Wehe den Besiegten. Bei den politischen| Borgängen der letzten Zelt wurde man öfters an das alte Wort erinnert: Wehe den Besiegten, oder, wie es im lateinischen Driginal gewöhnlich zitiert wird, Vae victis. Diese sprüchwörtliche Wendung geht auf den Bericht zurück, den der römische Geschichts Schreiber Livius von den Vorgängen gibt, bie zum gallischen Brande Roms führten und auf ihn folgten. Das war 389 vor Chrifto, als die Römer von den keltischen Barbaren an der Allia vernichtend geschlagen wurden und demnächst Rom mit Ausnahme des Kapitols in die Hände der Gallier fiel, um von ihnen ausgeplündert und niebergebrannt zu werden. Das Kapitol mit feinen Schäßen wurde von seiner Befagung hartnäckig verteidigt. Da fie aber vergeb lich auf Entsag von den römiSchen Scharen wartele, die sich braußen im Lande gesammelt hatten, wurde die Not schließlich so groß, daß man mit den Gallieren einen Vertrag einging, mo nach diese gegen Empfang von tausend Pfund Gold abziehen sollten. Als diese Summe nun zu entrichten war, spielte fich nach Livius ' Bericht die Szene ab, bei der das viel zitierte Wort fiel. Als das Gold nämlich abgemogen werden sollte, brachten die Gallier falsche Gewichte herbei. Die Römer erhoben dagegen Ein wendungen; aber mun warf der übermütige Gallierfürst Brennus obendrein noch sein Schwert zu den Gewichten und ließ dazu die Worte vernehmen: Vae victis, Wehe den Besiegten. Auf diesen Borgang spielt Schiller in seinem Der Antritt des neuen Gedicht: Jahrhunderts" an, wo er von dem Kampf um die Weltherrschaft spricht, den Engländer und Franzosen führten:
Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zelt, Wirft der Franke seinen eh'rnen Degen In die Schale der Gerechtigkeit.
Aus allen Ecken
Hauptfache Livius benußt und ausschmückt| und somit das Zeugnis des Polybius nicht entfräften kann. In der breiten Erzählung von dem gallischen Einfall, die Plutarch gibt, findet sich aber an anderer Stelle noch ein merkwürdiger Beitrag zu dem Vae victis- Thema. Das ist bei der Borgeschichte des ersten friegerischen Zusammenstoßes von Römern und Galliern. Der Konflikt erfolgte dadurch, daß die Gallier gegen die etruskische Stadt Clufium zogen und deren Einwohner die Römer zu Hilfe riefen. Die Römer schickten Gesandte, die sich dann nicht auf eine diplomatische Intervention beschränkten, sondern persönlich am Kampfe mit den Galliern teilnahmen und dadurch deren Vormarsch gegen Rom hervorriefen. Plutarch gibt nun einen Bericht über die
Der Frühling glänzt.
Bater dieser Ausführungen über das Recht des Stärkeren und den Kampf ums Dasein sein sollte, so wären sie immer schon über achtzehnhundert Jahre alt, und sie flingen. doch so überaus modern. Das Vae victis aber wird Brennus wohl wirklich ausge sprochen haben. Der gallische Bolksstamm, deffen Führer er damals war, die Senonen, hat übrigens die Zweischneidigkeit dieses Grundsages später am eigenen Leibe fühlen müffen. Die Senonen faßen bis ungefähr hundert Jahre nach dem gallischen Brande in Oberitalien , da wurden sie, nachdem ihnen die Römer schon öfters übel mitgespielt, von diesen ohne Gnade ausgerottet, so daß keine Spur von ihnen übrig blieb. Der römische Geschichtschreiber Florus findet das ganz richtig, daß man Beinen von
Der Frühling glänzt ihn stört nicht Not und Qual: Aus taufend Blütenaugen grüßt ein Lächeln, Die linden Lüfte schaukeln sich und fächeln Ein warmes Zittern in den Sonnenstrahl... Geht wirklich immer noch das Grauen um, Und wollen Haß und Rachsucht noch nicht sterben? Der Geist der Liebe ringt mit dem Verderben Und Menschen schauen unbewegt und stumm Dem Rampfe zu. Soll denn der Jammer nicht Ein Ende nehmen, der mit blutgen Krallen Das Herz der Menschheit fehenweis' zerreißt? Der Frühling glänzt. Die Erde strahlt im Licht. Die Bäume blühn. Und Vogellieder schallen. Wär doch die Welt erfüllt mit Friedensgeist!
dem Geschlecht übriggelassen, der fich hätte rühmen fönnen, daß von ihnen die Stadt Rom - in Brand gesteckt worden. Das war denn wieder der ewige Grundsah: Wehe den Besiegten.
Zwei vergessene Heilkräufer find die Schafgarbe und die wohl riechende Schlüsselblume. Beide Pflanzen sind in der deutschen Flora weitverbreitet und auch allgemein bekannt. Die wohl riechende Primel darf nur nicht verwechselt werden mit der ziem lich ähnlichen, aber nicht duftenden hohen Primel. Von der Schafgarbe wird das Kraut vor der Blüte gesammelt und ge trocknet und dann in Berbindung mit echter Kamille oder echtem Die Dost zu Tee verwendet. Schafgarbenblüten mit Pfeffer minze vermischt geben bei reich licher Zuderverwendung einen schmackhaften Lee, den manche Leute dem schwarzen Lee vor atehen. Die getrockneten Primel blumen geben einen nervenſtär fenden Tee, der auch bei Schwindelanfällen und Nierenkrankheiten als Heilmittel ehedem recht geschäßt war.
