
feitgeießt. Es bedeutet dies, daß auch der zweite Jahres- Was sich SA. - Leute über das Schnorren denken beitrag wieder eins pro Tausend und damit 32,6 Millionen Mart ausmacht, die von der gesamten Landwirtschaft am 25. Januar zu zahlen sind bzw. durch die Finanzämter erhoben werden. Die gesamten von der Landwirtschaft für den Reichsnährstand auf diese Art aufzubringenden Beiträge belaufen sich somit für das Rechnungsjahr 1934 auf rund 65 Millionen Marf, was angesichts der Mindererlöse der Bauern aus dem Getreideverkauf um etwa zwölf Prozent von der Landwirtschaft kaum sehr be= grüßt werden dürfte....
Der po'llische Soldat" soll b'e ben Sanfter Trost für die Abgehalfterten
Berlin , 9. Jan. In Berlin erscheint für die oberste A.Führung eine eigene Zeitschrift. Hier wird soeben ein Artifel, veröffentlicht, der der zurückgedrängten SA . Trost zusprechen will. Nach wie vor, so heißt es, fehe die Nationalfosialistische Partei in der A. eine wichtige Säule ihrer Organisation. Die SA. bleibe der Feind der Spießbürger. Ein Nachlasen der Spannkraft der SA . würde sich schädlich auf das Ganze rückwirken. Niemals werde der Augenblick eintreten, in welchem der politische Soldat überflüssig werden könne,
Mit andern Worten: als Schredmittel soll die SA. bleiben. Sonst hat sie nichts mehr to seggen.
Heloz Neumann
Auslieferungsantrag auf schwachen Füßen
Aus Zürich wird der Basler„ National- Zeitung" berichtet: Der Haftbefehl des Landgerichtes Berlin und das AusItcferungsbegehren des Reichsministers der Justiz gegen Heinz Neumann scheinen auf äußerst i chwachen Füßen zu stehen. Der Haftbefehl wirit Neumann vor, zu jener befannten Mordtat dadurch Anlaß gegeben zu haben, daß er zu den beiden Arbeitern Klause und Pescky während der Demonstration auf dem Bülowplab gesagt haben soll: Was ist das für eine Schweinerei, der läuft immer noch herum und es passiert nichts." Damit sei, wird behauptet, der daraufhin ermordete Bolizeihauptmann Anlauf gemeint gewesen, es bestehe dringender Verdacht, daß Neumann mit dieser Aeußerung in besonderem Maße Anlaß zur Tat gab und damit des gemeinschaftlichen Mordes schuldig sei. Nun wurde der Zeuge lause in einem Gerichtsverfahren im Juni 1934 als Provofateur entIarvi und anerkannt und es cfy batte im vergangenen Jahr schon erflärt, daß er an ienem Tage überhaupt nicht im Liebknechthaus gewesen sei. Sehr fraglich erscheint fomit, ob Neumann den Ausspruch getan, und falls ja, ob diefer fich auf Anlauf bezogen hat. Fraglich ist ferner, ob mit dem Ausdruck„ es paniert nichts" der Wunsch nach Er. mordung ausgedrückt wurde. Unbewiesen ist fernerhin, ob der Täter von diesem Ausspruch erfuhr, ja, man weiß nicht einmal, wer der Mörder war, noch ob er durch solch einen Ausspruch zur Tat hätte veranlaßt werden können. Die Behauptung, Neumann sei vielleicht des gemeinschaftlichen Mordes schuldig, erscheint somit äußerst nebelGaft
In der Begründung des Auslieferungsbegehrens wird behauptet, daß die Zusammenstöße auf dem Bülowplay und die Erschießung der Polizeioffiziere nach eingehenden Plänen und Vorbereitungen der kommunistisch.n Partei peranlaßt wurde; dennoch handle es sich nicht um eine politische Tat, da die Polizeioffiziere nicht ihrer politischen Einstellung, sondern ihrer dienstlichen Tätigkeit
An einem Sonntag im Dezember stand Deutschland im Zeichen der nationalen Solidarität. Die Spizen der SA . und Partei sammelten für das Winterhilfswerf. Sie wollten damit unter Beweis stellen, daß ihnen die Not unter den Aermiten der Armen bekannt ist und daß sie ernstlich bemüht find, helfend und lindernd einzugreifen. Es flingt alles sehr schön; es ist Honig, den sie uns um den Mund schmieren. Voriges Jahr hatten auch einmal die SA - Führer gesammelt, und im Juni wußten wir, wo es hin war. Am 30. Juni erzählte Herr Hitler aller Welt von der Korruption. Wenn ihnen auch diesmal angeblich mehr auf die Finger gesehen wird, so gibt es doch immer noch genug Oberbonzen, die sich an den Grofchen der Armen vergreifen. Man muß sich aber auch einmal vergegenwärtigen, was Sammeln heißt. Das ist ungefähr so wie früber beim Brückenzoll: erst zahlen und dann fannst du weitergehen. Gå sammelten nur die Führer, die können sich aber auch alles erlauben. Halten die Autos an, was, wenn wir als fleine SA .