Rätsel- Aufgaben
Diandrätsel.
m.
A Die nebenstehenden BuchAAA staben ordne man so um, BCEEE daß die einzelnen Reiben EEEEFFG nennen: 1. Buchstabe GHIIILLLM 2. Märchenfigur. 3. Herz NNNNOPR Itche Eigenart. 4. Erzäh RSS ST Iung. 5. Landwirtschaft TUU liche Betätigung. 6. Sige gelegenheit. 7. Verein baring. 8. Spielfarte. 9. Buchstabe. Sind die Worte richtig gefunden, so nennen die Nandbuchstaben ein beliebtes Fest bergnügen.
Silbenrätsel.
vorangegangenen Verhandlungen zwischen den römischen Gesandten und den Galliern. Danach erteilte jenen auf ihre Frage, was den Galliern die Clusiner denn eigentlich Bei Livius aber ist die Sache mit der zu Leide getan, der König Brennus lachend Brutalität des Brennus noch nicht abge- die Antwort: Die Clusiner tun uns da schlossen, sondern er läßt nun plöglich als durch Unrecht, daß sie nur wenig Land be reitenden Engel den langersehnten römi- bauen fönnen, aber doch eine große Flur schen Feldherrn Camillus mit einer Heer- besitzen wollen und uns als armen und char auf der Bildfläche erscheinen und den zahlreichen Fremdlingen nichts davon mitBefehl erteilen, das Gold beiseite zu tun, teilen. Ein ähnliches Unrecht haben euch, ihr Römer, in älteren Zeiten die Albaner, mit Eisen ertaufe der Römer sein Vater land, worauf sich ein Straßenkampf ent Fidenaten, Ardeaten zugefügt und jetzt noch Ipann, in dem die Gallier den fürzeren zo- die Bejenter, Capenaten, ein großer Teil gen und zur Räumung Roms gezwungen der Falisker und Bolster. Gegen diese wurden, um auf dem Rückzug erneut und Bölker zieht ihr, wenn sie ihre Güter nicht biesmal vernichtend aufs Haupt geschlagen mit euch teilen wollen, zu Felde, macht sie zu werden. Das ist nun zweifellos eine zu Stlaven, plündert sie aus und zerstört bichterische Ausschmückung der für den rö- ihre Städte. Daran tut ihr auch nichts mifchen Stolz peinlichen Tatsache, daß der Böses oder Ungerechtes, sondern ihr folgt Bestand Roms von den gallischen Barbaren dem ältesten unter allen Gesetzen, welches ertauft worden war. Daß der Handel per- die Güter der Schwächeren dem Stärkeren Fett geworden und die Kelten mit ihrem erteilt, und das von einem Gott an bis auf Raub unbehelligt abzogen, geht zur Evi- die Tiere herabgeht. Denn auch bei diesen benz aus dem weit älteren griechischen Ge- liegt es in der Natur, daß die Stärkeren Schichtschreiber Polybius hervor, der mit immer die Schwächeren zu unterdrücken bürren Worten feststellt, daß die Gallier zu suchen. Hört also ja auf, mit den belagerUnterhandlungen geneigt waren, weil ihnen ten Clufinern Mitleid zu haben, damit ihr ein drohender Einfall der Veneter in ihre die Gallier nicht belehrt, sich der von euch Römern unterdrückten Bölker mitleidig an eigenen Wohnfiße den Wunsch nahelegie, heimwärts zu ziehen, was sie denn auch zunehmen. Diese bemerkenswerte Rede ist samt ihrem Lösegeld unbehelligt bewert offenbar aus den gleichen Grundsägen getelligten. Die andere Version freilich, daß boren, denen das Vae victis entsprungen ist. Camillus den Handel umgestoßen und die Man fann natürlich starke Zweifel hegen, Gallier aufs Haupt geschlagen, erscheint, um ob der Barbarenhäuptling Brennus solcher viele Einzelheiten vermehrt, auch in der philosophischen Ausführungen fähig geweCamillusbiographie des griechischen Ge fen, wie Plutarch sie ihm in den Mund Schachfendungen find gr richten ast Schichtschreiber Plutarch, der aber in der legt. Aber auch wenn Plutarch selber der R. Oehlschläger, Berlin N., Hochstädter Str. 10. Nagdruck des Inhalts verboten! Berantwortl, Redakteur L. Salomon Lessen, Berlin. ( Alle für die Rebatti on bestimmten Sendungen find zu richten nach: Berlin , Lindenstr. Berlag Hamburger Buchbruckerei und Berlagsanstalt Auer& Co., Hamburg . Drut: Borwärts Buydruckerei und Berlaqsan talt Paul Singer& Co., Berlin S 68.
Aus den Silben a a am bert chat dan bis e e ei ga ga go i far li li me med mer ne nh pa phi ra re re ri fa fel sto te ton zer bilde man 14 Worte folgender Bedeutung: 1. Indische Kaste. 2. Männername. 3. Biblische Person. 4. Südfee- Infelgruppe. 5. Person der griechischen My thologie. 6. Gefäß. 7. Produkt einer Balme. 8. Englischer Staatsmann. 9. Vogel. 10. Italie nischer Dichter. 11. Sigur aus Goetbes" Faust". 12. Gefängnis. 13. Stein. 14. Frauenname. Sind die Worte richtig gefunden, so nennen die Anfangs und Endbuchstaben, abwechselnd ge Tesent, ein parteigenössisches Ereignis.
Auflösung des Silbenrätsels. Reuter Urach Erna
Jolaste
-
Nimrob
-
-
Son Gordon
Turgeniew Anfang: Früh
Iingstagwanderfahrt.
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