- Leute sammeln, verboten ist. Wohl aus dem Grunde. weil die meisten Autos vornehmen. feinen Peuten gehören, die Herr Hitler nicht belästigt wissen will. In den Kinos, Theatern, großen Hotels, Bars und überall, wo es uns verboten ist zu sammeln wegen angeblicher Belästigung, sammeln die Führer, Gut fo! Sollen auch einmal etwas tun. Nur fein Neid. Nächsten Sonntag darf die SA . wieder sammeln, dann der BdM., Sitlerjugend, ia sogar die Schulkinder, die in überhaupt gar feiner Organisation iteben. müssen ran. Zur Abwechslung auch einmal SS, und Amtswalter, Nicht zu vergessen der Arbeitsdienst. Jeden Sonntag wird eine andere Meute auf die armen vielgeplagten Menschen losgelassen. In einer Stunde kommen mitunter drei. Da gibt jeder nur sir ein Opfer, damit er die Plakette bekommt und den anderen vorhalten kann: Sich hier, ich habe geopfert!
Nun besteht bei den meisten Sammlern der Ehrgeiz, möglichst viel abzuliefern. Hat er wenig, so war er nicht genügend auf dem Posten und kann bei der nächsten Beförderung übergangen werden. Das wäre schlimm, denn jeder
neugeordnet
Die Abstoßung der ,, Revolutionären"
Berlin , 9. Jan. Neben der Reichswehr tritt als Ueberwinderin der„ nationalsozialistischen Revolution" die Bürofratie mit ihren geschulten Kräften immer stärker in den Vordergrund. Das ist bei der Justiz, durch die Ausschaltung Franks, bereits deutlich erfennbar geworden. Nun dehnt sich die„ Neuordnung" auch auf die Gestapo aus. Sie wird jetzt immer stärker von der SS. unabhängig gemacht und mit geschulten Kriminalbeamten besetzt, die zum Teil nicht einmal nationalsozialistische Parteiangehörige find. Die S. wird gleichzeitig teils allmählich der Reichswehr angegliedert, teils auf den früheren Stand eines unbewaffneten wie wohl immer noch soldatisch organisierten politischen Verbandes zurückgebildet, Damit sinkt zugleich der Stern Himmlers, der als aberster SS. Führer lange die gesamte Gestapo in Händen hatte. Hitler und Göring wollen sich, im Zuge der Konsolidierung", all mählich von ihren Helfern und Mahnern an ihre„ revolu= tionäre" Vergangenheit trennen.
wegen bedroht waren. Die Tat babe feine politischen Biele Steuerabzug vom Lohn
verwirklichen wollen, sondern stelle einen Rachea ki dar. Mittwoch wird Neumann von der Zürcher Kantonspolizei vernommen. Es erscheint uns un möglich, daß der Bundesrat auf Grund dieser Dokumente Neumann den deutschen Behörden ausliefern fann
Hut abnehmen oder nicht abnehmen?
Ein Sozialdemokrat, der vor dem Grab Georg Weißls ben Hut abgenommen hatte, wurde zu 6 Wochen Polizeiarreit verurteilt. Er verbüßte die Strafe mit einem Nationalsozialisten, der zu sechs Wochen Polizeiarrest verurteilt war, weil er auf dem Zentralfriedhof vor dem Grabe der Opfer der Erefutive den Hut nicht abgenommen hatte.
Ab 1. Januar 1935 sind im dritten Reich" neue Säße für den Steuerabzug vom Lohn in Kraft getreten. Sie sind nicht mehr ganz so hoch wie in den ersten 20 Monaten der Hitlerdiktatur, doch liegen sie immer noch weit über dem Steuersatz der Republik . Der Steuerabzug beträgt
bei einem monatl. wöchentl. Einkommen von vor Hitler ab 1. 1.35 mehr 85 RM. 19,60 RM. frei 0,78 RM.+ 100% 125 NM. 28,85 RM. 4,37 RM 5,46 RM.+ 25% 240 RM. 55,40 RM. 20,- RM. 27,04 RM.+ 35°. 500 RM. 115,40 RM. 59,- RM. 78,52 RM.+ 33% ( Vor Hitler setzt sich der Steuerabzug vom Arbeitslohn aus Lohnsteuer und Abgabe zur Arbeitslosenhilfe zusammen; ab 1. 1. 1985 werden beide zusammen mit der Ledigensteuer als zusammengesetzte Steuer erhoben.)
Man sollte meinen, daß in den Bezirken, in denen die finanziell Bessergestellten, wo auch die meisten SA .- Führer nach dem Umschmiß hingezogen sind und die anderen Größen der Partei, mehr einfommt als in den Bezirken, wo meistens Arbeiter und das ärmere Volt wohnt. Aber weit gefehlt. in den besseren Bezirken muß man flingeln, dann fommt das Dienstmädchen beraus, sagt, daß die Herrschaft nicht da iei, fracht die Türe wieder zu. Die anderen haben keine Dienstmädchen, und so fällt ihnen mit der Zeit das viele Klingeln auf die Nerven; sie faufen eine Plakette und sind gegen jede weitere Sammlung gefeit.
Auf der Straße ist es ähnlich. Die Geld haben, besitzen ein Auto, fliben an einem vorbei, und die dürfen wir aus ollgemeinen verkehrspolizeilichen Vorschriften nicht anbalten. das dürfen nur die Führer! Und die fein Geld haben. oder wenigstens nicht viel, und laufen müffen, werden ebenfalls solange angehalten, bis sie eine Vlafette gekauft haben. So fiebt die Sammlung für das Winterhilfswerk" aus. Es ist schon langsam eine Seuche geworden, gegen die man eigentlich energisch vorgehen müßte, aber leider-
In allen Zeitungen wird geschrieben, daß die Zahl der Erwerbslosen ständig zurückgeht. Von den sechs Miltonen sollen nur noch zwei übrig sein. Da möchten wir bloß einmal die bescheidene Anfrage stellen, wo geht das Geld hin, da wir doch noch genau soviel Arbeitslosenfürsorge bezahlen müssen als früher. Und die 4 Millionen, die jetzt Arbeit haben, ebenfalls Steuern zahlen? Fragt man aber jemand, der von der„ Winterhilfe" bekommen hat, so steht das gor nicht zu dem im Vergleich, was da immer angegeben wird. Also stimmt hier etwas nicht. Entweder haben wir mehr Arbeitslose, als amtlich angegeben werden, oder das Geld fließt woanders hin; jedenfalls nicht dorthin, wo es hin soll.
Man wird bescheiden
,, Byzantinische" Bücher werden eingestampft Unter der Ueberschrift Ueberflüssige byzantinische Gr zeugnisse" veröffentlicht die N3- Rheinfront" eine Befanntmachung des Gauleiters Bürdel, in der es
he: kt:
„ Das vom Kulturverlag Berlin herausgegebene Buch Die Herberge der Gerechtigkeit" ist im Gau Pfalz verboten. Es enthält zum Teil historisch falsche Darstellungen und dazu eine widerliche Beweibräucherung einzelner Führer des Gaues. Das haben wir nicht notwendig. Die vorerwähnten beanstandeten Stellen und Teile des Buches waren dem Verfasser des Vorwortes nicht in Vorlage gebracht worden. Auch dies ist mit ein Grund des Verbotes. Bereits vertriebene Eremplare wollen aweds Einstampfung der Gauleituna zugesandt werden. Bei dieser Gelegenheit soll darauf verwiesen werden, daß man das Verfassen derartiger Bücher, aber in geschmackvollerer Form, einer späteren Zeit überläßt."
Rudolf Mosse in braun Die ,, Reorganisation"
Berlin , 6. Januar. Unter der Firma Berliner Drud und Zeitungsserieve.. fit eine neue Aktiengeselswa t mit einem stapital von 3 Weidi nen Warf gegrundet worden, die eine Umgründung der Truckereibetriebe der Ruco Mosse A. G. darstellt Gegenstand des Unternehmens ist das Verlagsgeschäft, der Druck von Zeitungen, Zeitschriften und Druckschriften aller Art sowie deren Vertrieb, Arbeiten auf dem Gebiete des graphischen Gewerbes und der Erwerb der zum Betriebe notwendigen Grundstücke. Von dem Kapital haben übernommen: die Rudolf Mosse , offene Sandelsgesellschaft, 2 Millionen Mark, die Rudolf Mosse- Treuhänderverwaltung GmbH. 997 000 und andere drei Gründer ie 1000 Mart. Den ersten Aufsichtsrat bilden Bankdirektor Panner von der Dresdner Bank in Berlin , ferner Fabrikbesitzer Dr. Walter Schmidt, Berlin . und Rechtsanwalt Hans Gert Haase.